Amazon Kindle Touch Testbericht

So lange ich denken kann, bin ich eine Leseratte und verschlinge ein Buch nach dem anderen. Lange Zeit konnte ich mich nicht für einen E-Book-Reader erwärmen, da ich viel zu gern ein Buch in den Händen hielt. Mittlerweile lese ich immer noch viele gedruckte Bücher, aber ich bin auch Besitzerin eines E-Book-Readers und habe mich davon überzeugen lassen.


Amazon Kindle Touch

Als ich mich mit dem Gedanken trug, mir einen E-Book-Reader zu kaufen, kam ein Kindle schnell in die engere Wahl, da ich eh sehr viele Bücher bei amazon kaufe und mir viele Leute zu einem Kindle geraten haben. Gekauft habe ich ihn letztendlich dann über amazon.de für 129,- Euro. Ich habe mich für den Touch entschieden, da er mir spontan sehr benutzerfreundlich und unkompliziert erschien.


Wie sieht der Kindle Touch aus?

Von den Maßen unterscheiden sich die verschiedenen Kindle-Varianten nicht. Alle haben einen 6 Zoll (15 cm) Bildschirm. Der Touch hat die Außenmaße 17,2 cm x 12,0 cm x 1 cm. Er wiegt 213 g. Die Außenseite ist aus mattem Grau, der Bildschirm wirkt matt und ist daher nicht so fleckempfindlich. Ich habe meinen Kindle Touch in eine Lederhülle verpackt. Diese dient zum einen zum Schutz, zum anderen hat sie eine integrierte Leselampe. Das Gewicht ist ähnlich einem Taschenbuch. Der Kindle Touch ist sehr handlich und vor allem bei dicken Büchern deutlich im Vorteil.


Warum habe ich mich überhaupt für einen E-Book-Reader entschieden?

Für mich hat dieser Reader vor allem unterwegs und im Urlaub große Vorteile. Ich muss nicht in den Urlaub viele, schwere Bücher mitschleppen. Ich kann mir eine ganze Menge Bücher auf den Reader packen und dann im Urlaub lesen, lesen, lesen. Auf den Kindle Touch passen 4 GB. Das entspricht ca. 3000 Büchern. Mein Kindle habe ich meist in der Handtasche mit dabei. Seit ich ihn dabei habe, überbrücke ich Wartezeiten beim Abholen der Kinder oder beim Arzt, Busfahrten, Autofahrten als Beifahrer mit Lesen – herrlich.


Wie angenehm ist es, von einem Kindle zu lesen?

Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, wie es ist ein Buch an einem Gerät statt vom Papier zu lesen. Inzwischen empfinde ich es als völlig normal. Dank der angenehmen Technik hat man das Gefühl, man liest von einem Buch. Kindle nennt das die E-Ink-Technologie. Das Display selbst ist nicht beleuchtet. Das hat den großen Vorteil, dass die Augen nicht so schnell ermüden. Für die Augen ist der Unterschied zwischen einem gedruckten Buch und einem E-Ink-Buch kaum merkbar. Es gibt auch beleuchtete Reader. Diese sind sicher bei Nacht von Vorteil, aber aufgrund des ständigen, leichten Flimmerns reizen sie die Augen deutlich mehr. Ich habe mich daher bewusst für einen unbeleuchteten Reader entschieden. Das heißt aber, dass ich bei Dunkelheit eine zusätzliche Lichtquelle benötige. Man kann es wirklich mit einem Buch vergleichen: Ich muss genau gleich wie bei einem Buch mir gutes Licht verschaffen. Auch bei Sonnenlicht kann ich mit dem Kindle Touch sehr gut lesen. Das Display ist matt und blendet überhaupt nicht. Das empfinde ich als sehr angenehm.

Um mir den Text so angenehm wie möglich zu gestalten, kann ich unter acht verschiedenen Schriftgrößen wählen. So kann sich jeder die für ihn bequemste zu lesende Schriftgröße wählen. Die Einstellung kann man sehr schnell und einfach während dem Lesen ändern.


Wie lade ich meinen Kindle auf?

