The Thing (DVD) Testbericht

D
The-thing-dvd-horrorfilm
ab 12,61
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

"Sie werden hier nicht fürs Denken bezahlt!"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Entgegen der Überzeugung Einzelner handelt es sich bei der 2011 Auflage von

===“The Thing“=== keinesfalls um ein Remake des Carpenter-Werkes, sondern vielmehr um ein sog. Prequel; sprich: „The Thing“ fungiert als Vor-Teil, somit quasi als Teil 0, der als Vorgeschichte dortig endet, wo der 1982 Gruselstreifen seinerzeit ansetzte.

Wer kurz nach DVD-Start überlegt, ob er versehentlich die falsche Sprachwahl aktiviert hat, kann ganz beruhigt sein: hin und wieder finden vereinzelte Szenen statt, in denen norwegisch gesprochen, jedoch vorbildlich deutsch untertitelt wird. Sonderlich viel verpasst man im Zweifelsfalle nicht (von den so kruden, das er schon wieder genial ist, erzählten Witz zum Filmeingang hin mal abgesehen), während „The Thing“ generell rasch durchblicken lässt, worauf es den Machern hier vorrangig ankam: Spezial-Effekte statt Charaktertiefe, wer-wird-es-jetzt-wohl-sein statt versuchter Hintergrundrecherche, um was es sich bei dem Ding aus dem Eis nun eigentlich handeln soll (irgendwas außerirdisches, soweit ist's klar) und was jenes überhaupt will (irgendwie Menschen doublen, aha).

Von den ersten Minuten an dürfte dem gewieften Filmgucker klar sein, welche Charaktere hier überleben werden, sofern es überhaupt einer wird ~ macht aber nix, interessant schaut sich der
122minütige Film trotzdem.
Den Anfang des im Jahre 1982 spielenden Szenario macht eine gemütliche Fahrt mit dem Schneemobil, welches unverhofft in eine Gletscherspalte rutscht und dortig zufällig eine Art Ufo nebst einem tiefgekühlten Krakenförmigen Alien entdeckt.

Rasch wird klar, dass jenes Raumschiff wohl schon seit geschätzten 100.000 Jahren an eben jener Stelle verweilt ~ Dr. Sander Halvorson (Ulrich Thomsen) ist es, der die Paläontologin Kate Lloyd (Mary Elizabeth Winstead) extra einfliegen lässt, um das tiefgekühlte Wesen näher zu untersuchen und hierfür konsequenterweise vom gar nicht so ewigen Eis zu befreien. Sonderlich viel Sympathien tauschen beide jedenfalls nicht aus, weist Halvorson Kate rasch an, stillschweigend seine Befehle auszuführen ~ sie würde schließlich nicht fürs Denken bezahlt.

Wenig später feiern die Wissenschaftler ihre Entdeckung, träumen von Ruhm und Reichtum... bis „das Ding“ sich selbständig aus dem Eisblock befreit und eine blutige Spur hinterlässt. Definitiver Knackpunkt: „Das Ding“ ist in der Lage, Menschenform anzunehmen, verrät sich lediglich dadurch, Fremdkörper wie Metall nicht clonen zu können. Die Methodik, das Alien anhand einer Mundraumuntersuchung (ergo: Zahnfüllungen) zu enttarnen, klingt im ersten Moment etwas albern, bringt jedoch zweifellos eine gewisse Anspannung in den Ablauf.

Kleine Schreckensmomente finden meines persönlichen Erachtens nach fast schon zu spärlich statt; wirklich zusammengezuckt bin ich nur ein einziges Mal ~ und das in einem Moment, in dem sich ein Forscher mal wieder ein Späßchen erlauben wollte.

