Sand Sharks (DVD) Testbericht

Sand-sharks-dvd-horrorfilm
ab 5,49
Auf yopi.de gelistet seit 04/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von LilithIbi

Sand + Elektrizität = Glas?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

„Wir können die Party nicht absagen, nur weil so ne durchgeknallte Mafiahexe ihren Kopf verloren hat!“

Wie durchaus wörtlich man diesen seitens Jimmy Green (Corin Nemec), der hier gar nicht mehr so coole von der Schule, nehmen darf, erahnt der im Idealfall begeisterte Kenner von „Piranha 3D“ recht schnell, sobald er treffsicher erkannt hat, wie überaus passend der gezogene Werbevergleich gewählt wurde. Der 86minütige Film

===“Sand sharks“=== reiht sich gnadenlos in die Sparte Horrorfilme ein, die man alles andere als durchgehend bierernst nehmen soll oder gar darf. Skurrile Momente, abgründiger Humor und eine gehörige Prise Selbstveralberung zeigen authentisch angehauchten Darbietungen wie _„Der weiße Hai“_ oder gar „Open water“ den flappsigen Mittelfinger, in dem sie gnadenlos alles auf die Spitze treiben, was seinerzeit eher unfreiwillig komisch erschien.

Dass es sich dennoch keinesfalls um eine solche Klamotte wie _„Scary Movie“_ handelt, rechne ich persönlich dem Film unbedingt zu Gute an. Sprich: die Ausgangssituation nebst Storyentwicklung ist durchaus bodenständig-packend gemeint, ebenso sollen Blut und Gekröse zum Gruselfeeling beitragen und erschaffen tatsächlich eine gewisse Atmosphäre, die lediglich hier und da von auflockernden Augenzwinkern begleitet wird. Regisseur Mark Atkins ist meines Erachtens nach durchaus gelungen, einen Hai-Horror auf die Leinwand zu zaubern, der vorrangig Spaß machen soll ~ und sei es bloß dadurch, dass sich insbesondere Hauptakteur und „Sandman-Festival“ Veranstalter Jimmy so verhält, wie er sich eben verhält.

Man muss als Zuschauer schon ein gewisses faible für die Art Humor haben, in der ein hälftig geteilter Körper durchs Bild gezerrt und mit den Worten „halte durch, du schaffst das“ getröstet werden soll, während die heraushängenden Eingeweide behelfsmäßig in die Bauchhöhle zurück-gestopft werden.
Wer also einen beklemmenden Tierhorrorfilm erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden und braucht sich bereits an dieser Stelle nicht weiter mit der Materie zu beschäftigen; zumal alles, aber auch wirklich alles seinem a-typischen Verlauf gerecht wird und die Mitfieber-Spannung sich nicht nur aufgrund der oberflächlichen Charakterzeichnung arg in Grenzen hält.

Ein wenig ungeschickt meiner Meinung nach durchaus, dass der Filmgucker bereits in den ersten zwei Minuten erfährt, welche Gefahr vom Sandstrand ausgeht ~ die Überraschung bleibt somit vollständig auf der Strecke; während _„Sand sharks“_ darüber hinaus somit noch ein wenig mehr vor sich hindümpelt.
Die weitere Geschichte ist nicht nur rasch erzählt, sondern findet sich im Grunde genommen auch komplett auf der DVD-Rückseite wieder.

Sheriff John Stone (Eric Scott Woods) schafft es lediglich 24Std. nach dem auffinden eines abgetrennten Kopfes den Strand zu sperren, sodann gibt Bürgermeister grünes Licht für den Rave. Einzig und allein Polizistin Brenda Stone (Vanessa Lee Evigan) scheint ein größeres Problem mit Jimmy zu haben ~ Umstände, auf die im weiteren Verlauf noch näher eingegangen wird. Die zurate gezogene Meeresbiologin Sandy Powers (Brooke Hogan) indes verkennt den Ernst der Lage im Gegensatz zu den Festival-begeisterten nicht, warnt eindringlich vor einer bis dato noch nie aufgetauchten Spezies Haie. An für sich hat zwar der selbsternannte Haiexperte Angus (Robert Pike Daniel) bereits zuvor von „Sandhaien“ gesprochen, aber auf diesen wollte ja niemand hören. Ebenfalls auf der Hand dürfte liegen, dass jener an späterer Stelle seine Chance zur Strandrettung erhalten wird.

Weiteren Handlungsbogen respektive pure Abwechslung liefern Jimmys Assistenten Willie (Delpaneux Wills) nebst Erin (Hilary Cruz), die im Kontrast zu ihrer eigentlich herzlich-miststückigen Rolle zwei sehr platte Sprüche von sich geben durfte. Jene sehr flachen Gags halten sich erfreulicherweise in Grenzen; wenngleich sich _„Sand sharks“_ vorrangig durch den Exzentriker Jimmy prädestiniert.

