Powerwolf - Lupus dei Testbericht

Powerwolf-lupus-dei
ab 5,09
Auf yopi.de gelistet seit 07/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von AChristoteles

Werwölfe spielen Heavy Metal

5
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

- durchgehend starkes Album

Kontra:

- muss man mögen

Empfehlung:

Ja

Es begab sich einst im Jahr 2007...

Wie den Lesern von meinen Berichten sicher nicht entgangen sein dürfte, spielt Musik - vor allem aus dem Rock und Metal Sektor - ein nicht unwichtige Rolle in meinem Leben. Und was gibt es für einen Musikfan Schöneres als auf Konzerten seiner Lieblingsinterpreten ordentlich die Rübe zu schütteln? Und dann gab es da ein ansprechendes Tourpaket. Doro Pesch und W.A.S.P. - zwei meiner Lieblingsact gemeinsam für günstige 22 € das Ticket. Ein tolles Angebot, für das ich auch gern den etwas längeren Anfahrtsweg nach Saarbrücken in Kauf nahm.

Doch dann die Ernüchterung: W.A.S.P. mussten aufgrund einer Grippe von Frontsänger Blackie absagen. Als Ersatz hatten die Veranstalter kurzfristig eine mir unbekannte Band namens "Powerwolf" ins Vorprogramm von Doro Pesch gehievt. Mit niedrigen Erwartungen und auch leicht angesäuert trat ich mit meiner Hübschen und meinem Bruderherz die Fahrt in Saarlands Hauptstadt an, tröstete mich mit dem Gedanken dass Doro allein ja Grund genug sei und hoffte, die Vorband würde schnell vorübergehen.

Wie sehr sollte ich mich täuschen. Klar, Doro war erste Sahne, aber Powerwolf hat mich als einige der wenigen Vorbands so richtig von sich überzeugt und zählt mich seitdem zu ihren Fans. Und heute möchte ich euch das Highlight in ihrem Katalog vorstellen. Gleichwohl sich wahrscheinlich nur ein Bruchteil von euch mit dieser Band wird anfreunden können. Denn zum einen ist es Metal Musik, und zum Zweiten ist Powerwolf etwa Spezielles...

Powerwolf

Powerwolf wurden 2003 gegründet, aber erst professionell betrieben als der rumänische Musicalsänger Attila Dorn der Gruppe beitrat. Powerwolf spielen im Prinzip Power Metal (ein Subgenre des Heavy Metal, welches sich durch hohe Geschwindigkeit und oppulente Arrangements auszeichnet), legten sich aber darüber hinaus ein Werwolf Image zu. Die Band tritt ausschließlich geschminkt auf und führt ihre Konzerte eher wie Kirchenpredigten auf. Obwohl das Metal Genre gemeinhin als ernste Musik gilt (auch um sich dem Tralala der Popmusik abzuheben), nimmt die Band ihr Werwolf Image nicht sonderlich ernst und die ironischen Texte nehmen auch die Klischees des Metal Genres (Ernst, Fantasylyrik, das Spiel mit dem Teufel) auf die Schippe.

Musikalisch ist das Ganze, wie erwähnt, Power Metal, wobei vor allem klassische Metal Bands wie "Iron Maiden", "Accept" und "Saxon" herauszuhören sind. Um das Werwolf-Image zu unterstreichen ist im Hintergrund stets entweder gewaltige Chöre, Orchester-Elemente und eine prägnante Kirchenorgel zu hören. Der Gesang von Attila Dorn steht im Gegensatz zu den meisten Metal-Sängern: Neben seinem ausgeprägten rumänischen Akzent hrt man deutlich heraus, das Dorn eine klassische Gesangsausbildung genossen hat und typischen Rockgesang mit klassischem Operngesang vermengt.

Powerwolf haben bislang vier Alben veröffentlicht:
Return in Bloodred (2005)
Lupus dei (2007)
Bible of the Beast (2009)
Blood of the Saints (2011)

Das Album "Lupus dei"

"Lupus daemonis"
Ein orchestrales Intro eröffnet das Album, bedrohlich dröhnt die Kirchenorgel und mönchartiger Chorgesang. Sänger Attila Dorn beschwört auf lateinisch gehalten die Werwölfe...

