Knirps Fiber T1 Testbericht

Also ich kaufte meinem lieben Mann vor ewig langen Jahren einen Knirps. Das ist ein Regenschirm, der in Insiderkreisen 100pro bekannt ist. Damals bezahlte ich 35 DM dafür. Heute wird man ihn dafür wohl nicht hinkommen. Die Marke Knirps gibt es immer noch und der Schirm existiert bei uns auch noch. Nur dass nicht mein Mann ihn mit sich rumträgt, nee ich bin’s.

Okay, das ist er nun:
====================
Der Knirps ist ein kleiner Schirm, ein „Einmenschschirm“ kann man auch sagen. Er hat einen Durchmesser von etwa 90cm. Sein Material ist ein schnelltrocknendes Mikrofasertuch und sein Gestell besteht aus Fiberglas. Er öffnet sich automatisch, auf Knopfdruck und wenn er zusammengeklappt ist, ist er nur noch 25cm lang.

So, mein Knirps ist schwarz mit einem klitzekleinen dunkelgrauen Karomuster. Der Griff ist auch schwarz und hat enorm viel Ähnlichkeit mit einem Stiefel. Vorn hat der Stiefel hier aber zwei Dellen zum besseren Festhalten.

Der Knirps hat mitten eine Stange, die dreigeteilt ist. Unten sitzt der Griff an einem Stück Stange und oben der silberne Metalldeckel als Abschluss des Schirmes. Dieser Deckel hängt mit den Schirmspeichen zusammen und sitzt auch an einer Stange. 1/3 der Schirmspeichen lässt sich nach oben, zum Deckel hin, hochklappen.

Mein Knirps war sehr elegant verpack. Er steckte in einem länglichen, rechteckigen und schmalen Lederetui, das wird mit einer Lasche und einem Druckknopf verschlossen. Unten ragt eine Schlaufe heraus, an der man den Knirps elegant mitführen kann. *g*

Das Herausholen geht leicht und das Öffnen auch. Ein Druck auf den großen roten Knopf an der Metallstange und der Knirps springt in seiner ganzen Schönheit auseinander. Ich kann nur sagen Kopf weg und Augen zu, und Abstand halten, sonst kann es gefährlich werden. Klar, ich kann das Öffnen auch steuern und den automatischen Mechanismus überlisten. Aber gerade das Aufspringen des Knirps’ macht so Spaß.

Von der Größe her ist er für eine Person gedacht. Gehen zwei unter ihm, wird entweder einer pitschnass oder beide kriegen was ab. Jeweils die linke und rechte Seite. *g*

Ist der Schirm klitschnass geworden, spanne ich ihn zu Hause auf und lasse ihn unter dem Dachüberstand trocknen. Oder wenn’s windet, stelle ich ihn in die Badewanne. Da tropft er still vor sich hin. Er braucht aber echt nicht lange. Ratzfatz ist er trocken und kann wieder zusammeneklappt und in sein Etui befördert werden.

Und dann geht das Fiasko los.
Das Zusammenklappen geht nicht so ohne weiteres. Zuerst gebe ich dem Schirm einen heftigen Schlag oben auf die silberne Metallspitze. Die gibt auf und nach, bricht ein, senkt sich und verkürzt die Stange um ein Drittel. Dabei klappen die beweglichen Stangen nach oben oder bleiben unten oder legen sich so hin wie sie wollen.

Und da ist ja auch noch der viele Microfaserstoff, der irgendwie zusammengedreht werden muss. Das ist ne Prozedur. Hat man es endlich geschafft, findet man ein herabhängendes Bändchen mit runder Metallöse. Die schlingt man um Schirm und Schirmspeichen und hofft das es hält.

Nun muss aber auch der Haltegriff mit seiner Stange verkürzt werden. Dazu darf man wieder kräftig zuschlagen. Auf den Griff, klaro und mit Glück rutsch auch dieses Teil der Stange nach oben, Nun hat man den Knirps auf die Größe von 25cm verkürzt und er müsste in seine lederne Edelhülle passen

Okay, beim ersten Versuch bleibt man gelassen. Aber dann wird man nervös und schliesslich wütend. Da ist meistens zu viel Stoff und da ist auch zu viel Schirm für das winzige Etui. Und hat man mit Geduld und Spucke es endlich geschafft den Knirps ins Etui hineinzuwürgen, kriegt man den Knopf nicht zu.

Gut, wozu brauchte ich ein Lederetui. Das packte ich erst mal weg aber nur kurz, denn das Ding ist praktisch. Wenn es einem gelingt, den Schirm im Etui unterzubringen und das Etui zu schliessen, passt der Schirm in eine etwas größer ausgelegte Handtasche oder sogar in meine breite Manteltasche. Das ist sehr praktisch. Und deshalb gab ich dem Knirps und mir viele Chancen und siehe da, nach dem x-ten Versuch klappte es.

Das ist schon lange her und der Knirps ist mein Lieblingsschirm geworden. Er musste mit mir durch Wind und Wetter und er hielt stand, bis heute.

Auf meinen Knirps lasse ich nix kommen, trotz der Anfangsschwierigkeiten. Aber so ist das nun mal im Leben, man muss sich schliesslich erst mal genauer kennen lernen. Und nun kenne ich meinen Knirps haargenau. *g*

Ein Superteil und jeden Cent wert.

Hopsten