Citizen Watch Herrenuhr AN7040 Testbericht

Es gibt Sache die bereut man lange und über so etwas geht es in meinem Bericht heute. Alles begann so schön. Es war 2008 und mein Geburtstag stand an. Meine frau wusste wie immer wider nicht, was sie mir zum Geburtstag schenken sollte. Ich hätte da schon eine Idee. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich meine Armbanduhr leider verabschiedet. Bei einem Ungeschick war das Glas zu Bruch gegangen. Der Uhrmacher meines Vertrauens machte mir klar, eine Reparatur würde gut 100€ kosten und das wäre die Uhr nicht mehr wert. So spielte ich mit dem Gedanken eine neue zu kaufen. Hier würde sich ein Geschenkgutschein echt super machen.

So kam es dann auch, zum Geburtstag bekam ich einen Geschenkgutschein vom Uhrmacher meines Vertrauens. Die Freude war groß, ich ließ nicht lange Zeit verstreichen und stand schon am folgenden Montag beim Uhrmacher auf der Matte. Die Auswahl war groß doch hatte ich gewisse Vorstellungen und so wurde die Auswahl erheblich reduziert. Da ich meine Uhr nicht gern abmache, oft mit Wasser zu tun habe, stand fest, sie darf kein Lederarmband haben, soll aus Gewichtsgründen voll aus Titan sein und muss wegen dem Wasser mindestens 10 bar Wasserdichtheit vorweisen. Um Kratzer zu vermeiden sollte sie als Sichtglas Saphire Glas verbaut sein. Eine Hand voll Uhren kamen nur noch in Frage, die meisten kamen schon aus Kostengründen nicht in Frage, hatte ich mir doch 200€ als Limit gesetzt. Eine Uhr aus dem Hause Citizen fiel mir gleich ins Auge. Der Uhrmacher hatte sie mit zwei verschiedenen Farben auf dem Ziffernblatt so entschied ich mich ganz spontan für die blaue und ließ die Schwarze zurück ins Schaufenster legen. Nach ein wenig verhandeln hatte ich den Kaufpreis von 199€ auf 185€ Heruntergehandelt und schlug zu. Dass ich diese Entscheidung jetzt noch 4 Jahre später schwer bereue, na das lest bitte im folgenden Bericht.

TECHNISCHE EINZELHEITEN

Genaue Bezeichnung: Citizen Analog Chronograph Titanium AN7040-50L
Citizen warb die Uhr mit folgenden Angabe: Ausstattung/Details: präzises Quarz-Uhrenwerk, Analoge Uhrzeitanzeige, Datumsanzeige, Chronograph (1 Sek-60 Min.), Titanium – Gehäuse, Titaniumarmband, katzfestes Mineralglas, Wasserdicht bis 10 Bar (100 Meter), Verschraubter Gehäuseboden, Sicherheitsschließe, Durchmesser ca. 42 mm
Höhe ca. 10 mm. Diese Angaben sind aber gar nicht so aussagekräftig, so werde ich noch meine persönliche Note hinzufügen.

Die Titan Uhr gibt es in 3 Farbe, besser gesagt Silber sind sie alle drei unterscheiden sich nur im Weiß, blau oder schwarzem Ziffernblatt. Sie hat ein geschlossenes metallarmband, das man durch einen bestimmten gesicherten Mechanismus öffnen und schließen kann. Die Anzeige besteht aus einem großen und 3 kleinen Ziffernblättern wobei ihre Anordnung etwas verworren ist. Das große Ziffernblatt besitzt 3 Zeiger, einen für die Stunden, einen für die Minuten und einen Sekundenzeiger, doch der steht leider, denn dieser gehört zu der eingebauten Stopuhrfunktion. Die Sekundenanzeige wird über einen kleinen Zeiger auf dem unteren kleinen Ziffernblatt angezeigt. Leider sehr schlecht zu erkennen. Die weiteren zwei kleinen ziffernblätter im Hintergrund sind einmal eine 24 Stundenanzeige zum hauptlaufwerk und zum anderen die minutenanzeige für die Stoppuhr. Etwas ungewohnt in der Anordnung ist auch die auf schräg 4 Uhr angeordnete Datumsanzeige.

Die Bedienung der Uhr erfolgt über zwei Druckknöpfe und einen Drehknopf. Der Drehknopf ist für die Zeiteinstellungen wie Stunden, 24 Stundenzyklus und Datumsanzeige. Die zwei dicken Tasten sind dann nur noch für die Stoppuhr eine zum zurücksetzen und die an der zum Starten der Stoppuhrfunktion. Ein Metallring mit einer 0 bis 60 Skala macht das Ablesen der Uhr aber auch nicht einfacher ist ihr blauer Untergrund doch zugepflastert von unzähligen weißen Zahlen und 12 Leuchtfeldern für die Nacht. Die Batterielaufzeit sollte so um die 2 Jahre betragen.


MEINE ERFAHRUNGEN

Uhrmacher die Erste

Freude strahlend kam ich mit meiner neuen Uhr nach Hause. Die ist ja echt schick meinte meine Frau. Stolz trug ich meine Uhr natürlich auch den ganzen Tag. Wie gewohnt auf Arbeit hantierte ich mit der Uhr auch im Wasser und reinigte sie zum Feierabend auch gleich mit unter der Dusche. Sie war ja wasserdicht und so hatte ich es mit meiner Uhr zuvor auch immer gemacht. Sichtlich überrascht war ich dann aber schon als das Glas nach einer Woche total von innen angelaufen war. Das geht ja so nicht. Also ab zurück zum Uhrmacher. Der Uhrmacher entschuldigte sich und behielt die Uhr zum trocknen und abdichten für 2 Tage.

Uhrmacher die Zweite

Es war Sommer und meine Uhr schon 2 Monate ohne Wasserbeschwerden. Es war zeit für Urlaub. Diesen Sommer ging es nach Italien an die Adria. Es war sau heiß, nach einem Strand Spaziergang ging zur Abkühlung ins Meer. Es war ja noch Zeit bis zum Abendbrot, dachte ich so 17 Uhr. Doch nach geraumer Zeit war es immer noch 17 Uhr, ist denn die Batterie von der Uhr schon alle. Die ist doch erst ein halbes Jahr alt. Das war jetzt aber auch ein Pech, der Uhrmacher war ja weit weg. So blieb ich den ganzen Urlaub über zeitlos. Wieder zu Hause ging es gleich zum Uhrmacher. Leider war es nicht die Batterie, sondern die Uhr war wieder mal undicht und es hatte zur Zerstörung des ganzen Uhrwerks geführt. Der Uhrmacher sagte die muss ich einschicken und eine neue bestellen. Das dauert aber 3 Wochen. Och nee, ich und 3 Wochen ohne Uhr, das geht doch gar nicht. Der Uhrmacher hatte aber noch das Model mit dem schwarzen Ziffernblatt im Schaufenster stehen, so nahm ich diese Uhr als Ersatz.

Uhrmacher die Dritte

Mit der neuen Uhr war ich voll zufrieden, ganze 8 Wochen bis zum Herbsturlaub, da blieb sie wieder stehen, ganz ohne Wasserkontakt. Jetzt hatte ich die Nase voll und kaufte mir in Hamburg eine Ersatzuhr, diesmal zwar was Billiges nicht aus Titan aber wasserdicht von Casio um nicht wieder den ganzen Urlaub ohne Uhr ganz zeitlos herumzulaufen. Wieder zu Hause ging es gleich wieder zum Uhrmacher. Der stellte zum Glück keinen Wasserschaden fest sondern die Batterie wäre alle. 30€ sollte es mit abdichten koste. Jetzt platzte mir die Hutschnur. Erstens kann ich doch nichts dazu, wenn die Uhren ewig beim Uhrmacher im Schaufenster liegen und zweitens bezahle ich nicht auch noch das Abdichten extra. Der Uhrmacher hatte ein Einsehen und wechselte die Batterie kostenlos und dichtete auch auf seine Kosten die Uhr wieder ab.

Uhrmacher die Vierte.

Als hätte ich es mir schon denken können, einmal auf, bekommt der Uhrmacher das Teil bestimm wieder nicht dicht. Genauso war es dann auch. Einmal unverhofft mit Wasser in Kontakt, war die Innenseite der Uhrscheibe wieder angelaufen. Mit einer Wut im Bauch ging es zurück zum Uhrmacher. Der entschuldigte sich zigmal und behielt die Uhr wieder mal ein paar Tage zwecks Abdichtung.

Uhrmacher die Fünfte

In Sachen Wasserdichtheit hatte mich ja die Hoffnung schon längst verlassen. So wanderte die Uhr bei jedem wasserkontakt auf Arbeit in die Hosentasche. So hielt die Uhr jetzt glatt 1 Jahr ohne Besuch beim Uhrendoktor durch. Bei einer Sommerfahrradtour kam ich aber in einen starken Regenguss. Ich kam nass bis auf die Haut zu Hause an, ich muss gestehen ich war nicht überrascht, das auch wieder meine Uhr vom nass profitiert hatte und am nächsten Tag ein beschlagenes Glas von innen hatte. Ich ignorierte die Sache eine Weile. Doch dann brach auch beim Fahrradfahren ein Stift vom Armband und die Uhr segelte quer über den Asphalt. Die Uhr war aber noch fast heile. Leider war eine Ecke vom Glas ausgebrochen. Das war das absolute Ende der Wasserdichtheit. Beim Uhrmacher holte ich mir nun nur einen neuen Stift fürs Armband.

