Resident Evil 4 (Nintendo Wii Spiel) Testbericht

Keine andere Spielereihe wird mit dem survival-horror Genre so stark in Verbindung gebracht, wie „Resident Evil“. Der erste Teil der Saga um Monster, Mutanten und verrückte Organisationen, welche die Welt unterjochen wollen, legte 1996 den Grundstein für viele andere Titel. Gerade dann, als das Genre an seinen eigenen Klischees allmählich langweilig zu werden schien sprang „Resident Evil 4“ und erneuerte das Genre grundlegend. Ursprünglich als Exklusiv-Titel für den Gamecube angedacht, erschien dieser erneute Meilenstein einige Zeit später auch für andere Plattformen, so etwa auch die Wii.

Im großen und ganzen ist die Wii-Fassung von „Resident Evil 4“ mit denen von anderen Plattformen recht identisch. Erneut schlüpft der Spieler in die Rolle des seit dem hierzulande indizierten zweiten Teils der Serie in die Rolle von Leon Kennedy, der mittlerweile für die US-Regierung arbeitet und den Auftrag hat die von einer mysteriösen Organisation entführte Tochter des US-Präsidenten zu retten, welche irgendwo in einem abgelegenen Dorf in Spanien gefangen gehalten werden soll. Wie gehabt präsentiert sich die Handlung als sehr krude Mischung aus B-MovieHorror, der japanischen Vorstellung von Europa, sowie den starken Hang zur Übertreibung. Insgesamt zauberte EntwicklerCapcom nichtsdestotrotz eine sehr spannende Handlung aus den Ärmeln.Neben der erstmaligen Verlagerung der Handlung nach Europa, war ein weiterer neuer Aspekt das rundum überarbeitete Gameplay. Was die Reihe zuvor bestimmt von festen Kameras, einer aus heutiger Sicht kaum noch zu ertragenen Steuerung und einem meist recht gemächlichen pacing, so wurde bei „Resident Evil 4“ mehr Wert auf Schnelligkeit und Action gelegt. Die festen Kameras wurden in die Tonne gekloppt, stattdessen wechselte die Sicht in die Thrid-Person-Perspektive, sprich, man blickt Leon während des spielens über die Schulter und steuert diesen wie in einem Shooter. Neu war auch, das nun keine Zombies mehr auf den Spieler los gelassen wurden, sondern durchgeknallte Dorfbewohner, die von einem Parasiten befallen wurden. Diese bewegen sich deutlich schneller, als ihre untoten Kollegen. Aus heutiger Sicht sind manche Mechaniken aber wiederum sehr veraltet, vor allem die erst vor kurzem abgeschaffte Unnötigkeit, das man sich während des schießens nicht bewegen kann, bringt manch einen selbst heute noch aus der Fassung. Auch wenn „Resident Evil 4“ weitaus mehr auf schnelle Action ausgelegt ist, als die Vorgänger vor ihm waren, so behält sich der Titel nach wie vor viele ruhige Momente vor, in denen teils durchaus knackige Rätsel den Spieler beschäftigen.

Technisch ist „Resident Evil 4“ aus heutiger Sicht natürlich nicht mehr das gelbe vom Ei, insgesamt ist der Titel aber doch ganz gut gealtert. Die stimmungsvollen Licht- und Schatteneffekte, der allgemein sehr düstere Stil und die tolle Synchronisation und Musik wirken auch heute noch und machen aus „Resident Evil 4“ ein waschechtes Horror-Spiel, bei welchen man sich schön gruseln kann. Die Steuerung wurde für die Wii-Fassung natürlich noch ein wenig überarbeitet und auf die Möglichkeiten derKonsole angepasst. In der vorliegenden „Bundle“ Version gibt es außerdem noch eine lightgun, welche aber im Prinzip ähnlich funktioniert, wie die Nunchuks der Wii.„Resident Evil 4“ ist ein im großen und ganzen gut gealtertes Spiel, welches auch heute noch Spaß macht. Zwar bin ich nach wie vor eher ein Freund der alten „Resi“ Spiele und heiße längst nicht alle Veränderungen, welche „Resident Evil 4“ in die Serie eingebracht hat, für gut, dennoch kann man an dem Grundfakt, dass „Resident Evil 4“ ein ziemlich gutes Spiel, objektiv betrachtet vielleicht sogar mit dem zweiten Teil der beste Teil der Reihe, ist.