Die Frau in Schwarz (DVD) Testbericht

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Die-frau-in-schwarz-dvd-horrorfilm
ab 59,84
Auf yopi.de gelistet seit 06/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

U could have save him.

3
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hin und wieder sollte es mir ein Zeichen sein, wenn mir eine DVD mit den Worten „willst du den gucken? Kannste behalten.“ überreicht wird. Generell war ich überdies skeptisch, was den Harry Potter-Darsteller anbelangt, da ich befürchtete, stetig den kleinen Zauberlehrling im Hinterkopf zu behalten und die nun doch völlig andere Rolle des Protagonisten, der überdies Großteile des Filmes nahezu alleine bestreitet, somit nicht als authentisch empfinden zu können.
Wie sehr ich mich in nahezu allen Belangen täuschte, bewiesen mir die knapp 92Minuten des Gruselthrillers

===“Die Frau in Schwarz“=== der generell sehr ruhig beginnt. Schon allein die Firmenlogo-Vorspann-Bilder zerrten an der meinigen ungeduldigen Erwartungshaltung, so dass die Nerven schon kurz vor dem eröffnenden Triple-Suizid nahezu brach liegen.

Nach eben jener Szene schwingt die Story um zu dem Londoner Anwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe), der seitens seines Chefs im Zuge einer „letzten Bewährungsprobe“ nach Marshland geschickt wird, um sich der Nachlassregelung der kürzlich verstorbenen Besitzerin des Eel Marsh House zu widmen.

Recht früh konfrontiert Regisseur James Watkins den Zuschauer mit einer einprägsamen Emotionalität. Nicht genug damit, dass Arthur's zuckersüße Sohn Joseph lediglich Bilder von seiner Familie malt, auf denen Arthur stetig traurig aussieht, sondern überdies erfährt man bereits wenig später in gekonnt-sensiblen Aufnahmen von den Umständen, die Joseph zur Halbwaise machten.

Erwartungsgemäß für beinahe jeden Gruselfilm wollen auch die Anwohner von Marshland nichts mit dem Londoner Anwalt zu tun haben; seine gebuchte Unterkunft wird ihm lediglich in der ersten Nacht zugänglich gemacht, die Dorfbewohner beobachten ihn mit gewisser Skepsis wie auch Abneigung. Als schließlich die kleine Victoria Lauge trinkt, gibt man Arthur die Schuld, der als Eindringling einer Art Fluch den letzten Schubs gab. Salopp gesagt: „Die Frau in Schwarz“ ist nicht nur titelgebend für den Film, sondern überdies der große Knackpunkt, von der Leben und Tod abhängt. Mag sein, dass es Gucker geben wird, die sich den diesbezüglichen legendären Ablauf nicht werden denken können, weswegen ich mich an dieser Stelle vehement bedeckt zu halten versuche.
Fakt ist: während sich beinahe sämtliche Dorfbewohner gegen Arthur verschworen haben, hält lediglich Sam Daily (Ciarán Hinds) zu ihm, während insbesondere seine Frau (Janet McTeer) ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Von dem „abergläubischen Blödsinn“, der rund um das düstere Herrenhaus regiert, hält Sam nicht viel und sieht somit auch kein allzu großes Problem darin, Arthur weiterhin dort hin zu kutschieren, lässt ihn jedoch zugleich seinen Hund da ~ angeblich, damit Arthur sich nicht so einsam fühlen würde...

===Die Umsetzung=== mag ich zurecht als überaus gelungen bezeichnen. Obschon ich mir den Film am noch recht hellen Nachmittage angeschaut habe, gab es genug Szenen, die mich erschreckend zusammenzucken haben lassen. „Die Frau in Schwarz“ setzt hierbei nicht auf pompöse musikalische Untermalungen oder gar ultra-brutale Bilder ~ vielmehr trägt die Publikation jenen Charme inne, wie er auch heute noch am besten funktioniert. Die Atmosphäre wirkt von Anfang bis Ende dunkel und bedrohlich, auf knallige Farben wurde nahezu komplett verzichtet, während die Musik ebenfalls spärlich eingesetzt wurde. Generell ist es im nahezu kompletten Film arg duster, was sich in diesem Fall jedoch kaum als störend erweist. Vielmehr passt die unbunte Farbzeichnung zur beklemmenden Spannung, die _„Die Frau in Schwarz“_ aufzuzeigen versteht. Ein wenig mag man sich ein paar (oder gar arg viele) Details des großen Zusammenhanges denken können und sich zu guter Letzt überdies wundern, wie flott auch hier die vermeintliche Lösung herbeigezaubert werden kann, die meines Empfindens nach zumindest im Ansatz etwas unglaubwürdig daherkommt... doch alles in allem versteht der Gruselthriller durchaus zu fesseln.

