Die Bucht des grünen Mondes (Taschenbuch) / Isabel Beto Testbericht

Zum Buch:
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Der Roman umfasst 608 Seiten und ist zu einem Preis von 9,99€ im rororo Verlag erschienen.

ISBN: 978-3-499-25701-8



Inhalt:
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Berlin, 1896, die junge Amely feiert Geburtstag und besucht mit ihrem Verlobten Julius eine Exotenschau. Amely ist guter Dinge, am Wochenende soll ihre Verlobung bekanntgegeben werden. Zudem hat sich ihr Vater, der Unternehmer Theodor Wehmeyer, an diesem Tag Zeit für seine Tochter genommen. Amelys Hochstimmung verfliegt, als der Vater ihr eröffnet, dass sie ihren um viele Jahre älteren Verwandten Kilian Wittstock heiraten soll. Kilian ist nach Brasilien ausgewandert und hat es mit Kautschukplantagen zu Reichtum gebracht. Amelys Vater verspricht sich durch diese Heirat neue, gute Geschäftsbeziehungen. Der jungen Frau bleibt nichts weiter übrig, als die Reise nach Brasilien anzutreten.

In Begleitung ihres Dienstmädchens Bärbel trifft sie in der neuen Welt, die ihre Heimat werden soll, ein. Dort wird sie sogleich mit den Gegebenheiten des neuen Landes, grausamen Strafmethoden, konfrontiert. Angekommen im Haus ihres künftigen Ehemannes, erwartet sie grenzenloser Reichtum, aber auch Dekadenz. Kilian selbst stellt sich als herrschsüchtig und brutal heraus. Amely kann ihrem strengen Gatten nichts recht machen. Einziger Lichtblick für sie stellt die Eröffnung der Oper in Manaus dar. Aber auch das kann die düstere Stimmung, der in der sich die junge Frau befindet, nicht beeinflussen.
Amely flieht, gelangt in den Urwald und lernt den Indio Aymaho kennen. Welches Geheimnis birgt Aymaho?


Meine Meinung:
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Der Anfang des Buches ist noch so gestaltet, dass ich begierig bin, zu erfahren, wie es weitergeht. Aber auch hier sind es kleine Details, die mich stören. So ist die Rede von Amelys Geburtstag, aber leider erfährt der Leser nicht, wie alt sie geworden ist.

In Brasilien angelangt, nimmt das Geschehen sehr schnell seinen Lauf, wir werden mit zahlreichen Personen und Handlungen konfrontiert.
Es erscheint aber leider alles irgendwie oberflächlich. Selbst für die Figur der Amely kann ich keine richtige Sympathie empfinden.
Andere Handlungen ergeben keinen Sinn. So gewöhnt sich die Berliner Großstadtpflanze Amely für meinen Geschmack zu schnell an das harte Leben unter Indianern im Amazonas-Gebiet. Wie selbstverständlich stopft sich Amely fette Maden in den Mund, um diese zu essen.
Der von Isabel Beto geübte Sprachstil scheint an vielen Stellen, die das Leben Amelys mit den Ureinwohnern betrifft, überzogen. Ebenso sind diese Passagen zuweilen sehr langatmig dargestellt.

Geschichtliche Details hat die Autorin gut recherchiert und in die Handlung ihres Buches integriert. Das Opernhaus in Manaus, mitten im Amazonasgebiet, existierte wirklich.
Der Reichtum des Landes wurde durch Kautschuk und die rücksichtslose Ausbeutung der Ureinwohner geschaffen.
Der Alltag der Indianer des Amazonasgebietes dürfte so oder so ähnlich, wie im Buch beschrieben, ausgesehen haben.
Das Thema hätte sicher mehr hergegeben, es ist schade, dass dies nicht verwirklicht wurde.
Das ansprechend gestaltete Cover vermittelt exotisches Flair und die Verzierung der Buchseiten ist gut gelungen.

Ich spreche für dieses Buch nur eingeschränkt eine Empfehlung aus.