Black Death (Blu-ray) Testbericht

Inhalt und eigene Meinung:

Inhalt laut Filmtext:
Europa 1348. Die Pest hat das Land fest im Griff, die hungernde Bevölkerung flüchtet in Aberglaube, die Kirche verliert an Einfluss. Nur ein Dorf und seine Bewohner sollen vom Schwarzen Tod verschont bleiben. Teufelswerk, glaubt der Bischof, und schickt den Ritter Ulric mit einem Söldnertrupp in die entlegene Provinz. Dort erwartet sie eine trügerische Idylle ohne Krankheit und Mangel. Ist in der eingeschworenen Gemeinschaft um die schöne Heilerin Langiva das Böse zu Hause, bestimmen teuflische Todesrituale das Dorfleben? Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, wird im Namen der Wahrheit, des Glaubens oder Aberglaubens grausam gefoltert und gemordet. Ulric und der junge suchen nach Antworten - und geraten mitten ins Herz der Finsternis.

Inhalt von mir:

Black Death spielt im England des Jahres 1348. Die Pest wütet im Land und wird bis zu ihrem Ende die Hälfte aller Engländer töten. Der junge Novize Osmund (Eddie Redmayne) hat eine Affäre mit einer jungen, hübschen Frau. Er kann sich jedoch nicht für sie noch für die Kirche entscheiden. So flieht sie vor der Pest in einen Wald und sagt sie würde 1 Woche lang dort auf ihn warten. Osmund bittet Gott um ein Zeichen was er tun soll. Da kommt der Ritter Ulric (Sean Bean) ins Kloster und bittet um einen Führer zu einem entlegenen Dorf. In diesem Dorf gibt es keine Pest. Angeblich weil die Dorfbewohner einem Totenbeschwörer folgen und sich gegen Gott gewandt haben. Osmund schließt sich Ulric und seinem Söldnertrupp an. Der Wald befindet sich auf dem Weg. Als er dort ankommt findet er aber nur noch ein mit Blut getränktes Kleidungsstück und die Söldnertruppe wird von Wegelagerern überfallen. Dem entkommen ist die Truppe im Dorf angekommen. Schnell wird klar dass das Dorf einer mysteriösen Frau namens Langiva (Carice van Houten) untertan ist. Die Männer - besonders Osmund - stehen vor ihrer größten Bewährungsprobe....

Eigene Meinung:

Black Death ist meiner Ansicht nach ein gelungener Film. Es geht um den Zusammenprall von religiösen Wahn (Christentum) mit einem anderen religiösen Wahn (Satanismus). Der Film lässt dem Zuschauer zwei Interpretationsmöglichkeiten offen. Es wird eine Totenbeschwörung gezeigt aber es ist nicht klar ob die Freundin des jungen Mönchs auch wirklich tot war. Dies wird erst am Schluss aufgeklärt.
Der Film hat einige Horrorelemente (etwa wenn das Schicksal des ersten Erkundungstrupps des Bischofs gezeigt wird) und Folterszenen, er ist jedoch nie übertrieben hart sondern zeigt das Mittelalter in einer durchaus realistischen Form.

Leider gibt es einige Schwächen in der Logik und mangelhafte Inszinierungen.

ACHTUNG SPOILER

Störend war für mich nur wie naiv die hartgesottene Sölndertruppe des cleveren Ulrich in die Falle der Dorfbewohner schlitterte. Auf Essen und Trinken n i c h t aufzupassen inmitten von Feinden ?? Ulric und seine Truppe trinkt ohne Bedacht das die Getränke vergiftet sein könnten? Sehr unglaubwürdig.
Auch fehlte es an Statisten. Der Endkampf im Dorf ist wirklich wenig überzeugend. Die zwei verbliebenen Söldner metzeln die männlichen Dorfbewohner nieder? Hier geht auch einiges an Spannung verloren.
Dafür hat das eigentliche Ende dann aber den wirklichen Horror der damaligen Zeit für den Zuschauer übrig. Das der junge Mönch zum Fanatiker wird der junge Frauen als Hexen foltern lässt ist ein gelungener, erschreckender Abschluss. So war es damals wirklich (wenn auch zeitlich eigentlich später, die hauptsächlichen Hexenverfolgungen waren später).

Spoiler Ende

Schauspielerisch ist der Film sehr gelungen. Sämtliche Darsteller sind überzeugend und das heißt schon mal was. Sean Bean spielt grandios, die ganze Söldnertruppe ist gut gecastet - einer sieht ja aus wie Kinski ! leider muss der schon früh sterben und darf nie sprechen (hätten sich manche Regisseure beim echten Kinski auch gewünscht) und die Hexe überzeugt ebenfalls. Action gibt es dafür zu wenig. Ein Überfall von Wegelagerern ist schon der Action Höhepunkt des Films. Der Kampf mit den Dorfbewohnern ist eher ein Scharmützel.


Schade ist hingegen das durch die Fokusierung auf das Dorf wenig von der damaligen Zeit dargestellt wird. Die erste Begegnung mit Fanatikern die eine unschuldige Frau als Hexe verbrennen wollen hatte mich hier schon mehr erhoffen lassen. Das die Story am Schluss sehr vorhersehbar ist wird für den Zuschauer dafür durch den sehr guten Epilog entschädigt. Ebenso gut ist das es kein klares Gut-Böse gibt. Beide Seiten sind sowohl gut als auch böse. Dazu kommt eine generell gute Darstellung des Mittelalters in der Pestzeit. Der Beginn des Films ist hier sehr realistisch und unterscheidet sich sehr von vielen beschönigenden Mittelalterfilmen. Schade nur das der Beginn nicht fortgesetzt wurde.

Es bleibt ein generell solider, interessanter Film mit einigen Schwächen dafür aber einem sehr guten Epilog.

4 Sterne und eine Empfehlung.











Blu-ray
Darsteller: Sean Bean, Carice van Houten, Eddie Redmayne, Kimberley Nixon, John Lynch
Regisseur(e): Christopher Smith
Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Erscheinungstermin: 10. Februar 2011
Produktionsjahr: 2010
Spieldauer: 97 Minuten
Preis: 15,95 Euro
So wurde Black Death zum Leben erweckt - Featurette
Audio-Kommentar mit Regisseur Christopher Smith
Entfallene Szenen mit Kommentar des Regisseurs
Bei den Dreharbeiten
Interviews mit Regisseur Christopher Smith, Produzent Phil Robertson, Produzent Jens Meurer, Hauptdarsteller Sean Bean und weiteren Darstellern
Fotogalerie
Die Blu-ray ist hingegen weder in Punkto Bild noch Ton herausragend. Der Ton ist immer wieder zu kräftig. Das Bild ist okay. Bei den Extras fand ich das Making of nicht sehr spannend. Die Interviews sind Lobhudelleien. In erster Linie wird mal Sean Bean von den anderen Schauspielern und dem Regisseur hochgelobt. Wie er auf dem Boden blieb, wie toll es ist mit ihm zu drehen, wie schnell er in seine Rolle kommt...nun ja. Dann kommt ein "warum fand ich das Mitmachen beim Film toll". Langweilig. Die entfallenen Szenen hat es auch wirklich nicht gebraucht. So bleibt das Bonusmaterial keine Fundgrube sondern solide 08/15 Ware. Bei einem Film zu diesem Thema wäre mehr drin gewesen. Etwa eine Kurzdoku über die Pest und ihre HIntergründe.