The Hole (Blu-ray 3D) Testbericht

ab 7,06
Auf yopi.de gelistet seit 02/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Action:  viel
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von mima007

Sehr gut produzierter Horrorkinderfilm in 3D

3
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Spannung:  spannend
  • Action:  viel
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll

Pro:

spannend, unheimlich, flott erzählt, Musik, sehr gutes Bonusmaterial, sehr guter Sound, sehr gutes Bild

Kontra:

Humor und Originalität kommen zu kurz

Empfehlung:

Ja

Niemand sollte diese Falltür finden, niemand sollte sie je wieder öffnen. Doch was sind Vorhängeschlösser und aufgehäuftes altes Zeug gegen die Neugier eines Zehnjährigen? Lucas und sein älterer Bruder Dane entdecken die seltsame Falltür im Keller ihres neuen Hauses jedenfalls gleich nach dem Einzug. Und öffnen sie natürlich! Ein bodenloser schwarzer Schacht tut sich vor ihnen auf, der sein Geheimnis nicht preisgibt. Dann geschieht etwas Unheimliches. Die schlimmsten Ängste der Jungen materialisieren sich in der Realität und alptraumhafte Gestalten greifen sie an. Dem Abgrund ist etwas wirklich Böses entstiegen... (Verleihinfo)

Filminfos
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O-Titel: The Hole 3D (USA 2009)
Dt. Vertrieb: Ascot Elite
VÖ: 7.6.2011
EAN: 7613059401860
FSK: ab 16
Länge: ca. 92 Min.
Regisseur: Joe Dante
Drehbuch: Mark L. Smith
Musik: Javier Navarrete
Darsteller: Bruce Dern (Creepy Carl), Teri Polo (Susan), Haley Bennett (Julie), Chris Massoglia (Dane), Nathan Gamble (Lucas) u.a.

Handlung
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Wieder einmal sind die Thomsons umgezogen, 2000 Meilen weiter. Diesmal nach Bentonville, eine weiße Vorstadt, die schon bessere Tage gesehen hat. Hier will Mutter Susan als Krankenschwester arbeiten, und ihre zwei Söhne Dane und Lucas müssen wieder mal neue Freunde finden. Das Mädchen der Nachbarn, Julie, sieht ganz nett aus. Dane zeichnet sie gleich.

Auf der Suche nach Spiel und Zerstreuung stoßen die beiden Jungs im Keller auf eine Falltür. Aber warum ist sie gleich durch sechs Vorhängeschlösser gesichert? Ein Schlüsselbund hilft ihnen, die Klappe zu öffnen. Aber statt eines Bodens gähnt in der Öffnung nur ein Abgrund. Aber nicht unbewohnt - ein Seil, das sie hinablassen, wird abgerissen…

Julie tritt mit ihrem Hund Charlie herzu. Dane lässt diesmal eine Videokamera in den Abgrund. Was sie auf dem Bildschirm im Wohnzimmer sehen, könnte ein Alien-Ei sein, findet Lucas. Als sie sich umdrehen, sehen wir jedoch ein Auge… Früher habe in diesem Haus Creepy Carl gewohnt, erzählt Julie, doch der wohnt jetzt in der alten, aufgegebenen Handschuhfabrik.

Lucas findet auf seinem Bett eine fies aussehende Narrenpuppen und legt sie in Danes Bett. Julie erlebt erst einen Stromausfall und begegnet später im Schnellrestaurant einem echt unheimlichen Mädchen, das schwarze Tränen weint und nur einen Schuh anhat - und dann wie ein geist verschwindet. Später erzählt sie Dane, dass dies ihre beste Freundin Annie Quinn war, die sie einst auf der Achterbahn fallen ließ…

Lucas hat im Keller eine unheimliche Begenung mit der Narrenpuppe: Diese wirft gegenstände nach ihm! Aber als er bei Dane Hilfe sucht, trifft er auf Unverständnis. Als sie nachsehen, ist da bloß das kleine Mädchen mit den unheimlich blutenden Augen. Es verschwindet im Loch, das sie sofort verbarrikadieren. Als aber auch das nichts hilft, beschließt Dane, Creepy Carl aufzusuchen.

Creepy Carl (Bruce Dern) lebt in der alten Fabrik in einer Ecke, die von hunderten Lampen erhellt wird. Als sie ihm von dem Loch erzählen, wird er sehr aufgeregt und gerät fast schon in Panik: "Die Dunkelheit - sie wird uns alle heimsuchen und verschlingen!"

Und es sieht ganz so aus, als ob es dazu käme…

Mein Eindruck
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Das im wahren Sinne "scary movie" hält die Balance zwischen Furcht und Vergnügen. Wo der Zuschauer den blanken Horror vermuten würde, tritt die grinsende Narrenpuppe auf. Da merkt man, dass Joe Dante für solche Kinderstubenklassiker wie "Gremlins" und "Small Soldiers" verantwortlich zeichnet.

Aber der Kampf von Lucas mit der boshaften Narrenpuppe ist natürlich nur der Auftakt zu den weiteren Kämpfen, die Dane und Julie mit ihren Urängsten auszufechten haben. Das Loch steht für das Unbewusste, das nun in der fremden Umgebung der Thomsons und während der Abwesenheit der Mutter mit Macht an die Oberfläche der Realität drängt.

Julie wird von einer alten Schuld geplagt. Sie hat auf der Achterbahn ihre beste Freundin Annie Quinn in die Tiefe fallen lassen. geplagt von Horrorvorstellungen des Geistermädchens erklimmt Julie nun wieder die alte Achterbahn des - wie so vieles in den USA - aufgegebenen Vergnügungsparks, um sich ihrer Schuld zu stellen und Vergebung zu erlangen.

Dane, der behauptet, er fürchte sich vor nichts, muss sich gegen etwas viel Größerem zur Wehr setzen: gegen seinen Vater. Denn immer wenn sein Vater aus dem Staatsgefängnis an seine Familie schrieb, wussten sie, dass er sie gefunden hatte - und zogen weiter, um ihm zu entkommen. Doch nun hat die permanente Flucht und Unbehaustheit ein Ende.

Danes Kampf mit dem Vater-Monster ist das grande finale des Films, in das die Produktion alles, was gut und teuer investiert hat. Die Bildergalerie der Familie, in die sich Dane am grunde des LOCHs versetzt sieht, hat schräge Winkel wie "Das Cabinett des Dr. Caligari", und selbst Schranktüren sind überdimensional groß. Nämlich so, wie man sie als kleines Kind wahrnimmt. Wird Dane immer noch als Kind reagieren, wenn er versucht, seinen Bruder vor dem Vater zu retten?

In diesem Showdown kommen die von Dante konzipierten 3D-Effekte am wirkungsvollsten zum Tragen. Nicht weil sie im Computer entworfen wurden, sondern weil sie den Zuschauer in den weiten Raum der Psyche der zwei Figuren hineinziehen, statt ihn vor den Kopf zu stoßen (siehe dazu das entsprechende Featurette).

Von den fünf Hauptdarstellern spielt der kleine Nathan Gamble am überzeugendsten. Er zögert nie, ist aufgeweckt und fotogen genug für Nahaufnahmen. Er ist zwar kein zweiter Haley Joel Osment aus "Der sechste Sinn", aber viel fehlt da nicht mehr. Als er den Fernsehreporter in einer Featurette mimmt, agiert er wie ein alter Hase im Showbusiness. Bruce Dern kann ihm jedoch durchaus das Wasser reichen. Der Hitchcock-Mime aus "Familienrab" machte sogar Gamble am Set Angst.

Die Musik

Javier Navarrete, geboren 1956 in Spanien, hat sich bereits durch seinen Score zu Guillermo del Toros "Pans Labyrinth" und Tintenherz" hervorgetan. In bester Erinnerung ist mir sein Soundtrack zu del Toros "The Devil's Backbone" (2001; siehe dazu meinen Bericht). Sein HOLE-Score ist sowohl dynamisch als auch feinfühlig und die perfekte Ergänzung zur Handlung. Erstaunlich eigentlich, dass sich der Komponist von Großproduktionen zu diesem Dante-Projekt bereitfand!

Trivia

Das Firmenschild der aufgelassenen Handschuhfabrik zeigt den Schriftzug "Gloves by ORLAC". Dieser Name lässt die Erinnerung des Horrorfans aufwachen. Denn "Orlacs Hände" ist der Titel einer bekannten Romans und Films. Die Wikipedia informiert: " Orlacs Hände ist ein österreichischer Science-Fiction- und Horrorfilm von Robert Wiene aus dem Jahr 1924. Er wird dem Spätexpressionismus im deutschsprachigen Film zugeordnet." Na, das passt gut zu der expressionistischen Kulisse, die an "Dr. Caligari" erinnert.

Die DVD
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Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D

Extras:
- Originaltrailer
- Making of
- Interviews mit Cast & Crew
- Arbeiten mit 3D am Set und andere Featurettes
- Trailershow

Mein Eindruck: die DVD
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Bild und Ton liegen in beiden Sprachversionen in optimaler DTS HD-Audio-5.1-Qualität vor. Dies scheint sich jetzt allmählich einzubürgern, doch häufig findet man immer noch den Standard DD 5.1. Ich hätte mir allerdings noch englische Untertitel gewünscht.

Die Regie hat von den Soundmöglichkeiten besten Gebrauch gemacht, so dass man viele geräusche aus den hinteren Boxen hören kann. Das ist besonders in den unheimlichen Kellerszenen mit Lucas und der Narrenpuppe sehr wirkungsvoll. Außerdem kommt so die sehr tiefe Stimme von Danes Vater wirkungsvoll zur Geltung: Er ist eine Art Monster, das von entsprechender Soundkulisse begleitet wird. Diese Geräusche werden von der Musik optimal ergänzt.

EXTRAS
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1) Originaltrailer (ca. 1:54 min)

Der 3D-Trailer zeigt die Highlights der Story.

2) Making of (11:35 min)

Joe Dante, der Produzent und die Hauptdarsteller äußern ihre Ansichten über und Absichten mit dem Film. Der Autor schrieb die Story für seine zwölfjährige Tochter. Dies ist also das richtige Alter. Alle loben die drei Jungdarsteller, insbesondere den aufgeweckten Nathan Gamble.

3) Ein Blick in die Hölle (4:46 min)

Dieses Featurette zeigt, wie die Effekte mit der Narrenpuppe, dem Mädchen, der Bildergalerie und dem großen Finale erzeugt wurden. Da viel mit Green Screen gearbeitet wurde, mussten vor allem die jungen Darsteller möglichst natürlich auf die unsichtbaren gegenüber reagieren. Das gelang Nathan Gamble am besten.

4) Familienangelegenheiten (4:44 min)

Da jedes der drei Kinder eine große Urangst zu bewältigen hat, sind die psychologischen Beziehungen sehr wichtig. Lucas will Dane als Vaterfigur, um den fehlenden vater zu ersetzen. Als Mutter Susan beide allein lässt, um zu einer Schulung zu fahren, kochen die Ängste hoch. Lucas und Dane werden schließlich beste Freunde.

5) Die dritte Dimension (5:10 min)

Der junge Steppke Nathan Gamble betätigt sich als Fernsehreporter und führt uns zu Max penner, der für die 3D-Effekte und -Aufnahmen verantwortlich zeichnet. Anhand von drei exemplarischen Szenen werden die Effekte veranschaulicht. Man könne 3D auf zweierlei Weise einsetzen: indem man dem Zuschauer etwas entgegenstößt - oder indem man ihn in die Tiefe eines 3D-Bildes hineinzieht. Die Regie hat letzteres gewählt. Das klappte ausgezeichnet.

