Teufelsfrucht: Ein kulinarischer Krimi (Taschenbuch) / Tom Hillenbrand Testbericht

ab 4,34
Auf yopi.de gelistet seit 03/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  gering
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  sehr ausschmückend

Erfahrungsbericht von MelE

Kulinarischer Leckerbissen

5
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  sehr ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

spannender und packender Krimi

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Ich hatte von dem Buch, welches ich euch heute vorstellen will schon einiges gehört bzw. gelesen. Als dann "Rotes Gold" der zweite Krimi von Tom Hillenbrand am 19.April erschien und ich dieses Buch gewonnen habe um an einer Leserunde teilzunehmen, wollte ich aber erst den ersten Band lesen um quasi in die Geschichte hineinzuwachsen. Ich muss sagen dieser Krimi hat bei weitem meine Erwartungen übertroffen. An manchen Stellen läuft dir wirklich das Wasser im Mund zusammen, wenn du davon liest, was in manchen Küchen für Leckerbissen regelrecht kredenzt werden und dann wiederum bedenkst du deine eigenen Essgewohnheiten, wenn es darum geht was Glutamat in unserem Körper anstellt.

Die Teufelsfrucht ist eine Neuentdeckung, die dem Menschen, der sie zu sich nimmt, das Gefühl vorgaukelt, ein äußerst geschmackvolles Essen zu essen. Dabei ist sie nicht ganz ungefährlich und soll dennoch auf den Markt kommen um noch mehr Sägemehl oder Käse, der keiner ist zu ersetzen. Uns Menschen legt die Industrie schon sehr rein, wenn wir Dinge zu uns nehmen, die nicht das sind was sie zu sein scheinen. Ich muss sagen, ich werde jetzt mehr darauf achten, was ich kaufe und zu mir nehme. Ich habe das natürlich alles schon einmal gehört, aber es irgendwie nie für mich persönlich angewandt. Jetzt davon zu lesen, was sich in manchen Joghurts oder auch TK-Pizzen befindet, lässt mich fast umschwenken und in Zukunft besser Pizza selbst belegen, denn dann habe ich die Garantie, das sich auch Käse auf meiner Pizza befindet.
Im Prinzip behandelt der Krimi ein Topthema unserer Gesellschaft und es war mir nicht bewusst, wie leichtfertig wir unser Leben aufs Spiel setzen nur damit uns die eine oder andere Tütensuppe oder Fixprodukt das Kochen erleichtert. Vielleicht nicht sofort, aber immer angewandt denke ich schon, das es nicht gut für uns und unseren Körper sein kann.

Egal, das ist nicht das Haupthema des Buches, sondern hier wird die Geschichte eines Kochs erzählt, der ohne es zu wollen in einen Komplott will ich es mal nennen gerät. Ein Gastro - Kritiker bricht tot in seinem Restaurant zusammen und er selbst gerät nun unter Mordverdacht. Eine verzwickte Situation, die man nur lösen kann, wenn man sich selbst auf Spurensuche begibt und sich dabei natürlich selbst in Gefahr bringt. Xavier Kieffer entwickelt sich schlicht und einfach zum Superhero der Restaurantgeschichte und ist dabei wirklich sympathisch. Er kann also nicht nur gut kochen, sondern ist auch noch so schlau und gewitzt, seine Verfolger immer wieder abzuwehren. Besonders attraktiv scheint er nicht zu sein, zumindest lese ich es so heraus, aber das macht nix, denn er fällt dennoch auf, denn er kann kochen und was noch besser ist, er kann seinen Hals das eine oder andere Mal selbst retten.
Es ist wie es ist und auch ein Superhero kann nicht alles voraussehen und wir lernen die Gefahren kennen, die sie Teufelsfrucht in sich birgt, die die Industrie sich zunutze machen will um den Verbraucher noch mehr zu schädigen. Kieffer muss es am eigenen Leib erfahren und es ist schon sehr erschreckend. Dies könnte nicht nur eine fiktive Geschichte sein, sondern eine Tatsache und das ist das was mich eher beängstigt als dieser Krimi, der sich mitunter schon recht schwer lesen lässt, da ich der französischen Sprache nicht mächtig bin und auch viele dieser edlen Speisen noch nie gegessen habe oder davon gehört. Wenn ich allerdings davon lese, wie qualvoll ein Hummer zu Tode kommt, bevor er auf dem Teller eines Gastes liegt, verzichte ich auch weiterhin gern auf den Genuss dieser armen Kreatur.

Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen und ich freue mich schon sehr mir "Rotes Gold" als Abendlektüre vorzunehmen. Dieser Krimi ist einfach anders und vielleicht nicht einzigartig, dennoch möchte ich ihn sehr gerne weiterempfehlen.
Die 320 Seiten lassen sich zwar nicht durchweg leicht und flüssig lesen, aber für alle diejenigen, die sich schwer tun mit der Sprache der Haute Cuisine umzugehen werden einen Glossar hinten im Buch finden, der übersetzt, was wir bis dahin nicht verstanden haben und das ist auch sehr gut, sonst würden sicherlich einige (allen voran natürlich ich!) das Buch mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zuklappen.

Der Autor es geschafft seine wenigen Seiten so vollzupacken, das wir gesättigt und rundum zufrieden das Buch zuklappen können.
Natürlich regt es auch zum Nachdenken an, das habe ich ja schon erläutert. Lasst euch einfach mitnehmen in Xavier Kieffers Restaurant "Deux Eglises" und in die aufregende Geschichte rund um die "Teufelsfrucht", die nicht umsonst diesen Namen trägt. Mehr will ich jetzt aber wirklich nicht verraten.

Das Buch ist recht unblutig, aber dennoch so spannend, das es schwer fällt das Buch zuzuklappen und zu einem anderen Zeitpunkt wieder in die verrückte Welt der Sterneköche einzutreten, denn die Kapitel sind kurz und knackig. Noch ein, noch eins und schon ist das Buch zu ende und man fragt sich tatsächlich wo die Zeit geblieben ist, da man so von der Story gepackt wurde.



Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!




Broschiert: 303 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462042874
ISBN-13: 978-3462042870


Klappentext:
Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer hat der Haute Cuisine abgeschworen und betreibt in der Luxemburger Unterstadt ein kleines Restaurant, wo er seinen Gästen Huesenziwwi, Bouneschlupp und Rieslingpaschtéit serviert. Doch dann bricht eines Tages ein renommierter Pariser Gastro-Kritiker tot in seinem Restaurant zusammen - und plötzlich steht Kieffer unter Mordverdacht. Als dann noch sein alter Lehrmeister spurlos verschwindet, beschließt der Luxemburger, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen; sie führen ihn bis nach Paris und Genf. Dabei stößt er auf eine mysteriöse, außergewöhnlich schmackhafte Frucht, auf gewissenlose Lebensmittelkonzerne und egomanische Fernsehköche. Immer tiefer taucht Kieffer in die von Konkurrenzkampf und Qualitätsdruck beherrschte Gourmetszene ein - und erkennt, was auf dem Spiel steht.



Der Autor:
Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und ist heute Ressortleiter bei Spiegel Online. Der begeisterte Hobbykoch und Foodie verliebte sich während eines mehrmonatigen Luxemburger EU-Praktikums in das Großherzogtum. Er lebt in Hamburg. "Teufelsfrucht" ist sein erster Roman.


Wünsche euch für morgen einen guten Start in die Neue Woche!
Ganz liebe Grüße,
Mel

50 Bewertungen, 11 Kommentare

  • Baby1

    04.07.2012, 10:29 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • goat

    24.05.2012, 10:26 Uhr von goat
    Bewertung: besonders wertvoll

    Hier kommt das versprochene BW. LG Melanie

  • giselamaria

    23.05.2012, 14:17 Uhr von giselamaria
    Bewertung: besonders wertvoll

    toll - will ich auch noch lesen :-) - LG gisela

  • DIREKT4000

    23.05.2012, 13:49 Uhr von DIREKT4000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ganz liebe Grüße

  • katjafranke

    23.05.2012, 00:51 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Katja schickt liebe Grüße

  • Eierkuchen70

    23.05.2012, 00:10 Uhr von Eierkuchen70
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße aus dem eierkuchenland

  • Miraculix1967

    23.05.2012, 00:05 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Sommerabend im Frühling und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • morla

    22.05.2012, 23:03 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • Lale

    22.05.2012, 20:09 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • uhlig_simone@t-online.de

    22.05.2012, 20:05 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Simone, würde mich über Gegenlesungen freuen

  • MOFFt

    22.05.2012, 19:48 Uhr von MOFFt
    Bewertung: besonders wertvoll

    sehr ausführlich ... BW ... lg MOFFt