Alcatraz Testbericht

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Erfahrungsbericht von nintscha

Eine Faszination für sich!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als ich 1996 zum ersten mal in San Francisco war und dort das berühmte Gefängnis Alcatraz besichtigte,war ich so beeindruckt und ich konnte gar nicht glauben das auf so einer kleinen Insel so furchtbar lange gehaust und gearbeitet worden war.Für mich persönlich wäre es viel zu gefährlich gewesen und ich glaube das ich mich sehr einsam gefühlt hätte!!
Für alle Fansunbedingt anschauen!!!
Nun möchte ich aber ein bischen mehr über Alcatraz erzählen!!!
Also für Nichtinteressierte (Achtung es könnte langweilig werden!)

ALCATRAZ:
(1934-1963)

Die Gefängnisinsel Alcatraz eine eindrucksvolle Erscheinung in der Bucht von San Francisco, war fast 30 Jahre lang das berühmteste Hochsicherheitsgefängnis der Welt, wo so berüchtigte Verbrecher wie Al Capone gefangengehalten wurden. Die Geschichte der Bewohner des „Felsen“ („The Rock“) wurde bisher jedoch noch niemals vollständig erzählt. Noch heute das Gefängnis, das im Jahr 1963 geschlossen wurde, täglich über 3000 Besucher an – Doch nur wenigen ist bekannt, dass während seiner Betriebszeit gelegentlich bis zu 70 Familien auf der Insel wohnten.

Die ersten Jahre:

Der Gefängniswärter Richard Waszak erzählt von einem Ausbruchversuch:
Das Fehlen der Häftlinge Scott u. Parker wurde um 17Uhr40, nur wenige Minuten nach der letzten Zählung der Gefangenen entdeckt.
Parker wurde innerhalb von Minuten auf einen kleinen Felsen in der nähe der Insel gefunden. Die Leiche von Scott an einem Strand von San Francisco angespült.

Nun etwas zum (meiner Meinung nach) berühmtesten Häftling von Alcatraz
Al Capone:

Die Zeitungen interessierten sich aber hauptsächlich für den Zug, den sie den „Al Capone Special“ nannten. In ihm befand sich der „Zar von Chicago“. Al Capone war der Verbrecher-Boss von Chicago und in Hunderte von Unterweltmorden in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren verwickelt, als Alkohol in den USA verboten war. Er wurde wegen Steuerhintererziehung zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt und verbüßte sieben, vier davon in Alcatraz.
Es hieß, dass er im Zuchthaus Atlanta seine Geschäfte von seiner Zelle aus weitergeführt hatte, doch in Alcatraz war er ein Niemand. Mit seinem Leben ging es bergab. Er litt an Syphilis, und die fortschreitende Beeinträchtigung seines Gehirns ließ ihn vergessen, wo seine Zelle war. Er wurde von Alcatraz wegverlegt und schließlich entlassen und starb 1947 in seinem Haus in Miami.


Der Auftrag:

Der Bergturm hinten Mitte, war über einen langen Steg mit dem Gefängnisgebäude und dem Betriebsgebäude-Turm, rechts, verbunden. Beide Türme waren tagsüber besetzt, wenn sich die Häftlinge außerhalb ihrer Zellen befanden. Zu den Essenszeiten ging der Bergturm-Wächter über den Steg zum Esssaal-Käfig außerhalb des Gebäudes und stand dort, bewaffnet, solange die Häftlinge aßen. Das Gebäude links neben dem Schornstein ist die Kraftanlage, wo ein alter Dieselgenerator Gleichstrom für die Insel erzeugte.

Der ehemalige Aufseher Kenneth Bush auf dem Balkon von Gebäude Nr. 64; im Hintergrund der Hafenturm, einer der höchsten freistehenden Gefängnistürme, die je gebaut wurden.

Ein Häftling der wegen Autodiebstahl zu fünf Jahren verurteilt wurde, gestand vor Gericht, dass er mit dreizehn Jahren seine Plegemutter ermordet hatte.

