Knight and Day (Blu-ray) Testbericht

Ich weiß, dass Scientology gefährlich ist und ich fand auch die Liebesbekundungen an Katie Holmes peinlich, aber ich mag Tom Cruise und sehe seine Filme gerne. So habe ich mir auch „Knight and Day“ angesehen, den es jetzt sehr günstig auf Blu-ray zu kaufen gab.

_Darum geht´s


Am Flughafen läuft die lebenslustige June Havens dem attraktiven Roy Miller in die Arme. Da sie sich gerade von ihrem Freund getrennt hat, lässt June sich auf einen kleinen Flirt ein, nicht ahnend, dass das ihr Leben gehörig auf den Kopf stellen wird.

Zunächst scheint es so, als würde June nicht den gleichen Flug wie Roy nehmen können, aber ganz plötzlich ist in der angeblich ausgebuchten Maschine doch ein Platz für sie frei und es stellt sich heraus, dass das Flugzeug alles andere als ausgebucht ist.
Als June sich auf der Toilette frisch macht, entpuppen sich die anderen Passagiere als Kampfmaschinen, die es auf Roy Miller abgesehen haben. Roy gelingt es aber jeden einzelnen zur Strecke zu bringen und das Flugzeug notzulanden.

Roy erzählt June, dass er ein Agent ist, der eine wichtige Erfindung eines Wunderkindes zu beschützen hat und auch gegen Leute aus der eigenen Reihe kämpfen muss. Sein Arbeitgeber glaubt allerdings, dass Roy ein falsches Spiel spielt und hat es auf ihn abgesehen.
Roy verabreicht June ein Betäubungsmittel und sorgt dafür, dass sie in ihr Haus kommt und möglicherweise ihr normales Leben wieder aufnehmen kann.

Das gelingt allerdings nicht, denn schon bald tauchen bei June zwielichtige Gestalten auf, die es auf Roy Miller und sie abgesehen haben. Eine Jagd um den Globus beginnt…

_Meine Meinung


Ich mag zwar wie erwähnt Tom Cruise recht gerne, aber „Knight and Day“ war ein Film, der mich überhaupt nicht interessiert hat. Die Trailer und Berichte, die man im Fernsehen und Kino zu Gesicht bekam, sprachen mich einfach nicht an, weil mir dort suggeriert wurde, dass der Film wenig Handlung und dafür sehr viele Action-Szenen hat.
Mit dieser sehr geringen Erwartung habe ich mir den Film dann zu Hause auf Blu-ray angesehen und wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht.

„Knight and Day“ hat eine sehr einfach gestrickte Agenten-Story mit dem Grundprinzip Gut gegen Böse. Dass hin und wieder versucht wird, den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken, lockert die Geschichte lediglich an einigen Stellen auf, aber grundsätzlich sind die Rollen von Anfang an klar verteilt und man weiß, worum es geht.
Was den Film ausmacht ist aber eben keine ausgefeilte Story, sondern Action vom Feinsten und das hat „Knight and Day“ letztendlich für mich doch sehr unterhaltsam gemacht.

Im Film reiht sich eine Verfolgungsjagd an die nächste und jede einzelne Actionszene ist wirklich gut gemacht macht Spaß. In kleinen Begebenheiten wie z.B. die Szene im Flugzeug, wo Roy Miller sämtlicher Einrichtungsgegenstände zur Verteidigung oder zum Angriff benutzt, steckt der Witz.
„Knight and Day“ sollte darüber hinaus noch voller Humor stecken, aber in Dialogen konnte ich den einfach nicht finden.

Sprüche wie „keiner bewegt sich, sonst erschieße ich erst mich und dann sie“ haben für mich Grundschulniveau und darüber kann ich einfach schon lange nicht mehr lachen, sondern habe mich an einigen Stellen im Film sogar fremd geschämt. Wie ein gestandener Mann, der eigentlich ein knallharter Agent ist, solche Babysprüche von sich gibt, ist einfach nur peinlich.

