Alice: Madness Returns (PS3 Spiel) Testbericht

Inspiriert durch eine Bekannte, welche die PS3 Leidenschaft mit mir teilt, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und habe mir Alice - Madness returns für die Playstation 3 gekauft. Nachdem ich nun viele, viele Stunden mit dem Leveldurchwandern verbracht habe, widme ich meinen Bericht dem eben genannten Spiel. Los geht's:

KAUF

Aufgrund meiner beruflich bedingten Freizeiteinschränkung kann ich Shoppen meist vergessen. Zum Glück gibt es aber Amazon und dort habe ich das Spiel auch bestellt. Knapp 49 Euro später und nach ungeduldigem Warten war dann das Paket nach ein paar Tagen bei mir in der Post. Hurra. Ausgepackt und eingelegt.

PRE PLAY

Vor dem Spielgenuss muss man die Software erst einmal instellaieren, das hat bei mir bzw. meiner Playstation in etwa 20 Minuten an Zeit benötigt. Die Installaltion erfolgt aber ganz von Selbst, man muss nur einmal auf OK (mit dem Controller bzw. den Tasten) bestätigen. Danach läuft der sicherlich vielen bekannte Balken. Nach der Installation kommt das Intro der Gamehersteller (EA Games) und noch einmal schnell auf Start gedrückt beginnt für den Spieler die Reise in eine etwas andere, düstere Reise ins Wunderland mit Alice gemeinsam... Alice - Madness Returns ist übringens die Fortsetzung von American McGee's Alice (Jahr 2000).

GAME / GAMEPLAY

auch das Spiel selbst startet mit einem Intro bzw. einer Geschichte. Ein Hausbrand, ein Kaninchen, Fratzen... Blut.. ein Mädchen und der Fall in eine andere Welt. Zugegeben, diese Welt hat wenig mit den Geschichten von Alice aus meiner Kindheit zu tun - auch wenn es Parallelen gibt... Auch der Hutmacher ist vorhanden, wer jetzt hofft, Johnny Depp zu sehen der irrt gewaltig. Alice befindet sich am Anfang der Geschichte in einem Weisenhaus für Irre Kinder wieder. In diesem landete Sie, nachdem man sie für den Brand des Elternhauses verantwortlich gemacht hatte. Immer wieder verschwimmt die Realität mit der Phantasiewelt, in welche Alice sich nach dem Brand traumatisiert geflüchtet hat. Eine andere, aber nicht bessere Welt... Nachdem sie sich in den Räumen etwas umgesehen hat und ein paar Gemeinheiten und böse Kommentare angehört hat, verlässt sie aber das Haus und folgt schlussendlich einer Katze durch die engen Gassen bis sie bei einer schrulligen, alten Dame namens Witless landet die sie erpresst. Also schnell wieder ab, ab ins Wunderland. Bereits von Anfang an merkt man, dass die Umgebung düster ist und es wenig mit einem Kindermärchen am Hut hat. So beginnt die Reise des Gameplayers und das Wunderland bekommt eine neue Bedeutung..

Am Anfang ist die Navigation und das Gameplay noch relativ einfach, man bekommt immer wieder Hilfepopups um sich rasch in der neuen Umgebung zurecht zu finden und weiter zu kommen. Natürlich läuft man nicht nur durch eine irreale Welt ohne dabei auch etwas leisten zu müssen. So sammelt man unterwegs immer wieder Zähne ein (damit kann man seine Waffen aufrüsten) und muss Kisten und Schneckenhäuser zerschlagen um zu Lebensblumen und Zähnen zu kommen. Doch auch diese Welt meint es nicht immer gut und freundlich mit Alice und so hat man es im Verlauf immer wieder mit skurrilen Gegnern zu tun, sei es, Teekannen mit roten Augen, Mutanten mit mehreren Köpfen oder einfach nur schwarzen Würmern und Co. Selbst die Grinsekatze wirkt zwar freundlich, aber nicht immer vertrauenserweckend, das Grinsen hat einen Hauch von etwas Bösem. Aber es wäre nicht Alice, wenn sie nicht auch ein paar Vorteile hätte. So kann Alice sich klein machen und so in manch sonst verborgene Türe eintreten und Boni sammeln. Im Schrumpf Modus zeigt sich zudem so manch verborgener Hinweis und Wege, die man sonst nicht gesehen hätte. So kämpft sich Alice durch die verschiedenen Level und dies ist ganz sicher kein Spaziergang, es wird immer schwieriger von Level zu Level, sei es man muss über sich bewegende Steine hüpfen bis hin zu Lavaströmen die man umspringen muss oder sonstige Hindernisse. Während der Level kommt es immer wieder zu kurzen Sequenzen in welchen man Facts zur Geschichte bekommt, wie erfrischend ... Gesamt gesehen ist das Gameplay aufregend, zwar nicht übermässig gruselig aber auch nicht kinderfreundlich, die Level sind nicht immer einfach und manches zieht sich etwas zu sehr in die Länge. Gesamt ist das Spiel aber aufregend, unterhaltend und vorallem genau das Richtige für mich.

Kurz anschneiden möchte ich im Gameplay noch die Fortbewegungs- sowie Extramittel und Boni. Man kann im Laufe des Spieles viele kleine Zusatzgames spielen und sich durch das Sammeln von Erinnerungsfläschchen ziemlich weiterentwickeln. Dazu gibt es noch eine Menge an Kleidung und Pipapo. Witzig finde ich in diesem Spiel die Fortbewegung, sei es mittels Plattformen, Dampfstrahlen in denen man schwebt, überdimensionale Zahnräder oder einfach nur springen/ schweben. Sterben kann man übrigens auch, dann löst man sich auf und anstelle Alice schweben unzählige blaue Schmetterlinge davon und startet erneut am letzten Speicherpunkt.

GRAFIK / STEUERUNG

Wie für mich nicht anders zu erwarten, ist die Grafik meist bis in das kleinste Detail optimiert. Alice, das Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren und dem unschuldigen Gesicht - in der Tasche das blutige Messer. Auch die Umgebung und die Hindernisse sind gut durchdacht und umgesetzt. Ab und zu hatte ich allerdings auch meine Schwierigkeiten mit der Kameraperspektive. Besonders dann, wenn diese plötzlich wechselt und man auch nichts daran ändern kann. Oftmals sind wirklich knifflige Passagen dabei die man nur mit viel Geschick oder Übung meistern kann (ich bin zB fast Stunden an einer Stelle festgehangen weil mich die Stahlfaust immer erdrückt hat, wie peinlich...). Grundsätzlich ist die Steuerung aber einfach, PS3 typisch belegt wie in jedem anderen Jump & Run Game auch. Man bewegt sich mit der L3 Taste vorwärts und die Aktionstasten sind X, O, Dreieck und Rechteck. Die L + R Tasten oben dienen dann noch den Kämpfen bzw. dem Schrumpfen, natürlich kann sich das aber jeder Spieler nach eigenen Bedürfnissen einstellen und auch ändern. Kurz gesagt, bis auf ein paar klitzekleine Punkte (Kameraführung teilweise) ist die Grafik absolut top und auch die Steuerung behindert den Spieler nicht im flüssigen Ablauf der Level sobald man sich daran gewöhnt hat. Beides wirklich gut umgesetzt.

Das Menü ist übersichtlich und einfach zu bedienen, hierzu hänge ich ein Bild an welches das Menü mehr als ausreichend beschreibt. Gesamt hat man sich bei der Entwicklung wohl ziemlich viel gedacht und meist auch ganz gut umgesetzt.

INFOS

Die Spielzeit hängt natürlich vom Können des Spielers ab, ich habe aber beim ersten Anlauf in etwa an die 20 Stunden benötigt. Mag für manchen lange klingen, ich bin aber sicher, so dusselig habe ich mich nicht angestellt, das bedeutet, man hat durchaus mehrere Stunden wirkliches Spielvergnügen. Das Spiel ist mit einer FSK 16 gut vermerkt, es sollten kleine Kinder auf jeden Fall die Finger davon lassen, viel zu skurril und eigen ist die Atmosphäre, das könnte sicher auch verstören.

Das Spiel stammt aus der Schmiede von EA Games und ist ziemlich neu am Markt (Veröffentlichung 2011).

Der Sound ist im Übrigen ok, die Sprecher wirken ab und an leicht monton aber das ist egal, hier bedarf es keinem eigenen Kapitel. Ton gut, passend zum Verlauf.

FAZIT

Ich habe es keine Sekunde bereut, dieses Spiel gekauft zu haben. Nicht nur, dass die Grafik wirklich toll ist, war ich besonders beeindruckt von der Stimmung im Spiel. Da sieht man gerne auch mal 6 Kapitel lang über die teils monoton wirkenden Aktionen hinweg und freut sich auf noch mehr Lava, Gegner, Zähne und blutige Fights. Natürlich alles im Rahmen, Splattergame ist dieses sicher keines. Man hat auch im Spiel oft das Gefühl, selbst nahe an den "Magic Mushrooms" im Spiel zu sein, so abwägig ist manche Situation bzw. Kreatur... Schrumpfen, Schweben, Springen, Sammeln und Kämpfen sind wohl die Hauptaufgaben... Es gibt sicherlich Spiele, die mit mehr Rätseln und mehr Anforderungen an den Spieler programmiert wurden aber Alice madness returns überzeugt vorallem durch die einzigartig düstere Story und der Möglichkeit für den Benutzer, in genau diese irre Welt einzutauchen als Online Zocker kann man sich natürlich auch zu diesem Spiel aus dem PS3 Store zusätzliche Goodies & Co laden, das habe ich aber nicht gemacht.

Es zieht sich durch die ganze Geschichte im Spiel, man sammelt Erinnerungen ein und bekommt zudem kleine Bonusspiele welche etwas an super Mario erinnern und bei Kapitelwechsel hat man immer wieder Ausflüge in das reale Leben von Alice, fernab von ihrem Wunderland. ein sehr kurzweiliges, zeitintensives und fesselndes Spiel mit kleinen, negativen Punkten wie: unnötig lange Level, immer das gleiche Schema im Ablauf und anfangs die Steuerung an die man sich aber rasch gewöhnt. Daher gibt es von mir eine Wertung von 4 Sternen. Wer Jump & Run spiele mag, super Grafiken bevorzugt und auch nichts gegen düstere, erdrückende, teils grausige Stimmung im Play hat, sollte sich diese gut gelungene Fortsetzung auf jeden Fall zulegen. Von mir eine Empfehlung, ein paar Bilder vom Game und ein Dankeschön fürs Lesen.

Marco

Bericht auch zu finden bei Ciao.de