Essex Pharma Puregon Pen Testbericht

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ab 15,93
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Erfahrungsbericht von Heuhaufenmonster

Ein Pieks und doch spürt man gar nichts

Pro:

schmerzlos, einfach, praktisch, Einstellung der Dosierung, vermeidet unnötigen Abfall

Kontra:

hoher Preis, einzige Möglichkeit um das Medikament zu verabreichen - man hat keine andere Wahl

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich über ein Hilfmittel zur Selbstinjektion berichten, den


Puregon Pen.


Dieser Bericht richtet sich hauptsächlich an Frauen, denen eine künstliche Befruchtung und eine Stimulation mit Puregon bevorsteht.



Vorgeschichte:
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Wie schon in anderen meiner Berichte erwähnt, können mein Mann und ich auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen. Eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, aber diese ist mit unter 5% sehr gering. Nach zwei erfolglosen Jahren haben wir jetzt beschlossen, unserem Glück auf die Sprünge zu helfen und die einzige für uns hilfreiche Behandlungsmethode, eine ICSI anzugehen. Für alle die sich mit diesem Thema gar nicht auskennen: Eine ICSI (Intracytoplasmatische Spermatozoeninjektion) ist eine Methode der künstlichen Befruchtung, bei der eine einzelne Samenzelle außerhalb des Körpers direkt in eine Eizelle injiziert wird. Diese Methode wird meist bei Patienten mit einer extrem schlechten Spermienqualität verwendet. So auch bei uns.



Was ist der Puregon Pen und wofür wird er benutzt?
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Während der Behandlung ist es unter anderem notwendig, die Eierstöcke der Frau zu stimulieren, so das diese mehrere Eizellen in der richtigen Größe produzieren. Dazu wurde mir das Medikament Puregon verschrieben. Dieses befindet sich in einer Patrone und kann nur mit dem Puregon Pen injiziert werden.
Der Puregon Pen ist somit ein Hilfmittel, welches der Frau ermöglicht, sich das Medikament Puregon täglich nahezu schmerzfrei selbst zu spritzen.



Was kostet der Puregon Pen und wo ist er erhältlich?
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Leider werden im Idealfall von der Krankenkasse nur 50% der Kosten einer ICSI getragen. Dies bedeutet also eine erhebliche Belastung für das Kinderwunschpaar. Besonders die Medikamente sind sehr teuer. Der Puregon Pen ist in der Apotheke erhältlich und kostet 70 Euro. Zwar konnte ich ihn in Onlineapotheken auch für weniger Geld finden (ab ca. 55 Euro), jedoch bleibt der Frau oft keine Zeit, dieses Hilfmittel zu bestellen. In meinem Fall habe ich morgens das Rezept bekommen und musste den Pen abends schon verwenden. So blieb mir nur der Gang in die Apotheke.



Wie sieht der Puregon Pen aus?
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Der Puregon Pen besteht aus drei Teilen:
- einer Schutzkappe mit Taschen Clip,
- einem Patronenhalter,
- und einem Schaft mit Dosierfenster, Dosierschraube, Skala, einem schwarzen Stab und dem Injektionsknopf.

Der Pen ist überwiegend blau und wenig gelb gestaltet. Die Schutzkappe trägt die Aufschrift: Puregon Pen.

Zum Pen gehört auch eine sehr ausführliche Gebrauchsanleitung, die keine Fragen offen lässt und somit sehr hilfreich ist. Darin wird unter anderem genau beschrieben, wie das Hilfsmittel anzuwenden ist, welche Probleme auftreten können und wie diese zu lösen sind.



Wer stellt den Puregon Pen her?
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Lokales Distributionsunternehmen Deutschland:
Essex Pharma GmbH
Thomas-Dehler-Straße 27
81737 München
Tel: +49 89 62731-0
Fax: +40 89 62731-499
www.essex.de



Wie ist der Puregon Pen verpackt?
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Der Puregon Pen befindet sich in einer blauen Aufbewahrungsbox. Diese bietet Platz für den Pen, eine Ampulle Puregon und drei Nadeln.

Die Aufbewahrungsbox steckt in einer kleinen hellblauen Schachtel aus Pappe. Auf dieser ist der Puregon Pen abgebildet, sowie das Logo des Herstellers. Zudem ist der Inhalt kurz beschrieben und ein Hinweis aufgedruckt, dass der Pen nur mit BD Pen-Nadeln und Puregon Patronen verwendet werden darf. Auf der Unterseite sind Hinweise zum Hersteller zu finden.



Wie wird der Puregon Pen aufbewahrt?
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Zur Aufbewahrung des Pens gibt es zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: Man legt den geladenen Pen in den Kühlschrank, der eine Temperatur zwischen 2 und 8 Grad haben sollte. Dort kann er bei unangebrochener Patrone bis zum Verfallsdatum des Medikaments gelagert werden.

Möglichkeit 2: Die Aufbewahrung ist auch bei Zimmertemperatur möglich, wenn diese nicht mehr als 25 Grad beträgt. Auf diese Art kann das unangebrochene Medikament bis zu drei Monaten aufbewahrt werden.

Sobald die Patrone angebrochen wurde, ist das Medikament nur noch 28 Tage haltbar. Der Puregon Pen sollte immer ohne Nadel gelagert werden.



Wie wird der Puregon Pen verwendet?
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Die Verwendung des Pens ist nicht schwer, auch wenn sich beim ersten Mal alles furchtbar kompliziert anhört.

Wichtig ist, die tägliche Puregon-Injektion immer zur gleichen Zeit durchzuführen. Mein Arzt verordnete mir, Puregon abends zu spritzen, da ich mir morgens noch zusätzliche Spritzen injizieren muss.


~~~ Einlegen der Patrone:
Zum Einlegen der Puregon Patrone in den Pen, muss zunächst die Schutzkappe entfernt und anschließend der Schaft vom Patronenhalter geschraubt werden. Nun sollte die Vorderseite der Patrone mit Alkohol gereinigt werden und dann mit der Metallkappe nach vorne in den Patronenhalter gelegt werden. Vorher muss sichergestellt werden das die Flüssigkeit in der Patrone klar aussieht und keine Partikel enthält. Ist dies nicht der Fall, darf die Patrone nicht verwendet werden. Nun wird der Schaft auf den Patronenhalter geschraubt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pfeilspitze auf dem Patronenhalter auf die auf dem Schaft abgebildete Linie zeigt und die beiden Teile lückenlos schließen.


~~~ Das benötigt man für eine Injektion:
- Den Puregon Pen, geladen mit einer Patrone Puregon
- Eine sterile Nadel
- Alkoholpads oder Alkohol und Tupfer
- Einen Abfallbehälter für die gebrauchten Materialien


~~~ Vorbereitung der Injektion:
Wichtig ist, sich vor jeder Injektion die Hände zu waschen. Wenn der Puregon Pen im Kühlschrank aufbewahrt wird, sollte er ca. 10 Minuten vor der Injektion herausgenommen werden um den Kältereiz beim Spritzen zu vermeiden.


~~~ Anbringen der Nadel und Entlüften der Patrone:
Bei jeder Anwendung muss eine neue Nadel benutzt werden. Sechs Stück davon liegen einer Packung Puregon bei.

Zunächst wird die Schutzkappe vom Pen entfernt und das vordere Ende vom Patronenhalter mit Alkohol desinfiziert. Nun ist die Papierhülle vom äußeren Nadelschutz zu entfernen und die Spitze des Patronenhalters dort fest hineinzustecken. Jetzt wird die Nadel festgedreht und der Nadelschutz abgezogen.

Auf der Nadel befindet sich eine weitere Schutzkappe. Diese wird entfernt. Der Puregon Pen muss nun senkrecht gehalten werden, so dass die Nadelspitze nach oben zeigt. Jetzt schnippt man ein paar Mal vorsichtig mit dem Finger gegen den Patronenhalter, um die Luft nach oben steigen zu lassen. Die Dosierschraube wird anschließend behutsam gedreht, bis es einmal klickt und die erste Markierung aud der Skala erscheint. Dann drückt man auf den Injektionsknopf, bis ein Tropfen an der Oberseite der Nadel erscheint. Jetzt kann der Pen verwendet werden.


~~~ Dosierung einstellen:
Der Arzt gibt vor der ersten Anwendung des Pens und bei Bedarf auch nach den Kontrollterminen bekannt, wie hoch die Dosierung sein muss. Bei mir wurden zu Anfang 200 Einheiten verordnet, die dann auf 150 und schließlich auf 100 Einheiten reduziert wurden. Die Anzahl der notwendigen Einheiten wird mit der gelben Dosierschraube eingestellt. Dazu dreht man diese vorsichtig so lange, bis der schwarze Punkt vor der nötigen Dosiereinheit steht.


