South Saturn Delta. CD Testbericht

"South Saturn Delta" ist eine Sammlung von alternativen Mixes und noch nicht veröffentlichten oder nur verstreut zugänglichen Stücken. Hier sind also noch Entdeckungen zu machen. Die Soundqualität ist durchweg gut. Doch nur wenige Stücke können Gesang vorweisen.

Die TRACKS
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Die CD eröffnet mit "Look over yonder", einem Fetzer mit einem markanten Riff und Jimis dynamischem Gesang. "Little Wing" ist als nächstes in einer völlig anderen Version ohne Gesang zu hören. Den Fetzer "Lover Man" kennt man schon von der Woodstock-CD (1997). Dann kommen zehn mehr oder weniger gute Instrumentalstücke mit Jimis ausgeprägten Soli, unterbrochen lediglich von zwei Bob-Dylan-Vertonungen: Das allseits bekannte "All along the watchtower" sowie "Drifter's Escape".

Warum ist hier "Watchtower" drauf, fragt man sich sofort. Ist doch auf "Ladyland" drauf! Aber: Das hier ist der ältere Mix, den noch Chas Chandler im Januar 1968 fabriziert hat, bevor sich seine Wege Mai 68 von denen Jimis trennten. - Dies und noch viel mehr wird in dem wunderbaren, umfangreichen Booklet dokumentiert. Da merkt man, dass hier Profis am Werk waren.

"Drifter" ist kein besonders gutes Stück, denn anders als in "Watchtower" bilden hier Gesang und Instrumente keine organische Einheit, sondern es entsteht mehr der Eindruck, als habe Jimi eine gute Instrumental-Idee gehabt, mit Riff und allem, und den Gesang drübergelegt. Der Song erzählt wieder einmal balladesk eine Story von einem Tramp, wie so oft beim frühen Dylan.

Unterm Strich
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Ich habe schon eine ganze Reihe von Hendrix-CD-Alben gekauft, darunter sowohl "Electric Ladyland", "Blues" und die "BBC Sessions", natürlich auch eine Best-of-Kompilation. Doch an die restaurierten Aufnahmen habe ich mich noch nicht herangewagt. Deshalb griff ich nur zögernd bei "South Saturn Delta" zu.

Der Kauf lohnt sich für Hendrix-Fans, die noch Entdeckungen machen möchten. Für Sammler eine unverzichtbare Komplettierung. Wie gesagt: Hier sind also noch Entdeckungen zu machen. Die Soundqualität ist durchweg gut und recht erträglich. Doch nur wenige Stücke können Gesang vorweisen, weshalb die Gitarre stets im Vordergrund steht. Aber das ist bei einem Gitarrenkünstler wie Jimi Hendrix sicher kein wirklicher Nachteil.

Fazit: zwei von fünf YOPI-Sternen.


Michael Matzer (c) 2011ff