Mir persönlich wurde trotz aller Anschau-Begeisterung rasch klar, dass ich _„Die Frau in Schwarz“_ nicht unbedingt würde zweimal sehen müssen ~ der Witz ist hier naturgemäß noch schneller raus als bei anderen Filmen, deren Verlauf man ebenfalls nach dem ersten Mal so gut wie auswendig kennen dürfte. Obendrein verlässt sich die Story auf bekannte Motive, präsentiert im Grunde genommen Offensichtliches auf eine erfreulicherweise überraschend-überzeugende Art und Weise. Winzigste Auflockerungsmomente reißen den Zuschauer keineswegs aus dem einmal erschaffenen Flair, sondern tragen vielmehr zur brachialen Spannungskurve bei.
Wie bereits erwähnt, gibt es meiner Empfindens nach keine allzu großen verblüffenden Wendungen, wer ein Faible für solche Geister-Geschichten hat, wird fluchs erahnen können, wohin die „Frau in Schwarz“ zu schweben gedenkt, während ihre bezugnehmenden Beweggründe (im doppelten Sinne) ebenso frühzeitig aufgedeckt werden. Sprich. Der Film selbst lebt nicht unbedingt von verschlungenen Handlungssträngen, sondern vielmehr von der Intensität, die hier nicht zuletzt Dank des Aufnahmestils förmlich herausgekitzelt wurde.

Großes Hurra meinerseits für das unerwartete Filmende, welches mich für meinen Teil fürwahr mit dem fast schon überstürzt wirkenden Finale versöhnte. Meiner Vermutung nach wird eben jener Ausgang dem ein oder anderen eher nicht gefallen oder gar für großen Missmut sorgen ~ ich hingegen bin hellauf angetan von den gewählten Schlusssequenzen, die sich überdies in zwei verschiedene Richtungen interpretieren lassen.

===Summa summarum=== hat _„Die Frau in Schwarz“_ meine Vorbehalte gegen Daniel Radcliffe durchweg aus dem Weg geräumt, während mich der Film selbst in der Tat positiv stimmte. Nicht nur die Handlung spielt hier im 19. Jahrhundert; selbst der Aufnahmestil wie auch die Gänsehaut-förderlichen Elemente tragen den durchweg gelungenen „Old School Charme“ inne, den manch einer in den modernen Veröffentlichungen, die oftmals eigentlich nur noch aus Blut und Gekröse bestehen, schmerzlich vermisst.
Ob und inwieweit sich „Die Frau in Schwarz“ von der Romanvorlage entfernt, vermag ich nicht zu sagen, da mir diese nicht bekannt ist.

Nichtsdestotrotz interessanter Aspekt, dass _„Die Frau in Schwarz“_ bei der Kinovorführung noch mit FSK12 freigegeben wurde, die (ungekürzte) DVD-Fassung indes das blaue Label trägt. Ein Entscheid, den ich durchaus begrüße ~ der Aufnahmestil wird zartbesaiteten Zuschauern ohnehin schon lange genug zu schaffen machen.

28 Bewertungen, 5 Kommentare

  • campino

    14.09.2012, 06:02 Uhr von campino
    Bewertung: besonders wertvoll

    ..... lg AndreA .....

  • Baby1

    13.09.2012, 22:25 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • atrachte

    13.09.2012, 15:10 Uhr von atrachte
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg

  • sigrid9979

    13.09.2012, 13:47 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut vorgestellt........

  • katjafranke

    13.09.2012, 13:34 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen Gruß von der Katja