Der Todeskünstler (Taschenbuch) / Cody McFadyen Testbericht

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ab 4,72
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  sehr ausschmückend

Erfahrungsbericht von AChristoteles

Ein zerstörtes Leben

4
  • Niveau:  anspruchslos
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

- Durchweg spannend Handlung - McFadyen's Erzählstil

Kontra:

- ein bisschen zuviel Zufall und etwas übertrieben

Empfehlung:

Ja

"Er", sagt sie mit tonloser Stimme. "Der Künstler. Der meine Eltern getötet hat. Er tötet alles was ich liebe. Der Künstler."
Wie sie das Wort 'Künstler' ausspricht, könnte sie auch 'Kinderschänder' oder 'Vergewaltiger' sagen, so deutlich ist ihre Abscheu zu spüren.


Wann immer ein Autor als "der nächste Stephen King" gepriesen wird, reagiere ich skeptisch. King ist ein Meister der Horror- und Thriller Literatur mit einem bemerkenswerten Einblick in die menschlichen Abgründe und selbst die schwächeren King-Werke sind immer noch schwer genug zu überbieten. Cody McFadyen, der in Kritiken regelmäßig mit King verglichen wird, konnte mich jedoch mit seinem schonungslosen Debüt "Die Blutlinie" begeistern. Daraufhin habe ich mir McFadyen's zweiten Roman - "Der Todeskünstler" - angeschafft, der erneut die Figur der FBI Agentin Smoky Barrett und ihr Ermittlungsteam aus L.A. aufgreift. Und auch dieser Roman konnte mich begeistern.

Cody McFadyen & Smoky Barrett

Cody McFadyen wurde 1968 in Texas, USA, geboren. McFadyen arbeitete als Sozialhelfer, Webseiten-Designer und in etlichen anderen Branchen ehe er 2006 seinen Debütroman "Die Blutlinie" veröffentlichte, der ein internationaler Erfolg wurde. Es folgten bislang drei weitere Bücher, ein fünftes ist gerade in Arbeit.
McFadyen gibt freimütig zu, stark von Stephen King beeinflusst zu sein und tatsächlich findet man in McFadyen's Schreibweise viel von King: Zynischer Humor, schonungslose Darstellung von Gewalt, teilweise vulgäre Ausdrucksweisen seiner Charaktere, zynischer Humor, detaillierte Darstellung von Gedanken und Gefühle der einzelnen Charaktere etc.

Sämtliche Romane von Cody McFadyen drehen sich um die FBI Agentin Smoky Barrett, welche die Romane aus der Ich-Perspektive erzählt. Smoky Barrett ist die Leiterin der FBI Sonderabteilung CASMIRC in Los Angeles, welche sich hauptsächlich um Fälle mit Serienkillern und Kindesentführungen beschäftigt. Barrett selbst hat den Schmerz am eigenen Leib erlebt, musste sie doch zusehen wie ein Serienkiller ihren Ehemann und ihre Tochter ermodet hat. Sie selbst überlebte, ist aber durch Narben gezeichnet. Barrett selbst hat die besondere Begabung sich in die Psyche eines Killers hinein zu versetzen und zu verstehen, wie er denkt und was ihn antreibt. Zu ihrem Team gehören der sanftmütige Alan, der verschlossene James und die extrovertierte Callie, die alle ebenfalls Talente auf ihren Gebieten sind.

McFadyen's bisherige Bücher:
Die Blutlinie
Der Todeskünstler
Ausgelöscht
Das Böse in uns
(5. Teil in Arbeit)

Handlung

Smoky Barrett genießt gerade ihren Urlaub, als sie an einen Tatort gerufen wird. Sie findet ein Blutmassaker vor, bei welchem eine ganze Familie auf grauenvollste Weise hingerichtet wurde. Die einzige Überlebende ist die Adoptiv-Tochter Sarah, welche speziell nach Smoky verlangt hat. Die Geschichte, die Sarah zu erzählen hat, ist unvorstellbar. Seit dem grauenvollen Mord an ihren Eltern, den sie an ihrem 6. Geburtstag mit ansehen musste, verfolgt sie ein "Todeskünstler". Alle Menschen, denen Sarah vertraut oder die ihr etwas bedeuten, werden brutal vom Todeskünstler ermordet. Nach ihrer Schilderung will der Todeskünstler mit ihr eins erreichen: Ein Kunstwerk, welches er "Ein zerstörtes Leben" nennt. All die Erlebnisse hat sie in ihrem Tagebuch festgehalten, welches sie nun Smoky übergibt - weil der Todeskünstler es ihr erlaubt hat.

Zunächst ist Smoky nicht sicher, ob die Geschichte von Sarah der Wahrheit entspricht, denn der Todeskünstler hat stets die einzelnen Tatorte so hinterlassen, dass selbst gewiefte Ermittler auf eine falsche Fährte gelockt wurden. Als jedoch ein zweiter Tatort auftaucht, der ebenfalls dasselbe Vorgehensmuster aufweist, beginnt eine Jagd auf einen kaltblütigen Killer. Nach und nach erfährt der Leser anhand von Sarah's Tagebuch auch ihre ganze grauenvolle Geschichte. Smoky schlussfolgert, der Killer will damit an Sarah das zeigen, was ihm selbst widerfahren ist.

