Die Tribute von Panem: Flammender Zorn (gebundene Ausgabe) / Suzanne Collins Testbericht

Worum geht's?
Nachdem der Leser am Ende von "Gefährliche Liebe" miterleben konnte, wie Katniss von den Rebellen aus dem zerstört geglaubten Distrikt 13 befreit wurde, geht es in diesem Band um die Planung und Durchführung eben dieser Rebellion, das heißt um den Sturz des Kapitols. In der Hoffnung, nicht zu viel zu verraten: Katniss willigt ein, als Symbol ("Spotttölpel") der Rebellion zu dienen, hegt jedoch im Lauf der Handlung immer wieder Zweifel an ihrer Entscheidung. Dazu kommt ihre Sorge um ihre Mutter und Schwester Prim und ganz besonders um Peeta, der nicht in Distrikt 13, sondern in der Hand des Kapitols ist. Natürlich spielt auch Katniss' Wechselbad der Gefühle bezüglich Peeta und ihrem Jugendfreund Gale wieder eine Rolle, wer jedoch eine Lovestory mit Happy End erwartet, wird am Ende enttäuscht sein. Im Zentrum steht nämlich statt dessen der politische Aspekt und die Kritik an der Gesellschaft beziehungsweise am allmächtigen Kapitol, was das Buch jedoch keineswegs langweilig macht. Im Gegenteil: Durch die Konzentration auf die Rebellion selbst und die Verbannung der Liebesgeschichte in die Nebenhandlung erhält das Buch überhaupt erst seine Qualität.

Leseeindrücke
Suzanne Collins versteht ihr Handwerk und schafft es scheinbar mühelos, den "flammenden Zorn", den Katniss angesichts ihrer Situation empfindet, auf den Leser zu übertragen. Die Geschichte liest sich flüssig und zügig, insbesondere da der Leser ja bereits aus Teil 1 und 2 an die besondere Erzählweise (Ich-Perspektive und Präsens) gewöhnt ist. An Spannung und unverhergesehenen Wendungen mangelt es meines Erachtens nicht, denn mehr als einmal stockte mir beim Lesen der Atem und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.