Der Kindle Touch hat einen sehr starken Akku. Geladen wird der Kindle über ein USB-Kabel am PC, aber man kann auch ein Netzkabel zusätzlich kaufen. Der Kindle Touch ist sehr stromsparend. Wenn ich das integrierte WLAN nicht ständig angeschaltet habe, braucht der Touch sehr wenig Strom. Laut Angaben von Amazon hält der aufgeladene Akku bei einer täglichen Lesedauer von einer halben Stunde und ausgeschalter Drahtlosverbindung bis zu zwei Monaten. Ich hänge ihn ca. alle zwei Wochen einmal an meinen Laptop und lade ihn auf, da ich schon auch öfters mit der Leselampe lese. Die Leselampe bekommt ihren Strom direkt über den Touch, d.h. sie braucht keine zusätzlichen Batterien. Beim Aufladen des Kindle Touch wird der Akku vollgeladen und von diesem Akku bezieht die Leselampe ihren Strom.


Was kann man mit dem Kindle Touch machen?

Der Kindle Touch ist ein klassischer E-Book-Reader mit ein paar Zusatzfunktionen. Folgendes kann ich mit dem Gerät machen:
1. Lesen
2. Lesezeichen und Anmerkungen einfügen bzw.
3. Sofort-Übersetzungen eines Wortes
4. Nachschlagen im integrierten Wörterbuch
5. Bei Wikipedia nachschlagen
6. E-Books von Kindle per WLAN kaufen
7. Leseproben lesen
8. auf dem Kindle gespeicherte Bücher nach eigenem System sortieren und ablegen
9. eigene Dokumente nachlesen (nicht bearbeiten)


1. Wie funktioniert das Lesen?

Bevor ich ein Buch lesen will, muss ich es zuerst auf meinen Kindle laden. Dies erkläre ich genauer unter Punkt 6. Ich kann verschiedene Bücher lesen und das Gerät merkt sich die jeweils letzte im Buch gelesene Seite. Dadurch brauche ich kein Lesezeichen, muss nicht suchen, wo ich war,… Das ist sehr angenehm. Wenn ich mich für ein Buch entschieden habe, wähle ich dieses im Menü an und kann sofort los lesen. Dabei kann ich nicht nur den Text sehen, ich kann auch die Buchumschlagsseiten, das Impressum etc. alles aufrufen. Das Lesen selbst ist wie bei einem Buch, nur das ich nicht eine Seite umblättern muss sondern nur kurz den Bildschirm auf dem Touch-Screen berühren. Die Fläche, innerhalb der ich den Touch-Screen berühren muss, ist sehr groß. An den übrigen Stellen kann ich weitere Funktionen aufrufen. So muss ich zum Beispiel den linken Seitenrand berühren, wenn ich eine Seite zurück blättern will.


2. Lesezeichen und Anmerkungen einfügen bzw.

Diese Funktion nutze ich eigentlich kaum, da ich auch bisher nichts in meine Bücher eingetragen habe. Ich hasse es, wenn Bleistiftanmerkungen ein schönes Buch verschandeln. Mit Hilfe des Kindle Touchs kann man aber diese Anmerkungen einfügen und später auch wieder löschen, ändern oder belassen.


3. Sofort-Übersetzungen eines Wortes

Will ich ein Wort in einer anderen Sprache wissen, so kann ich dieses übersetzen lassen. Das funktioniert aber nur, wenn das WLAN angeschaltet ist. Ich muss länger auf das jeweilige Wort tippen, dann erscheint ein Menüfeld. In diesem kann ich Übersetzen wählen. Dabei kann ich unter ca. 10 Sprachen wählen. Diese Funktion benötige ich nur selten. Sie ist eher eine Spielerei. Die nächste macht für mich schon mehr Sinn.


4. Nachschlagen im integrierten Wörterbuch

Während dem Lesen kann man auch im Duden nachschlagen. Häufig sind darin auch die Bedeutungen der Wörter verzeichnet. Diese kann man einfach nachlesen. Man tippt das entsprechende Wort etwas länger an, schon öffnet sich das Menüfeld für den Duden und darin die entsprechende Bedeutung. Über diese Funktion kann man dann auch das Wort markieren.


