Mostar Testbericht

Heuer habe ich in Mostar in Bosnien Urlaub gemacht und möchte euch daher etwas davon berichten.

Die Stadt hat 111.000 Einwohner und liegt im südlichen Teil Bosniens, der sogenannten Herzegowina. Hier prägen steiniges, kahles Gebirge und weite trockene Ebenen die Landschaft. Bis 2004 war die Stadt zweigeteilt (was in Bosnien keine Seltenheit ist). Dieses Gesetz wurde jedoch aufgehoben und jetzt gibt es 6 Stadtteile.
Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus bosnischen Kroaten und Bosniaken.

Nun zur eigentlichen Sehenswürdigkeit Mostars, der Altstadt und der berühmten alten Brücke. Wenn man von Norden her in die Stadt reinfährt, kommt man nach ca. 15 Minuten Fahrt ins äußere Zentrum. Dort sollte man das Auto am Besten abstellen, da man in der Innenstadt mit dem Auto schlecht vorankommt da diese zu jeder Tageszeit von Fußgängern überfüllt ist. Dann kann man zu Fuß, vorbei bei den Straßenhändlern die Wasserpfeifen und handgemachte Skulpturen der Sehenswürdigkeiten verkaufen in die Altstadt und zur alten Brücke schlendern.
Die Alte Brücke von Mostar wurde 1556 erbaut. Der Name "Mostar" bedeutet so viel wie Brückenwächter, was eine Anspielung auf die vielen Brücken in der Stadt sein soll. Am 9. November 1993 wurde die Brücke nach Beschuss von kroatischer Seite zerstört und somit existierte ein Friedenssymbol zwischen den seit Jahrhunderten in Mostar lebenden Kroaten und Muslimen nicht mehr. Die Rekonstruktionsarbeiten begannen 1996 und wurden mit der feierlichen Wiedereröffnung am 23. Juli 2004 abgeschlossen. Am 15. Juli 2005 wurde die Altstadt und die Brücke in die Liste der UNESCO - Weltkulturerbe aufgenommen.

Ich war am Abend dort - die schönste Zeit um auf der Brücke zu stehen. Man blickt 16 Meter in die Tiefe und es durchfährt einen ein tiefes Glücksgefühl. So weit das Auge reicht nur steinerne Bauten und von allen Seiten strömen orientalisch geprägte Düfte her - Starker Kaffee, Gebratenes Hammelfleisch, Tabakgeruch - Alles gemischt mit den Stimmen der Menschen die entweder durch die Gassen spazieren oder vor einem der unzähligen Kaffeehäuser sitzen. Von irgendwelchen Spannungen oder Unstimmigkeiten weit und breit nichts zu sehen/hören. Nachdem ich nun die Brücke und Altstadt gesehen hatte stieg ich auf der rechten Seite eine Steintreppe herab und kehrte in ein Kaffeehaus ein das direkt am Wasser liegt. Dort setze ich mich in einen der bequemen Armsessel aus geflochteten Weidenholz, wie man es in der Herzegowina oft vorfindet und bestelle einen bosnischen Kaffee, der traditionell in einen bronzenen Kaffeeset serviert wird. Neben mir plätschert die Neretva - der Fluss der einst die Stadt zweigeteilt hat in die Nacht hinein. Ich beginne mit dem Mann der mir den Kaffee gebracht hat ein Gespräch. Ein alter Bosniake wie sich herausstellt. Er erzählt mir das hier 3 seiner Brüder im Krieg gestorben seien. Mit glänzenden Augen blickt er zur Brücke - dem Symbol des Friedens und der der Brüderlichkeit.


FAZIT:
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Wer in Bosnien Urlaub machen will oder auf der Durchreise ist, der sollte auf keinen Fall Mostar nicht besuchen. Eine Stadt deren Geist in deren Bevölkerung lebt, eine Stadt die Einen mit Ihren unbeschreiblichen Flair und Ambiente bezaubert, eine Stadt in der der Orient auf den Okzident trifft und das Ergebnis unbeschreibliche Schönheit ist.