Puma TEC Machete 36cm Testbericht

Vorgeschichte
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Auch wenn es auf den ersten Blick eigenartig erscheinen mag! Ich berichte hier nicht über ein als „gefährlich“ eingestuftes Messer bzw. Machete - deren Erwerb hier in Deutschland erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr möglich ist – sondern über ein simples Gartengerät!

Meine Zeiten als Pfadfinder liegen rund 45 Jahre zurück. Damals war es allerdings noch möglich solche Gerätschaften frei und ohne Altersbegrenzung zu erwerben. Aber wie schon angedeutet, dieses Gerät wird von uns für kleinere Garten- und Holzarbeiten genutzt. Und das sehr effektiv! Neben einem Schweizer Ziehgertel, einer kleinen antiken Feuerwehraxt und einer scharfen Kleinsense von Gardenia hat dieses urige Teil seit 2011 einen festen Platz in unserem Geräteschuppen gefunden. Wohlgemerkt, diese Geräte sind lediglich Hilfsmittel für die kleineren Arbeiten zwischendurch. Die Machete ergänzt das Quartett ausgezeichnet. Aber kommen wir ersteinmal zum Hersteller, der berühmten Solinger Firma

PUMA
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Nicht zu verwechseln mit dem weltweit bekannten Sportbekleidungshersteller die „PUMA AG“ (www.puma.com). Sondern der von Jägern, Anglern, Pfadfindern, Köchen, Messerkennern und Sammlern nicht minder geschätzten, über 240 Jahre alten Solinger Messerschmiede, welche zur Zeit mit PUMA GmbH IP Solingen firmiert! Näheres über diesen in Deutschlands bekanntesten Messerhersteller kann man auf dessen Webseite www.pumaknives.de erfahren. Ein Besuch lohnt sich! Es wird alles zum Thema Messer (und darum herum) angeboten. Von einfachen Brieföffner bis zum nach eigenen Wünschen gefertigten Einzelstück.

Der Wert bestimmter Messer aus dem Haus „Puma“ kann man auch dadurch erfahren, wenn man versucht z.B. über EBAY ältere gebrauchte Messer dieser Marke zu ersteigern. Ein sehr kostenintensives Unterfangen, was aber wiederum die Qualität dieser scharfen Ware hervorhebt.

PUMA unterscheidet bei seinen Marken drei verschiedene Zeichen. Das sind die bekannten und meist relativ teuren Messer mit dem Aufdruck „Pumakopf“ in einer Raute und dem Schriftzug „PUMA“. Also die klassische Linie. Dann gibt es noch das gleiche Zeichen mit dem Schriftzug „PUMA IP“. Diese Messer werden nicht in Deutschland, sondern in Spanien gefertigt. Diese Messer sind „etwas“ günstiger als jene aus der „Solinger Schmiede“! Und dann gibt es noch den Schriftzug „PUMA TEC“. Die Messer aus diesen Serien werden von ausgewählten internationalen Partner-Manufakturen hergestellt. Die Preise dieser Messer sind als sehr günstig zu betrachten, zumindest im Verhältnis der sonstigen Preise dieses Händlers. Wenngleich diesen Messern etwas der Flair der Solinger oder spanischen Messerschmieden fehlt, achtet das Mutterhaus durchaus auf Qualität. Wer sparen will und ein Messer für den täglichen Gebrauch sucht, wird nicht enttäuscht werden. Für Sammler ist diese Abteilung aber meist weniger attraktiv.

Da die von mir erworbene Machete ausschließlich als Arbeitsgerät eingesetzt wird habe ich hierzu keine persönlichen Sammlerambitionen. Der Preis war mitentscheidend. Es gibt durchaus interessante Alternativen auf dem „Macheten-Markt“! Aber meine „frühen“ eigenen Erfahrungen mit Messern dieses Herstellers (auch wenn die Marke PUMA mit dem zusätzlichen Anhang TEC noch relativ neu ist) hatten letztendlich den Ausschlag gegeben. Ich entschied mich für die

PUMA TEC Machete
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Die technischen Details:
Klingenlänge: 360 mm
Klingenstahl: AISI 420
Gesamtlänge: 487 mm
Gewicht: 692 g
Griff: Gummi
Scheide: Nylon

Als Preis wird von PUMA 40,00 Euro angegeben, aber ohne Versandkosten. Ich habe die Machete über den AMAZON-Marketplace erworben und rund 43,00 Euro bezahlt. Die Preise im Internet belaufen sich einschließlich der Versandkosten im Rahmen von rund 39,00 bis 46,00 Euro. Einen allzu großen Spielraum gibt es also nicht. Wählen Sie also bei Interesse unbedingt den Händler ihres Vertrauens!

Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl#WNr._1.4021_.28X20Cr13.29.2C_AISI_420 konnte ich folgende Hinweise zum AISI 420 Stahl in Erfahrung bringen:
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WNr. 1.4021 (X20Cr13), AISI 420
„Ein chromlegierter, nichtrostender Vergütungsstahl mit einem mittleren Kohlenstoffgehalt. Er wird stets im vergüteten Zustand verwendet. Eine gute Korrosionsbeständigkeit ist nur dann gewährleistet, wenn die Oberfläche fein geschliffen ist. Die Polierfähigkeit ist sehr gut. Ein Schweißen ist nur unter Anwendung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen möglich und ist im Allgemeinen nicht zu empfehlen. Die Zerspanbarkeit ist mit der legierter Vergütungsstähle vergleichbar und bereitet keine sonderlichen Schwierigkeiten. Verwendung: Der Stahl kann überall dort eingesetzt werden, wo Bauteile, Geräte und Instrumente, die eine mittlere Festigkeit aufweisen sollen, einer Einwirkung von Wasser, Wasserdampf oder Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Er findet eine weite Verbreitung im Maschinenbau, Turbinenbau, Pumpenbau, für Armaturen, Messer, Haushaltsgeräte, Sportartikel, medizinische und chirurgische Instrumente etc.“ (Ende der Wikipedia-Erklärung)
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Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass dieser Stahl – je nach Härtung – ausreichend gut ist. Obwohl der Chromanteil eine gewisse Rostfreiheit verspricht, empfehle ich die Machete nach jeder Nutzung leicht mit einem Öl getränkten Lappen einzureiben. Jedenfalls dann, wenn die Machete z.B. zur Überwinterung eingelagert wird.

Meine ersten Erfahrungen
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Gewicht, Schwerpunkt und Länge der Machete scheinen eher auf ein sehr kleines Modell seiner Art (Machete) hinzuweisen. Aber gerade dies ist der maßgebliche Punkt für meine Kaufentscheidung. Die Klingen gängiger Macheten besitzen meist eine Länge von 45 cm oder liegen deutlich darüber. Eine längere Klinge bedeutet jedoch auch, dass der Schwerpunkt weiter nach vorne gelagert ist. Was wiederum beim Arbeiten mehr Kraft erfordert. Durchaus sinnvoll im dichten Dschungel oder auf einer Bananenplantage. Da aber unser Garten kein von Lianen überwucherter Urwald ist und hoffentlich auch keiner wird, finde ich die kurze Machete mit der Klingenlänge von 36 cm praktikabler. Sie ist gut ausgewogen und weder meine Frau noch ich haben Probleme damit zu arbeiten. Der Gummigriff lässt das Arbeiten mit und ohne Schutzhandschuhe zu. Das Verhalten des Griffes bei starker Schweißbildung in den Händen habe ich noch nicht testen können. So fleißig war ich im alten Jahr noch nicht!

Was machen wir nun mit dieser Machete? Zugegeben, bei der Vielfalt unserer Gartengeräte ist der Einsatz relativ beschränkt. So lassen sich damit Äste und Zweige bis zur Daumendicke problemlos von Sträuchern und Bäumen entfernen. Diese Äste können dann mit der Machete (auf einem Hackstock) schnell und problemlos in handliche und brenn- oder kompostierbare Teile zerlegt werden. Das könnte man natürlich mit einer kleinen Axt auch. Aber wenn man die Machete sowieso schon zum abasten genutzt hat, dann muss man das Werkzeug zur Weiterverarbeitung nicht mehr wechseln.