5. Bei Wikipedia nachschlagen

Während dem Lesen habe ich – solange WLAN aktiviert ist – auch Zugriff auf die Homepage von Wikipedia und kann dort nachschlagen. Ein Beispiel: Ich lese gerade ein Buch, das in Südafrika spielt. Nun kenne ich mich in der südafrikanischen Geographie nicht so genau aus und wollte mehr Informationen über Pretoria wissen. Ich tippe also das Wort Pretoria länger an und kann dann über eine einfache und mehr oder weniger selbst erklärende Menüführung auf die Seite von Wikipedia kommen. Dort kann ich dann in Ruhe über Pretoria nachlesen. Natürlich kann ich auch andere Begriffe, die nicht wortwörtlich im Text stehen in Wikipedia so nachschlagen.


6. E-Books von Kindle per WLAN kaufen

Der Einkauf von E-Books ist über die Kindle Shop Seite super einfach und vor allem super schnell. Das Laden des Buches dauert nur ca. 60 Sekunden – schon kann ich los lesen. Ich kann über WLAN direkt auf die Kindle Shop Seite von amazon.de zugreifen und wenn ich dort registriert und meine Bezahldaten hinterlegt sind, jederzeit einkaufen. Ich hatte eh schon bei amazon meine Kreditkartendaten hinterlegt. Daher geht für mich der Einkauf super schnell. Ich kann dabei auch in den Büchern stöbern, meinen Amazon-Wunschzettel einsehen, mir persönliche Empfehlungen anschauen – genau wie bei Amazon. Da ich überzeugte amazon-Kundin bin und mir schon viele Empfehlungen von dort weiter geholfen haben, war dies ein Grund für mich, auch bei einem E-Book auf amazon zurück zu greifen.

Im Kindleshop kann ich neben Büchern auch Zeitungen und Zeitschriften kaufen und mir diese auf meinen Kindle abonnieren. Das habe ich allerdings noch nicht getan.


7. Leseproben lesen

Eine besonders gute Einrichtung ist, dass ich mir auf meinen Kindle Leseproben von Büchern kostenlos zusenden lassen kann. Diese Leseproben umfassen meist die ersten ein, zwei Kapitel, sind also deutlich umfassender als der Klappentext oder die Verlagszusammenfassungen. Ich kann mich nach dem Lesen der Probe entscheiden, ob ich das Buch möchte oder nicht und muss nichts extra kündigen o.ä.


8. auf dem Kindle gespeicherte Bücher nach eigenem System sortieren und ablegen

Mit der Zeit sammeln sich ganz schön viele Bücher auf dem Kindle an. Um sie schneller zu finden, habe ich mir verschiedene Unterordner angelegt, in die ich die Bücher ablege. So gibt es neben den verschiedenen Ordner für die schon gelesenen Bücher auch den Ordner aktuell bzw. noch nicht gelesen.


9. eigene Dokumente nachlesen (nicht bearbeiten)

Diese Funktion habe ich noch nicht oft ausprobiert, aber ein, zwei Mal habe ich sie ganz gut brauchen können. Der Kindle hat eine eigene Mailadresse. Auf diesen kann ich mir Dokumente schicken, die ich unterwegs benötige. So habe ich schon größere Dateien, die ich brauchte, für eine Besprechung mir dorthin geschickt und konnte diese dann während der Besprechung abrufen.


Mein persönlicher Eindruck vom Kindle Touch:

Den Kauf dieses Readers habe ich überhaupt nicht bereut. Ich bin voll überzeugt von diesem Gerät. Nicht alle Zusatzfunktionen sind für mich unbedingt notwendig, eher eine Spielerei. Aber die wichtigsten Funktionen - Kauf und Lesen von Büchern – funktionieren für mich einwandfrei und sehr angenehm.

Vor dem Kauf dachte ich, dass so ein Gerät vielleicht kompliziert sei und man eine lange Vorbereitung dafür brauchte. Dank dem integrierten WLAN kann man aber sofort loslegen, muss nicht viel installieren und herunter laden. Eine halbe Stunde nach dem Auspacken saß ich schon gemütlich mit einem ersten E-Book auf dem Sofa und habe geschmökert.

Ich kann den Kindle Touch nur empfehlen und vergebe daher die volle Punktzahl.


Viel Spaß beim Lesen