Bvlgari Mon Jasmin Noir - Eau de Parfum Testbericht

Hallo Ihr Lieben!


Nachdem ich mir immer wieder mal ein Näschen voll davon in den Parfümerien unserer Stadt geholt hatte, wusste ich ganz genau, was ich zu Weihnachten haben wollte – nämlich das

BVLGARI MON JASMIN NOIR
Eau de Parfum.

Und als ganz liebe Mutti habe ich es von meiner Tochter geschenkt bekommen, denn sie wusste zum einen, dass die Düfte von Bvlgari neben DKNY, neuerdings auch Lancôme und einigen anderen schon seit Jahren zu meinen Lieblingsdüften zählt und zum anderen, dass mir genau DAS EdP schon sehr gut gefällt.


Das Duftwässerchen bekommt man in allen Parfümerien oder eben auch in den Duftabteilungen der großen Kaufhäuser, in Drogerie-Märkten (dm, Rossmann & Co.) eher nicht. Angeboten wird es in unterschiedlichen Mengenabfüllungen – 25 ml, 50 ml, 75 ml – angeboten, aber auch Bodylotion und Duschgel.


WER ODER WAS IST BVLGARI?

Das Unternehmen kann bereits auf eine sehr lange Firmengeschichte zurückblicken, denn bereits im Jahre 1884 wurde der italienische Hersteller von Luxusartikeln mit der eigentümlichen Schreibweise gegründet. So sind Uhren, Schmuck, Juwelen, Handtaschen und Accessoires dieser Marke inzwischen ebenso bekannt wie die inzwischen sehr umfangreiche Duftpalette, die immer wieder durch neue Duftkreationen auffällt.
Die wenigsten Liebhaber dieser Luxusartikel wissen jedoch, dass Bvlgari – übrigens börsennotiert seit 1995 – heute neben dem Vertrieb von Luxusartikeln in Zusammenarbeit mit der Marriott-Group eine sehr exklusive Hotelkette in Mailand und auf Bali sowie ein Bvlgai-Café, eine Konfiserie und eine Bar in Tokio betreibt.

Der Sitz des Unternehmens ist in Rom, wo seinerzeit auch das erste Ladengeschäft eröffnet wurde, welches heute noch als das sogenannte „Flaggschiff“ des Unternehmens gilt. Der Internetauftritt ist unter

www.bulgari.com

zu finden.


DAS PRODUKT

>>> Verpackung/ Flakon

Über die Verpackung will ich hier gar nicht viel schreiben, ich stell ein Foto ein. Eigentlich ist er ziemlich dezent und unauffällig gestaltet – lediglich in der Farbzusammenstellung (Cremefarben, etwas perlmuttartig mit goldenen Schriftzügen und einer in goldgefassten schwarzen „Bauchbinde“) unterscheidet er sich von anderen Bvlgari-Düften.

Allerdings hat sich Bvlgari bei den Flakons für die 25 ml-Abfüllung etwas Neues einfallen lassen und es hieß auch anfangs, dass es diesen nur eine kurze Zeit lang geben sollte. Diese wird nämlich nicht in der üblichen eckigen Flakonform wie beispielsweise bei ab 50 ml-Abfüllungen angeboten, sondern in der Form eines Skarabäus mit goldener Kappe, die erfreulicherweise sehr fest auf dem Flakon sitzt und nicht so schnell abgeht, wenn er lose in der Handtasche liegt. Der Flakon selbst ist aus durchsichtigem Glas und so kann man immer genau sehen, wie viel sich noch im Flakon befindet.

Bei Internetauftritten liest man über die Gestaltung des Flakons auch „Die Essenz eines Juweliers mit dem Schnitt und Klarheit und Schönheit eines Juwels…“. Ich finde das trifft es ganz gut.

Diesen Skarabäus bietet Bvlgarie zusammen mit einem schwarzen Stoffsbeutelchen aus seidig schimmerndem Material, der üblichen goldfarbenen Beschriftung und goldfarbenen Schnüren zum Zusammenziehen an.


<<< Duft und meine Wahrnehmung

Wir alle sind nicht die Supernasen, die in der Parfümherstellung tätig sind und ganz genau sagen können, aus welchen Bestandteilen sich ein Duft zusammensetzt. Die wenigsten können einen Duft sogar in Kopf-, Herz- und Basisnote unterteilen und auch noch von sich behaupten, die Einzelbestandteile tatsächlich erschnuppern zu können. Auch ich kann es eindeutig nicht, habe mich aber schlau gemacht und gefunden, aus welchen Duftbestandteilen Bvlgari sein Mon Jasmin Noir zusammengesetzt hat. Nämlich wie folgt:

Kopfnote: Golden Cedrat, Frische Muguet
Herznote: Jasmin Sambac Absolute Angel Wing Jasmine
Basisnote: Kaschmir, Patchouli, Moschus Nougatine, Zedernholz

Was kann ich aber selbst erschnuppern?

