Rihanna - Talk That Talk Testbericht

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ab 11,80
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut
  • Gesamteindruck:  gut

Erfahrungsbericht von atrachte

Moderate girl gone bad

1
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  gut

Pro:

sB

Kontra:

sB

Empfehlung:

Nein

Wer in der modernen Pop-Welt bestehen will, der muss schnell lernen, das Talent nebensächlich ist. Das vorrangige Ventil ist vor allem die Etablierung der eigenen Person hin zu einer Marke. Wenn es eine Sängerin im derzeitigen Chart-Kosmos gibt, die diese Regel verstanden hat, dann ist dies mit Sicherheit Rihanna. Ohne jegliche Charme referiert sie in ihren Nummern über Sexpraktiken jenseits des Mainstreams, schlachtet ihr Erlebnis als Prügelopfer aus und inszeniert sich als nymphomanischer Vamp. Immerhin ist in dieser ganzen Budenschau hin und wieder mal ein halbwegs brauchbarer Ohrwurm bei herum gekommen. Sicherlich gehörte Rihanna mit ihrem zartbesaiteten Stimmchen noch nie zu den talentiertesten Damen ihres Faches, doch fürs Nebenbei hören taugten ihre Songs doch allemal. Doch mittlerweile hat sich der Fokus so sehr auf die Kunstfigur Rihanna verschoben, das sowieso schon qualitativ spärliche Stückchen Musik absolut in den Hintergrund geraten ist. Ihre aktuelle Platte „Talk That Talk“ klingt da freilich nach der musikalischen Untermalung von Porno-Streifen. Und wer hört bei solchen schon auf die Musik?
Immerhin haut man nicht mehr ganz so offensiv auf die Sex-Schiene, wie noch beim Vorgänger-Album „Loud“ und verschachtelt zwischen den Porno-Nummern die ein oder andere langsame Schnulze. Doch weder sind diese sonderlich gut geschrieben, noch fällt die Produktion durch Kreativität auf. Stattdessen bedienen sich Rihanna und ihr Stab am derzeitigen Eurodance-Hype, aber mal ehrlich, bei aller Liebe zu den 1990er Jahren, aber die Elektro-Trashwelle aus Europa gehört definitiv zu den Dingen, die man aus dem entsprechenden Jahrzehnt vergessen sollte. Warum man sich derzeit so stark an diesem Stil orientiert ist mir daher ein großes Rätsel, verkommt doch jede Nummer binnen weniger Sekunden zur billigen Kirmesnummer. „We Found Love“ ist dafür der beste Beweis, bounct das Ding doch mit einem solch billigen Plastik-Beat um die Ecke, das man Angst hat bei zu lautem Hören würde sich schnell eine Wild gewordene Ed Hardy Gang um einen versammeln. Bei dem im Vergleich zu den anderen Nummern fast schon minimal instrumentalisierten „You Da One“ jault die 23-jährige Sängerin zwischen den Zeilen hingegen teilweise so rum, das man den Eindruck bekommt, die Protagonistin hat während der Aufnahmen einen Einlauf verpasst bekommen. Wären diese zwei Nummern die Ausnahme, Ok. Leider ist so ein unhörbarer Pop-Krach aber so ziemlich der Standard auf „Talk That Talk“.

Abwechslung gibt es soundtechnisch so gut wie keine, sieht man mal von der bemüht rockigen Nummer „Roc Me Out“ und den auf Stadium-Hymne getrimmten „We All Want Love“ ab. Stattdessen befanden sich die Finger der Produzenten anscheinend unaufhörlich am Bass-Regler, was dafür sorgt, das eine Nummer nach der anderen im nervigen Dancefloor-Gewusel untergeht. Rihanna geht dabei komplett unter, und taucht eigentlich nur mal auf, wenn man über die sexuellen Anspielungen stolpert. Von der Entdeckung der Subtilität haben die Beteiligten offensichtlich noch nicht gehört, weshalb man sich über Zeilen wie „I want you to be my sex slave“ („Cockiness (Love It)) und „I know you want it in the worst way“ („Birthday Cake“) nicht wundern sollte. Der einzige halbwegs annehmbare Song ist die druckvolle Titelnummer, auf der sich neben Rihanna selbst noch deren Entdecker Jay-Z ein bisschen profiliert.
Positive Aspekte bezüglich „Talk That Talk“ lassen sich meiner Meinung nach kaum finden. Zu sehr ist die Scheibe dem aktuellen Pop-Mechanismen unterworfen, zu sehr setzt man auf den Verkauf eines zweifelhaften Images, zu oft empfindet man die Texte als unfreiwillig komisch. Um die Musik geht es hier nicht, weshalb das Endprodukt auch absolut austauschbar ist. Ob auf dem Cover nun Rihanna, oder ein anderer Name prangt, ist vollkommen egal.

1/10

Tracklist:
01. You Da One
02. Where Have You Been
03. We Found Love (featuring Calvin Harris)
04. Talk That Talk (Feat. Jay-Z)
05. Cockiness (Love It)
06. Birthday Cake
07. We All Want Love
08. Drunk On Love
09. Roc Me Out
10. Watch n’ Learn
11. Farewell
12. Red Lipstick
13. Do Ya Thang
14. Fool In Love

60 Bewertungen, 12 Kommentare

  • dadolger

    16.03.2012, 10:07 Uhr von dadolger
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse

  • Clarinetta2

    29.01.2012, 15:57 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut geschrieben

  • Jenni29Mai80

    26.01.2012, 04:02 Uhr von Jenni29Mai80
    Bewertung: sehr hilfreich

    s.h. Mit einem lieben Gruß, Jenni

  • mima007

    24.01.2012, 12:43 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • anonym

    23.01.2012, 11:35 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    genau meine Meinung! :-) Schöne Grüsse, Talulah - calimero1111

  • XXLALF

    23.01.2012, 11:04 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ..und einen guten wochenstart

  • anonym

    23.01.2012, 10:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH für deinen guten Bericht.LG Bernd

  • sigrid9979

    23.01.2012, 08:56 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Berichtet...Lg Sigi

  • Miraculix1967

    22.01.2012, 22:00 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Sonntagabend und LG Nr. 1 für heute aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • morla

    22.01.2012, 21:17 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen sonntag abend noch. lg. petra

  • katjafranke

    22.01.2012, 21:07 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß von der KATJA

  • swissghostly

    22.01.2012, 18:45 Uhr von swissghostly
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht.