Norton Internet Security 2011 1 User Testbericht

Einer für alle, alle für einen


Innerhalb des letzten Jahres hat sich der Internetverkehr in Deutschland mehr als verdoppelt. Filme und hochauflösende Programme im Internet waren daran maßgeblich beteiligt. So meldete dieses die entsprechende Betreiberfirma des Frankfurter Knotenpunktes für das Internet.
Für zunehmend mehr Menschen spielt das Internet nicht nur für die Kommunikation (E-Mail, deutlich zunehmend auch Messeneger-Tools) eine Rolle. Viele, darunter auch ich, nutzen das Internet, um die Bankgeschäfte abzuwickeln, die Versicherungen zu verwalten, die Bausparverträge zu verwalten, Einkäufe zu tätigen, mit Freunden in aller Welt in Kontakt zu bleiben - schlicht: Das Internet ist für mich deutlich wichtiger geworden als das Telefon.


== Installation - idealtypisch einfach ==

Grundsätzlich gilt: Auf dem normalen Desktop - PC sollte immer nur eine Antivirensoftware bzw. eine Suite, die einen Virenscanner inklusive hat, installiert sein. Hintergrund ist, dass zwar alle derzeitigen Sicherheitspakete zwar dasselbe Ziel haben, nämlich Schadsoftware i.W.S.d.W vom Rechner fern zu halten, die Mittel und Wege der einzelnen Produkte aber durchaus unterschiedlich sind. Im einfachen Fall wird das Konkurrenzprodukt nur mit einer Warnmeldung versehen (passiert z.B. gerne bei Adaware etc.), im negativen Fall behindern sich die Programme, kommen sich ins Gehege, blockieren Zugriffe auf zu prüfende Dateien etc. Wenn die Systemleistung dadurch nur verlangsamt wird, zählt man noch zu den Gewinnern. Auch bei komplex aufgebauten Sicherheitsbarrieren größerer Firmen sind die Sicherheitsmauern hintereinander, nicht aber parallel gesteckt - in der Regel wohl gemerkt. Zudem spielt bei letzteren auch die Hardwarekonfiguration eine noch wichtigere Rolle, als bei den Nutzern von Personal- Computern.
Nach Einlegen der Installation - CD wurde die aktuell installierte McAffee- Suite problemlos erkannt und - anders als bei meinem letzten Symantec-Trip 2005 mit fatalen Folgen - auch sauber vor der Installation vom System entfernt. Nach dem obligatorischen Neustart war die Internet Security Suite von Norton /Symantec in weniger als 2 Minuten auf dem PC installiert und aktiv.
Zwar waren dann noch 95 MB Updates zu laden, das läuft aber problemlos im Hintergrund.

Wichtig: Nach der Installation sollte unbedingt ein vollständiger Systemscan durchgeführt werden. Wichtig auch: Da Norton /Symantec Cookies und Programm anders bewertet, wird zunächst eine höhere Trefferzahl erzielt werden, in der Regel Tracking Cookies. Und auch, wenn "Trojaner" gefunden werden, bedeutet das nicht unbedingt, dass das System mit Schadsoftware infiziert wäre. Eine Trojanerwarnung sollte heute jeder USB-Stick mit Selbsterkennung auslösen, auch wenn der angebliche Trojaner "nur" die ausführende Datei auf dem Stick ist, also gutartig. Es empfiehlt sich jedoch, sich einmal genauer die Ergebnisliste anzusehen.


== Handbuch - "... denn sie sollten wissen, was sie tun" ==
Der Sicherheitssuite liegt ein "Handbuch" in deutscher Sprache bei. Diese kommt, Symantec - typisch aber nicht wirklich mehr up to date - gänzlich ohne Bebilderung oder Screenshots aus, sondern ist in der altehrwürdigen Symantec - Tradition (Text und Tabellen) gedruckt.
Das Handbuch bietet durchgehend nur Beschreibungen der Produktfunktionalitäten, nicht aber Erklärungen, diverse Einstellungsmöglichkeiten oder anderes.
Über einen Link im Programm an sich kommt man aber auf diverse Tutorials online, die zwar nicht wirklich überzeugend mit Text versehen, dafür aber mit aussagekräftigen Bildern ausgestattet sind.
Das Handbuch als solches kann deshalb bei Problemen oder Fragen leider nicht weiterhelfen und ist für "Anfänger" oder Unerfahrene eher ein Hindernis denn eine Hilfestellung.