Kritik

Wie oben erwähnt, wird McFadyen oft mit Stephen King verglichen. Tatsächlich weist McFadyen's Erzählstil viel Ähnlichkeiten mit dem von King auf. Das Erzähltempo ist stets vorantreibend; die Sprache dabei teilweise recht vulgär und Wörte wie "Halts Maul", "Fotze" etc. fallen mehrmals im Roman. Doch ebenso wie King versteht sich auch McFadyen auf die menschlichen Abgründe und schildert in trockener, schonungsloser Weise - teilweise mit schwarzem Humor versetzt - das Vorgehen seines Killers. Das stärkste an McFadyens Schreibstil ist aber, dass er die Handlung aus der Sicht seiner Protagonistin Smoky Barrett schildert. Der Leser kann sich so in die Figur hineinversetzen und begleitet sie durch sämtliche Stadien der Fallermittlung. Es ist nicht nur eine Schilderung der Handlung, sondern auch welche Gedanken sich Smoky über den Killer macht.

Sehr gut gelungen ist auch das Einbinden des Tagebuchs, welche alle zwei, drei Kapitel vorkommt und den grauenhaften, aber geradezu brutal real den Lebensweg von Sarah aus ihrer Sicht schildert. Dabei gelang es McFadyen seinen Schreibstil zu variieren, so dass es sich wirklich wie ein fremdes Tagebuch anfühlt - und nicht wie ein weiteres Kapitel aus McFadyens Buch.

Zur Handlung selbst muss nichts gesagt werden. Genial. McFadyen hat sich mit dem "Todeskünstler" einen interessanten Killer ausgedacht, gleichwohl er natürlich wieder ordentlich übertreibt. Generell muss man sagen, dass die "hollywoodmäßige" Übertreibung so ziemlich McFadyen's einzige Schwäche ist. Smoky und ihr Team wirken teilweise übermenschlich, der Killer einfach nur abgrundtief böse. Und natürlich kommen Smoky und ihr Team durch einen Haufen Zufälle auf die richtige Lösung - wenn's im wahren Leben nur so wäre. Richtig schlimm wird es dann mit der Figur des weiblichen Bodyguards Kirby welche scheinbar eine Mischung aus Sexbombe, eiskaltem Killer und Lara Croft sein soll. Hoffentlich kommt McFadyen nicht auf die Idee, Kirby in den Folge-Romanen zu beschäftigen.

Fazit / Buchdaten

Ebenso wie "Die Blutlinie" begeistert "Der Todeskünstler" durch den flüssigen, schwarzhumorigen Erzählstil von McFadyen und einer durchgängig spannenden Handlung. Der einzige Kritikpunkt liegt meiner Meinung nach darin, dass McFadyen - ebenso wie einige amerikanische Filme und TV Serien - ein wenig übertreibt und seine Protagonisten etwas übermenschlich erscheinen lässt. Doch wer auf Stephen King, sämtliche "CSI" Serien und generell raffiniert geschriebene Thriller über wahnsinnig intelligente Serienkiller steht, dem kann ich "Der Todeskünstler" nur wärmstens ans Herz legen. Aber vorsicht: Nichts für schwache Nerven.

OT: The Face of death
Verlag: Bastei Lübbe
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 556
Preis: 9,99 €
ISBN: 9783404162734

73 Bewertungen, 19 Kommentare

  • Befamous

    04.02.2011, 09:55 Uhr von Befamous
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Liebe Grüße von Famous ;)

  • Venenum84

    26.12.2010, 17:30 Uhr von Venenum84
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünscht dir einen schönen 2. Feiertag!

  • misscindy

    20.11.2010, 00:14 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht, lg Sylvia

  • Fossil79

    12.11.2010, 20:39 Uhr von Fossil79
    Bewertung: sehr hilfreich

    das steht hier auch noch ungelesen herum. Irgendwann werde ich es bestimmt lesen.

  • Baby1

    12.11.2010, 13:07 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • mima007

    11.11.2010, 21:52 Uhr von mima007
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw. Viele Gruesse, mima007

  • trullilu

    11.11.2010, 18:56 Uhr von trullilu
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße schickt dir trullilu !!!

  • Powerdiddl

    11.11.2010, 18:11 Uhr von Powerdiddl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab noch einen schönen Abend, lg

  • Miraculix1967

    11.11.2010, 11:29 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Närrische Grüße zum 11.11. aus dem gallischen Dorf Miraculix1967:-)

  • Lale

    10.11.2010, 22:55 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • morla

    10.11.2010, 22:12 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • anonym

    10.11.2010, 21:55 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Schöne Grüsse, Talulah

  • Jennytammy

    10.11.2010, 21:16 Uhr von Jennytammy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! Freue mich auch sehr über Gegenlesungen. Liebe Grüße, Jenny

  • Lanch999

    10.11.2010, 19:03 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! LG von Lanch999 Würd mich freuen wenn du bei meinen Berichten vorbeischaust! :D

  • XXLALF

    10.11.2010, 18:59 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und einen ganz lieben gruß

  • knoopiwahn

    10.11.2010, 18:32 Uhr von knoopiwahn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße von knoopiwahn!

  • Nicman

    10.11.2010, 18:10 Uhr von Nicman
    Bewertung: besonders wertvoll

    Hallooooooooo ich bin neu hier, bh für den Top-Bericht

  • anonym

    10.11.2010, 17:53 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    gerne mit der bestnote bewerte - l.g

  • katjafranke

    10.11.2010, 17:50 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße KATJA....