Avira Internet Security 2012 Testbericht

Avira Internet Security 2012



** Mein Weg zu diesem Programm **


Im Internet sich zu bewegen ohne auf dem PC einen Virenwächter, einen Virenscanner und eine Firewall zu haben, wäre sicherlich fahrlässig. Ohne Schutzvorkehrungen gefährdet man nicht nur den eigenen PC sondern auch andere. Bisher hatte ich nach verschiedenen Programmen wie Norton, McAfee und anderen die letzten Jahre das kostenfreie Avira genutzt, welches mir täglich aktualisierte Virenscanner und Virenwächter bietet.
Die Firewall wird von der Fritzbox genutzt und für die Emails die Scanner über 1und1 bzw. anderer Freemail Betreiber.

Insofern genügte mir die Avira Free Version, da ich die weiteren Funktionen der kostenpflichtigen Version anderweitig abdecke bzw. nicht brauche (Kinderschutz).
Bei den täglichen oder auch häufigeren Updates erscheint ein Werbebildschirm, den ich diesmal anklickte. Über Facebook beantwortete ich einige Fragen zu Avira und nahm nach weiterem Klick auf den berüchtigten Gefällt mir Button an einer Verlosung der Avira Internet Security 2012 teil.
Nur wenige Tage später erhielt ich die englischsprachige Bestätigung meines Gewinns mit dem Vollversionscode, befristet statt auf einem Jahr auf 18 Monate.


„Dear Volker xxx,

Thanks for participating in the Avira Internet Security 2012 Challenge on our Facebook page.We ended up with 163,549 fans, which means that your free Avira Internet Security 2012 license will last for 18 months because we added one more month as a bonus!
Your personal Key: xxx-xxx-xxx-xxx-xxx "

Von F-Secure wird die Vollversion für einen Nutzer für 12 Monate im Internet für 29,95 Euro beworben. Offiziell, z.B. auf der Seite von Chip.de, werden für die „Avira Internet Security 2012" (bisher unter dem Namen "Avira AntiVir Premium Security Suite" bekannt)“ fast 40 Euro verlangt, doch gibt es sehr viele Sonderaktionen mit erheblichen Preisnachlässen.
Natürlich wollte ich jetzt wissen, ob die kostenpflichtige Version für mich Vorteile bietet und begann die Installation.


** Installation **


Falls man wie ich bereits die kostenfreie Avira Version besitzt, kopiert man den in der Email angegebenen Produktcode unter dem Menupunkt Hilfe, dort Lizenz Management in das Aktivierungsfeld. Wer nun glaubt, dass damit die vorhandene Version in eine mit allen Funktionen ausgestattete „Premium Suite“ umgewandelt sei, hat sich gründlich geirrt.
Denn nun beginnt Avira erst einmal weitere Module herunterzuladen, was ein reges Klicken zur Erlaubnis der Fritzbox Firewall zur Folge hat.

Immerhin spart man sich die Eingabe der persönlichen Daten, die ja durch die Registrierung der bisherigen Programmversion vorliegen. Zwischenzeitlich gab es dann einen Konflikt zwischen der Firewall der Fritzbox und der nachinstallierten Firewall von Avira. Dieser Konflikt konnte jedoch durch zeitweiliges Ausschalten der Avira Firewall beseitigt werden.
Natürlich warnte zwischendurch auch Windows noch, dass der PC nicht mehr vollständig geschützt sei, da zeitweilig die Virenscannerfunktion Aviras ausgeschaltet war.
Nach dem erforderlichen Neustart des PCs bewahrheiteten sich meine Befürchtungen einer Unverträglichkeit zwischen der Firewall der Fritzbox und der von Avira nicht. Beide arbeiten inzwischen einträchtig nebeneinander (erkennbar an den unterschiedlichen Meldefenstern bei entsprechenden Hinweisen oder Erlaubnisfragen), wobei ich nicht sagen kann, wann und wie Avira bisherige Firewall - Einstellungen übernommen hat.

Bis auf dem zeitweiligen Firewall-Konflikt gab es keinerlei Installationsprobleme. Der Zeitaufwand für die Installation betrug für meine Konfiguration einschließlich Neustart des PCs durchaus 15 Minuten.