== Die wichtigsten Funktionen im Überblick ==
== Antivirus ==
Dieses Programm innerhalb der Suite kümmert sich um Viren und Würmer und das sehr effektiv.
Dazu wird der Datenbestand des PCs durch einen dauerhaft laufenden Sicherheitsprozess beobachtet und der Datenbestand fortwährend analysiert und auf bekannte Schadsoftware untersucht. Auch modernste Antivirenprogramme können, sofern nur alleine eingesetzt, nur rückwärtsgerichtet arbeiten. Das bedeutet, dass tatsächlich Schadsoftware auf den Rechner gelangt sein muss, um erkannt zu werden. Anders sieht es aus bei externen Speichermedien, die von dieser Software automatisch zunächst gescannt wird (USB-Stick)
Als alleinige Schutzsoftware ist deshalb der Einsatz eines reinen Virenscanners, und sei er noch so effektiv, hochbrisant.

==intelligenter Firewall ==
Eine moderne Firewall verbirgt effektiv alle Ports außer die für den Datenverkehr notwendigen für Zugriffe von außen und sollte zudem aktiv Zugriffsversuche abblocken. Wichtig ist dabei, dass die Firewall als laufender Prozess wie auch der Virenwächter nicht von Schadsoftware abgeschaltet werden kann. Die Norton -Suite 2011 verfügt wie die Produkte der anderen Marktführer über ausgeklügelte Schutzmechanismen, die diese vor Jahren noch brisante Schwachstelle effektiv behoben hat.
Die Firewall soll also den PC von außen tarnen, Zugriffe auf ihre Berechtigung hin selektieren und schädlichen Programmcode bzw. bekannte Software - Attacken auf den PC verhindern. Zudem wird gesteuert, welche Programme überhaupt über die Datenports Daten mit dem Netz austauschen dürfen.

== Downloadfilter ==
Besonders schnell und effektiv ist der aktuelle Downloadfilter. Das Herunterladen von Dateien aus dem Internet ist heute gang und gäbe. Dass aber innerhalb z.B. von Bilddateien durchaus auch Schadsoftware getarnt versteckt werden kann, ist ebenfalls seit Jahren bekannt. Der Downloadfilter überprüft die Dateipakete von herunter zu ladende Dateien im Stream und verhindert im Hintergrund automatisch, dass Schadsoftware auf den Rechner gelangt. Das geschieht ohne spürbaren Geschwindigkeitsverlust vollkommen im Hintergrund.

== Intrusion Prevention ==
Ähnlich wie der Downloadfilter funktioniert die Intrusion Prevention: Der Netzwerkverkehr, also der gesamte Datenaustausch mit dem Internet oder aber im Netzwerk mit anderen Rechnern, wird fortwährend auf bekannte Angriffssignaturen hin gescannt und unterbindet solche Angriffe. Wichtig ist dabei selbstverständlich, die Kenntnisse der Software über regelmäßige Updates auf dem Laufenden zu halten.
Die Intrusion Prevention
lässt sich in den Einstellungen manuell verändern: So lassen sich vertrauenswürdige Bereiche definieren, womit der Scanaufwand und die Scanzeit und somit auch die Geschwindigkeit des Datenflusses erhöht werden kann.
Wichtig: Lieber etwas langsamer surfen und Daten austauschen als einmal danebenliegen: Diese Funktion ist sicher nur etwas für überaus erfahrene Anwender. Aus dem Grund lasse ich die Grundeinstellung so wie sie ist.


