EXIDE Motorradbatterie YTX-12 BS/10Ah Testbericht

Exide-motorradbatterie-ytx-12-bs-10ah
Abbildung beispielhaft
ab 71,14
Auf yopi.de gelistet seit 06/2011

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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Saftpresse

Pro:

- Qualitätsanmutung - Zuverlässigkeit

Kontra:

- Preis

Empfehlung:

Ja

Manche Fehlfunktion wird erst anderen Bauteilen zugeschrieben, bevor der Übeltäter seine wahre Identität preisgibt. Schon seit Ende des Winters mischte sich in das sonore Bollern des Auspuffs der pharaonischen Kawa ein kaum wahrnehmbares, hochfrequentes Pfeifen, welches zuweilen die Tonart im Takt des Blinkers änderte. Die Inspektion beim Freundlichen ergab keinerlei Defekte. Als nach Montage eines Scottoilers dann nach drei Tagen die Batterie vollkommen leer gelutscht war, erregte das auch noch nicht sonderlich Aufmerksamkeit. Kommt ja schon mal vor. Die Batterie blieb, ob ihres vergleichsweise geringen Alters von schlapp zwei Jahren, weiterhin unverdächtig.

Dass der Bleiakku dennoch einen Rappel haben musste, stellte sich erst heraus, als sich die Entladungen auch mit abgeklemmten Scotti häuften und es zudem so schien, als würde die Batterie während der Fahrt gar nicht mehr bzw. kaum noch aufgeladen. Immer öfter musste das Mopped an die heimische Ladestation gehängt werden - welche bei ihrem Routine-Check allerdings auch keinen Schaden feststellte. Nur der Ladevorgang erschein ungewöhnlich lang. Irgendwie hatte man den Eindruck, dass die reingebutterte Energie entweder teilweise wirkungslos verpufft oder sich die Betterie schleichend selbst entlädt. Garantie grade abgelaufen - Klasse. Also: Ärgern. Neue her.

Louis hat in seinem Sortiment jüngst einen neuen Hersteller für Starterbatterien aufgenommen. Den Hausmarken "Delo" und "Saito" stellten die Hamburger Zubehörspezialisten nun eine Premium-Marke zur Seite: "Exide". Den Katalogangaben nach "Erstausrüster von BMW", was schon einen gewissen Anspruch vermuten lässt. Der Preis ist somit automatisch ebenfalls - klar - deutlich höher. Unter 69 Euro tut sich dort schon einmal nichts, da enden die Budget-Angebote bereits. Die für die ER-6f benötigte (wartungsfreie) Typ YTX-BS 12V/10AH schlägt sogar mit knapp 120 Euro zu Buche. Das ist schon ein mächtiger Happen. Allerdings hatte Qualität schon immer ihren Preis und was man von so manchem günstig scheinenden Angebot hat, konnte man an der heimlich, still und leise verreckten Batterie (Marke "Nitro") ja merken.

Bereits im Vorfeld ist auf jeden Fall zu prüfen, welche Batterie man überhaupt benötigt, denn diese unterscheiden sich nicht nur durch die Kapazität in Amperéstunden [Ah], sondern in ihren Abmessungen sowie der Lage ihrer Pole. Der (Online-)Katalog bzw. der freundliche Mitarbeiter hinter dem Technik-Tresen helfen mit der umfangreichen Typenliste gerne und präzise weiter. Für gewöhnlich befindet sich auch die richtige Batterie im Karton, doch wie sagt der Volksmund? "Vertrauen ist gut, Kontrolle besser". Recht hat er, der Volksmund. Die "Wartungsfreie" kommt "trocken vorgeladen" zur Auslieferung, d.h. dem Karton liegt ein extra für diese Batterie ausgelegter Säure-Pack bei, der in die Kammern gefüllt werden muss.

