We want Sex (DVD) Testbericht
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Dr_Ed
...und sie kämpften in einem Ford
Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
Während in heutigen Zeiten davon die Rede ist, dass viel mehr Frauen in Führungspositionen arbeiten sollen und heiß darüber diskutiert wird, ob eine Frauenquote eingeführt werden soll oder nicht, gab es auch mal unselige Zeiten, in denen Frauen nicht mal den gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhielten. Wie dies in England mühselig erkämpft wurde, davon erzählt dieser Film. Wie er gelungen ist, dazu mehr in diesem Bericht.
### INHALT ###
~~~ Wie so oft fange ich mit der „Gemeinwesen ist eigentlich unbezahlbar“ - Kurzversion an ~~~
Es ist Sommer 1968 im britischen Dagenham. Im örtlichen Ford-Automobil-Werk sind ungefähr 55.000 Männer, aber nur 187 Frauen tätig. Eines Tages beschließt die Firmenleitung, dass allen ungelernten Arbeitskräften der Lohn gekürzt werden soll. Zufall oder nicht, in der Hauptsache sind alle Frauen davon betroffen. Als eine Beschwerde beim Management ohne Erfolg bleibt, beschließen die Frauen einen eintägigen Warnstreik. Nachdem auch der nichts fruchtet, wird aus dem Warnstreik ein richtiger Streik mit der Folge, dass nach wenigen Tagen die Produktion stillsteht. Das Ganze mausert sich immer mehr zum Politikum...
~~~ und nun wieder die „Dr.Ed ist seit jeher eigentlich unterbezahlt“ - Langversion ~~~
Es ist Sommer 1968 im britischen Dagenham. Im örtlichen Ford-Automobil-Werk sind ungefähr 5.000 Männer, aber nur 187 Frauen tätig. Sie sind im Wesentlichen damit beschäftigt, Bezüge für Autositze zusammenzunähen. Obwohl das ein echter Knochenjob unter alles anderen als optimalen Bedingungen ist, verrichten sie klaglos und mit viel Humor ihre Arbeit. Eines Tages beschließt die Firmenleitung, dass allen ungelernten Arbeitskräften der Lohn gekürzt werden soll. Zufall oder nicht, in der Hauptsache sind alle Frauen davon betroffen. Als eine Beschwerde beim Management ohne Erfolg bleibt, wollen sie sich das natürlich nicht bieten lassen und beschließen einen eintägigen Warnstreik.
Da auch dieser ohne Folgen bleibt und die Firmenleitung sich hart zeigt, beratschlagen die Frauen sich mit dem Gewerkschafter Albert Passingham (Bob Hoskins) über weitere Schritte. Damit er mit der Geschäftsleitung auf Augenhöhe verhandeln kann, braucht er von den Frauen noch eine Verhandlungsführerin. Eigentlich ist in solchen Fragen Brenda (Andrea Riseborough) die erste Wahl, aber die ist so sehr mit der Pflege ihres erkrankten Mannes beschäftigt, dass ihr diese zusätzliche Aufgabe zuviel wäre. So wird eher zufällig Rita O'Grady (Sally Hawkins) mit dieser Aufgabe betraut. Obwohl sie eine relativ unbedarfte Herangehensweise hat, entpuppt sie sich recht schnell als clevere und geschickte Verhandlungspartnerin.
Als das Management weiterhin wenig Entgegenkommen zeigt, reißt den Frauen der Geduldsfaden und sie beschließen, richtig zu streiken. Anfangs zeigen sich ihre Männer solidarisch. Als aber die gesamte Produktion stillsteht, weil es plötzlich keine Autositze mehr einzubauen gibt, schlägt die Stimmung um. Das ganze droht, immer mehr zum Politikum zu werden. Immerhin erfahren die Frauen von unerwarteter Seite Schützenhilfe als sich die Arbeitsministerin Barbara Castle (Natasha Richardson) einschaltet und die Konfliktparteien zu sich ins Ministerium einlädt. Auch die Manager-Gattin Lisa Hopkins (Rosamund Pike) mischt sich ein. Unterdessen drohen einige Gewerkschafter, Passingham und die Frauen hinterrücks auszubooten...
Wie das ganze endet, erfahrt ihr im Film oder aus den Geschichtsbüchern.
### MEINE MEINUNG ###
Die Kämpfe der britischen Arbeiterklasse wurden ja schon des öfteren in diversen Filmen thematisiert. Exemplarisch dafür könnte man Filme wie „Brassed off – mit Pauken und Trompeten“ oder einen Großteil des Schaffens von Regisseur Ken Loach an dieser Stelle anführen. Diesmal steht das Thema Gleichberechtigung im Vordergrund. Das ist zwar aktuell auch noch ein vielschichtiges und häufig diskutiertes Thema, aber war vor gut 40 Jahren noch auf einer völlig anderen Ebene angesiedelt als heute. Während heutzutage gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – zumindest in der westlichen Welt – als Selbstverständlichkeit gilt, vermag man sich kaum vorzustellen, dass es mal Zeiten gab, wo dem nicht so war.
Dieser Film erzählt nun die auf wahren Fakten basierende Geschichte, wie in den ausgehenden 60er-Jahren des vergangen Jahrhunderts englische Frauen dafür kämpften, für ihre Arbeit gleiche Bezahlung zu erhalten. Ausgangspunkt ist das englische Ford-Automobil-Werk in Dagenham, wo knapp 200 Frauen die Bezüge für die Autositze zusammennähen. Eines Tages beschließt die Werksleitung, ungelernten Arbeitskräften das Gehalt zu kürzen, wovon überwiegend fast nur Frauen betroffen sind. Das bringt sie natürlich auf die Palme, denn sie müssen sowieso schon unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden. Nachdem ein Protest beim Management ohne Resonanz bleibt, beschließen sie kurzerhand einen eintägigen Warnstreik.
Als auch dieser keine Wirkung zeitigt, beschließt man nun, die Arbeit für länger niederzulegen. Anfänglich zeigen sich die männlichen Kollegen noch solidarisch, aber als die Produktion mangels weiterer fertiger Autositze zum Erliegen kommt und die Männer mangels Arbeit selber kaum etwas verdienen, mehren sich die kritischen Stimmen. Auch seitens der Gewerkschaft wird versucht, durch Mauscheleien mit dem Management, die Frauen mit Brosamen abzuspeisen. Auch das Management selber versucht, die Frauen gegeneinander auszuspielen, aber die durchschauen diese Absichten und lassen sich nicht von ihrem Ziel abbringen. So wird das ganze auch immer mehr zum Politikum und die Meinung in der Öffentlichkeit wendet sich immer mehr zugunsten der Frauen.
Inszeniert wird diese Geschichte eher wie eine Komödie. Mit Anekdoten und witzigen Begebenheiten wird nicht gespart. Auch der gesellschaftliche Hintergrund des Ganzen wird mit einfachen aber effektiven Mitteln anschaulich gemacht und mit Zeitkolorit wird nicht gegeizt. Somit macht der Film optisch schon einiges her. Dramaturgisch ist das Ganze relativ konventionell aufgemacht. Die wichtigsten Figuren und ihr Hintergrund werden so weit eingeführt, dass man sich die Persönlichkeiten gut vorstellen kann. Die Figuren und die Geschichte entwickeln sich so, dass die Entwicklung für das Publikum nachvollziehbar und vor allem glaubwürdig bleibt. Das Erzähltempo ist so gewählt, dass das Publikum der Geschichte problemlos folgen kann, ohne unnötig gelangweilt zu werden.
Darstellerisch weiß Sally Hawkins zu überzeugen. Die Entwicklung von der schüchternen, etwas naiven Arbeiterin zur kämpferischen, selbstbewussten Gewerkschafterin nimmt man ihr sofort ab. Altmeister Bob Hoskins spielt seinen Part gewohnt routiniert souverän herunter, als hätte er noch etwas anderes als Gewerkschafter gespielt. Auch Rosamund Pike kann die Entwicklung von der in ihrem Hausfrauen-Dasein völlig unterforderten Manager-Gattin überzeugend verkörpern. Und Natasha Richardson als energische Arbeitsministerin wirkt in ihrer Rolle äußerst glaubwürdig. Aber auch beim restlichen Ensemble fällt niemand negativ aus der Rolle, sondern alle bewältigen ihren Part in gekonnter Weise, so dass darstellerisch an keiner Stelle etwas zu bemängeln ist.
### FAZIT ###
Eine durchaus unterhaltsame Zeitreise in die Vergangenheit, in der Gleichberechtigung noch mühsam erkämpft werden musste. Obwohl das Ganze wie eine Komödie angelegt ist, wird doch die Ernsthaftigkeit des Anliegens an keiner Stelle aus den Augen verloren. Das einzige, was an diesem Film wirklich stört, ist die einmal mehr unsägliche „Eindeutschung“ des Filmtitels, der eher auf eine platte Teenie-Komödie im Stile von „American Pie eins bis drölf“ schließen lässt und sich somit eigentlich an die falsche Zielgruppe richtet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das deutsche Publikum den Original-Titel „Made in Dagenham“ genauso gut verstanden hätte. Von mir gibt es vier von fünf möglichen Autositzen.
### ABSPANN ###
Spielfilm GB 2010, 113 Min. FSK 6
Regie: Nigel Cole
Drehbuch: William Ivory
Kamera: John de Borman
Musik: David Arnold
~ Rita O'Grady – Sally Hawkins
~ Brenda – Andrea Riseborough
~ Albert Passingham – Bob Hoskins
~ Barbara Castle – Natasha Richardson
~ Connie – Geraldine James
~ Lisa Hopkins – Rosamund Pike
~ Peter Hopkins – Rupert Graves
~ Eddie O'Grady – Daniel Mays
~ Sandra – Jaime Winstone
~ Monica – Lorraine Stanley
~ Eileen – Nicola Duffett
~ Monty Taylor – Kenneth Cranham
~ Marge – Karen Seacombe
~ Harold Wilson – John Sessions
~ George – Roger Lloyd-Pack
~ Dave – Phil Cornwell
~ Martin – Thomas Arnold
~ Brian – Matthew Aubrey
~ Robert Tooley – Richard Schiff
u.v.a.
51 Bewertungen, 18 Kommentare
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11.05.2011, 21:26 Uhr von ThomasKu
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht! Würde mich über eine Gegenlesung freuen! LG Thomas
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17.04.2011, 22:50 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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17.04.2011, 22:37 Uhr von hexi5
Bewertung: besonders wertvollWünsch dir noch einen schönen Abend und einen gute Wochenstart, Glg Lisa
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17.04.2011, 22:32 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichschönen sonntag abend noch. lg. petra
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17.04.2011, 22:13 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSH Bericht. Würde mich über Gegenlesung sehr freuen. LG cleo1
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17.04.2011, 22:09 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund ganz liebe grüße
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17.04.2011, 22:02 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüsse
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17.04.2011, 21:50 Uhr von laeuft
Bewertung: sehr hilfreichSuper berichtet, LG und noch einen schönen Sonntag, Franz
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17.04.2011, 19:40 Uhr von Clarinetta2
Bewertung: sehr hilfreichsehr schön vorgestellt
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17.04.2011, 19:31 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönen sonnigen Sonntag und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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17.04.2011, 19:09 Uhr von Nathalie
Bewertung: besonders wertvollbw
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17.04.2011, 18:05 Uhr von babyv
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße aus Sachsen
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17.04.2011, 17:05 Uhr von PatMcNamara
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße aus der Eifel! Patty
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17.04.2011, 17:04 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichWünsch einen schönen Sonntag
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17.04.2011, 16:55 Uhr von Bochsi
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Julian
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17.04.2011, 16:52 Uhr von vidar
Bewertung: sehr hilfreichSH und schönen Sonntag noch, vidar
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17.04.2011, 16:42 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichFreue mich über deine Gegenlesung Liebe Grüße von mir KATJA
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17.04.2011, 16:38 Uhr von yeppton
Bewertung: sehr hilfreichsehr gut berichtet, Danke schoen fuer deinen Besuch, Lg Markus
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