IKEA Rast Ablagetisch Testbericht

Wieder mal bin ich zu spät zu Bett gegangen und nach 6 Stunden Schlaf sehe ich minder sehr gut aus, bin aber nur noch müde.
Was mache ich da bloß! Nur Möbel bewundern? Denn eigentlich hatte ich heute vor ein Möbelhaus zu besuchen.
Trotz Müdigkeit habe ich mich auf großem Fuße aufgetan und besuchte IKEA um mir in den spartanisch pragmatisch eingerichteten Gängen noch mehr spartanischere unkonventionelle Inspirationen und ein Beistelltisch für meinen Schreibtisch zu holen.
Was sich andere für einen Beistelltisch für den Schreibtisch vorstellen, setzt sich mit meinen Vorstellungen garantiert nicht gleich. Denn als Dooyooaner mit Wohnsitz in Ozeanien, ist meine Vorstellung bezüglich Möbel, unvergleichlich schräg.
Nach viel Zeit im Restaurant, langer Besichtigung der ausgestellten Möbel und kurzer Überlegung, führte ich mir den Ikea Rast Ablagetisch zu Gemüte und für 9,99 Euro, gleichzeitig mit nach Hause.
Das, ohne mir im geistigen Auge zu überlegen, wie er so im heimischen Büro wohl aussehen würde.
Das IKEA grundsätzlich alles in einzelne Teile hergibt und liefert, ist mittlerweile bekannt und mir zweifachem Linkshändler wohl noch leidiger bekannt. Spätestens beim Auspacken des Ablagetisches bestätigte sich mir mal wieder mein leidiges Problem.
Ich mit meinen linken Händen musste mich jetzt mit den völlig akkuraten Einzelteilen auseinander und alles im ganzen zusammen setzen.
Da sich alle Schrauben im Karton befanden und ich mit meinem heimischen Werkzeug immer gut ausgerüstet bin, begann für mich die etwas über zweistündige abenteuerliche Aufstellung des schmalen Ablagetisches.
Erst die eine Seite der unteren Ablage mit der einen Seite verbinden und nach x-mal umfallen, die zweite Verbinden und zum Schluss die obere Ablage (oder wie sie auch immer genannt wird) zusammen schrauben.
Das war für mich zweihändigen Linkshändler sehr schweißtreibend, aber nach vielem Fluchen, einigen Dellen an den Teilen, schaffte ich nun ein ansehnliches und vor allem stabiles Endergebnis.
Nun, stand mein Ablagetisch samt Dellen im Holz da, fertig zum ewigen Einsatz innerhalb meines unordentlichen Officeraumes und wartete auf die ultimative Belastung.
Eigentlich gedacht als Nachtisch, habe ich es nun als Beistelltisch neben meinem Schreibtisch, in dem jetzt schlichtweg meine Telefonbücher, der Scanner und manch weitere unbrauchbare Utensilien dahin vegetieren!
Die Urangst des Zusammenbruchs, kaum liegen die Telefonbücher und der Scanner darauf, hat sich wenigstens nicht bestätigt. Mittlerweile steht mein Ikea Rast seit über 3 Jahren neben meinem Schreibtisch und bietet meinen Sachen Platz auf zwei schmalen Ebenen.
Mit der Zeit sammelt sich neben den abgelegten Utensilien, die ab und an anderen Büroutensilien darauf Platz machen müssen, nicht nur Platz, sondern auch Staub.
Wie schwer Staub grundsätzlich von der rauen Holzoberfläche zu entfernen ist, ist wohl jeder Hausfrau und jedem Hausmann bekannt.
Mit der Pflege bin ich recht unkonventionell. Mag mich jetzt der ein oder der andere Beschimpfen, Auslachen, Maßregeln oder dumm, dämlich, vorwurfsvoll angucken oder gleich wegsehen, verwende ich trotz allem die Polyboy-Möbelpflege. Vom Holz aufgesaugt glänzt es einwenig mehr, hat den Teilen im ganzen bisher aber noch nicht geschadet. Künftig wird es ihnen wohl auch nicht schaden und deshalb werde ich es auch weiterhin verwenden.
Damals hatte ich keine Vorstellung wie es in meinem heimischen Büro aussehen würde, und mit der Zeit habe ich mich mit seiner Anwesenheit gewohnt.
Im Grunde sieht es aber nicht so toll aus und es passt mehr in einer spartanischen Einrichtung besser als in meiner Einrichtung. Heute, mehr als drei Jahre danach, auch wenn es bei IKEA immer noch für 9,99 Euro zu haben ist, werde ich es nicht mehr kaufen.
Da es aber recht langlebig ist, werde ich es noch so lange in Gebrauch haben, bis es endgültig vor sich hingestanden hat.
Danach werde ich kein Beistelltisch mehr von IKEA kaufen. Dafür gibt es noch weitere Möbelhäuser.
Und so endet ein Möbelleben inmitten eines Sommers, der kein Sommer ist.
Es ist ein verregneter Frühling in den Sommermonaten, der vielen Leuten nur Kreislaufprobleme, Müdigkeit, Lustlosigkeit und mehr Zeit in den eigenen vier Wänden beschert.
Am Ende werden wir doch alle nur froh sein, wenn dieses Jahr vielleicht mal doch schneller zur Neige geht als wir uns es doch nur wünschen.
Auch mit dem Risiko, das wir wieder mal um ein Jahr älter werden.
Und was haben wir davon?
Ein Beistelltisch, einen verregneten Sommer, der kein Sommer ist und die Tatsache, das wir immer älter werden und Platz für die jüngere dynamische Generation machen.
Ist im Endeffekt auch gut so.

Allen eine schöne Zeit weiterhin.

Gruß
Wasio