Wie „billig“ _„Sand sharks“_ oftmals herüberkommt, ist nicht zuletzt an den überaus künstlich erkennbaren Leichenteilen ersichtlich. In diesem Kontext dürfte sich weiterhin kaum jemand über die FSK16 Freigabe wundern; während die UK das Filmchen sogar für 12jährige freigab. Überaus nette Landschaftsaufnahmen runden das Erlebnis ab, während die damit verbundene Stimmung zugleich durch überaus harte Übergänge beinahe vollends zerstört wird.
Der sog. „Rave“ steht der Beweisführung in nichts nach: dem Zuschauer wird auffallen, dass dieses Festival lediglich aus einer Bühne und nichts weiterem besteht. Ein paar Zeltplätze wurden an die äußeren Bildrände platziert, um die Suggestion des gut-besuchten Events aufrecht zu erhalten; doch von all jenen, die wenig zuvor über die Stege tappsten, lassen sich im direkten Bild oftmals nur bis zu 20 Personen (Statisten) ausmachen, die in den ewig gleichen Bewegungen durch den Sand kreischen.
Das sodann ausbrechende Chaos Dank des zu erwartenden Haiangriffs bringt erneut Leben in die Bude ~ Panik, Gruselstimmung oder gar das Bangen um den ein oder anderen doch-irgendwie-liebgewonnenen Charakters bleibt augenfällig aus. Über die darstellerischen Leistungen kann man kaum herausragend lobende Worte aussprechen, wenngleich ein jeder das beste aus seiner Rolle zu machen scheint. Dass die Hauptakteure überzeugen, spricht durchaus für jene Besetzung, gleichermaßen ist es den Schauspielern im Grunde genommen Dank ihrer Rolle gar nicht möglich, eine Art Nervenkitzel im Zuschauer zu erzeugen.

Trotzdem unterhält _„Sand sharks“_ recht solide.

Die grundsätzliche Idee, entgegen jedweder Logik die Haie nicht im Wasser, sondern vielmehr am Strand gefährlich sein zu lassen, hat meiner Ansicht nach definitiv etwas für sich. Alles andere hat man bekanntlich schon mehrfach gesehen; wodurch ein innovativer Tierhorror fast schon unmöglich erscheint. Man denke nur an _„Black sheep“_, der sich ebenfalls selbst kaum von der Teil-Kategorie „schwarze Komödie“ freisprechen wollte.
Der einzig gelungene versuchte Erschreck-Effekt funktioniert bei jenen, die seinerzeit „Deep blue See“ gesehen haben, ganz und gar nicht ~ zu sehr ist dieser fast schon 1:1 abgekupfert, zu lange wird durch Großaufnahmen der Gesichtsausdrücke der Zuhörer des Monologisten auf eben jene Wendung hingewiesen.
Trotzdessen selbst das Ende alles andere tut als Raffinesse zu beweisen, fand ich dieses recht entzückend gewählt und hätte mir hier kein anderes wünschen können.

Zweifellos kann, wer will, der story nicht einmal einen gewissen Grad an ernstem Hintergrund absprechen ~ zumindest nicht dahingehend, dass Veranstalter oftmals, um bloß keine finanziellen Einbußen zu erleiden, potentielle Gefahren für die geplanten Besucher verschweigen. So völlig weit hergeholt erscheint der Baukasten, aus dem hier fleißig experimentiert wurde, somit also nicht ~ auch wenn man sich nach wie vor sicherlich über die großartige Hai-Tötungs-Strategie streiten darf.

===Summa summarum=== bereue ich es keineswegs, mich auf dieses filmische Abenteuer eingelassen zu haben, bin a) jedoch überaus dankbar, dass ich mir die DVD ausleihen konnte und b) ferner wusste, auf was ich mich hier einlasse.
Hätte ich mich mit einer ähnlich irrigen Erwartungshaltung wie bei „Piranha 3D“ vor den Bildschirm getopft, ich hätte aller Wahrscheinlichkeit nach einen Punkt weniger verteilt. So bleibt es bei unterhaltsamen locker-leichten 3 Sternchen in der Kombination mit keiner Empfehlung ~ denn verpassen tut hier, wer sich das Ganze erspart, nun wirklich nichts.

28 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Miraculix1967

    16.04.2012, 23:15 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    WWW = Wunderschöne Wochenstarts-Wünsche! Schönen Montagabend und LG Nr. 1 für heute aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • MOFFt

    16.04.2012, 18:43 Uhr von MOFFt
    Bewertung: sehr hilfreich

    nix für mich ;-) ... lg MOFFt

  • katjafranke

    16.04.2012, 17:18 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße sendet dir KATJA