Chill mal, Frau Freitag! (Taschenbuch) / Frau Freitag Testbericht

Vor einiger Zeit durfte ich mal wieder ein Buch testen, bzw. vorab lesen und so landete vor knapp 2 Wochen das Buch "Chill mal, Frau Freitag" in meinem Postkasten.
Der Name ansich, hat mich etwas abgeschreckt und voller Vourteile über schlechte Witze und Möchtegern- jugendliche Sprache ging ich also ran ans Lesen. Die Leseprobe gefiel mir unerwartend gut und so war ich natürlich sehr froh, als mein Name aus dem Lostopf gezogen wurde

Zum Buch:
Es geht im Buch um Frau Freitag, die als Lehrerin an einer Gesamtschule in Berlin arbeitet.
Wie man es aus den Medien kennt sind sehr viele Ausländer in Berliner Klassen und so ist es auch hier.
Viele Klischees und Vorurteile werden im Buch aufgegriffen, das jedoch mit wunderbarem Humor- ohne Beleidigungen gegenüber diesen Personen und voller Charme.
Man lernt- trotz der vielen nicht ganz so positiven Sachen, die Frau Freitag erzählt und erlebt trotzdem all ihre Schüler, die sie beschreibt lieben zu lernen.
Das Buch hat viele kurze Kapitel in denen verschiedene Themen behandelt werden. Wie sich Lehrer in den Sommerferien fühlen, was denn wirklich im Lehrerzimmer vor sich geht. Was Lehrer wirklich denken und wie sie sich in gewisser Weise verstellen müssen, weil sie ja pädagogisch handeln müssen.


Die Autorin:
Laut Internet beschreibt die Autorin sich und ihren Ablauf an einer Schule. Sie ist wirklich Lehrerin einer Gesamtschule in Berlin und unterrichtet seit knapp 10 Jahren Kunst und Englisch.
Leseprobe:

Die Schüler haben ein neues Wort. Das Wort heißt: Knecht. Wer
früher ein Opfer, ein Hund, eine Missgeburt oder ein Spast war, ist
heute ein Knecht. Gebraucht wird dieser Ausdruck einfach nur als
eine Art Feststellung.
Erol zu Mohamad: »Hakan glaubt, dass es World of Warcraft auf
Türkisch gibt.« Mohamad: »Knecht.«
Oder Kevin zu Sabine: »Stefan geht zu Mathe.« Sabine: »Knecht.«
Nun könnte man denken, schön, dass die Schüler wieder alte
deutsche Begrifflichkeiten benutzen. Nach Knecht kommt vielleicht
noch Magd, Abt oder Amme. Sind sie also endlich in Deutschland
angekommen. Benutzen mittelalterliche Worte, vermutlich ohne es
zu merken. Ich schätze, dass meine Schüler gar nicht wissen, was
ein Knecht ist. Leider habe ich sie noch nicht gefragt, aber ich bin
schon sehr gespannt, welche Definitionen sie mir anbieten werden.
Unsere Schüler haben nämlich die Angewohnheit Wörter zu verwenden, deren Bedeutung sie nicht kennen oder noch besser: die
sie völlig falsch deuten.
Eine der Lieblingsbeschimpfungen aller Schüler ist ja Spast. Jedes
Mal, wenn ich das Wort höre, frage ich die Schüler: »Weißt du
denn, was ein Spast ist?« Und ich bekomme immer die gleiche
Antwort: »Ja, klar. Ein Spast ist ein kleiner Vogel.«
Da steht ein riesiger arabischer Schüler vor mir, wahrscheinlich mit
Totschläger und Messer in der Tasche und einer kiloschweren
Schüler- und Polizeiakte, und denkt, ein Spast sei ein kleiner Vogel.
Und dann benutzt er »kleiner Vogel« auch noch allen Ernstes als
Schimpfwort.
»Soso, meinst du wirklich, dieses Schimpfwort ist so schlimm,
dass sich jemand darüber ärgert?«
Meistens fällt ihnen darauf nichts mehr ein, und sie fragen etwas
verunsichert: »Was heißt es denn?«
Fazit:

Ich finde das Buch klasse! Es erinnerte mich ein wenig an Bücher wie zb. "Mieses Karma" oder "Jesus liebt mich", denn der Humor ist meiner Meinung nach sehr ähnlich.
Man kriegt viele Einblicke in das Leben einer Berliner Lehrerin, die nicht eine Seite lang langweilig sind .
Das Buch ist eine leichte Lektüre für Zwischendurch und ich würde es jedem empfehlen, der auf Humorvolle Bücher steht!
5/5 Sternen