Camper Herrensneaker Testbericht

Als regelmäßiger Mallorca-Urlauber kommt man an der Schuhmarke "Camper" nicht vorbei. Das große rote Lagergebäude mit dem "Camper"-Schriftzug in Inca links von der Autobahn Plama-Alcudia ist kaum zu übersehen. Dort ist auch ein Fabrikverkauf (Schuhe 2. Wahl) beheimatet, in dem ich per Zufall auf die Marke aufmerksam geworden bin. Das ist nun schon über zehn Jahre her und genauso lang bin ich ein zufriedener Camper-Kunde.

+++ Die Camper-Story +++

Im Laufe der Jahre haben mir die Verkäufer in den Camper-Filialen auf Mallorca und Frankfurt am Main unterschiedliche Geschichten über die Herkunft der "Camper"-Marke erzählt. Mal sollten es die Nachfolger der Mallorquinischen Bauern-Schuhe sein, mal die Erfindung einer Bauernfamilie. Richtig ist, dass das Unternehmen "Camper" erst im Jahr 1975 gegründet wurde - und zwar auf Mallorca, wo immer noch der Hauptsitz ist. Allerdings geht die Geschichte des Familienunternehmens auf den mallorquinischen Schuster Antonio Fluxà zurück, der im Jahre 1877 nach England gereist war, um sich neue Maschinen zur Schuherstellung anzuschauen. Als er zurück in Inca war, teilte er sein Wissen mit mehreren Lederhandwerkern. Man muss dazu wissen, dass die Stadt Inca in der Inselmitte nach wie vor die Lederstadt genannt wird.
(Tatsächlich habe ich mir in Inca erst im Frühjahr wieder eine schöne, handgemachte LederAktentasche für kleines Geld und auch zwei Paar Camper gekauft)

Über die Generationen wuchs das kleine Unternehmen und eröffnete 1981 in Barcelona den ersten Shop, 1992 startete der internationale Vertrieb.

+++ Der typische Camper-Schuh +++

Typisch für "Camper"-Schuhe sind die großen Noppen auf der Unterseite der Gummisohlen. Die meisten Modelle sind auf der Oberseite aus glattem, strapazierfähigem Leder gearbeitet, inzwischen gibt es aber auch Wildleder-Varianten. Anfangs wurden die Schuhe wie Turnschuhe geschnürt (solche trage ich nach wie vor am liebsten), mittlerweile gibt es vom Klettverschluss bis zum Stiefel jede mögliche Variante.

Meine ersten "Camper" waren knallrot. Sehr auffällige, überaus strapazierfähige Schuhe, an denen ich viele Jahre Spaß hatte. Am Ende waren die Noppen weitgehend herunter gelaufen und auch die Nähte ließen nach. Aber bis dahin hatten sie mir wirklich gute Dienste getan.

Ich finde die Schuhe sehr gut verarbeitet, wobei ich ausschließlich genähte Ledermodelle gekauft habe. Sie sind pflegeleicht und weitgehend unempfindlich.

Es gibt das Gerücht, dass die Idee mit der auffälligen Gummisohle daher rühren soll, dass sich mallorquinische Bauern angeblich Autoreifen unter die Schuhe montiert hatten. Ich glaube nicht wirklich an diese Geschichte....

+++ Eine moderne Marke +++

Inzwischen gibt es "Camper"-Shops überall auf der Welt, von San Diego bis Singapur - und natürlich etliche in Europa. Auch über den Internetshop der Firma sind die meisten Modelle erhältlich.

Die Modellvariante hat sich unglaublich gewandelt und erweitert. Es gibt herzzerreißend süße Kinderschuhe und echt witzige Erwachsenenmodelle. Beispielsweise habe ich meiner Lebensgefährtin eine Kreuzung aus Sportschuh (Sneaker) und hochhackigem Pumps gekauft. Sieht sehr witzig aus.

Camper sind keine billigen Schuhe, ein "normaler" Herren-Lederschuh kostet um die 130 Euro. Da lohnt sich übrigens der Kauf in dem eingangs erwähnten Outlet auf Mallorca (heisst heute "Re-Camper" wegen der Ware zweiter Wahl) Hier sind Modelle oft auf die Hälfte reduziert.

+++ Fazit +++

Ich mag "Camper", trage sie gerne und habe inzwischen schon viele verschiedene Modelle.

Fazit: Ein guter Schuh.