Um ehrlich zu sein, konnte ich mir unter „Golden Cedrat“ nicht wirklich viel vorstellen und auch „Muguet“ sagte mir nichts. Inzwischen weiß ich, dass es sich hier um eine Kombination von Zitrusfrüchten und Maiglöckchen handelt. Beides rieche ich nicht wirklich heraus, weil sie von etwas für meinen Begriff eher holzig-herben überdeckt wird. Auch das Blumige im Duft setzt sich eher weniger durch. Ich mag von Bvlgari auch den Duft „Voile de Jasmin“ und wenn ich diese beiden Düfte mit dem „Jasmin“ im Namen vergleiche, so ist Voile der eindeutig blumigere und lieblichere Duft.

Bei diesem Duft setzen sich sehr schnell die starken Bestandteile der Basisnote durch. Patchoumi in Kombination mit Moschus und Zedernholz wirken hier eindeutig dominierend und sind meiner Meinung nach der Grund, weswegen Mon Jasmin Noir nicht die Leichtigkeit dessen hat, was Bvlgari als „blumig“ beschreibt. Sowohl die blumigen Bestandteile wie Maiglöckchen und Jasmin als auch die Zitrusnote von „Golden Cedrat“ werden hier schnell von den herben, sehr kraftvollen, aber dennoch nicht unrunden Besdtandteilen Zeder, Patchoumi und Moschus überdeckt.

Ich persönlich finde den Duft von Mon Jasmin Noir nicht unangenehm, aber überraschend, weil ich mich gern auch auf Neues einlasse. Wer aber – auch in Erinnerung an die anderen Bvlgari-Düfte wie „Voile de Jasmin“ oder „Rose Essentielle“ – auch hier einen sehr blumig-frischen und leicht verspielten Zitrusduft erwartet hat, wird eher enttäuscht sein und diesen Duft unter Umständen eher nicht so mögen.

Auch ich hatte beim ersten Probesprühen in der Parfümerie meines Vertrauens zunächst gemeint, dass dieser Duft eher nicht meiner sein wird und bin wieder gegangen. Erst nachdem sich im Laufe der Zeit immer wieder mal ein Duftwölkchen an meiner Nase vorbeischlich dachte ich mir, gar nicht so schlecht, soll das wirklich DER Duft sein, der mir im Laden noch nicht so wirklich zusagte? Anders als bisher, aber interessant. Ich gebe auch zu, dass ich, die eigentlich mehr auf blumig-frische Zitrus-Düfte steht, mehrmals zum Probeschnuppern musste und mehrfach meinte, dass das eher nicht „mein“ Duft werden könnte. Erst nach einigen Probenäschen habe ich mich wirklich Stück für Stück mit diesem Duft angefreundet, der sich von meiner sonstigen Sammlung Duftwässerchen doch schon sehr unterschied. Man kann hier also keineswegs von „Liebe auf dem ersten Blick“ sprechen. Unsere Duftbeziehung dauerte also schon ein ganzes Weilchen länger bis wir anfingen uns zu mögen, aber immerhin war er so interessant, dass ich bereit war, ihm mehrere Chancen zu geben. Bvlgari hat beispielsweise noch „Jasmin Noir“ (komplett schwarzer Flakon mit Goldschrift) und der hatte mir beispielsweise von Anfang an so überhaupt nicht gefallen, hatte auch nach der Duftentfaltung so nach und nach bei mir keine weitere Chance bekommen. Im Vergleich dazu ist „Mon Jasmin Noir“ unter den beiden etwas herber-holzigen Düften der etwas leichtere Kandidat.


>>> Für wen geeignet?

Irgendwo habe ich gelesen, dass „Mon Jasmin Noir“ für junge, verführerische Frauen mit einer temperamentvollen Persönlichkeit gedacht ist, „deren raffinierte Schönheit keine Kompromisse zulässt“ und dass dieser Duft „intuitive Sinnlichkeit und zarte Unschuld zu einem verwirrenden Spiel der Verführung“ verschmelzen lässt. Vollmundige Beschreibung, aber ich empfinde es doch etwas anders. Ich denke, dass dieser Duft für junge Frauen eher ein wenig zu hölzern im Duft, ja eben auch zu herb sein wird um „Sinnlichkeit und zarte Unschuld“ verkörpern zu können. Ich denke persönlich, dass Bvlgaries „Mon Jasmin Noir“ sich eher an die Frauen wendet, die wissen was sie wollen und eben auch bereit sind Kompromisse einzugehen.

