Insidious (DVD) Testbericht
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von atrachte
Ausgegruselt
Pro:
sB
Kontra:
sB
Empfehlung:
Nein
Die Geschichte von „Insidious“ ist schnell erzählt. Erst vor kurzem ist die junge Familie Lambert in ein altes Haus gezogen, doch schnell merken die Familienmitgelder, das irgendetwas in dem neuen Heim nicht stimmt. Die Vorfälle scheinen zu gipfeln, als der älteste Sohn Dalton eines Morgens nicht mehr aufwacht und die Ärzte ein Koma attestieren. Niemand kann sich erklären, wodurch der komaartige Zustand eingetreten ist, und von einer Lösung des Problems, steht man ebenso ratlos. Mutter Renai (Rose Byrne) glaubt schnell, das der Zustand ihres Sohnes etwas mit dem Haus zu tun hat, ihr Mann Josh (Patrick Wilson) hingegen will die offensichtlichen Zeichen nicht wahrhaben. Doch als sich die mysteriösen Vorfällen weiter häufen, willigt er schließlich dem Wunsch seiner Frau ein erneut umzuziehen. Damit ist der Spuk aber noch lange nicht vorbei...
Was sich beim lesen der Plot-Zusammenfassung vielleicht schon erahnen lässt, bestätigt sich, je weiter „Insidious“ fortschreitet: Wan, beziehungsweise sein Drehbuchautor Leigh Whannell („Saw“, „Dead Silence“), bedient sich eifrig bei der Konkurrenz, welche der zeitgenössischen Seherschaft vielleicht schon vergessen oder gar vollkommen unbekannt ist. „Poltergeist“ (1982) ist die offensichtlichste Inspiration, aber auch Versatzstücke von „Der Exorzist“ (1973) und „A Nightmare on Elm Street“ (1984) lassen sich ausmachen. Darüber hinaus ist vor allem im letzten Drittel des Filmes ein Hauch Lynchesker Stilistik kaum von der Hand zu weisen. Nun sind die angesprochenen Referenzen nicht unbedingt das schlechteste Ausgangsmaterial, an welchem man sich im Genre orientieren kann, allerdings leidet darunter letzten Endes sehr merklich die eigene Kreativität. „Insidious“ bringt nichts Neues mit, man hat alles schon einmal gesehen, kennt als regelmäßiger Konsument von modernen Horrorfilmen zudem jeglichen Trick und riecht die kleinen Twists schon ziemlich früh. Das erschwert es dem Film natürlich ungemein Spannung aufzubauen. Nun muss man Wan aber doch zu gute heißen, dass die erste Hälfte von „Insidious“ gut gemacht ist, atmosphärisch gar sehr dicht. Doch spätestens als sich herauskristallisiert, dass Dalton besessen ist, dessen Eltern Geisterjäger konsultieren und teilweise Szenen aus „Potlergeist“ 1:1 übernommen werden flacht das ganze merklich ab. Schlimmer noch, überlädt sich der Film doch mit zu vielen Verweisen und übernatürlichen Humbug, dass der Punkt erreicht wird, an dem das ganze schon fast wieder unfreiwillig komisch wirkt. Und spätestens, wenn man einem ernst gemeinten Horrorfilm eben jenes Gefühl der Ernsthaftigkeit für seine Geschichte und Figuren nicht mehr aufbringen kann, spätestens dann funktioniert auch der Film nicht mehr, wie „Insidious“ sehr deutlich beweist.
Erstaunlich ist es dennoch, was Wan (audiovisuell) aus dem kleinen Budget gezaubert hat. Zwar hätte der triste Graufilter, der sich über einen großen Teil des Filmes legt, gerne in der Mottenkiste verstauben können, dafür besticht „Insidious“ aber aus tricktechnischer Sicht durch tolle CGI-Effekte, die nie quantitativ, sondern mit Bedacht auf stimmige Schockmomente eingesetzt werden. Schade nur, dass das veraltete Schockmuster selten funktioniert.
Unterm Strich bleibt also ein mittelmäßiger Geisterfilm mit tollen Effekten, einem in sich stimmigen Cast – vor allem Hauptactrice Rose Byrne („Damages – Im Netz der Macht“, „X-Men: Erste Entscheidung“) als verzweifelte Mutter macht eine beinahe durchgehend gute Figur – und jeder Menge Verweise, bei der Genrefans durchaus Spaß haben dürften, diese ausfindig zu machen. Als eigenständiger Film tut sich „Insidious“ hingegen ungemein schwer sein Publikum mitzunehmen und ihn die gegen Ende immer wirrer werdende Handlung verständlich zu machen. Kann man sehen, muss man aber nicht.
Originaltitel: Insidious (USA, 2010)
Laufzeit: ca. 103 Minuten
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: James Wan
Darsteller: Rose Byrne (Renai Lambert), Patrick Wilson (Josh Lambert), Ty Simpkins (Dalton Lambert), Lin Shaye (Elise Rainier), Leigh Whannell (Specs), Angus Sampson (Tucker)...
4,5/10
62 Bewertungen, 14 Kommentare
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09.04.2012, 03:42 Uhr von salseranatter
Bewertung: sehr hilfreichveraltete Schockmuster ?? sehe ich anders, hat schon geklappt
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16.03.2012, 10:08 Uhr von dadolger
Bewertung: sehr hilfreichKlasse
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28.01.2012, 14:07 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüsse, Talulah - calimero1111
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17.12.2011, 13:25 Uhr von elfentier
Bewertung: sehr hilfreichliebe Adventsgrüße elfentier
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15.12.2011, 00:42 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht,LG Quacky
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11.12.2011, 02:56 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichlg. ^^^^^^^^^^^^^^^petra
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10.12.2011, 19:43 Uhr von austin77
Bewertung: sehr hilfreichschade das so wenig gegenlesen. So macht das keinen Spaß mehr. Liebe Grüße
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10.12.2011, 19:38 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichlg
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08.12.2011, 16:47 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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07.12.2011, 23:18 Uhr von Nahariel
Bewertung: sehr hilfreichich glaube, ich will den trotzdem guggen - gibt eh nicht sooo viele gute Horrorfilme :D LG
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07.12.2011, 22:10 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Herbstabend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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07.12.2011, 21:01 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichliebe grüße v. simone
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07.12.2011, 19:18 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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07.12.2011, 18:11 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichViele liebe Grüße. KATJA
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