Das hat unter anderem Gründe, welche in der deutschen Batterieverordnung zu suchen sind, wonach der Versand von fertig befüllten Blei-Säure-Akkus untersagt ist. Das Befüllen ist allerdings simpel und, im Gegensatz zu Standard-Batterien, vollkommen ohne Kleckerei von Schwefelsäure zu schaffen. Sofern man nicht zur Risikogruppe der absoluten Grobmotoriker und/oder Vollidioten zählt. Die aufgedruckte Illustration wie man es richtig macht sollte aber auch von Letztgenannten verstanden und umgesetzt werden können. Jetzt noch Siegel drauf und ab dafür - diesen Deckel darf man das hoffentlich lange währende Akkuleben nicht mehr entfernen. Die Saftpresse ist nun aber erst einmal mit 50-70% ihrer Kapazität geladen - also: unbedingt Ladegerät dran. Das meldete innerhalb von 2 Stunden (bei 1,1 A Ladestrom) Vollzug.

Wie sich der Aus- bzw. Einbau gestaltet, ist natürlich alleinig von den baulichen Voraussetzungen des Moppeds und nicht zuletzt auch dem Talent des Schraubers abhängig. Das lässt sich an dieser Stelle sicher nicht pauschal beantworten. Fest steht, dass man für die ER-6 einen Kreuzschlitzschraubendreher, ziemlich spitze Finger und Geschick braucht, da der Akku sehr spack zwischen Fuse-Box und allerlei Kabelage unter der Sitzbank residiert. Zu allem Überfluss blockiert auch der Träger für den Kraftstofftank den Zugriff auf die - übrigens mit 7,50 Euro bepfandete - Altlast nicht unerheblich. Anders als bei anderen vergnüglichen Tätigkeiten in Lendenhöhe ist "raus" hier wesentlich schwerer als "rein".

Der neue Energie- und Freudenspender flutscht auch ohne Gleitmittel recht problemlos in Stellung. Newton sei Dank. Die Anschlussklemmen (neue Schrauben und Vierkantmuttern liegen bei) noch fix wieder dran: Done. Wo wir grad schon bei Schlüpfrigkeiten sind: Der Plus-Pol kann gerne mit einem (Stinke-)Finger voll Vaseline gegen Grünspanbildung gewappnet werden, bevor das (rote) Verhüterli wieder über ihn gestülpt wird. Startversuch. Alles Roger. Madame vibriert lustvoll zwischen den Schenkeln. Der Rest ist Makulatur: Sämtliche elektrischen Bordsysteme checken/neu stellen (Bordcomputer/Uhr), wenn vorhanden: automatisches Kettenschmiersystem (z.B. "Scottoiler eSystem") programmieren/rekalibrieren. Der Beginn einer hoffentlich dauerhaft spannungsgeladenen Beziehung - die auch eisige Zeiten übersteht, wenn mal nicht hart und dreckig geritten wird.

Fazit
Schon von der Verarbeitung her strahlt die Exide Souveränität aus, nicht dass sie besonders elegant oder edel wirken würde. Nein, sie ist eher eine schlichte Erscheinung mit offenbar höchst soliden inneren Werten. Bislang jedenfalls gab es an ihr absolut nichts auszusetzen, doch die nächsten Winter - und somit ein immer wiederkehrender Belastungstest - kommen bestimmt. Es besteht jedoch keine Veranlassung anzunehmen, dass sich diese Batterie davon beeindrucken lassen wird. Genug der Konjunktive, warten wir's ab, wie sich die Hochpreisige gegenüber ihrer, allzu früh verschiedenen, Vorgängerin von der billigeren Konkurrenz in Zukunft hält und ob der doppelte Preis, gegenüber einem vergleichbaren Standard-Bleiakku, wirklich gerechtfertigt ist.

36 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Norddeutsch2011

    24.06.2011, 03:12 Uhr von Norddeutsch2011
    Bewertung: sehr hilfreich

    Interessanter Bericht und viele Grüße

  • mima007

    11.06.2011, 00:32 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • anonym

    06.06.2011, 14:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Powerdiddl

    06.06.2011, 13:51 Uhr von Powerdiddl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen sonnigen Montag wünsche ich, lg

  • campino

    06.06.2011, 08:50 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg andrea

  • FATIMARKT

    05.06.2011, 21:36 Uhr von FATIMARKT
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freue mich auch über gegenlesungen...

  • Lothlorien

    05.06.2011, 20:49 Uhr von Lothlorien
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht, ich lese gegen, du auch?

  • katjafranke

    05.06.2011, 20:40 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA