R.E.D. - Älter. Härter. Besser. (DVD) Testbericht

Bruce Willis. Morgan Freeman. John Malkovich. Helen Mirren.
Dazu ein Haufen nicht übler B-Stars wie Brian Cox, Karl Urban, Mary-Louise Parker, Ernest Borgnine, Richard Dreyfuss und noch einige andere mehr. "R.E.D. - Älter. härter. besser" weckt seine Aufmerksamkeit in den üblichen Kino-Trailern zunächst einmal durch seinen Allstar-Cast und verspricht ein unterhaltsames Action-Feuerwerk zu werden. Und im Gegensatz zu den meisten Filmen, deren Vorschau im Kino läuft, hält "R.E.D." auch das gegebene Versprechen: Ein unterhaltsames Action-Feuerwerk.

Handlung

Frank Moses (Bruce Willis) ist ein pensionierter FBI Agent. Da er sich im Ruhestand etwas einsam fühlt ruft er öfters bei Sarah (Mary Louise Parker) an, einer Sachbearbeiterin bei der Pensionskasse. Vordergründig um sich zu beschweren, dass sein Scheck noch nicht angekommen ist, in Wahrheit aber um ein bisschen mit der symphatischen Sarah zu plaudern. Bei einem dieser Gespräche kündigt Frank an, er komme in die Stadt von Sarah gefahren, worauf diese ihm sagt, er möge sich melden. Doch bevor es dazu kommt, wird Moses' Haus von einem Killerkommando überfallen. Moses, etwas älter aber keineswegs eingerostet, kann die Angreifer einem nach dem anderen überwältigen. Moses nimmt nur das Notwendigste mit und macht sich auf den Weg in Sarah's Heimatstadt, da er auch sie wegen ihrer zahlreichen Telefonate in Gefahr sieht. Er wartet in ihrer Wohnung und entführt sie schließlich in ein Motel. Dann besucht er zunächst seinen alten Freund Joe (Morgan Freeman), ebenfalls ein pensionierter Agent, um etwas über die Killer in Erfahrung zu bringen.

Sarah gelingt es sich zu befreien, doch wie Frank vermutet hat, lauert schon ein Angreifer Kommando auf sie. Frank kann sie in letzter Sekunde retten und schließlich vertraut Sarah ihm. Sie suchen gemeinsam einen weiteren alten Kollegen von Frank, den paranoiden Marvin (John Malkovich), auf. Gemeinsam finden Sie heraus, dass der Vizepräsident durch die CIA eine "R.E.D Liste" (Retired. Extremly dangerous = übersetzt: Im Ruhestand, extrem gefährlich) abarbeiten lässt, um Zeugen von den Vorfällen von Guatemala in den Achtzigern zu beseitigen. Zusammen mit Victoria (Helen Mirren), einer weiteren ehemaligen Agentin, und dem Ex-KGB-Agent Ivan Simanov (Brian Cox) gehen sie gegen die Täter vor. Immer auf der Flucht durch den CIA Erfüllungsgehilfen William Cooper (Karl Urban), der die neue Generation der CIA Agenten repräsentiert.

Kritik

Nein, "R.E.D.", nimmt sich zu keiner Sekunde ernst.
Wenn Bruce Willis sein verschmitztes Lächeln in die Kamera wirft, dann scheint er damit sagen zu wollen: "Nein, Leute, realistisch ist das nicht. Aber ich, Morgan, John und die anderen haben gerade soviel Spaß. Lasst uns Witze reißen und Sachen in die Luft jagen." Und genau dieses Sich-Selbst-nicht-ernst-Nehmen zieht sich durch den ganzen Film und sorgt für etliche Lacher. Es beginnt mit dem Humor sogar recht subtil, wenn man in den ersten Minuten des Filmes, Frank Moses bei seinem langweiligen Rentner Leben zuschaut. Willis weiß, dass er nicht mehr der Jüngste ist, und zeigt das in solchen Szenen deutlich. Und auch wenn Sarah lakonisch meint, sie hätte gehofft er hätte mehr Haare, kommt man aus dem Schmunzeln nicht heraus. Es wäre wünschenswert, wenn mehrere alternde Stars so relaxt mit ihrem Alter umgehen könnten.

Überhaupt ist dieser Beinahe-Rentner-Allstar-Cast das Highlight des Filmes. Sei es nun Helen Mirren, die zwischen netter alter Lady und herumballernder Killerin permanent wechselt (und das sogar überzeugend!); sei es der ewig coole Morgan Freeman oder der paranoide Marvin alias John Malkovich, der die meisten Lacher des Filmes auf seiner Seite hat. Aber auch die etwas weniger bekannteren Akteuere wissen zu begeistern. Mit Mary-Louise Parker als Sarah hat man in Hollywood endlich mal eine natürlich wirkende Frau besetzt und kein wasserstoff-blondes Silikonmonster. Ihre gemeinsamen Szenen mit Bruce sind unterhaltsam, bisweilen etwas romantisch ohne dabei kitschig zu wirken. Und Karl Urban - den ich seit "Herr der Ringe" (Eomer) und der Neuauflage von "Star Trek" (McCoy) im Auge behalte - kann als ehrgeiziger CIA Neuling glänzen. Sein Ausdruck, wenn ihm die Rentner-Gang mal wieder entkommen ist, ist zum Schießen.

Apropos Schießen: Action gibt es in "R.E.D." natürlich zuhauf. Wie oben bereits erwähnt, nimmt sich der Film nicht besonders ernst, und nur weil etwas in Hollywood geht, muss das nicht in der Realität funktionieren. "R.E.D." ist in jeder Hinsicht übertrieben: In seinen Explosionen, in seinen Verfolgungsjagden, in seinem Herum-Geballer. Aber seit Brunz Willis in "Krepier langsam 4" einen schrottreifen 32-Tonner über eine einstürzende Autobahn-Brücke fährt und einen anschließenden 50-Meter-Sprung ohne Kratzer überlebt, darf der Mann einfach alles. Man sollte hier sein Hirn ausschalten und das Feuerwerk einfach genießen, das zudem gut in Szene gesetzt ist. Tatsächlich wirkt der Film alles in allem eher wie ein rasanterer Action-Film der Neunziger oder Achtziger und verzichtet auf solche Kacke wie "Wackelkamera" oder "4-Schnitte-pro-Sekunde". Und so gefällt es mir auch am besten.

Cast

Frank Moses......................Bruce Willis
Joe....................................Morgan Freeman
Marvin................................John Malkovich
Victoria..............................Helen Mirren
Sarah.................................Mary-Louise Parker
Ivan Simanov......................Victoria
William Cooper...................Karl Urban
Alexander Dunning..............Richard Dreyfuss
Cynthia Wilkes...................Rebecca Pidgeon
Henry.................................Ernest Borgnine

Fazit

Wer irgendetwas Anspruchsvolles sucht, ist hier falsch. Ebenso wie z.Bsp. "Ocean's Eleven" begeistert "R.E.D." durch einen glänzend aufgelegten All-Star-Cast, bei dem jeder Schauspieler die passende Rolle auf den Leib geschrieben wurde. Der Film präsentiert sich als gut in Szene gesetztes Action-Feuerwerk mit gelungenen Gags am laufenden Band und ist das Ideale für einen unterhaltsamen Kino-Abend mit guten Freunden (alternativ dem geliebten Partner), Knabberzeug und ein paar Bier.

Für Fans von: Bruce Willis, "Ocean's Eleven"