Generell handelt es sich definitiv um eine raffinierte Idee, die vermutlich nur zufällig an den einstigen Film _„Dämon“_ erinnert, während man meinen könnte, „Das Ding“ ebenfalls schon mal in einer King-Avation-Innovation erblickt zu haben. Nützt aber alles nichts ~ sonderlich spannend oder gar beklemmend fühlt sich _„The Thing“_ nämlich so oder so nicht an.
Statt der erhofft-typischen Paranoia, dass ein jeder schon längst tot und somit lediglich ein Clon sein könnte, wodurch jeder Mitarbeiter den nächsten fürchtet, macht sich eine Oberflächlichkeit breit, die mir für meinen Teil die Gucklust erschwerte.
Mir selbst war es kaum möglich, mir die Gesichter oder gar Namen der Protagonisten einzubläuen ~ jenes mag zwar sowieso nicht sonderlich wichtig zu sein, um dem Handlungsverlauf folgen zu können; doch wirklich mitfiebern kann man oftmals nur mit denen, die man ein wenig ins Herzchen geschlossen hat.
Mitgefühl meinerseits für Juliette (Kim Bubbs), die über kurz oder lang weinend am Tische zusammenbricht, als das Chaos kaum noch überschaubar ist; ebenso mochte ich die Figur des Lars (
Jørgen Langhelle), könnte bei allen weiteren Darstellern jedoch nur noch rätselraten, wer sich hinter welchem Namen verbirgt. Von Adewale Akinnuoye-Agbaje als Jameson mal abgesehen.
Dabei machen die Schauspieler unbestritten das Beste aus ihrer Rolle, wenngleich dies an für sich gleichbedeutend damit ist, im Grunde genommen wer-verfolgt-hier-wen zu spielen.

Tempo gewinnt _„The Thing“_ durchaus durch die Versuche des anfänglich bestehenden Teams, das Ding via selbstgebastelten Flammenwerfer zu eliminieren. Bedauerlicherweise verlieren jedoch selbst jene Momente ihren Reiz, je öfter man diese in nur wenig abgeänderter Form vors Auge geführt bekommt. Zugegeben, die Spezial-Effekte sind wie gesagt alles andere als verachtenswert ~ doch wie bereits erwähnt war mir hier und dort so, als hätte man sich bei der Entstehung des Filmes zu sehr auf eben jene gestützt, statt sich mehr um die filigrane Ausarbeitung einzelner Charaktere oder gar der Atmosphäre insgesamt zu kümmern.
Der Ausgang nebst insbesondere die Schlussaufnahmen während des Abspanns (!) haben durchaus ihren Reiz für sich, peppen das Gesamtwerk meiner Meinung nach insgesamt etwas auf ~ doch sonderlich berauschend fand ich _„The Thing“_ schlussendlich nicht und bin erneut froh, mir die DVD (9.99€ Media Markt) nicht selbst gekauft zu haben.

Sämtliches DVD-Bonusmaterial wie '''„Unveröffentlichte und erweiterte Szenen“''', ein 14-minütiges '''Feature''' sowie den '''Audiokommentar''' habe ich hier außer Acht gelassen ~ der Hauptfilm hat mir, wohlweislich nur einmal angesehen, vermutlich auf ewig gereicht.

Ergo des Ergos: kann man sich gut und gerne mal angucken und vor allem trügerisch-idyllische Landschaftsbilder genießen, die in mannigfaltigen Momenten an _„Shining“_ erinnern ~ doch als „packendes Meisterwerk“ kann man _„The Thing“_ meines Erachtens nach ganz und gar nicht bezeichnen.
Somit bleibts bei soliden zwei Sternen nebst der Neutralitätsempfehlung.

34 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Nina1805

    10.04.2012, 10:56 Uhr von Nina1805
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und eine schöne Woche wünscht Nina.

  • morla

    10.04.2012, 01:26 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    wünsche einen schönen ostermontagabend lg. petra

  • Lale

    09.04.2012, 23:48 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • Lakisha_1

    09.04.2012, 21:51 Uhr von Lakisha_1
    Bewertung: sehr hilfreich

    über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße

  • Miraculix1967

    09.04.2012, 21:49 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Frohe Ostern und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • anonym

    09.04.2012, 20:57 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und lieben Gruß aus dem Schbg. -Land

  • anonym

    09.04.2012, 20:51 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toll beschrieben. Über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen. GLG

  • Matze081

    09.04.2012, 20:12 Uhr von Matze081
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Grüße aus Greifswald ;)

  • MOFFt

    09.04.2012, 19:26 Uhr von MOFFt
    Bewertung: besonders wertvoll

    super berichtet- das Original kenn ich natürlich (und das Remake!) - the thing werd ich mir sicherlich auch mal ansehen ... lg MOFFt (BW)