** Programmaufbau und Funktionen **


Das tägliche Update meiner bisherigen Free Version verlief eigentlich immer sehr schnell auch unter Einbeziehung der Einblendung des Werbefensters. In der Werbung heißt es:
„Im Vergleich zum kostenlosen AntiVir - Avira Free Antivirus werden die täglichen Updates über einen schnellen Premium-Server geladen...“
Hier kann ich nur sagen, dass für mich kein Zeitunterschied feststellbar ist, insbesondere, da dieser Prozess ja im Hintergrund abläuft. Der Arbeitsspeicher in der Free Version wird eher gering zusätzlich belastet und bremst im Gegensatz zu früheren Avira Versionen andere laufende Programme nicht aus.
Die AIS 2012 enthält nun weitere Module, die sich durchaus im Arbeitsspeicher bemerkbar machen und falls andere speicherintensive Programme laufen, bemerke ich manchmal schon eine Reduzierung der Arbeitsgeschwindigkeit. 70 bis 80 MB höhere Arbeitsspeicherbelegung ergeben unter Win XP oft trotz reichlich vorhandenem RAM eine größere Auslagerungsdatei, was den PC langsamer macht.

Unabhängig davon wirkt sich bei mir besonders verlangsamend das Modul Email Schutz aus, welches ich daher nach einigen Testläufen trotz Warnhinweises ausschalte.
Die Emails werden im 1und1 Postfach eh auf Viren hin gescannt und auf SPAM hin gefiltert, bevor sie über Outlook Express auf meinen Rechner gelangen.
Lasse ich das Avira Email-Modul eingeschaltet, werden die bereits „gesicherten“ Emails erneut gescannt und gefiltert und gelangen dann nur Tröpfchen weise in mein Outlook Express Postfach. Ohne Avira sind die Mails in 10 bis 20 Sekunden heruntergeladen, mit Avira darf ich auf ca. 100 Mails zwischen 10 und 15 Minuten warten.

Mehr Nutzen verspreche ich mir vom Browserschutz. Versuchsweise habe ich einen LINK in einer mir verdächtigen Email angeklickt und tatsächlich hat Avira es abgelehnt mit entsprechender Begründung in einen Hinweisfenster diese Seite zu öffnen. Die eigene Aufmerksamkeit und umsichtiges Verhalten ersetzt das zwar nicht, aber es wirkt durchaus zusätzlich beruhigend.
Wie weit meine momentanen Firefox Einstellungen zusätzlich einen Zugriff verhindert hätten, wollte ich nun aber doch nicht testen, denn so ein Virus ist schneller eingefangen als anschließend wieder entfernt. Insgeheim hatte ich gehofft, dass der Virenscan der Festplatte schneller ablaufen würde als bei der Free Version, doch das ist nicht der Fall.

Der optische Aufbau des Programms ist recht übersichtlich und recht verständlich dargestellt. Grüne Häkchen verstärken das Sicherheitsgefühl, gelbe Farbe signalisiert Warnungen und die rote Farbe weist auf akute Gefahren oder Handlungsbedarf hin.
Die wichtigsten Programmteile im Überblick sind:

PC Sicherheit mit Systemscanner, Echtzeitscanner und Backup-Funktion
Internet Sicherheit mit Firewall, Browser Schutz und Email Schutz

Verwaltung mit Quarantäne (für Malware, Trojaner usw.), Planer, Berichte und Ereignisse.



** Fazit und Wertung **


Avira belegt 168 MB auf meiner Festplatte, was wenig ins Gewicht fällt bei ca. noch 202 GB freiem Platz. Leider belegt es aber auch sehr viel Platz im Arbeitsspeicher, was bei meinem System z.B. während der Updates oder gar während eines Scan Vorgangs durchaus spürbar bei anderen Programmabläufen ist.

Die Installation ist insgesamt in Ordnung. Die Programmführung mit den Möglichkeiten einzelne Module zu aktivieren oder zu deaktivieren ist relativ einfach und verständlich zu handhaben. Kinderschutz, Emailschutz und Firewall benötige ich nicht, da entweder überflüssig oder bereits anderweitig vorhanden. Die Firewall lasse ich aber trotzdem zusätzlich laufen.
Browserschutz, die diversen Scanfunktionen, die täglichen Updates, die Backup Funktion, Rootkit-Killer und Phishing-Sicherung erhöhen auch mein Sicherheitsgefühl.
Schön übersichtlich und mit sehr vielen Möglichkeiten gezielt sich seine Funktion auszuwählen bietet sich die Programmoberfläche dar.

Immerhin bis zum 26.04. 2013 habe ich alle wichtigen Funktionen unter einem Programmdach, besonders gut, wenn ich nach einem Umzug vielleicht einen anderen Provider nutzen muss oder wenn ein anderer Router nicht die Firewallqualität bieten sollte, die ich von der Fritzbox her gewohnt bin.
Für mich hätte es zwar momentan die Free Version auch getan, doch unter anderen Umständen wäre mir die Programmversion durchaus die rund 30 Euro wert. Dementsprechend gebe ich eine Kaufempfehlung und da die funktionale Qualität mir gewichtiger erscheint als die von mir genannten Systembelastungen, vergebe ich auch noch knapp die vollen 5 Sterne.

Viel Spaß beim sicheren Surfen im Internet