Mon Jasmin Noir ist nicht, wie gern vorgestellt, ein strahlend-blumiger und äußerst weiblicher Duft“, sondern er ist eher ein weniger blumiger, mehr hölzerner, wenn aber auch sehr edler Duft, der eben nur bei Frauen ab Mitte/ Ende 30 glaubhaft und auch passender wirkt als bei der luftig-leichten Zwanzigjährigen. Es ist ein Duft mit Charakter für starke Frauen, die bereit sind sich auf Neues einzulassen und bereit sind auch dufttechnisch neue Wege zu gehen.

Ich halte „Mon Jasmin Noir“ für einen klassischen Duft, der mehr in die kältere Jahreszeit passt. Für Duftmomente im Frühling oder im warmen Sommer ist er eher nicht, hier empfiehlt es sich, wenn frau schon bei Bvlgari bleiben möchten die wirklich blumigen Duftkreationen wie „Voile de Jasmin“, „Rose Essentielle“, „Bvlgari pour Femme“ o.ä. zu verwenden.


<<< Haltbarkeit

Das Dufterlebnis hält lange an, aber nicht unendlich. Für mich ist es ausreichend, könnte aber schon etwas länger anhalten. Wenn ich den Duft morgens auftrage, dann kommt mir angenehmerweise immer wieder ein Wölkchen an der Nase vorbeigezogen, aber spätestens am frühen Nachmittag könnte ich über eine „Auffrischung“ nachdenken. Sicherlich gibt es andere, die länger anhalten, aber die gibt es ja immer.

Schön finde ich jedoch wie sich der Duft im Laufe der Zeit verändert, auch wenn das holzig-herbe wie beschrieben natürlich dominiert, der Duft verliert im Laufe des Tages natürlich an Kraft, aber auch das ist interessant und ein Dufterlebnis, auf das man sich einlassen sollte. Bei den anderen von mir genannten Bvlgari-Düften war das meiner Meinung nach schon etwas anders, der Duft entwickelte sich und dann blieb er so. Was man morgens um 9:00 Uhr erschnupperte, konnte man auch noch Stunden später genau SO wahrnehmen.



>>> Preise

Auch wenn es ein Geschenk war, so kenne ich dennoch die Preise dieser Duftserie bzw. habe mal im Internet recherchiert. Die Preise für das Eau de Parfum gestalten sich – je nach Anbieter - wie folgt:

25 ml-Flakon = ca. 42,00 €
50 ml-Flakon = ca. 74,00 €
75 ml-Flakon = ca. 95,00 €

Die Bodylotion gibt es ab 28,00 € und das Duschgel ab 23,00 € zu kaufen. Als Geschenkbox bestehend aus EdP, Duschgel und/oder Bodylotion – wie gern von anderen Anbietern zum „anfixen“ im Handel angeboten – gibt es den Duft scheinbar nicht.

Der Preis ist heiß, und wie ich finde auch zu hoch. Ich selbst würde ihn mir wahrscheinlich aber für den o.g. Preis selbst nicht kaufen, auch wenn ich immer bereit bin für gute, auch luxuriöse Düfte etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Da würde ich eindeutig eine der anderen von mir genannten Bvlgari-Düfte vorziehen. Daher ziehe ich hier einen Stern am Ende ab.


GESAMTURTEIL?

Mit „Mon Jasmin Noir“ hat Bvlgari ohne Frage wieder einen sehr interessanten und luxuriösen Duft auf den Markt gebracht, der aber – zumindest bei mir – nicht als blumig durchgeht, durchgehen kann, weil die Bestandteile der Basisnote einfach das Blumige der Maiglöckchen und des Jasmins unterbuttern. Liebhaberinnen von klaren, leicht herb-holzigen Düften werden allerdings begeistert sein, müssten das aber selbst herausfinden, denn die Duftcharakterisierung auf den einschlägigen Seiten wie douglas.de & Co. Sind hier eher nicht ganz zutreffend.

Ich mag den Duft dennoch und auch mit der Duftausdauer bin ich zufrieden.

Als Geschenktipp schon eine Empfehlung, der nächste Valentinstag, Ostern oder Geburtstag kommt bestimmt.

Der Preis allerdings ist m. E. nach etwas zu saftig, zumal wenn man bedenkt, dass die Duftrichtung eben nicht wie angekündigt blumig ist, sondern hier auch eine Bereitschaft zum Experimentieren mit einem neuen Dufterlebnis vorhanden sein muss um am Ende eine gewisse Zufriedenheit oder gar den Wunsch nach mehr zu haben.