6) Der Hüter der Hölle (3:20 min)

Das Featurette dreht sich um den Auftritt von Bruce Dern ("Familiengrab") als Creepy Carl. Der von Dante hinzugezogene Schauspieler hat zwei Funktionen: Er warnt als "Hüter der Hölle" vor der Gefahr, die nach Öffnung des Lochs droht, und er zeichnet eine entscheidende Szene des Films. Diese Zeichnungen muss Dane mit Julie wie ein Puzzle zusammensetzen…

7) Trailershow

1) Cargo
2) Bugs - Abenteuer Regenwald
3) The Haunting of Molly Hartley
4) Burke & Hare (mit Andy Serkis)
5) Buried
6) Winter's Bone (viele OSCAR-Nominierungen)

Unterm Strich
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Für einen Kinderfilm, der die Zuschauer erschrecken und doch belehren will, funktioniert "The Hole 3D" ausgezeichnet. Man darf nur nicht den Fehler machen, mehr Originalität oder Kunst zu erwarten, als für Zwölfjährige nötig ist. Immerhin erweist sich das Können des Regisseurs u.a. daran, dass er sowohl expressionistische Bühnenbilder nutzt (vgl. "Orlac") als auch professionell moderne 3D-Effekte, die den Zuschauer in die Szene hineinziehen.

Die Aussage ist typisch für jeden Horrorfilm: Was in der Vergangenheit nicht bewältigt worden ist, muss nun, ausgelöst durch die Finsternis des Lochs, von jedem der drei Kinder selbst bewältigt werden. Quasi eine Psychotherapie im Schnelldurchlauf. Während die Angst bei Julie und Dane eine konkrete menschliche Gestalt hat, ist sie bei Lucas verschlüsselt. Wofür steht die grinsende, boshafte Narrenpuppe?

Sie symbolisiert Lucas' Unbehaustheit und sein Gefühl, dem aggressiven Leben schutzlos ausgeliefert zu sein. Ihm fehlt ein Vater, der ihn schützt und anleitet, mit ihm spielt - genau diese Dinge verweigert ihm ja Dane. Und Mutti ist auch nicht da, um ihn vor solchen Angriffen zu bewahren. Erst ein cleverer Trick macht dem Angreifer den Garaus.

Diese Reise zur Reifung ist mit den drei Kindern flott inszeniert und ohne Längen. Der Film hält die Balance zwischen Vergnügen und Horror, bevor es im Finale richtig zur Sache geht. Weil das Vatermonster so schrecklich ist und mit körperlicher Strafe droht, ist der Film bei uns erst ab 16 Jahren freigegeben, obwohl das der Regisseur gar nicht so beabsichtigte.

Die DVD

Für einen Kinderfilm ist der Streifen nicht nur ungewöhnlich gut produziert - siehe den Komponisten von Großproduktionen wie "Tintenherz"! - sondern die DVD auch mit etlichen Featurettes und einem Making-of vollgepackt. Auf diese Weise bleibt uns ein Audiokommentar erspart. Diesmal lohnt es sich, zur BluRay statt zur DVD zu greifen. Der Sound ist der Mühe oder des Aufpreises wert.

Fazit: drei von fünf Sternen.

Michael Matzer (c) 2011ff

57 Bewertungen, 14 Kommentare

  • pidimaus2

    19.05.2011, 16:47 Uhr von pidimaus2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht lg pidi

  • kleiner_engel

    18.05.2011, 12:31 Uhr von kleiner_engel
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße !!______

  • Tweety30

    16.05.2011, 18:28 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße!

  • yeppton

    16.05.2011, 05:42 Uhr von yeppton
    Bewertung: sehr hilfreich

    schoenen guten Morgen, Lg Markus

  • morla

    16.05.2011, 01:10 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • Lanch999

    15.05.2011, 23:02 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Den hab ich erst letzte Woche gesehen und fand ist gar nicht mal so doof. VLG, Lanch999

  • XXLALF

    15.05.2011, 22:07 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    und ganz liebe grüße

  • anonym

    15.05.2011, 21:49 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht.LG Quacky

  • sigrid9979

    15.05.2011, 21:43 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche einen schönen Rest Sonntag...

  • FATIMARKT

    15.05.2011, 20:40 Uhr von FATIMARKT
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön, sehr hilfreich.

  • hexi5

    15.05.2011, 20:34 Uhr von hexi5
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsch dir einen schönen Sonntag, Glg Lisa

  • bigmama

    15.05.2011, 20:29 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • cleo1

    15.05.2011, 19:48 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Sonntag und LG cleo1

  • Baby1

    15.05.2011, 19:30 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.