Alle wussten wie der frühere Aufseher George Gregory einmal sagte:
„Man braucht nur den Knochen aus einem großen Steak zu nehmen, und schon hat man eine prima Waffe.“

Die Rattenplage:

Bei Ebbe konnte man hinaus zu einem Gebiet gehen, das normalerweise unter Wasser lag. Da lag viel Zeug auf dem Strand rum, und die Ratten kamen hin, um zu fressen... Die Ratten ließen sich nicht gerne stören, und es waren große, gesunde, gefährliche aussehende Biester. Man hatte das Gefühl, dass man von dort vertrieben wurde. Wenn sie im Dunkel waren, funkelten ihre kleinen bösen Augen im Licht der Taschenlampe. Es sah aus, als ob Millionen von ihnen da wären, aber es waren wahrscheinlich nur ein paar Hundert.

Der Tag eines Häftlings:

Der Tag eines Häftlings begann morgens um 6 Uhr 30. Frühstück um 7 Uhr. Arbeitstrupps wurden um etwa 8 Uhr abgeholt und um etwa 11 Uhr 45 zurückgebracht. Nach dem Mittagsessen wurden die Arbeitstrupps um 13 Uhr wieder abgeholt und um 16 Uhr zurückgebracht.(Im Winter oder an besonders nebeligen Tagen kehrten die Betriebsarbeiter früher in ihre Zellen zurück oder wurden gar nicht abgeholt.) Das Abendessen wurde um 16 Uhr 30 serviert, und um 21 Uhr 30 wurden die Lichter gelöscht. Für Gefangene ohne Arbeitsauftrag waren die Tage in der Zelle überaus lang und langweilig. Es gab wenig Bewegungsmöglichkeiten, keine Rehabilitation, keine Beratung, kein Fernsehen und wenig Rundfunk.


Die Zellen:

Trakt D war ebenfalls drei Etagen hoch. Die oberen, normalen Zellen waren größer als die anderen. Sechs der 14 unteren Zellen waren nicht nur mit Gittertüren, sondern auch mit massiven Türen versehen, die einen Häftling in völliger Dunkelheit und Stille einschließen konnten. Diese Zellen wurden das „Loch“ genannt.
Links: In den ersten Jahren waren den Häftlingen nur sehr wenige Gegenstände in ihren Zellen erlaubt, und jeder Gegenstand wurde vom diensthabenden Beamten notiert. Später wurden diese Vorschriften gelockert, obwohl die Sicherheit immer an erster Stelle stand.

Rechts: Die Häftlinge durften die Zelle wechseln, und einige taten dies oft – um einen anderen Häftling zu meiden, um näher bei einem Freund zu sein oder aus Sicherheitsgründen.

Das Leben auf dem Felsen:

Es war wie bei einem Ameisenhaufen, wenn der Schulbootpfiff ertönte. Die Kinder rannten aus ihren Wohnungen, über den großen Spielplatz, die Treppe neben dem Gebäude Nr. 64 hinunter und über den Balkon; sie sprangen die steile Betontreppe zwischen dem Balkon und dem Hafenturm hinunter und erreichten den Kai etwa zur selben Zeit, wie der Einstiegspfiff ertönte.


Ausbruchsversuche: (1934-1946)

Dezember 1934:

Die Sirenen ertönte am 16. Dezember 1934. Theodore Cole, ein kleiner dreiundzwanzigjähriger Mann mit der Alcatraz-Nummer 258, wegen Kidnapping verurteilt, und Ralph Roe, ein angeblich 99 Jahre absitzender 29 jähriger Bankräuber, die zusammen von Leavenworth nach Alcatraz gekommen waren, brachen aus einer Betriebswerkstatt aus, sprangen hinunter zur Bucht und verschwanden.
Die Suche nach ihnen ging etwa eine Woche, doch die beiden wurden nicht wieder gesehen. Es wurde angenommen, dass sie ertranken.
Weil die Häftlingskleidung im Wasser sehr schwer wurde und das Meer eiskalt war.

Mai 1946:

Der letzte Ausbruchversuch der vierziger Jahre begann mit Konfusion und endete tragisch. Am 2. Mai 1946 drückte Bernhard Coy, Nr. AZ 415, angeblich die Stangen zum Käfig der Überwachungsganges auseinander- in dem sich der einziger Mann mit Gewehr innerhalb des Gefängnisses befand -, schlug den Aufseher Bert Burch bewusstlos und reichte dessen Waffen und Schlüssel an seinen Kompanen . Joe Cretzer und Coy überraschten und überwältigten nacheinander die anderen Beamten im Zellengebäude und öffneten mehrere Zellen. Die Gefangenen Miran Thompson, Marvin Hubbard, Sam Shockley und Clarence Carnes schlossen sich ihnen an.
Sofort wurde Verstärkung von San Quentin, Leavenworth und Mc Neil Island angefordert.
Schließlich wurden die entflohenen Häftlinge tot in einem Wirtschaftsgang gefunden.


Der Plan:

Die letzten Jahre auf Alcatraz waren nicht einfach. Blackwell erbte eine alterschwache Anlage mit schlechtem Ruf und wenig Geld. Die alte Dieselkraftanlage war nicht mehr zuverlässig, und in den letzten Monaten gab es öfter Stromausfälle. Die Wasserrohre waren schhaft, wurden jedoch nicht repariert.Selbst das Gefängnisgebäude war reparaturbedürftig. Das Gefängnisamt hatte 1960-61 300000 Dollar aufewandt, und in einem technischen Bericht von 1961 hieß es, dass weitere 4 Millionen Dollar erforderlich wären, um das Inselgefängnis in guten Zustand zu versetzen.
Das Zellengebäude wurde in den Jahren von 1908 bis 1912 von Militärgefangenen gebaut. Obwohl es 1934 renoviert wurde, waren Mitte der fünfziger Jahre deutliche Spuren der durch die salzige Meeresluft verursachten Korrosion am Metall und Beton sichtbar.

Das Ende:

Das letzte Grüppchen von Häftlingen verließ Alcatraz am 21. März 1963; das offizielle Schließungsdatum war im Juni 1963. Mit Ausnahme eines Verwalterehepaars, John und Marie Hart, blieb die Insel lange im wesentlichen unbewohnt. Im März 1964, nochmals Anfang November 1969 und schließlich am 20 November 1969 wurde die Insel von „Indianern aller Stämme“ besetzt, die Alcatraz als ihr Eigentum beanspruchten. Die letzte Besetzung, um die in der Presse viel Aufsehen gemacht wurde, dauerte fast 19 Monate, bevor die Indianer schließlich von Regierungsbeamten von der Insel geföhrt wurden.
Nach Schätzung landeten Tausende von Leuten auf der Insel, während sie verlassen war, und richteten nicht wiedergutmachende Schäden an. Das Wohnhaus des Direktors, das Klubhaus der Aufseher und das Wohnhaus am Leuchtturm wurden von Feuer zerstört, und viele andere Teile der Insel wurden ziellos zerstört und bestohlen. Die Regierung zerstörte schließlich weitere Gebäude – das Haus des stellvertretenden Direktors und des Kommandanten und die Mehrfamilienhäuser A, B und C - , um weitere Besetzungen zu verhindern.

Ich hoffe euch mit diesem Bericht einen kleinen Einblick über Alcatraz gegeben zu haben!

Dieser Bericht wurde auch auf Ciao.com veröffentlicht!
Das Cobyright liegt aber natürlich bei mir!

(c) by nintscha

26 Bewertungen, 2 Kommentare

  • redwomen

    25.07.2004, 02:05 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    war schon sehr spannend. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass, wenn man es in "Natura" sieht noch viel imposanter und faszinierender rüberkommt als im Film. Super Bericht. LG Maria

  • kleinvolli

    14.07.2004, 16:37 Uhr von kleinvolli
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toll geschriebener Bericht. Mich hat das Thema Alcatraz aufgrund den Filmen schon immer fasziniert. So genau hatte ich mich jedoch noch nicht damit beschäftigt.Toll! LG