== Spyware-Schutz ==
Je nach Philosophie macht die Differenzierung in Virus, Wurm und Spyware viel oder eben keinen Sinn, den Programme, die nix auf dem Rechner zu suchen haben, sollen dort auch nicht sein.
Immerhin kann mit der Spywaresuche, pfiffiger weise eingebaut in den Virenscanner, eine weitere Funktionalität beworben werden, auch wenn sicherlich reiner Spyware, geht man von der Dramatik des Begriffes weg, nicht so hochbrisant und gefährlich ist, wie ein aggressiver Wurm oder eine Botnet -Attacke.
Auch hier bietet die Sicherheitssuite einen ordentlichen Schutz, ist meiner Meinung nach eigentlich eine selbstverständlich zu erwartende Leistung einer Sicherheitskomplettlösung.

== Botnet-Schutz ==
Im Zusammenspiel von Virenscanner, Firewall und Intrusion Prevention entpuppt sich das Norton-Programm als relativ sichere Bank, wenn es um den Schutz vor Botnet-Attacken geht. Botnet ist der -ungewollte - Zusammenschluss von Rechnern via Schadsoftware, zum Beispiel um Massenmails zu versenden, Attacken auf Webseiten zu starten usw. Ein Botnet-Rechner ist ein digitaler Zombie, der auf der Oberfläche für den Nutzer gar nichts bedenkliches tut, im Hintergrund aber durchaus Werkzeug für kriminelle Aktivitäten sein kann.


== Identy Safe ==
Online-Einkäufe, Bankgeschäfte etc. werden in der Regel mit sensiblen Daten durchgeführt (Pins, Kartennummern, Passwörtern etc.). Zum einen ist das verwalten diverses Login-Daten bisweilen ein Akt, über die Jahr werden Passwörter verändert, andere bei Änderungen vergessen usw.
Identy Safe bietet einen sicheren Container für dieses sensiblen Daten, sichert diese im lokalen Profil.

Zusammen mit dem Phishing -Schutz, also dem Schutz vor dem Abfangen sensibler Daten z.B. über täuschend echt aussehende Webseiten, über die man via Link (zum Beispiel in einer Mail) gelangt ist, wird damit der Sicherheit das derzeit höchste Niveau verschafft.


== Der Phishing-Schutz ==
als solcher gilt als derzeit ausgefeimtester, allerdings immer mit Einschränkungen, denn neuartige Bedrohungen können durchaus von diesem Schutz "übersehen" werden.



== Kindersicherung ==
Diese ist etwas umständlich einzurichten: Dazu ist ein Online-Login erforderlich nebst eintragen der Sprösslinge, die den Rechner nutzen. Im Anschluss ist eine Datei zu installieren, die erstaunlicherweise nicht im Software - Paket auf CD enthalten ist (SafetyMinder.exe).
Anschließend allerdings erhält man eine umfassende Möglichkeit, den Internetbesuch seiner Kinder zu reglementieren (z.B. für Soziale Netzwerke) bzw. zu überwachen.
Wem das nun zu sehr nach "1984" anhört, möge sich Gedanken darüber machen, dass z.B. das Internet, wenn es genutzt wird, ganz deutlich zu den Erziehungsbereichen zählt - zumindest meiner Meinung nach.


== Erweiterung Browser - Funktionalität==
Die verbreiteten Browser werden mit der Installation der Suite um Sicherheitsfeature erweitert, zum Beispiel mit eine Schutzfunktion vor gefakten Webseiten, einer Seriositätsprüfung etc.
Insgesamt ein kleiner Baustein, der aber in der Sicherheitsarchitektur der Suite durchaus Sinn macht.


== Spam-Filter ==
Kaum erwähnenswert erscheint der Spamfilter, der sich z.B. in Outlook eine eigene Schaltflächeleiste leistet, dafür aber dem Nutzer eine schnellere Bewertung von Mails erlaubt. Für die Nutzer von Mailprogrammen auf dem Rechner eine mittlerweile selbstverständliche Funktionalität, die fast alle Anbieter anbieten.

== Update-Funktion ==
Norton Internet Security 2011 sorgt sich automatisch im Hintergrund darum, immer auf den neusten Stand zu sein. Dazu wird spätestens alle 15 Minuten via Internet nach Progammaktualitäten gefragt und damit erreicht, dass die Zeit, in der neuartige Schadsoftware wirksam werden kann, auf ein Minimum reduziert wird. Die Funktion lässt sich aber natürlich auch manuell auslösen.


== Erkennungsraten - des Testsiegers ==
Bei der Bewertung, welche Sicherheitsqualität eine Schutzsoftware erreicht, ist man auf die Experten angewiesen. Die Norton Internet Security ist aktuell, was die Scanergebnisse betrifft, das effektivste Programm, wenn es um das Erkennen und Entfernen von Schadsoftware geht.
Auf Chip.de lassen sich unter Eingabe des Programmes die Daten anschauen, die av-test für die Suite festgestellt hat.



== Scangeschwindigkeit ==
Der Erstscann meines "gewachsenen" System betrug 44 Minuten, wobei dabei knapp 400GB Daten durchgewalkt werden musste. Leider kann ich die dramatisch schnellere Scanzeit durch den sog. intelligenten Scan (sichere Dateien werden signiert und müssen deshalb nicht dauern immer wieder gescannt werden) nicht bestätigen: Der vollständige Systemscan wird nicht deutlich schneller.
Das ist aber umso nebensächlicher, da der Scan durch das Minimieren des Programmfensters automatisch mit niedriger Priorität im Hintergrund abläuft und so kaum spürbar ist.,
Der Quick-Scan, der besonders häufige Gefahren in den Blick nimmt, ist dafür allerdings fast Wimpernschlag schnell.


== Systembelastung ==
Selbst bei meinem Vier-Kern - Rechner ist ein unter höchster Priorität geführter Systemscan in einer Verlangsamung der Programme spürbar. Liegt die Priorität im niedrigen Bereich (Fenster minimieren), merkt man davon nichts. Es ist also dem persönlichen Handling überlassen, welche Performanceeinbußen man beim Scan haben möchte oder nicht.
Insgesamt begnügt sich Norton mit relativ geringen Systemressourcen (siehe Bild) und ist auch für Rechner mit knappen Arbeitsspeicher geeignet.



== Benutzeroberfläche - Facelifting überzeugt nicht ==
Die Norton Internet Security 2011 kommt mit einem Facelifting der Oberfläche - und an mich nicht wirklich überzeugen, denn intuitive Benutzerführung geht anders. Dafür erhält man über die Programmoberfläche eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, Reporten und Detailangaben, die durchaus nützlich sind, aber den Programmeinsteiger nicht schrecken sollten: Die Suite läuft in den Standarteinstellungen rund und sicher und es bedarf grundsätzlich keiner Eingriffe.
Sinnvoll und notwendig sind aber die Infofenster, die sich zu bestimmten Menüpunkten öffnen: Die Möglichkeiten der Suite sind aber so umfangreich, dass man sich schon etwas länger damit befassen sollte.


== Systembewertung ==

Die Norton Suite bietet die Möglichkeit, Sicherheitsrisiken eines PCs mit den darauf vorhandenen Programmen und Dateien vorzunehmen. Das komplette System wird erfasst und eine Bewertung vorgenommen: Dabei spielt die Nutzergemeinschaft eine große Rolle: Weit verbreitete Dateien und programme, die bekantermaßen sicher sind, verringern das Grundrisiko eines Systems. Daz uwerden mehr Deiteiversion, Herunft usw. bewertet.


== Wertung insgesamt: Fazit ==

Die Norton Internet Security 2011 kann zum einen über den Preis überzeugen (23,99 Euro für einen Rechner), zum anderen aber damit, dass für relativ wenig Geld ein Programm erworben wird, das derzeit den höchsten Sicherheitsstandard definiert und damit den Heim-PC so gut wie derzeit möglich schützt.
Systembelastung und Scangeschwindigkeit sind gut, die Einstellungsmöglichkeiten professionell ausgerichtet. Letzteres sollte jedoch niemanden abschrecken, denn auch ohne Eingriffe in die Einstellungen erhält man höchste Sicherheit für den Heim-PC.


Michael