Netzkiller (Taschenbuch) / Oliver Wolf Testbericht
- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von allegra1805
Der Gamemaster kennt dich!
Pro:
sehr wichtiges Thema spannend aufbereitet
Kontra:
vereinzelte Schwächen, siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
Da „Netzkiller“ unter anderem von „illegalen downloads“ und „google streetview“ handelt, das vor einem Jahr in unserer Region für viel Verunsicherung gesorgt hat geht, war ich sehr neugierig darauf, was der Autor Oliver Wolf daraus für eine Geschichte entwickelt.
=== Buchdaten ===
Titel: Netzkiller
Autor: Oliver Wolf
Taschenbuch: 322 Seiten
Erschienen: Februar, 2012
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3839212394
Preis: 11,90 €
=== Autor ===
Oliver Wolf wurde 1978 in Stuttgart geboren und wohnt seitdem in einem Teilort der Schillerstadt Marbach. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft arbeitete er einige Jahre in verschiedenen Führungsfunktionen einer großen Krankenversicherung. 2008 wechselte er in den Bereich Vertriebsconsulting.
(Verlagsinfo)
=== Inhalt ===
Es scheint ein Traum für Computerspieler zu sein. Eine Seite, auf der illegale Downloads angeblich verfolgungssicher angeboten werden. Doch der Traum wird zum Albtraum, denn jeder, der sich einloggt, ist dem „Gamemaster“ hilflos ausgeliefert und nimmt an einem ganz besonderen Spiel teil. Die Regeln sind einfach: Finde eine Person auf einem vorgegebenen Google-Street-View-Bild oder sie wird sterben. Die Kriminalbeamten André Bürkle und Antonia Ronda machen sich auf die Jagd nach dem Mörder, doch selbst als dieser gefasst wird, ist das Spiel noch lange nicht vorbei …
Ein topaktueller Krimi, der brisante Themen anspricht: Illegale Downloads, Datenmissbrauch im Internet und die Gefahr durch soziale Netzwerke.
(Verlagsinfo)
=== Erscheinungsbild ===
Das Cover zeigt einen dunkel gekleideten Mann , der auf einem asphaltierten Platz steht. Bei näherem Hinsehen erkennt man, dass sein Gesicht „verpixelt“ ist und in Längsrichtung ein gelber Balken verläuft, der den Verlauf - in diesem Fall der Schwabstraße - kennzeichnet: Offensichtlich zeigt das Bild einen Ausschnitt aus „google streetview“ und nimmt somit ein zentrales Thema aus dem Inhalt des Krimis auf.
=== Meine persönliche Meinung ===
Im Prolog erfolgt ein polizeilicher Zugriff in einer Wohnung durch ein Einsatzkommando. Von den zwei Polizisten wird Bürkle durch einen Schuss schwer getroffen. Auch Ronda, seine Partnerin scheint getroffen zu sein. Mit diesem rasanten Auftakt ist die Spannung gleich aufgebaut.
Der Krimi besteht aus drei größeren Teilen, die ihrerseits in kürzere, überschaubare Kapitel unterteilt sind. Der erste Teil, der mit dem Prolog vorerst nicht zu tun haben scheint, führt den Leser durch zahlreiche Handlungsstränge an verschiedene Schauplätze, so dass man erst mal verwirrt ist, durch die vielen Personen und lange nicht erkennt, ob die einzelnen Handlung in einem Zusammenhang stehen. Aber mit jedem Kapitel werden die einzelnen Fäden allmählich zusammengeführt.
Das Buch spielt fast ausschließlich in Baden-Württemberg. Die zahlreichen Schauplätze führen vom Schwarzwald über Freudenstadt nach Stuttgart. Wer die Region etwas kennt, ist hier klar im Vorteil. Nicht zuletzt weil eine der Figuren schwäbisch spricht, was natürlich das viel zitierte „Lokalkolorit“ eines Buches aufmacht, für Nichtschwaben aber vermutlich nicht ganz einfach zu lesen und verstehen ist. Die kurzen Kapitel, die teilweise mit einem Cliffhanger enden, sind sehr motivierend zum Weiterlesen, was auch unterstützt wird durch den klaren Sprachstil des Autors.
Im zweiten Teil kommen sich zwei Ermittler, André Bürkle und Antonia Ronda, die bereits im Prolog kurz vorgekommen sind, beruflich näher. Neben einem jungen Hängegleiter namens Jochen, der als Ich-Erzähler von den Flugerlebnissen seiner Freunde berichtet, stellen diese beiden Ermittler, diejenigen Personen dar, die dem Leser etwas näher kommen. Die meisten anderen Charaktere bleiben recht flach, was sicherlich auch daher rührt, dass sie teilweise nur kleine Nebenfunktionen erfüllen und nicht vom Hauptgeschehen ablenken sollten. Der Abschluss im dritten Teil war für mich recht unerwartet, ich war aber auch ein klein wenig enttäuscht, weil mir die Verhaftung des Täters etwas zu glatt erschienen ist. Eine weitere kleine Kritik ist für mich, dass die Polizeiarbeit für mich nicht durchgehend glaubwürdig dargestellt ist. Da ich den Inhalt nicht verraten möchte, kann ich hier nicht weiter ausholen, um meine Beurteilung zu begründen.
In diesem Buch wird das wichtige Thema Datenschutz im Internet auf sehr anschauliche und spannende Weise thematisiert. Dieses Debüt weist noch kleinere Schwächen auf wie zum Beispiel einige sprachliche Ausrutscher und Rechtschreibfehler. Ebenso empfinde ich die ganze Geschichte noch nicht wirklich so optimal abgerundet, wie es vermutlich möglich wäre.
Aber der Gesamteindruck ist auf jeden Fall sehr positiv. Ein Kriminalroman der spannende Unterhaltung bietet und mich als Leser zu kritischem Umgang mit meinen persönlichen Daten anregt. Von mir eine Leseempfehlung und die Hoffnung, dass es noch mehr Bücher gibt über die Nahtstelle von Internet, sozialer Plattform und wirklichem Leben.
*** Meine Berichte erscheinen auch auf anderen Plattformen ***
67 Bewertungen, 8 Kommentare
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14.09.2012, 13:04 Uhr von Leneory
Bewertung: sehr hilfreichkühle Freitagsgrüße vom Lenchen =)
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18.03.2012, 11:03 Uhr von Matze081
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüße aus Greifswald ;)
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17.03.2012, 13:35 Uhr von giselamaria
Bewertung: besonders wertvolloh - den Bericht habe ich doch grade gelesen :-)))) - prima, schon interessant!! - das Buch meine ich ;-) - LG gisela
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15.03.2012, 14:10 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichlg. ^^^^^^^^^^^^^^petra
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15.03.2012, 13:08 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichlg andrea
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15.03.2012, 10:52 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichViele liebe Grüße. KATJA
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15.03.2012, 10:48 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreich...und einen sonnigen donnerstag
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15.03.2012, 09:46 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße v. Simone, freue mich über Gegenlesungen
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