~~~ Unbedingt beachten:
Hat man versehentlich die falsche Einheit eingestellt, ist die Dosierschraube so weit wie möglich zu drehen. Ist diese ganz aufgedreht, wird keine Dosiereinheit mehr angezeigt, es ist nur noch gelbes Kunststoff ohne Aufdruck zu sehen. Dann kann der Injektionsknopf gedrückt werden bis die Skala wieder 0 anzeigt. Dabei geht keine Injektionslösung verloren.

Eine Freundin, die sich ebenfalls in einer Kinderwunschbehandlung befindet, benutzte auch den Puregon Pen. Bei der ersten Anwendung hat sie ausversehen die falsche Einheit eingestellt und zum Korrigieren die Dosierschraube nicht ganz durchgedreht, sondern auf die höchste Einheit gestellt. Dadurch ging fast der ganze Inhalt der Patrone verloren, was bei einem so teuren Medikament ziemlich ärgerlich ist.


~~~ Durchführen der Injektion:
Die beste Stelle für die Injektion ist die Bauchdecke unterhalb des Bauchnabels. Die Einstichstelle sollte immer etwas variiert werden, also nie exakt die gleiche Stelle benutzen. Mit einem Alkoholtupfer muss diese Körperstelle nun großzügig desinfiziert und etwas trocknen gelassen werden. Nun nimmt man eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger und sticht zügig mit der Nadel in einem 90-Grad-Winkel in die Haut. Dann wird der Injektionsknopf langsam und gleichmäßig heruntergedrückt bis die Anzeige wieder auf 0 steht. Nun sollte 5 Sekunden gewartet werden. Anschließend kann die Spritze wieder herausgezogen und die Injektionsstelle nocheinmal desinfiziert werden.


~~~ Nach der Injektion:
Der Pen wird nun mit der Nadel in den äußeren Nadelschutz gesteckt. Dieser sollte dabei nicht festgehalten werden, um Verletzungsgefahr zu vermeiden. Nun schraubt man die Nadel mit dem Nadelschutz ab, entsorgt die Nadel im Abfallbehälter und steckt die Schutzkappe wieder auf den Puregon Pen.



Meine Erfahrungen mit dem Puregon Pen:
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Vor meiner ersten Injektion mit dem Puregon Pen studierte ich die beiliegende Anleitung ausführlich. Sehr geholfen hat mir auch ein Video über die Anwendung des Pens, welches im Internet zu finden ist (http://www.puregonpen.com/de/login.asp). Dieses Video steht allen Patienten zur Verfügung, denen das Medikament verschrieben wurde.

Das Einlegen der Patrone war sehr einfach. Auch das Aufsetzen der Spritze und das anschließende Entlüften war ein Kinderspiel. Beim Einstellen der Dosierung war ich übervorsichtig, da ich Angst hatte, mir passiert ein ähnliches Mißgeschick wie meiner Freundin. Doch alles klappte ohne Probleme. Ich desinfizierte einen Teil meines Unterbauchs, nahm eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger und nun konnte es losgehen.

Natürlich war ich erst einmal sehr unsicher, denn noch nie vorher hatte ich mir selber eine Spritze gesetzt. Bei der ersten Anwendung saß ich dann da, den Pen in der einen Hand, die Bauchfalte in der anderen. Ich wollte ja stechen, aber irgendwas hinderte mich doch. Ich schaute mir die Nadel an und fand, das diese doch ganz schön lang ist, das muss ja weh tun... Ich nahm also all meinen Mut zusammen und nach ein paar Anläufen traute ich mich dann doch. Ich piekste einfach rein. Und welche Überraschung, ich spürte eigentlich gar nichts. Schon konnte ich den Injektionsknopf herunter drücken. Es machte "klack-klack-klack" und die Dosierskala stand wieder auf 0. So schnell hatte ich mir meine Einheiten verabreicht. 5 Sekunden später zog ich die Spritze vorsichtig heraus, drückte den Alkoholtupfer kurz auf die Einstichstelle und fertig. Nun musste nur noch die Nadel entfernt werden und der Pen konnte bis zum nächsten Tag im Kühlschrank auf seinen nächsten Einsatz warten.



Meine Meinung zum Puregon Pen:
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Mittlerweile habe ich wirklich Übung in der Anwendung des Pens und finde die Injektion kinderleicht. Es tut überhaupt nicht weh, ist schnell gemacht und produziert nicht so viel Abfall wie die fertigen Einzelspritzen, die ich morgens spritze. Meine anfängliche Angst war ganz umsonst. Das tägliche Spritzen gehört jetzt zum Tag dazu wie Essen und Schlafen und ist schon nach kurzer Zeit zur Gewohnheit geworden.

Es ist sehr praktisch, dass die Dosierung individuell auf den Patienten abgestimmt werden kann und dieser dann einfach die benötigte Anzahl an Einheiten einstellt. So wird nichts weggeworfen und die Patrone kann restlos aufgebraucht werden.

Die einzigen Nachteile die der Pen mit sich bringt, sind der Preis und die Tatsache, dass der Patient keine andere Wahl hat, als den Puregon Pen zu kaufen. Die Puregon Patronen sind nämlich nur mit dem Pen zu spritzen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. 70 Euro sind schon eine Menge Geld, wenn man bedenkt, dass der Pen meist nur kurze Zeit genutzt wird. Besser wäre es, wenn man sich dieses Hilfsmittel in der Apotheke oder beim Arzt leihen könnte, denn die restliche Behandlung ist schon teuer genug. Auch wenn ich den Pen sehr empfehlen kann, finde ich es doch etwas schade, dass der Patient gezwungen wird diesen zu kaufen um sich das benötigte Medikament zu verabreichen.



Fazit:
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Ich kann den Puregon Pen auf jeden Fall weiterempfehlen, wobei der Patient hier eher weniger entscheiden kann, ob er den Pen auch möchte. In der Regel entscheidet doch der Arzt, welches Medikament verabreicht werden soll und Puregon ist nunmal nur mit dem Pen zu injizieren.

Aufgrund des hohen Preises muss ich einen Stern abziehen und vergebe somit 4 Sterne für ein tolles Hilfsmittel, was uns in der Familienplanung hoffentlich einen Schritt weiter bringt.

41 Bewertungen, 13 Kommentare

  • cleo1

    07.10.2011, 10:56 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG und ein schönes Wochenende. cleo1

  • anjaangelina123

    25.09.2011, 15:54 Uhr von anjaangelina123
    Bewertung: besonders wertvoll

    toller bericht von mir gibts ein BW,freue mich über Gegenlesungen!

  • katjafranke

    25.09.2011, 13:37 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße von der KATJA

  • morla

    24.09.2011, 22:35 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • mima007

    24.09.2011, 20:22 Uhr von mima007
    Bewertung: besonders wertvoll

    wow! bw:-) Viele Gruesse, mima007

  • sendorra

    24.09.2011, 18:13 Uhr von sendorra
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche noch ein schönes, sonniges Wochenende! :-)

  • furthy

    24.09.2011, 18:07 Uhr von furthy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön zu lesen lg

  • sigrid9979

    24.09.2011, 16:35 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir einen schönen Samstag

  • Baby1

    24.09.2011, 16:04 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Tweety30

    24.09.2011, 15:02 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und einen schönen Samstag!

  • titus01

    24.09.2011, 14:01 Uhr von titus01
    Bewertung: besonders wertvoll

    LG...und ein schönes Wochenende!

  • uhlig_simone@t-online.de

    24.09.2011, 13:37 Uhr von [email protected]
    Bewertung: besonders wertvoll

    wünsch Dir ein super WE , Simone

  • Lale

    24.09.2011, 13:07 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*