Ostseefluch (Taschenbuch) / Eva Almstädt Testbericht

----- Buchdaten ----

Der Roman ist im Bastei-Lübbe Verlag erschienen und umfasst 365 Seiten. Der Preis beträgt 7,99 €.
ISBN: 978-3-404-16629-9


---- Inhalt ----

Im Gemüsegarten eines alten, verwahrlosten Anwesens auf der Ostseinsel Fehmarn wird die Leiche einer Bewohnerin gefunden. Es handelt sich um die 18-jährige Milena Ingwers. Die junge Frau wurde durch einen Schlag auf den Hinterkopf getötet. Sie hat in einer Kommune mit drei weiteren Mietern gelebt.
Kommissarin Pia Korittki und ihre Kollegen übernehmen die Ermittlungen.
Die Mitbewohner Milenas sind entsetzt, ebenso die Einwohner in dem kleinen Ort.
Pia erfährt, dass auf dem alten Haus ein Fluch liegen soll. Tatsächlich hat sich dort vor vielen Jahren schon einmal ein Mord ereignet. Eine Familie wurde ausgelöscht und das Verbrechen konnte nicht aufgeklärt werden.
Die Kommissarin glaubt nicht an Geistergeschichten. Die Eltern der Toten, ein gut situiertes Ehepaar, scheinen etwas zu verschweigen. Dann tauchen seltsame Gestalten in dem alten Haus auf, die angeblich mit Toten Kontakt aufnehmen können. Andere Spuren ergeben keinen Hinweis und die Ermittlungen geraten ins Stocken. Da beschliesst Pia, sich mit dem Fluch doch näher zu befassen.


---- Meine Meinung ----

Der Kriminalroman „Ostseefluch“ ist mein erstes Buch, das ich von Eva Almstädt gelesen habe. Es wird bestimmt nicht mein letztes bleiben.
Der Roman ist in Kapitel untergliedert, der Schreibstil flüssig. Der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen.
Die Orte der Handlungen sind die Ostseeinsel Fehmarn und die Hansestadt Lübeck. Die Autorin zeichnet ein authentisches Bild vom Leben auf einer kleinen Insel, wo die Einwohner einander kennen. Demzufolge sprechen sich Neuigkeiten schnell herum. Auch alte Geistergeschichten halten sich hartnäckig.
Kann auf einem alten Haus tatsächlich ein Fluch liegen?
Wir lernen einige, mitunter sehr eigenwillige Charaktere kennen, wie die Hauptmieterin und Chefin der Kommune, Irma Seibel. Ebenso interessant stellt sich das komplizierte Verhältnis der Toten zu ihren Eltern dar. Der gut situierte Besitzer einer großen Gärtnerei und seine einem strengen Bibelkreis angehörende Ehefrau haben den Kontakt zu ihrer Tochter abgebrochen. Die junge Frau konnte die in sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen. Dennoch hütet der Vater noch ein anderes Geheimnis.
Sehr sympathisch ist mir die alleinerziehende Mutter Pia Korittki. Sie hat permanent ein schlechtes Gewissen, weil sie ihr Kleinstkind bei einer Tagesmutter und weiterenwechselnden Babysitterin abgeben muss. Man merkt deutlich, wie schwierig der Spagat zwischen Mutterpflichten und Polizeiarbeit für sie ist.
Schwer vorstellbar ist, dass es Menschen gibt, die überzeugt davon sind, mit Toten Kontakt aufnehmen zu können.
Dann wird die kleine Tochter von Irma Seibel entführt. Besteht zwischen dieser Tat und dem Mord an Milena ein Zusammenhang? Pia kommt der Lösung des Falles immer näher und gerät selbst in Gefahr.
Zwischendurch lernen wir ein wenig von der schönen Landschaft der Ostseeinsel kennen.
Das düster wirkende Cover des Buches ist perfekt auf dessen Titel abgestimmt.
Auch wenn das Buch aus meiner Sicht in einigen Passagen noch spannender sein könnte, vergebe ich vier Sterne und spreche eine Kaufempfehlung aus.