Insidious (DVD) Testbericht

ab 3,94
Auf yopi.de gelistet seit 12/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von mima007

Mütter in Not: Ein teuflischer Besucher auf Seelenjagd!

2
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  kein Humor
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

zunehmend spannend, sehr unheimlich, letztes Drittel temporeich, Sound und Bild gut

Kontra:

kein DTS, mageres Bonusmaterial, etliche Vorbilder und Klischees

Empfehlung:

Ja

Neues Haus, neues Glück: Für den Lehrer Josh Lambert (Patrick Wilson), seine Frau Renai (Rose Byrne) und ihre drei Kinder ist der Umzug die Erfüllung eines lange gehegten Wunschtraums. Die Freude währt indes nur kurz: Schnell wird der Familie bewusst, dass ihr neues Heim von düsteren Geistern heimgesucht wird. Nach einem mysteriösen Unfall fällt ihr Sohn Dalton (Ty Simpkins) in ein Koma, das selbst die besten Ärzte vor ein Rätsel stellt. Mit einem erneuten Umzug wollen die Lamberts ihren Sohn retten und dem unablässigen Terror entfliehen. Doch dann müssen sie feststellen, dass es nicht das Haus war, auf das die Dämonen es abgesehen haben... (Cinefacts.de)

Filminfos
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O-Titel: Insidious (USA 2010)
Dt. Vertrieb: Universal
VÖ: 24.11.2011 [Kauf-DVD]
EAN: 5050582855395
Regisseur(e): James Wan
Drehbuch: Leigh Whannell
Musik: Joey Bishara
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 98 Minuten
Darsteller: Patrick Wilson (Josh), Rose Byrne (Renai), Barbara Hershey (Lorraine), Lin Shaye (Elise), Ty Simpkins (Dalton) u.a.

Handlung
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Das neue Haus ist riesig, also groß genug für den Lehrer Josh Lambert (Wilson) und seine junge Frau Renai (Byrne), eine Liedkomponistin, sowie ihre drei Kinder. Aber das alte Haus birgt auch unheimliche Geheimnisse. Als der achtjährige Dalton (Ty Simpkins) auf dem Dachboden von einer Leiter fällt, fällt er in ein sonderbares Koma, das sich selbst beste mediziner nicht erklären, geschweige denn beenden können. Eine Serie von sonderbaren Ton- und Sichterscheinungen gipfelt in dem Abdruck einer blutigen Hand auf Daltons Laken. Bloß weg hier, denkt das Ehepaar!

Der Besucher

Doch die Geistererscheinungen enden nicht im neuen Heim, das wesentlich bescheidener und unscheinbarer ausfällt. Joshs Mutter Lorraine (Barabara Hershey) hilft beim Umzug und erteilt Rat. So kommt es, dass Josh heimkommt und einen Priester vorfindet. Während sich Pater Liam Martin schleunigst verzieht, erklärt Lorraine ihrem verletzt wirkenden Sohn, sie habe Albträume gehabt: Dieses Haus habe einen "Besucher", und dieser wolle Dalton. Ein Lärm unterbricht sie: Dalton, der eigentlich im Koma liegen sollte, ist aus dem Bett gefallen, und sein Zimmer ist verwüstet. Doch Lorraine weiß Rat.

Die Geisterbeschwörerin

Zwei schräge Vögel nehmen das Heim der Lamberts in Augenschein und vermessen es mit unheimlich aussehenden Apparaten. Stephen und Tucker sind keine Ghostbuster, sondern nur die Assistenten von Elise Rainier (Lin Shaye). Die blonde Mittvierzigerin schaut sich um und lässt den Ort auf sich wirken. Sie hat das Zweite gesicht und diktiert Stephen ihre optischen Eindrücke, der aufgeregt alles zeichnet.

Eines ist bald klar: Es liegt nicht an den elektromagnetischen Strömen in diesem Haus - sondern an dem Besucher mit der schwarzen Haut, den schwarzen Augen und der blutroten Fratze, der an der Decke des Wohnzimmers lauert…

Mein Eindruck
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Nein, dies ist kein Remake oder später Abklatsch von "Omen", "Damien" und anderen Horrorfilmen über besessene Kinder. Der "Besucher" ist erst noch dabei, sich die Seele von Klein-Dalton zu besorgen. Denn Dalton liegt keineswegs im Koma, sondern lässt seinen Geist auf Reisen gehen. Diese Geistwanderungen kennt Anthropologen von vielen "primitiven" Kulturen, in denen sich die Schamanen sowie Krieger, die einen Initiationsritus bewältigen müssen, auf Geistreise begeben. Krieger der Sioux etwa bekamen so ihren Geist- oder Totemnamen, etwa "Sitting Bull".

Die Reise zu den Toten

Daltons Problem ist, dass er sich ins Totenreich verirrt hat, das von Elise als "Ewigreich" bezeichnet wird. Dort gibt es etliche Geister, die sich dringend einen neuen Körper wünschen, mit dem sie wieder über die Erde wandeln können - Daltons Körper. Der "Besucher" scheint eine Art Makler für Körper und Seelen zu sein. Und er sieht dem Teufel verdammt ähnlich, so etwa durch die blutrote Fratze, die Hufe und den langen Schweif.

Doch wo liegt das Ewigreich? Um dies herauszufinden, versetzt Elise Daltons Vater Josh in Trance. Allerdings gibt es auch hier einen Haken, um die ganze Sache mit dem Besuch bei den Toten nicht zu einfach zu machen: Josh war schon einmal dort. Seine Mutter Lorraine (Hershey) rückt endlich mit der Wahrheit heraus, einer Wahrheit, die Josh komplett verdrängt hat: Ihm erging es einst wie jetzt Dalton. Das macht seine Geistreise nicht gerade einfach, sondern im Gegenteil sehr riskant: Man kennt ihn dort bereits und findet es schade, dass er wieder entkommen ist…

Vorlage?

Die Grundstory erinnert verblüffend an die von Robert Holdstocks Schauerroman "Necromancer" (1978): Ein kleiner Junge, dessen Geist von einem Dämon gefangen gehalten wird, der wiederum nur auf seine Gelegenheit wartet, aus dem gefängnis, in das ihn ein alter Bann gezwungen hat, auszubrechen und sich die Menschen zu unterwerfen. Eine Geisterbeschwörerin wie Elise entdeckt den Sachverhalt und muss versuchen, den Jungen aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Dazu muss sie ihr Leben riskieren oder zumindest ihre geistige Gesundheit. Der Rest des Filmplots, der sich um Josh dreht, ist mir jedoch neu.

Effektvoll

In den Anfängen des modernen Horrorfilms, also Mitte/Ende der siebziger Jahre, spielte die Story um Fluch und Erlösung noch eine zentrale Rolle. Das ist heute nur noch sekundär. Ein solcher Film war aber immer auch eine willkommene Gelegenheit für den Regisseur, die modernsten Spezialeffekte, die ihm die Technik zur Verfügung stellte, einzusetzen, um so den Zuschauern ein nie gesehenes Spectaculum, ein Schauspiel, zu bieten. Und dieser Aspekt steht heutzutage und im vorliegenden Film im Vordergrund.

Die Kulisse der Spezialeffekte steigert sich nur sehr sachte und ist zunächst im akustischen Bereich vorherrschend. Das betrifft besonders das alte Haus. Der Mittelteil hat seinen Schauplatz im neuen Haus und zeigt schon mehr optische Effekte, so etwa sehr kurze Sichtungen von "Geistern" und dem Besucher. Bei der erste "Séance", die Elise mit Josh unternimmt, kommt es jedoch bereits zu Actionszenen, die mit Stroboskop-Lichtblitzen unterlegt sind (siehe auch die "B-Roll").

Für den Höhepunkt, die Reise im geisterreich, hat sich Regisseur James Wan die besten unf aufwendigsten Effekte vorbehalten. Szenen erscheinen in Falschfarben, etwa mit Rotfilter, oder die Kamera rotiert (wie schon im Vorspann!), um die Bewegungen traumatisch und vieldimensional erscheinen zu lassen. Der "Besucher" bewegt sich wie ein Giger-Alien an der Decke und den Seitenwänden; deutlich ist dabei der Schweif zu erkennen. Und das ist noch nicht alles…

Die DVD
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Technische Infos

Bildformate: Widescreen (2.35:1 - anamorph)
Tonformate: Dolby Digital 5.1 in Deutsch, Dolby Digital 5.1 in Englisch
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D, Englisch

Extras:
1. B-Roll (2 Min.)
2. Interview mit Drehbuchautor Leigh Whannell – Am Drehort mit Jungdarsteller Ty Simpkins (1,5 Min)
3. deutsche Kinotrailer
4. Trailer zu anderen Horrorfilmen
Mein Eindruck: die DVD
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Bild und Ton sind fehlerfrei, doch bei der Fülle von akustischen (und optischen) Effekten ist es wirklich schade, dass die DVD keine Tonspur im DTS-Standard anbietet. DTS verleiht dem Sound besonders in den tiefen Frequenzen eine ganz besondere Dynamik und kann bei einer ordentlichen Anlage auch die Wände zum Wackeln bringen.

Das Zuschalten der Untertitel ist dringend zu empfehlen, denn die akustischen Verzerrungen im ersten Drittel (altes Haus) sind sehr schwer zu verstehen. Kein Wunder, denn der Tonstandard eines Babyphons ist einfach nur unteridisch.

EXTRAS

1) B-Roll (2 Min.)

Hinter den Kulissen von zwei Szenen der Dreharbeiten. In der ersten ist ein recht cooler Stunt zu sehen, in der zweiten proben Patrick Wilson und die "Elise"-Darstellerin ihren Text. Dabei verliert Wilson die Nerven.

2) Interview mit Drehbuchautor Leigh Whannell – Am Drehort mit Jungdarsteller Ty Simpkins (1,5 Min)

Autor Leigh Whannell lobt sämtliche Hauptdarsteller, insbesondere aber den "Dalton"-Darsteller Ty Simpkins, der neben ihm steht. Reine PR. Mehr nicht.

3) Deutscher Kinotrailer (1:47 min)

Der Trailer schneidet die unheimlichen Phänomene, die den Lambert widerfahren, so zusammen, dass maximale Rätselspannung entsteht. Doch dann folgt das Urteil: Der kleine Dalton ist besessen!

4) Trailer zu anderen Horrorfilmen

a) My Soul to Take
b) The Unborn
c) Scream 4
d) Drag Me to Hell
e) Devil
f) Skyline
g) Hierro - Insel der Angst
h) "F" - London Highschool Massaker

Unterm Strich
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"Insidious" bedeutet soviel wie "hinterlistig". Die Produzenten von "Paranormal Activity" und "Saw" haben mit James Wan einen Regisseur gefunden, der methodisch und sorgfältig arbeitet. Er fällt nicht mit der Tür ins Haus, sondern setzt einen Stein auf den anderen, wenn es um den sukzessiven Aufbau von Spannung geht.

In den drei Teilen des Films - Altes Haus, Neues Haus, Totenreich, nenne ich sie mal - steigert sich die Spannung jedes Mal zu einem Höhepunkt. Im Finale explodiert die Spannung in einer unheimlichen und wilden Sequenz von Szenen, die in einer Verfolgungsjagd ihren Höhepunkt finden. Und dann gibt es noch eine gruselige Pointe, die den vielleicht schon entspannten Zuschauer kalt erwischt.

So lasse ich mir Gruselspannung gerne gefallen. Lediglich die Vielzahl von bereits schon mal gesehenen Motiven und Elementen ("The Amityville Horror", "Poltergeist", "The Haunting" u.v.a.m.) hat mich gestört. Das ändert sich aber in der Mitte von Teil 2 (Neues Haus), als Elise auftaucht und Josh auf eine Geistreise mit ungewissem Ausgang schickt. Da wird dann clever mit unerwarteten Elementen gearbeitet.

Die DVD

Die DVD bietet nur mageres Bonusmaterial, ansonsten nur Werbung. Dass kein DTS angeboten wird, finde ich sehr schade. Die Anlage des Zuschauers sollte dafür ausgelegt sein, DD 5.1 voll auszureizen, um die Akustik voll zur Geltung zu bringen. Ansonsten wäre zur Blu-Ray zu raten.

Fazit: zwei von fünf YOPI-Sternen.

Michael Matzer (c) 2012ff

57 Bewertungen, 11 Kommentare

  • anonym

    26.06.2012, 23:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG und eine schöne Restwoche.

  • Clarinetta2

    18.06.2012, 21:09 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: besonders wertvoll

    sehr gut vorgestellt-bw

  • giselamaria

    17.06.2012, 14:29 Uhr von giselamaria
    Bewertung: besonders wertvoll

    von mir aber bw - also 5 Points ;-))) - für die Beschreibung :-) - LG gisela

  • anonym

    17.06.2012, 12:07 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und LG

  • Baby1

    15.06.2012, 19:00 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Tweety30

    15.06.2012, 14:59 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und einen schönen Freitag!

  • katjafranke

    15.06.2012, 01:17 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Katja

  • anonym

    14.06.2012, 21:36 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    bW...Liebe Grüße Edith und Claus

  • Miraculix1967

    14.06.2012, 20:21 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht - BW von mir! Schönen Donnerstagabend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • Lakisha_1

    14.06.2012, 18:37 Uhr von Lakisha_1
    Bewertung: sehr hilfreich

    würde mich über deine Gegenlesung freuen. lg

  • jasmina88

    14.06.2012, 16:00 Uhr von jasmina88
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße Jasmina