Uhrmacher die Sechste

Als hätte ich es nicht geahnt, verabschiedete sich genau 1,5 Jahre nach der ersten Batterie nun auch die zweite. Das sollte nun der letzte Gang zum Uhrmacher sein. Doch der wollte die Uhr gleich wieder ganz in Stand setzen, 70e für neue Scheibe, abdichten und Batterie sollte es kosten. Also nicht ums verrecken, das steck ich nicht mehr in die Uhr. So bekam die Tick Tack als Gnadenbrot noch eine neue Batterie. Das Glas blieb das alte und auch auf die Abdichtung hab ich verzichtet. Jetzt ein halbes Jahr später lebt die Uhr zwar noch, aber wurde durch ein neues Model abgelöst. Ich hätte es nie gedacht, es ist wieder eine Citizen geworden, doch jetzt ohne Batterie sondern eine Eco auf Solarbasis. An der Batterie kann es nun nicht mehr liegen, jetzt muss sie nur noch wasserdicht sein. Ein Bericht dazu folgt mit Gewissheit.

MECKERECKE

Das kann heute echt mal etwas länger dauern, denn zu meckern gab es in den letzten 4 Jahren genug gefunden, denn ich war in keinster Weise mit meinem kauf zufrieden oder soll ich es doch lieber Fehlkauf nennen.

Das Armband

Schon nach kurzem war das Titanarmband stark ausgeleiert, in den 4 Jahren musste ich 2 mal ein Glied herausnehmen, weil die Uhr zu locker saß. Auch die Stifte sind nicht grade was man sich in diesem Preissegment als qualitativ hochwertig verspricht. Ständig lockern sich die Stifte und das Band fällt auseinander. Zwei stifte sind schon zerbrochen und mussten ersetzt werden.
Nun nach 4 Jahren muss ich gestehen, glänzen tut das Armband schon lange nicht mehr. Wäre es dreckig würde ich ja nichts sagen doch ist das Band leider total verkratzt. So hatte ich mir ein Titanarmband leider nicht vorgestellt.

Wasserdichtheit

Sagen wir es mal so hart wie es ist, wasserdicht war die Uhr zu keiner Zeit, nicht die erste die dem Wasser der Adria zum Opfer fiel aber auch nicht die zweite, an der sich der Uhrmacher satte 4 Mal mit Abdichtung Stunden lang die Zeit vertrieb. Hier kann man nur sagen, für diese Hausaufgaben hat Citizen nur ein mangelhaft verdient, eindeutig Durchgefallen.

Das Ziffernblatt

So schön wie das Ziffernblatt der Uhr im Laden auch aussah, im Sonnenschein ist dank der vielen Beschriftung im Grunde nicht einmal die Urzeit mehr richtig zu erkennen. Die Zeiger sind zu dick und leuchten viel zu stark im Sonnenlicht. Auf den kleinen Ziffernblättern sehe ich bei Sonnenschein einfach gar nichts mehr.

Das Glas

Super das Glas ist echt kratzfest, doch leider sieht es mit der Stoßfestigkeit nicht so gut aus. Hier ist mir leider schon bei irgendeiner Arbeit ein Stück von der Scheibe abgeplatzt. Ich muss sagen bei dem Preis hätte ich eher mehr erwartet.

FAZIT

Ich bin zu tiefst enttäuscht, für das Geld hätte ich echt mehr erwartet. In den 4 Jahren war die Uhr fast einen Monat zur Reparatur. Selbst nach einem Totalausfall und einer Ersatzuhr, 2 Batteriewechseln und insgesamt 5 Abdichtversuchen habe ich es jetzt vorgezogen mir eine neue Uhr zu kaufen. Denn die Uhr ist immer noch nicht wasserdicht und hat mit der Zeit so viele Kratzer bekommen, dass sie nicht mehr ansehnlich ist. Das Armband ist eine Katastrophe. Die Stifte sind alle total ausgeleiert. Was soll ich sagen die Uhr ist nur noch was für die Tonne. Eine Kaufempfehlung kann ich leider nicht geben. Eigentlich hätte die Uhr null Punkte verdient, da das aber nicht geht muss ich wohl oder übel einen vergeben.

Ich bedanke mich für eure Lesungen und freue mich über jede Bewertung und natürlich auch eure Kommentare dazu. Ich bin offen für Kritik also wenn ich was vergessen habe dann nur zu, einen Kommentar dazu und ich lege nach. Wer aber Rechtschreibfehler findet, kann sie gern behalten. In diesem Sinne bis zum nächsten mal euer Eierkuchen70.