Real Steel (DVD) Testbericht

ab 8,61
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von schmusenase

Wenn der Vater mit dem Sohne ...

4
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

Kurzweilig / ausgewogender Mix aus Action, Schnulze und Familienstory

Kontra:

die Figur des Max ist einfach zu cool und damit unglaubwürdig

Empfehlung:

Ja

Liebe Leserinnen und Leser,

ist unser Jüngster übers Wochenende mal bei Oma und Opa einquartiert, dann dürfen mein Mann und ich mal wieder als „Paar“ ein paar gemütliche und ruhige Stunden verbringen.
Diese traute Zweisamkeit nutzen wir dann auch schon einmal gerne für einen Kinobesuch.

Anfang November bot sich hierfür die perfekte Gelegenheit: Kind außer Haus, neuer Blockbuster mit Hugh Jackman in der Hauptrolle im Kino. Den Trailer zu diesem Film hatten wir schon im Netzt erspäht und er machte Lust auf mehr.

Also ab ins Auto und zum Kino getuffert.



***Cast / Regie***
Regisseur – Shawn Levy
Charlie Kenton – Hugh Jackman
Max – Dakota Goyo
Bailey Tallet – Evangeline Lilly
Finn – Anthony Mackie
Ricky – Kevin Durand

Weitere Darsteller sowie weitergehende Informationen zur Produktion und den Trailer zum Film gibt es z.B. unter http://www.moviepilot.de/movies/real-steel.



***Handlung***
Ein in die Jahre gekommener Boxer, mehr Überlebenskünstler denn erfolgreicher Ex-Profi (Hugh Jackman), verdient sich seinen Lebensunterhalt durch Roboter-Schauboxkämpfe. Da er sich dabei nicht gerade besonders geschickt anstellt, oft unnötige Risiken in Kauf nimmt, ist er mehr auf der Verlierer- denn auf der Siegesstraße unterwegs. Sein Kampfroboter ist ohnehin nicht gerade ein ansehnliches, modernes Modell und so verwundert es nicht, dass selbiger selbst einen Kampf mit einem echten Bullen bei einem Showkampf mitten in der Prärie nur in Einzelteilen „übersteht“.

Hoch verschuldet, ohne Perspektive, wird dem ohnehin schon leicht verzweifelten Protagonisten gleich noch ein weiteres Joch auferlegt: Die Mutter seines elfjährigen unehelichen Sohnes, den er eigentlich nicht kennt und um den er sich bislang auch nie kümmerte, ist tödlich verunglückt und er wird zur Sorgerechtsverhandlung vorgeladen.
Die Schwester seiner verstorbenen Ex-Freundin und deren gut betuchter Ehemann beanspruchen das Sorgerecht. Für den chronisch blanken „Rabenvater“ eine perfekte Gelegenheit, aus dem Kind Kapital zu schlagen: Er veräußert das Sorgerecht hinter dem Rücken von Schwägerin und Sohn für 100.000 Dollar an deren Ehemann. Einzige Bedingung: Das Ehepaar möchte noch einige unbeschwerte Urlaubswochen in Italien verbringen. In dieser Zeit soll sich der Vater um seinen Sohn, das ihm unbekannte Wesen, kümmern.

Also wird der Junior widerwillig eingeladen und geht mit seinem Vater den Sommer über auf Tour.
Beide sind ein äußerst ungleiches Paar, und als Sohnemann beschließt, einen Sparrings-Roboter, den er auf dem Schrott gefunden hat, kampftauglich zu machen, erklärt ihn sein Vater glatt für bescheuert. Doch der Junge lässt sich nicht beirren, arbeitet Tag und Nacht fieberhaft an der Programmierung und Steuerung des Roboters und bekommt alsbald die Chance, seine Box-Maschine in halbseidenen kleinen Arenen zu testen.
Dabei stellt er sich so geschickt an, dass er zum einen als Sieger aus den Kämpfen hervorgeht, zum anderen aber auch den ein oder anderen Dollar in die Haushaltskasse spült. Angesteckt und beeindruckt vom Ehrgeiz des Jungen gibt sein Vater klein bei und hilft ihm beim Training des Roboters.

Die beiden sind innerhalb kurzer Zeit straight auf der Gewinnerstraße, und schlussendlich gelingt es dem jugendlichen Shootingstar der Szene sogar einen begehrten Weltmeisterschaftskampf gegen den bislang unbesiegten Champion zu ergattern ...

So, nun aber genug mit der Inhaltsangabe, sonst brauchst sich ja keiner mehr den Film anzusehen! Habe ja auch schon mehr als genug verraten ...



***Meinung***
Die Story ist natürlich nicht ganz neu, die Drehbuchautoren bedienen sich nur allzu gerne an schon einmal da gewesenen Geschichten, würzen die Story mit neuen moderneren Elementen und die Studiobosse engagieren dazu passend hochkarätige Kassenmagneten, fertig ist der neue Blockbuster.

So kommt einem diese Vater-Sohn-Beziehung mit Handicap durchaus bekannt vor, gab schon Sylvester Stallone in „Over the top“ 1987 den etwas überforderten, trotzigen und unfreiwilligen Rabenvater. Auch Stallone „erbte“ seinerzeit seinen Sohn, wie sich die Bilder doch gleichen.
Statt Armdrücken Boxen bzw. Robot-Boxen, so geht es eben auch.

Der Film „Real Steel“ selbst ist dennoch ein sehenswertes Filmwerk, dass mit einer gelungenen Mischung aus Action, Drama und Herzschmerz daherkommt, ohne dabei zu schnulzig oder zu brutal zu wirken.

Natürlich gibt es das ein oder andere Geplänkel am Rande, so wird der „frischgebackene“ Vater von einem Dauer-Rivalen wegen Spielschulden und aufgrund der bestehenden Feindschaft vor den Augen seines Sohnes nach Strich und Faden verdroschen, was einmal mehr seinen im Lauf der Zeit verloren gegangenen Siegeswillen und Biss unterstreicht.
Allerdings sind dies nur einzelne Randepisoden, die keine unnötige Länge nach sich ziehen und den roten Faden der Story auch nie aus den Augen verlieren: Gekonnt und mit Spielwitz eine Vater-Sohn-Beziehung zu konstruieren und wachsen zu lassen, die glaubwürdig, charmant und unaufdringlich rüberkommt.

Die Animation der Roboter ist spitze, natürlich hat man auch hier die Gesichtszüge ein klein wenig „vermenschelt“, was aber der Gesamtdarstellung keinen Abbruch tut.
Die Kameraführung ist erfreulich ruhig, selbst in actiongeladenen Szenen flimmert es einem nicht gleich vor Augen. Die Größen-Relationen zwischen menschlichen Darstellern und virtuellen Darstellern sind durchaus realistisch ins Szene gesetzt.

Alle Darsteller liefern eine solide und überzeugende Leistung, lediglich bei der Figur des Max muss ich denn doch ein wenig meckern: Ein Kind, das gerade seine Mutter und somit wichtigste Bezugsperson verloren hat, wird sicherlich weder coole Sprüche klopfen noch abgebrüht seinem Vater die Leviten lesen, wenn dieser sich gerade mal wieder gehen lässt.
Es mag sein, dass ein 11-jähriger in seinem neuen Spielzeug einen „neuen“ Freund findet, aber so lässig und locker, wie Max in diesem Film mit seiner neuen Lebenssituation umgeht, ist dies doch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Natürlich ist der Film eine typisch amerikanische Erfolgsstory, niemand wird über Nacht und ohne Rückschläge berühmt und kassiert das große Geld, aber was soll’s, wir wollen gut unterhalten werden und Spaß haben! Genau das hat der Film erreicht.



***Unterm Strich***
Tolles Popkornkino, das durchaus auch schon für Kinder unter 12 in Begleitung ihrer Eltern geeignet ist, denn allzu brutale Kampfszenen oder gar Sexszenen sind in diesem Film nicht vorhanden.

Wir haben den Film als BluRay schon vorbestellt, denn er gehört zu den wenigen Filmen, die wir uns sicherlich gerne noch das ein oder andere Mal im heimischen Pantoffelkino gönnen werden.

Einen Stern Abzug gibt es fürs offensichtliche Abkupfern der Story und die unrealistische Umsetzung der Figur von Max.


Nun danke ich vorab herzlich für Lesungen; Bewertungen und Kommentare!

Die „schmusenase“.

38 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Lale

    15.12.2011, 00:00 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • Lenni26

    27.11.2011, 12:25 Uhr von Lenni26
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und einen schönen 1. Advent...Lenni26

  • anonym

    22.11.2011, 23:32 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    -----Liebe Grüße-----

  • mima007

    22.11.2011, 21:30 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • uhlig_simone@t-online.de

    22.11.2011, 08:01 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. simone

  • katjafranke

    21.11.2011, 20:18 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße. KATJA

  • Miraculix1967

    21.11.2011, 20:15 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Montagabend und LG aus dem gallischen Dorf vom ollen Druiden Miraculix1967

  • Luna2010

    21.11.2011, 20:14 Uhr von Luna2010
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. Ich freu mich über weitere Berichte und natürlich über Gegenlesungen!