Severin EK 3060 Testbericht

Jedesmal, wenn wir eine neue Grafikkarte oder einen neuen Monitor für unseren PC gekauft hatten, nervte ich aus Spaß meine Familie mit dem Spruch: "Die Farben sind anders!" Ich fand wirklich, dass die Farben mit dem neuen Equipment etwas anders, irgendwie kräftiger waren. Aber meine Familie meinte, das sei schiere Einbildung.

Nun ist nach ca. 5 Jahren unser Eierkocher nicht mehr in Ordnung gewesen. Eier kochte er zwar noch wie eh und je zuverlässig, aber irgendwas im Gehäuse klapperte und mein Mann meinte, nachdem sich herausstellte, dass das Gerät nicht aufschraubbar war, vorsichtigerweise sollten wir uns lieber einen neuen Kocher zulegen. Wir verglichen also die Produktinformationen einiger Geräte, erwogen auch, unsere Frühstückseier nur einfach in einem Topf zu kochen und landeten dann wieder aus diversen, nachfolgend aufgeführten Gründen bei dem gleichen Gerät des gleichen Herstellers.

***Kleine Eier-Plauderei***

Spätestens seit dem urkomischen Loriot-Sketch über das Frühstücksei, welches die Gattin nach Gefühl (und daher jedesmal zu hart) kocht, hat das Ei bzw. die Diskussion um die Zubereitung desselben in alle Haushalte Einzug gehalten. Meine Mutter kochte, mangels Equipment, Frühstückseier noch im Topf auf dem Herd. Auch damals gab es schon heisse Diskussionen über deren "richtige" Zubereitung, denn ob ein Ei wirklich so gekocht ist, wie es die meisten Menschen offenbar mögen - nämlich so, dass das Eigelb nicht vollständig hart ist, das Eiweiß aber schon - hängt von ganz schön vielen Faktoren ab.

Zuallererst: Es gibt tatsächlich eine Formel bzw. sogar 2 Formeln, von Physikern errechnet, dafür, wie man Eier richtig kocht. Wer das nicht glauben mag, schaue gerne mal in der Wikipedia oder unter diesem Link hier vorbei und probiere aus, ob die Physiker und Mathematiker richtig gerechnet haben: www.ludwigsgymnasium.de/index.php?option=com_content&view=article&id=373:ostereier-fuer-mathematiker&catid=31:mathematik&Itemid=35

Auf jeden Fall ist aber ganz sicher jedem klar, dass es Unterschiede macht, ob man z.B. große oder kleine Eier hat, diese Zimmertemperatur haben oder gerade aus dem Kühlschrank kommen und natürlich, wie alt die Eier schon sind. Über Eier an sich werde ich hier nicht referieren, denn es geht ja um das gewünschte,richtige Kochen derselben, aber jeder weiß bestimmt, dass ein Hühnerei Eigelb, Eiklar-oder Eiweiß und eine Luftblase besitzt...sowie die Schale, die das Ganze schützt.

Will man ein Ei kochen, kann man entweder die Schale entfernen und den flüssigen Rest in heißes Wasser (mit einem Schuß Essig) gleiten und dort stocken lassen. Das nennt sich dann verlorenes oder porchiertes Ei. Oder man erhitzt Wasser (auch mit etwas Zusatz von Essig um das vorzeitige Platzen der Schale zu verhindern), piekst das Ei am stumpfen Ende an, wo sich die Luftblase befindet, um das Entweichen von Gasen zu erleichtern, kocht es und nimmt es nach der gewünschten Kochzeit wieder heraus. Dieser Kochvorgang ist irreversibel, was heißt, dass das gekochte Ei nicht wieder in den vorherigen ungekochten Zustand zurückversetzt werden kann. Gut, das weiß so ziemlich jeder und das passiert beim Kochen ja mit den meisten Lebensmitteln.

Was viele - und auch ich zähle dazu - aber nicht wissen werden ist, dass sich ein gekochtes Ei gut und gerne drei Monate hält, sofern man es nicht mit kaltem Wasser abschreckt. Nur durch das Wasser gelangen Bakterien ins Ei-Innere, die dadurch die Halt-und Geniessbarkeit eines gekochten Eis auf 2-3 Tage reduzieren. Schaut ruhig mal in solche Lexika wie z.B. die Wikipedia. Dies und noch viel mehr interessante Dinge über Eier stehen dort drin. Wichtig ist aber schon mal, dass Eier nachkochen, wenn man sie nicht mit kaltem Wasser abschreckt und zwar bis zu 3 Minuten. Die Schälbarkeit eines Eies hat übrigens nichts mit dem Abschrecken zu tun, sondern nur mit dem Alter des Eies. Je älter das Ei ist, desto besser bekommt man nämlich die Schale ab.

Das Lexikon (Wikipedia) unterscheidet beim Eierkochen auch harte, kernweiche und weiche Eier. Zitat:"Hart und kernweich bezieht sich hierbei auf den Zustand des Dotters, weich auf den Zustand des Eiklar. Für hartgekochte Eier ist eine Kochzeit von etwa 8 bis 10 Minuten erforderlich, für kernweiche eine Kochzeit von etwa 6 bis 8 Minuten und für weichgekochte eine Kochzeit von etwa 3 bis 5 Minuten." Zitatende.

Macht man das Ganze auf einem normalen Elektroherd in einem offenen Topf, wird viel zuviel Energie verbraucht. Alleine schon dadurch, dass man in einem Topf viel mehr Wasser benötigt, damit die Eier damit bedeckt sind und die Herdplatten meistens auch schon 1000 Watt verbrauchen. Es ist also umwelttechnisch tatsächlich vorzuziehen, einen Eierkocher zu verwenden, da dort weniger Wasser erhitzt wird. Der Dampf steigt in dem geschlossenen Bottich hoch, kann kaum entweichen und beschleunigt dadurch zusätzlich den Kochvorgang. Noch schneller ginge es in einer Mikrowelle, aber da braucht man extra Kochgeschirr für Eier, denn eine Mikrowelle erhitzt das Gargut im Gegensatz zum Kochen von innen zuerst. Wir entschlossen uns daher, bei der bewährten Kochmethode per Eierkocher zu bleiben.

Zunächst also:


***Der Hersteller des Gerätes***

Severin Elektrogeräte GmbH
Röhre 27
59846 Sundern
Germany

Tel.: +49 (0) 2933 - 98 20
Fax.: +49 (0) 2933 - 98 23 33
eMail: [email protected]

www.severin.de

Der Hersteller bietet auf seiner Seite zu den Geräten übrigens auch eine Bedienungsanleitung, ein Datenblatt zum Ausdrucken (jeweils im pdf-Format) und einen Ersatzteilservice an.


***Die technischen und praxisbezogenen Daten und Informationen***

Modellbezeichnung: Severin EK3060
Design: Edelstahl-gebürstet und Kunststoff schwarz
Leistung: ca. 400 W
Kapazität / Inhalt: 1 - 7 Eier
EAN: 4008146306006

- Abdeckung aus Edelstahl mit Dampfaustrittsöffnung oben
- einstellbarer Härtegrad mit elektronischer Kochzeitüberwachung
- Überhitzungsschutz
- Die Heizplatte der Kochschale ist antihaft-beschichtet
- Messbecher mit Eierstecher im Boden
- Eiereinsatz mit Griff und Platz für 7 Eier maximal
- Signalton nach Erreichen der vorgewählten Härteeinstellung
- Ein-Aus-Schalter mit Kontroll-Leuchte

***Meine Erfahrungen mit dem Gerät***

Den Ausschlag, wieder diesen Eierkocher zu erwerben, der zufällig im Angebot für 23, 84 Euro bei Amazon zu haben war, gaben für uns zwei wesentliche Eigenschaften des Geräts: Der Deckel aus Edelstahl und die elektronische Voreinstellbarkeit des Härtegrades. Der Severin Eierkocher ist bisher der einzige Eierkocher, bei dem das Einstellen geklappt hat. Auf dem Einstellrad sind Eiersymbole abgebildet für weich-, kernweich- (was wir immer wachsweich nennen) und hartgekochte Eier vorwählbar und das Ergebnis stimmt auch nach einigem Ausprobieren wirklich damit überein. Worauf man allerdings achten sollte ist, dass man immer die gleichen Vorbedingungen schafft. Also z.B. die zu kochenden Eier immer direkt aus dem Kühlschrank nimmt. Auch muss man etwas aufpassen, dass man nicht beim Ausschalten des Geräts oder beim Wegpacken in den Schrank das Einstellrad verdreht. Oder man muss sich die gewünschte Einstellung halt einfach merken.

Der Deckel aus Edelstahl ist einfach klasse. Wir hatten einmal einen Eierkocher aus durchsichtigem Plastik, der nach einer Zeit durch die unvermeidlichen Kalkablagerungen aus dem Wasser einfach eklig aussah. Man war nur am Putzen. Nicht so mit diesem Deckel. Nach dem Kochen wische ich ihn mit einem Tuch von der Küchenrolle einfach trocken, genauso wie die Kochschale und ab und zu mache ich mit etwas Essigwasser einen Reinigungskochgang ohne Eier und das Gerät ist wieder wie neu. Auch die antihaft-beschichtete Kochplatte in der Mitte der Kochschale wird so wieder ohne Schrubben und andere Gewalteinwirkung sauber.

Was noch schön gewesen wäre, wäre eine Kabelaufwicklung des gut 60cm langen Kabels gewesen. Denn da diese fehlt, muss man das Kabel immer um das Gerät herumwurschteln, wenn man es ordentlich im Schrank verstauen möchte. Aber damit kann ich, ehrlich gesagt, ganz gut leben, da der Eierkocher wirklich die Eier so wie gewünscht, kocht. Auch da hatten wir mal ein Gerät gehabt, dass die Kochdauer über die eingefüllte Wassermenge regelte und das hat, ehrlich gesagt, überhaupt nicht hingehauen.

Ich kann also für den vorgestellten Eierkocher guten Gewissens eine dicke Empfehlung aussprechen. Er ist zwar gut 10 Euro teurer als andere Geräte, aber dafür funktioniert die Eierkocherei auch wirklich so, wie man es möchte.

Zum guten Schluss möchte ich Euch für das Lesen und Bewerten meines Berichts danken, den ich mit der Anekdote um das Ei des Columbus beschließen möchte.

Man hielt Columbus während eines Essens nämlich vor, die Entdeckung der "Neuen Welt" sei eigentlich gar nichts Besonderes. Das hätte jeder tun können (Wie wir heute wissen, hatten die Wikinger das ja auch schon vor Columbus getan). Columbus schlug daraufhin den Anwesenden vor, ein jeder von ihnen möge doch versuchen, ein gekochtes Ei auf die Spitze zu stellen ohne dass es umkippe. Als das niemand hinbekam, schlug Columbus ein unversehrtes, gekochtes Ei leicht mit der Spitze auf den Tisch und es stand.

Wieder protestierten die anderen, dass sie das so ja auch hinbekommen hätten, woraufhin Columbus gesagt haben soll:
"Der Unterschied ist, meine Herren, dass Sie es hätten tun können, ich hingegen habe es getan!"


Herzlichen Dank für das Lesen und Bewerten meines Berichts.

Hedwig_2010

P.S.: ...und er piept doch anders