Mit der breiten Nylon-Scheide ist das Gerät auch für den Outdoor-Einsatz optimal. Allerdings kann ich hier mit keinen Erfahrungswerten aufwarten, sondern eher spekulieren. Da ich aus meiner Zeit als Pfadfinder (vor rund 45 Jahren) die damalige Szene noch gut in Erinnerung habe, sind mir Einsätze mit einer Machete durchaus ein Begriff. Wir wären damals froh gewesen, wenn wir ein solch handliches und transportables Großmesser zur Verfügung gehabt hätten. Was allerdings der heutigen Zeit entgegensteht ist die Altersbegrenzung von 18 Jahren.

Damit ist das Gerät für die unter 18jährigen tabu. Ich zweifle nicht am Sinn solcher Bestimmungen. Allerdings frage ich mich dann doch, warum man ein gewichtiges Fleischermesser, ein spitziges und haarscharfes Küchenmesser, ein kleines Beil oder die mörderisch aussehende Schweizer Ziehgertel frei und ohne Altersbeschränkung kaufen darf (nur um einige Beispiele zu nennen). Natürlich kann ein Messer vs. Machete in dieser Größenordnung als Waffe eingesetzt werden, aber das gilt auch für Baseballschläger, klassische Rasiermesser oder eine Nagelfeile. Die beiden letztgenannten können sogar unauffällig am Körper versteckt werden und da es diese sogar schon in Plastik oder Keramik gibt, werden sie u.U. nicht mal von einem Flughafenkörperscanner zweifelsfrei erkannt! Selbst ein entsprechend gestalteter Kugelschreiber kann eine gefährliche Waffe sein. Personen welche mit einer solchen Machete in der Öffentlichkeit auftauchen dürften normalerweiser nichts Böses im Schilde führen, denn sie müssten entweder verrückt sein oder eben den praktischen Nutzen belegen (Gartenarbeiter, Pfadfinder, Outdoor-Fan usw.).

Wer über 18 Jahre alt ist, muss sich aber keine Sorgen machen. Die Länge passt hervorragend in oder an Standard-Wander-Rucksäcke. Die Mitnahme eines Beils oder längerer Fahrtenmesser würde sich damit erübrigen. Für die Nahrungszubereitung ist das Teil weniger geeignet. Allenfalls als Tranchiermesser für den Jäger, wenn dieser seinen Gästen eine frisch geschossene und anschließend gegrillte Wildsau spendiert. Auch zur Weihnachtszeit könnte die Machete das Zerlegungsbesteck für einen Truthahn ersetzen. Vorausgesetzt das gute Stück ist sauber geputzt und die Schärfe der Schneide hat nicht nachgelassen. Gerade hier zeichnet sich der relativ einfache „AISI 420 Stahl“ aus. Da die Härte ein guter Kompromiss zum Einsatzzweck der Machete zu sein scheint (also nicht zu hart ist), ist ein Nachschleifen kein Problem. Übrigens ein Vorteil der meisten Macheten. Darum werden vielbenutzte Macheten mit der Zeit auch immer kleiner und dünner!

Fazit
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Für mich verdient dieses Gerät die höchstmögliche 5-Sterne-Wertung. Es ist vielseitig bei meiner Gartenarbeit einsetzbar. Die Outdoor-Eigenschaften der Machete konnte ich nicht näher überprüfen. Aber das Handling, die Messergröße und die Qualität in Verbindung mit einer perfekt abgestimmten Messermasse und einem ausgewogenen Schwerpunkt lassen auch hier nur das Beste hoffen. Bei meiner Wertung waren jedoch ausschließlich die Fähigkeiten der Machete im Rahmen unserer Gartenarbeiten maßgebend und da gibt es bis dato nichts zu meckern.

Dass dieses Arbeitsgerät oder Machete erst ab dem 18. Lebensjahr frei käuflich ist, hat sicherlich seine Gründe. Was ich davon halte habe ich weiter oben kurz angerissen. Es ist jedoch für mich kein Abwertungsgrund. Zumal ich diese Altersgrenze schon vor langer Zeit überschritten hatte. Wer einfache Garten- und Waldarbeiten und ein interessantes Arbeitsgerät sucht sollte sich vom Begriff „Machete“ nicht abschrecken lassen. Sie werden über deren Fähigkeiten und ihren legalen Einsatzmöglichkeiten überrascht sein! Versprochen …