Herlitz Karteikasten A7 Testbericht

Karteikästen sind auch im Zeitalter von Smartphones und anderen elektronischen Helferlein für mich einfach nicht tot zu bekommen - denn was mache ich, wenn das Gerät einfach keinen "Saft" mehr hat ? Zudem: was tun mit Visitenkarten oder handnotierten Rufnummern von Bekannten oder Ansprechpartnern bei Firmen / Behörden ? Bei mir wandern diese Daten zunächst einmal in eine ganz altmodische "Zettelbox", genannt Karteikasten.

=== So kam ich zum Herlitz Karteikasten ===

Durch meine ausgesprochene "Zettelwirtschaft" sammelten sich bei mir so einige Visitenkarten und hastig auf Zetteln notierte Rufnummern nebst Namensangaben auf meinem Schreibtisch. Um nun ein wenig "System" in die Sache zu bekommen, habe ich mir ein freies Wochenende bei regnerischem Wetter hergenommen und suchte nach einer "klassischen" Lösung, um der Zettelflut Herr zu werden. Bei Staples nun entdeckte ich den Herlitz Karteikasten für Karteikarten im Format Din A7 - das schien genau passend zu sein, um meiner "Zettelflut" Herr zu werden. Für 6,99 € nahm ich den kleinen Kasten mit.

=== Lieferumfang ===

In der Pappumverpackung fand ich den eigentlichen,im Fall meines Kastens in durchgehend hellgrauer Farbe gehaltenen, Karteikasten verpackt. Nach dem Auspacken klappte ich die Box nach vorne auf und fand neben den typischen Karteireitern (Buchstabe A - Z) insgesamt 100 vorgefertigte und linierte Karteikarten vor. Maximal fasst der Kasten laut Packungsaufdruck 300 Karten.

=== Praxis ===

=== Erstmal: wozu ? ===

Klar, moderne "Telefonbücher" haben es nicht leicht, sich gegen die moderne, elektronische Konkurrenz zu behaupten. Dennoch: bei mir herrscht - zumindest teilweise - immer noch eine gewisse "Zettelwirtschaft" - Visitenkarten von Firmenadressen und Ansprechpartnern tummeln sich genauso in meiner "Zettelbox" von Herlitz wie private Adressen und Rufnummern. Der Vorteil der Box ist dabei, dass ich die benötigte Rufnummer quasi genauso schnell aus dem Register der Karteikarten finde wie bei der Durchforstung des elektronisch gespeicherten Telefonbuches meines Handys. Der Karteikasten dient dazu in meinem Fall als "Zwischenstation" für per Zettel "erworbene", neue Adressen und Rufnummern.

=== Einsortieren ===

Die Karteikartenreiter (die sog. "Tabs") waren im Lieferzustand des Karteikastens allesamt hinten in der Box - die 100 Karteikarten lagen - liniert auf Vorder- und Rückseite, aber freilich noch unbeschriftet - vor den Tabs im Karteikarten. Zunächst habe ich also die leeren Zettel hinter die einzelnen Buchstaben, die die Karteikartenreiter bieten, einsortiert. Die Unterteilung der "Reiter" ist dabei schon auf das deutsche "Namensalphabet" zugeschnitten, will sagen: der Buchstabe "S" ist nochmals unterteilt in "SCH" und "ST" - so finden die vielen deutschen Nachnamen wie "Schmied/Schmitt" oder "Steinbach / Stratmann" etc. ihre enger umgrenzten Zuordnungen. Dafür wurden einzelne, eher seltene Anfangsbuchstaben deutscher Nachnamen zu einem "Tab" zusammengefasst, wie z.B. P und Q oder X,Y und Z.
Doch nun kam der arbeitsreichere Teil dran: die Eintragungen der einzelnen, herumfliegenden Zettel sollten schließlich auf die Karteikartenblätter übertragen werden. So habe ich erstmal grob die aufgeschriebenen Namen alphabetisch geordnet und dann sukzessive auf die Karteikarten mit Bleistift, wohlgemerkt, übertragen - schließlich kann sich ja mal was ändern oder ein Kontakt "abreissen" - der "Kandidat" kann dann leicht vom Zettel radiert werden.
Jeder der 100 dem Kasten beiliegenden Zettel bietet Platz für 9 Zeilen plus einer "Überschriftszeile" - ich habe diese Zeile so verstanden, dass ich hier noch weitere Unterteilungen / Sonderzettel markieren kann. Jedenfalls hatte ich für meine aus Namen und Telefonnummer bestehenden Einträge in einer Zeile meistens ausreichend Platz, um alles unterzubringen.
Soll jedoch eine komplette Anschrift zu genannten Daten dazu kommen, passen so freilich nur knapp 3 Einträge auf eine Seite einer Karteikarte.
Danach war das "Zettelarchiv" dann auf dem neuesten Stand und konnte sich in der Praxis erweisen.

=== Stabilität ===

Die Karteikarten sind aus einem dickeren Papier, ich würde schon fast "Kartonpapier" sagen, gefertigt. Im Einsatz erwiesen sich die Karten doch als sehr stabil. Auch der Zettelkasten an sich, der aus knapp 2 mm dickem Kunststoff (Polypropylen (PP)) gefertigt ist, ist doch ein "zäher Bursche". Da sich die Box nach Gebrauch staub- und lichtdicht verschließen lässt, vergilben die Karten weniger und sie verstauben darüber hinaus nicht so schnell.

=== Weiteres... ===

Dazu finde ich die Mechanik des Kastens recht praktisch: bedingt durch den eingebauten "Schwenkmechanismus" fährt nach dem Aufklappen des Karteikastens automatisch die Lade knapp 2 cm nach vorne - die in der Box liegenden Karteikarten lassen sich so leichter durchblättern bzw. nach Einträgen durchsuchen. Gefunden habe ich gesuchte Einträge so meistens recht schnell. Für Anrufe nehme ich kurz einen Zettel aus dem Kasten, wähle die Nummer und lege ihn dann einfach wieder zurück ins Archiv. Auch Visitenkarten passen dank des DinA7-Maßes der Karteikarten, die diese Box fasst, sehr gut hinein. Diese Karten habe ich, der Einfachheit halber - einfach so in den Karteikasten dazu gelegt - hier sind in der Regel neben dem Namen und der Telefonnummer sogar noch die Anschrift der jeweiligen Person abgedruckt. Einfacher geht es nicht.
Die Übersicht ist dank der gut lesbaren Tabs immer gut gegeben.

=== Auf einen Blick ===

* Typ: Karteikasten Profiline DIN A7
* Hersteller: Herlitz
* Größe (zusammengeklappt, lxbxh): 12,5 cm x 6,5 cm x 9,5 cm
* Für max. 300 Karteiblätter im Format Din A7
* Material: Kunststoff
* mit 100 Karteikarten und Register A-Z
* Schwenkmechanik der Frontklappe

=== FAZIT ===

Ich bin ganz zufrieden mit dem kleinen Karteikarten. Er passt in jede Schublade und liefert auch ganz ohne Technikeinsatz schnell eine gewünschte Rufnummer oder, so man sie jeweils als Eintrag mit notiert hat, eine Anschrift. Die Box ist recht gut verarbeitet und bietet dank der m.E. sehr sinnvoll alphabetisch auf die deutschen Nachnamen ausgerichtete, alphabetische Einsortierungsmöglichkeiten. Als Namens- und Telefonregister ist diese Box sehr gut einsetzbar - Zettelwirtschaften war gestern. Ich gebe eine Empfehlung ab und die volle Punktzahl