"We take it from the living"
...und das Intro geht direkt in den ersten Song über. Ein Heavy Metal Kracher im Mid-Tempo-Bereich mit stampfendem Rhytmus. Im Refrain wird das Ganze sehr oppulent und Sänger Attila Dorn lädt sein mächtiges Organ voll aus.
5/5 Sternen

"Prayer in the dark"
Gott, könnte man da heulen. Denn auf so eine Nummer warten Fans von Iron Maiden schon länge. Eine pfeilschnelle Up-Tempo-Nummer mit einprägsamen Gitarrenriffs, pumpenden Strophen, einem Mitgröhlrefrain erster Güte und garniert einem tollen Gitarrensolo.
5/5 Sternen

"Saturday Satan"
Das Highlight des Albums und gleichzeitig der humorvollste Song des Albums. Das Ganze beginnt ruhig mit sanfter Orgel, ehe mit einem mitreißenden Gitarrenriff ein Rocker erster Güte über einen hereinbricht. Der Refrain ist ein Killer und vor allem das zweifach gedonnerte "Satan, Satan". Textlich geht es - wie man vermuten könnte - übrigens nicht um den Leibhaftigen sondern über Männer und ihrer Eroberungen am Wochenende.
5/5 Sternen

"In Blood we trust"
Ein Song, wie Attila Dorn auf dem Konzert bemerkte, für das Deutsche Rote Kreuz. Ein Stampfer im mittleren Tempo Bereich, der im Refrain fast wie Marschmusik wirkt. Unterhaltsam.
4/5 Sternen

"Behind the Leathermask"
Powerwolf drosseln das Tempo und werden allerdings gleichzeitig wuchtiger. Die Grenzen zum s.g. Doom-Metal (u.a. Black Sabbath, Candlemass) sind hier fließend. Trotz aller Powerwolf-Zutaten (melodische Gitarrenriffs, pumpende Strophen, oppulenter Refrain) will dieser Song bei mir nie so recht zünden.
3/5 Sternen

"Vampires don't die"
Ein Highlight des Albums ist dieser 3 Minuten kurze Nackenbrecher. Ein pfeilschneller Metalsong, bei dem oppulenten Schnickschnack verzichtet wird. Hier wird geradlinig nach vorne gerockt. Der Refrain ist einprägsam und bei Live Konzerten ein Killer.
5/5 Sternen

"When the Moon shines red"
Nach dem Nackenbrecher folgt wieder ein etwa getragenrer Song. Sehr wuchtig und Sänger Attila Dorn lotet hier alles aus seiner Stimme aus. Ein guter, aber nicht überragender Song.
4/5 Sternen

"Mother Mary is a Bird of Prey"
Und wieder die Anspielung an Iron Maiden, von denen der Gitarrist hörbar inspiriert wurde. Aber Maiden sind ja auch nicht die schlechteste Inspirations-Quelle. Ein knackiger Metal Track mit tollem Refrain.

"Tiger of Sabrod"
Neben "Behind the leathermask" die zweite Nummer auf diesem Album, die mir nicht wirklich zusagt. Ein Metal Stampfer, der aber nicht so recht zünden will
3/5 Sternen

"Lupus dei"
Und das Abschluss-Epos. Ebenso wie Iron Maiden an das Ende von jedem Album einen komplexer arrangierten Song stellen, so tun es Powerwolf ihnen gleich. Der Song beginnt mit Chorgesang und Orgel sehr orchestral, ehe die Band zähflüssig und richtig doomig einsetzt. Attila singt zunächst sehr düster. Im mittleren Teil wird der Song sehr schnell und wuchtig, nur um getragen auszuklingen. Ein wahrer Killer
5/5 Sternen

Fazit

An Powerwolf werden sich definitiv die Geister scheiden. Oppulente Arrangements, Attila's opernhafter Gesang und der eigenwillige Humor werden nicht jedermann's Sache sein. Dennoch ist mir im klassischen Metal Sektor im letzten Jahrzehnt nichts Besseres untergekommen. Auch die Gitarrenarbeit ist hier besonders hervorzuheben und hebt sich wohltuend vom gesichtslosen Gebolze anderer Kapellen ab. Wer Iron Maiden und Accept in ihren oppulenteren Songs oder Blind Guardian in ihren weniger oppulenten Songs gerne hört, sollte ein Ohr riskieren.

59 Bewertungen, 12 Kommentare

  • Anacrusis

    29.11.2011, 10:48 Uhr von Anacrusis
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut beschrieben. Mein geschiedener Geist findet die Jungs auf Dauer meist zu fröhlich.

  • Zatzeck0805

    30.09.2011, 10:39 Uhr von Zatzeck0805
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw

  • campino

    29.09.2011, 01:10 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße, Andrea!

  • tina08

    28.09.2011, 02:54 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ... Tina

  • Michaela2015

    25.09.2011, 10:52 Uhr von Michaela2015
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße und schönen Sonntag noch! Michi

  • morla

    24.09.2011, 22:13 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • katjafranke

    24.09.2011, 19:44 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • titus01

    24.09.2011, 12:46 Uhr von titus01
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG...und ein schönes Wochenende!

  • sendorra

    24.09.2011, 12:02 Uhr von sendorra
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toll berichtet! Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende. :-)

  • sigrid9979

    24.09.2011, 11:57 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir einen schönen Samstag

  • uhlig_simone@t-online.de

    24.09.2011, 11:17 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein schönes WE wünsch ich Dir, Simone

  • anonym

    24.09.2011, 06:49 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende