Sucker Punch (Blu-ray) Testbericht

"Jeder von uns hat einen Engel, einen Beschützer, der über uns wacht. Wir wissen nicht welche Gestalt sie annehmen. Heute ist es ein alter Mann, morgen ein kleines Mädchen. Aber lasst euch nicht durch ihre Erscheinung täuschen, sie können gewaltig sein, wie ein wütender Drachen. Doch sie sind nicht hier um an unserer Stelle zu kämpfen. Sie flüstern uns nur zu. Erinnern uns daran, dass es an uns liegt, das jeder von uns die Macht über die Welt besitzt, die wir erschaffen. ...wir können leugnen das es unsere Engel gibt, uns einreden sie wären nicht real, aber sie zeigen sich trotzdem, an den seltsamsten Orten und in den seltsamsten Momenten. Sie können durch jeden Menschen sprechen, den wir uns vorstellen können. Sie schreien durch Dämonen wenn es sein muss, fordern uns heraus, damit wir es wagen zu kämpfen".
Quelle: http://www.die-witze.com/Filmzitate-S/sucker-punch -zitate.html

Na ja, was sich innerhalb meiner Abwesenheit so zuhause getan hat, da musste ich mich doch als Mama wirklich wundern, zumal sich meine Söhne nicht mehr mit der Qualität von DVD´s begnügen, sondern sich seit neustem Filme in Blu-ray Ausführung zugelegt haben. Klar, dass Mama noch am selben Abend eingeladen wurde, mit ihnen zusammen einen Film anzuschauen. Na ja, ich zumindest war auf alles gefasst, zumal meine Söhne nicht nur begeisterte Fantasie-Rollenspieler sind, sondern sich obendrein für solche Art von Filmen überaus begeistern können welchen, in welchen Orks, Tech-Zombis, Cybogs, Feudal-Samurais drin vorkommen.

Okay, das Cover lässt schon mal ganz schön tief blicken, worauf wahre Sexbomben in aufreizender schwarzer Kleidung, bis unter die Zähne bewaffnet, aufmarschieren. Hinter ihnen erkennt man den furchterregenden Feudal-Samurai, wobei das ganze schon mal als einen recht kriegerischen Eindruck macht, in welcher eine Propellermaschine von einem fliegenden, feuerspeienden Drachen verfolgt wird, und die in Schutt und Asche liegt Ortschaft, von dunklen, dicken Wolken übersäht ist.

Na ja, mit etwas gemischtem Gefühl, was das nun wieder für ein Film sein wird, setzte ich mich dann doch zu ihnen, und schaute mit ihnen den Film "Sucker Punch" an, welcher ab 16 freigegeben ist.

Ganz, ganz kurz, was auf der Rückseite zum Inhalt des Films steht

In diesem epischen Action-Fantasy-Film wird Babydoll gegen ihren Willen eingesperrt und muss mit vier Gefährtinnen alle Kraft der Fantasie aufbieten, um ihrer düsteren Realität zu entkommen.

Nun kurz und bündig möchte ich den Filminhalt wiedergeben

Da ist zunächst Mal eine junge Frau so um die zwanzig, die von ihrem hämisch grinsenden Stiefvater bedrängt und misshandelt wird, wobei sie sich nur so zu helfen weiß, dass sie zur Waffe greift und auf ihn schießt. Nur leider trifft die Kugel nicht ihn, sondern ihre Schwester, die tot zu Boden sinkt. Klar, dass Polizei etc. nach diesem "Mord" ins Haus kommt, wobei ihr Stiefvater schon Mal die Nervenheilanstalt informiert hat, mit dem Vorwand, dass seine Stieftochter nach dem Tod ihrer Mutter übergeschnappt sei.

Fast schon in Trance lässt sie sich willenlos abführen, nachdem ihr von den zuständigen Personen, die sie abzuholen haben, eine Spritze verpasst wurde. Eine Lobotomie, für welche ihr Stiefvater viel Geld bezahlt hat, soll nach Anweisung an ihr unterzogen werden, das heißt, dass damit eine Persönlichkeitsveränderung bei ihr vorsätzlich hervorgerufen wird, was ihr Gedächtnis schwinden lässt und sie sich willen- und gefühlslos werden lässt.

Und jetzt, noch bevor der Eingriff im sogenannten "Theater" bei ihr vollzogen wird, wechselt die Handlungsebene, zumal eine ebenfalls junge Patientin, Sweet Pea, hinzukommt, die ihre blonde Perücke wutentbrannt zu Boden wirft und die Bühne verlässt. Rocket, Sweet Pea´s Schwester führt den Neuzugang, das kleine, unschuldig wirkende Mädchen im Matrosenkleidchen, das von nun an Babydoll genannt wird, im Bordell herum, das von nun ab ihr neues (Traum), bzw. Alptraumzuhause ist, zumal sie dort mit vier anderen Mädchen der Zwangsprostitution zugeführt wird. Fest steht für die Kleine, auch der Körpergröße entsprechenden kleinen Babydoll, dass in fünf Tagen ihre Jungfräulichkeit, ihre Träume, an den meist bietenden verkauft werden.

Aber da sie mit ihrem Tanz die Begierde der Männer wecken soll, muss sie zunächst zeigen was sie drauf hat, was ihr am Anfang ziemlich schwer fällt, sich einfach fallen zu lassen um sich dem Rhythmus, der ihr vorgegeben wird, hinzugeben. Die Tanzlehrerin spricht ihr Mut zu, dass sie es kann, sich freizumachen von all der Last die sie bedrückt, wobei sie in ihrem Traum wiederum in einen Traum verfällt, in welchem sie sehr viel Mut beweisen muss, die Aufgaben zu bewältigen, um endlich frei zu sein.

Während sie "ihren" Tanz aufführt, verfällt sie in eine Art Trance, in welcher sie zuerst gegen mehrere Feudal-Samurais mit einem riesen Schwert zu kämpfen hat, wobei sie diese Waffe von einem Weisen Mann bekommen hat, der ihr wiederum so viel Mut zuspricht, dass sie es schaffen wird, endlich "frei" zu sein. Jedoch nur mit vereinten Kräften, was wiederum so viel heißt, dass sie ihre neuen Freundinnen, die auch wie sie aus irgendeinem Grund in sich gefangen sind, an ihre Seite gewinnen muss.

Mehr möchte ich nicht verraten, sodass ich gleich zur eigenen Meinung komme.

Na ja, mit einmal den Film anschauen war´s bei mir nicht getan, zumal dies eine ganz fremde Welt für mich darstellt, in welcher nur meine Söhne zuhause sind, da sie begeisterte Fantasie-Rollenspieler sind, und so doch schon einige Erfahrungen gesammelt haben, was es heißt, gegen Feudal-Samurais usw. kämpferisch anzutreten. Okay, selber hab ich ihnen beim Spielen eines Fantasie- und Actiongeladenen Rollenspiels schon oftmals über die Schulter geschaut, wenn sie als kleiner Wicht mit einem riesen Schwert oder sonstigen Waffen sich gegen regelrechte Monster beweisen mussten. Und so ähnlich geht's auch im Film ab, wenn die kleine, zierliche, unschuldig wirkende Babydoll allein oder und mit ihren vier "Leidensgenossinnen" ihre Freiheit zu erkämpfen hat. Irgendwie hat man da das Gefühl in das "Rollenspiel" einzutauchen, mittendrin zu sein, wenn sie in ihren Tänzen in eine ganz fremde eigene Welt eintaucht, in welcher sie nicht nur Gefahren zu bestehen hat, sondern sich auch kämpferisch beweisen muss. Diese Kämpfe sind sehr Actions beladen, die sie in ihren Tänzen auslebt, wobei man sie nicht im üblichen Sinne "tanzen" sieht, sondern nur in voller Action, wie sie die ihr aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen hat. Na ja, was blutig anbelangt, da hält sich dieser Film im Rahmen.

Was mir persönlich an diesem Film sehr gut gefallen hat, war die Grundstory, die doch irgendwie ein recht düsteres und trauriges Drama darstellt.

Da ist zunächst mal der Stiefvater der nach dem Erbe seiner Frau trachtet, das sie jedoch alleinig ihren beiden Töchtern zukommen lässt. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass er selber nachgeholfen hat, dass sie so bald sterben musste, zumal sein schelmisches, hinterhältiges grinsen, gleich nachdem sie Verstorben ist, quasi tot noch im Bett liegt, den Verdacht aufkommen lässt. Wild, ja wütend geht er auf seine Stieftöchter los, wobei die ältere die jüngere zu beschützen versucht, jedoch das Ganze dann so eskaliert, dass eine Kugel eine unschuldige Person trifft.

Durch den tödlichen Unfall hat sich die ganze Sachlage für den Stiefvater vereinfacht, doch ans Erbe der Frau zu gelangen. Eine Tochter ist tot, wobei die andere nur noch als verrückt zu erklären ist, was sich für ihn als ein leichtes Spiel darstellt. Eine, die ihre eigene Schwester erschießt, kann ja nur verrückt sein, wobei er als Grundstock angibt, dass sie den Tod ihrer Mutter noch nicht überwunden hat. Und damit sie für unmündig erklärt werden kann, muss sie in eine Nervenheilanstalt, wobei er dafür viel Geld bezahlt, damit sie dort überhaupt aufgenommen und mundtot gemacht wird. Was mit ihr dort geschieht, was sie mit ihr machen, ist ihm so was von egal.

Von diesem Augenblick an, ist für ihn seine Stieftochter gestorben, ist nicht mehr Existenz. Okay, ein paarmal sieht man ihn noch im Film, aber nur als Besucher im Bordell.

Ein recht trauriges Desaster, das jedoch noch nicht zu Ende ist, zumal sie sich jetzt, wenn auch nur im Traum, als Zwangsprostituierte in einem Bordell befindet, in welchem sehr "schmierige" widerliche Typen verkehren, mit welchen sie sich abzugeben haben. Auf den Neuzugang des Bordells wartet jedoch noch ein fürchterliches Trauma, zumal der Meistbietende das Recht hat sie zu entjungfern.

Solche Szenen finde ich persönlich so was von abstoßend, eklig und widerlich.

Wie es zur Sache geht, und ob es zur Sache geht, wird im Film jedoch nicht gezeigt. Nur dass der Tanz der kleinen Babydoll sie regelrecht fasziniert, ja sogar anmacht, erkennt man in ihren lüsternen Gesichtern und den Augen die wie gebannt auf die Kleine starren. Okay, sehr konturbetont sind schon ihre Kleidchen geschnitten, jedoch könnt ich nicht sagen dass diese ordinär ausarten oder gar ins frivole gehen. Aufreizend ja, aber das war's auch schon.

Daten zur Blu-ray-Disc
Regisseur: Zack Snyder
Besetzung: Emily Browning (Babydoll), Abbie Cornish (Sweet Pea), Jena Malone (Rocket), Vanessa Hudgens (Blondie), Jamie Chung (Amber), Oscar Isaac (Blue), Carla Gugino (Madam Gorski), Jon Hamm (High Roller), Scott Glenn (der Weise)

Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Französisch, Niederländisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Isländisch
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
Erscheinungstermin: 5. August 2011
Produktionsjahr: 2011
Spieldauer: 127 Minuten

Extras: In diesem Cover befindet sich noch ein Code, mit welchem es möglich ist eine Digital-Kopie aus dem Internet zu holen.
Auf der 2. Blu-ray Disc, befindet sich die um 17 Minuten gekürzte Kinofassung
Farbe und Ton sind wirklich einmalig und brillant.

Kurz eine Zusammenfassung des Films

Na ja, eine recht düstere Geschichte ist das schon, wobei diese auch in der Farbgebung recht düster, grau in grau, mit Regen und Donner gehalten ist. Auch die Kampfszenen haben größtenteils nichts Farbenfrohes an sich, mit Ausnahme des Feuerspeienden Drachen, den die Mädels auch zu besiegen haben. Ja, nicht allein, nur mit vereinten Kräften können sie ihre "Freiheit" erlangen, wobei mit "Freiheit" nicht allein das räumlich eingesperrte gemeint ist, sondern auch freimachen von all dem, vor welchem man davonlaufen versucht. Dort wo das Vergnügen, auch wenn es sich nur ein einseitiges Vergnügen handelt großgeschrieben wird, behalten hellere, ja rötliche Farben die Oberhand.

Sehr, sehr gut hat mir der Soundtrack der doch sehr bekannten Lieder gefallen, die wirklich ausgesprochen gut, zu den kämpferischen Darbietungen gepasst haben. Mit "Flash-dance" etc. ist dies jedoch nicht zu vergleichen, da man nicht den tänzerischen Ausdruck sieht, sondern nur, wie sie energiegeladen zu "Army of Me" (Björk) z.B. gegen den Feudal-Samurai kämpft, oder zu "Search and Destroy" von (Skunk Anansie) den Ersten Weltkrieg bestreitet. Ja, die unterschiedlichen recht fantasiereich gehaltenen fünf Kampfszenen spielen sich in verschiedenen Welten ab, die vom Mittelalter bis in die Zukunft reichen. Und jede der Welten ist mit einer recht mitreißenden, energiegeladen Musik unterlegt. Na ja, nicht jedes Musikstück trifft meinen Geschmack, wenn ich mir diese nur einfach so auf CD anhöre. Da spielt das Drumherum, die Dynamik wie sich eine Person in Kampfhaltung dazu bewegt, schon eine gewaltige Rolle. Das gibt meiner Meinung nach dem Film den richtigen Schwung, hat sogar die Macht einen mitzureißen, sich in dem Geschehen wieder zu finden.

Ein super Auftritt wird dem recht arrogant und überheblich wirkenden Bürgermeister zu den Klängen "I Want Il All/We Will Rock You Mash-Up" von (Queen & Armageddon) gewährt. Also das hat wirklich was.

Natürlich sind das lang nicht alle Soundtracks, wobei gleich am Anfang des Films "Sweet Dreams" von Emily Browning zu hören ist. "White Rabbit" von Emiliana Torrini, "Tomorrow Never Knows" von Alison Mosshart, "Where Is My Mind?" von Yoav & Emily Browning, "Asleep" von Emily Browning und "Love Is the Drug" von Oscar Isaac & Carla Gugino.

Na ja, wenn ich ganz ehrlich bin, kam ich erst nach dem zweiten Mal anschauen des Films auf den Geschmack, wobei mich wohl die recht Fantasie- und Actions geladenen Kampfszenen nicht langweilten, jedoch mir irgendwie der richtige Draht dazu fehlte, mit diesen eins zu sein. Etwas zu "abgefahren" kam er mir eingangs vor, wenn man nur an den Kampfhandlungen festhält, und den ganzen Sinn, den der Film ausdrücken will, nicht sieht, bzw. versteht. Im Grunde geht es da nur um das eine, nämlich, "Wenn Du für nichts kämpfst, wird Dich alles besiegen". Diesen Rat erhält Babydoll vom Weisen.

Und wenn man diesen Satz nochmals interpretiert, dann kann man diesen auch so sehen, dass nichts unmöglich erscheint, wenn man am sich glaubt und den dazugehörigen Mut aufbringt.

"Wer ehrt die, die wir lieben, durch das Leben das wir führen? Wer schickt Monster uns zu töten und besingt gleichzeitig unsere Unsterblichkeit? Wer lehrt uns was real ist und wie man über Lügen lacht? Wer entscheidet warum wir leben und wofür wir sterben? Wer legt uns in Ketten und wer besitzt den Schlüssel der uns befreien kann? Du allein, du hast alle Waffen die Du brauchst. Jetzt kämpfe..."
Quelle: http://www.die-witze.com/Filmzitate-S/sucker-punch -zitate.html

Fazit: Nur Deine Fantasie kann Dich befreien