Da „Knight and Day“ zu gefühlten 95% aus Action- und Kampfszenen besteht, gibt es natürlich auch einige Tote – mir persönlich wird einfach zu viel geschossen, erstochen oder sonst wie getötet, obwohl man nie blutende Leichen oder ähnliches sieht, aber die Selbstverständlichkeit mit der im Film wild auf die Gegner geschossen wird, finde ich doch etwas erschreckend und ich würde schon zweimal drüber nachdenken, ob ich einen 12-jährigen den Film sehen lassen würde.

„Knight and Day“ ist trotz aller Kritik wirklich gutes Popcorn-Kino, bei dem man kurzweilig unterhalten wird. Man konsumiert den Film, ohne groß über ihn nachdenken zu müssen und das finde ich gelegentlich sehr nett.
Wer auf gut choreographierte Action steht, liegt bei diesem Film goldrichtig, wer eine ausgefeilte Story, Tiefgang und ausgezeichnetes Schauspiel möchte, muss um „Knight and Day“ einen großen Bogen machen.

_Allgemeines


"Knight and Day". USA 2010
Regie: James Mangold
Drehbuch: Patrick O´Neill
Darsteller: Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard, Paul Dano, Jordi Mollá, Maggie Grace
Länge: 109 Minuten (Extended Cut: 116 Minuten)
FSK: ab 12 Jahren

_Die Blu-ray


Sprachen: Deutsch, Französisch, Katalanisch ( in DTS 5.1) Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch (Hörfilmfassung) DD 5.1, Spanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Englisch für Hörgeschädigte, Estnisch, Lettisch, Litauisch, Russisch, Ukrainisch
Bild: 2.35:1
Regionalcode B

Zu Beginn des Films, wo die Namen der Schauspieler eingeblendet werden, empfinde ich das Bild rund um den Text als etwas unscharf und verschwommen, das Bild selbst ist aber scharf, klar und hat brillante Farben. Mir ist die Qualität weder besonders positiv noch negativ aufgefallen, es ist einfach so wie ich es von Blu-rays gewohnt bin.
Der Sound ist gut. Die Dialogszenen sind den Actionszenen gut angeglichen, aber vor allem bei den Actionszenen fehlt mir hier etwas „Bums“, da hätte der Ton ruhig etwas kraftvoller sein können.

_Bonusmaterial


• Boston Days & Spanish Knights: Die Drehorte
• Wild Nights and Crazy Days: Die Stunts im Film
• Tom Cruise und die Black Eyed Peas präsentieren „Someday“ - den Song zum Film
• Virale Videos:
- Fussball
- Stuntprobe
• Knight & Day: Die Story
• Knight & Day: Die Action
• Kinotrailer (engl. ca. 2:25 Min.)
• BD-LIVE Extras

Von dem Bonusmaterial habe ich mir wirklich mehr versprochen. So richtig viel gezeigt wird einem eigentlich nicht. Man bekommt lediglich einen sehr kleinen Blick hinter die Kulissen und anstatt die Entstehung einzelner Szenen zu zeigen, wird der Fokus hauptsächlich darauf gelegt, dass Tom Cruise seine Stunts fast alle selbst gemacht hat. Außerdem wollen einem die Filmemacher weismachen, dass sie so gut wie nichts computeranimiert haben, was ich einfach nicht glauben kann. Irgendwie fühlte ich mich bei den Interviews mit Darstellern, Regisseur und Produzenten die ganze Zeit etwas veralbert, was aber zum Film passt, der ja auch alles mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Dennoch finde ich das Bonusmaterial nichtssagend, aber teilweise ganz witzig und nett anzusehen.

_Mein Fazit


„Knight and Day“ ist ganz witzig gemacht. Die Dialoge sind zwar größtenteils sehr flach, aber die vielen Actionszenen sind wirklich gut gemacht und machen Spaß.
Bild- und Tonqualität sind in Ordnung, aber nicht überragend und auch das Bonusmaterial ist ok, hätte aber ausführlicher sein können.
Alles in allem: kurzweilige Unterhaltung.