Railroad Tycoon 3 (Management PC Spiel) Testbericht

~~ Spielprinzip ~~
Das bereits vorhandene Spielidee der Vorgängerspielen wurde auch hier weitergeführt. Die Aufgabe des Spielers ist es, eine Eisenbahngesellschaft zu gründen und diese zum Erfolg zu führen. Dafür muss man als Vorsitzender der Gesellschaft die Landkarte mit einem Eisenbahnnetz überziehen. Am Anfang lohnt es sich, vorallem große Städte per Schiene miteinander zu verbinden, da hier mehr Briefpost und Personentransporte notwendig sind. Bereits die erste eigene Eisenbahnlinie beeinflusst den folgenden Spielverlauf erheblich. Wenn die erste Linie keinen Gewinn abwirft, ist die eigene Gesellschaft dem Untergang geweiht. Denn wenn man rote Zahlen schreibt, sinkt die Kreditwürdigkeit bei den Banken und dann wird es schwer nocheinmal in die Gewinnzone zu klettern. Von Anfang an ist also gewisses Geschick und vielleicht auch etwas Glück von Nöten.

Im Spielverlauf wird aus der einen Linie ein riesiges Schienennetz, welches dutzende Städte, Dörfer und Industrien miteinander verbindet. Bei mitunter 50 fahrenden Zügen ist es nun schwer den Überblick zu behalten. Zum Glück gibt es aber ein kleines Büchlein wo jede Information festgehalten wird und nachgeschlagen werden kann. Hier sind zwar viele Statistiken zu finden, allerdings fehlt mir persönlich eine richtig detaillierte Übersicht über die einzelnen Züge. Sehr schön ist auch, dass man mit dem eigenem Eisenbahnnetz auch die Landschaft beeinflusst. So wachsen kleine Dörfer, die oft von Eisenbahnen beliefert werden, zu großen Metropolen, fallen aber genauso schnell auch wieder in sich zusammen, wenn die Belieferung ins Stocken gerät. Die einzelnen Standorte lassen sich natürlich auch noch weiter beeinflussen. So kann man eigene Industrien ansiedeln, oder andere Kaufen, sodass man noch mehr Gewinn davon fahren kann; oder auch Verlust, je nachdem wie es läuft.

Und da wäre eben auch das bereits angesprochene Wirtschaftssystem. Je besser die Anbindungen der einzelnen Standorte, destso besser entwickeln sich jene auch. Im Spiel gibt es immer wieder Zeiten des Booms und der Rezession. Diese bekommt man auch recht stark zu spüren, da es durchaus sein kann, dass in der Rezession alles zuammenbricht. Mir ist es nicht nur einmal passiert, dass sich die kleinsten Fehler in solch einer Phase zu einem riesen Desaster entwickelt haben. Mit Krediten kann man sich zwar noch einige Zeit über Wasser halten, wenn der Aufschwung aber allzu lange auf sich warten lässt, kann es eng werden. Auch das Aktiengeschäft ist sehr Konjunkturabhängig. Die Wertscheine haben immer wieder hohe Kursverluste, bei denen sich andere Investoren sofort in die eigene Gesellschaft einkaufen. Wenn man als Vorsitzender nicht aufpasst, kann es sogar zu einem Votum kommen, bei dem man abgesetzt wird. Die Aktien spielen also eine wichtige Rolle im Spiel. Wer viele Aktien hat, kann mehr Fehler machen, als wer der keine besitzt.

Falls man doch einmal so schlecht gewirtschaftet hat, wird es allerdings auch mit vielen Aktien eng. Die Aktionäre können einen Antrag stellen den Vorsitzenden, also den Spieler, abzusetzen. Wenn eine Mehrheit zusammen kommen sollte, ist der Spieler ersteinmal arbeitslos und die Eisenbahngesellschaft wird von einem anderen Investor übernommen. Nun kann man versuchen als Privatmann wieder eine Gesellschaft zu gründen. Allerdings ist es schwierig wieder Investoren für sich gewinnen zu können, sodass man sehr viel eigenes Geld haben muss. Deshalb sollte man auch in einer funktionierenden Firma durch Aktienhandel versuchen, auch als Privatmann viel Geld zu verdienen ...

~~ Grafik & Sound ~~
Die Grafik hat sich im Gegensatz zum Vorgängerspiel erheblich verbessert. Mit einer super 3D Grafik ist jedes Detail problemlos zu erkennen. Man kann stufenlos heranzoomen und um 360° drehen. Alles sieht sehr realistisch aus, sodass Eisenbahnfans jedes Detail erkennen dürften. Sehr viel wert wurde auf die Realistik gelegt. So
gibt es einen Tag-Nacht Zyklus sowie viele Wettererscheinungen. Ab 1960 sind auch immer wieder Flugzeuge am Himmer zu erkennen. In den Einstellungen lässt sich die Grafik weiterhin sehr gut konfigurieren, da schwächere Systeme bei voller Leistungseinstellung Probleme haben dürften. Die vom Hersteller vorgegebenen Landschaften sind übrigends alle Wahrheitsgemäß; d.h jede Stadt im Spiel ist auch in der Realitität dort.

Die Musik fand ich am Anfang wirklich genial. Passend zum Spielinhalt sind immer wieder Blues und Westernartige Musikstücke zu hören. So sehr mich die Musik am Anfang noch zum mitschaukeln bewogen hat, nervt mich dieselbe jetzt einfach nur noch. Mittlerweile hab ich die Hintergrundmusik ausgeschaltet, weil es nicht ertragbar ist, bis zu fünf Stunden am Stück solche Musik zu hören ...


~~ Spielspaß & Spiellänge ~~
Für langanhaltenden Spielspaß sorgen die insgesamt 25 Szenarien, welche jeweils in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden können. Eine Karte hat eine Spiellänge von mehreren Stunden. Mehr als Fünf Stunden an einem Spiel ist bei mir keine Seltenheit. Im Multiplayermodus habe ich auch schon mehr als sieben Stunden an einer Karte gespielt. Das Spiel ist also nicht an einem Tag durchgespielt ... Es gibt zahlreiche verschiedene Karten, die mit dem enthaltenen Karteneditor auch noch erweitert werden können. Langzeitspielspaß ist also garantiert!

~~ Systemanforderungen ~~
Hier die Mindestvorraussetzungen an die Hardware zum porblemlosen Spielen:


Mindestkonfiguration:
- Windows 98/2000/XP
- 400 MHz Prozessor
- 128 MB RAM
- 1,2 GB freier Festplattenspeicher
* 16 MB Grafikkarte
- 4x CD-Laufwerk
- Tastatur und Maus

~~ Fazit ~~
Ich bin mit dem Spiel sehr zufrieden und empfehle es auf jeden Fall weiter. Die Idee von "Railroad Tycoon 2 " wurden noch weiter ausgebaut und verbessert. Die Grafik ist zum Spielinhalt sehr passend und sorgt für das richtige Feeling. Der wirtschaftliche Aspekt wurde sehr gut umgesetzt und sorgt für viele Details und Abwechslungen. Der Spielspaß ist riesig und dauert auch sehr lange Zeit an. Mit ca. 3 Euro ist das Spiel auch sehr preiswert, da es schon etwas älter ist. Auf jeden Fall kann ich nur sagen, dass der Nachfolger "Railroads!" nicht ansatzweise so gut ist, wie dieses Spiel ...