Der Diktator (DVD) Testbericht

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ab 5,05
Auf yopi.de gelistet seit 05/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von templerthomas

In Tadschikistan verboten :-)

4
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  langweilig
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

witzig

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Sascha Baron Cohen hat wieder mal zugeschlagen. Nach Ali G in the House, Borat und Brüno hat er seinen vierten Kinofilm abgeliefert. Er spielt hier den Admiral General Aladeen der in der fiktiven Diktatur Wadiya. Der Staat liegt - wie ganz am Anfang gezeigt - südlich von Ägypten und ist eine Wüstendiktatur. Zu Beginn wird auch erklärt das Wadiya und der Westen Probleme wegen des Atomprogramms von Aladeen haben. UN Inspektoren werden nicht ins Land gelassen. Obama wird dazu zitiert mit "Wir werden nicht zurückweichen".

Dann wird Aladeen gezeigt. Die Geburtsszene 1973 und schon damals mit Bart. Der Humor ist auch von Beginn an recht heftig. Während im Off der Kommentator meint "Seine Mutter lernte er nie kennen, sie verstarb bei der Geburt", wird gezeigt wie sie mit einem Kissen erstickt wird. Später meint der Diktator zum Thema Geburt - ein Mädchen, wo ist der Mülleimer? Wem solch ein Humor zu heftig ist dem sei der Film gleich abgeraten.

Genial ist zu Beginn auch die Darstellung der olympischen Spiele von Wadiya. Aladeen macht beim 100 m Lauf mit. Die Konkurrenten knallt er mit der Startschusspistole nieder. Im Off wird erklärt das er bei der Olympiade 14 Goldmedallien gewann. Bei einer Rede zur Nation muss Wadiya lachen als er sagt das er das Uran zu friedlichen Zwecken nützen wird.

Sascha Baron Cohen kennt auch diesmal keine Tabus. Er macht sich über Admahinedschad lustig und all die anderen Massenmörder die unsere Welt zur Hölle für Millionen ihrer Untertanen machen.

Sein Diktator ist eine Mischung zwischen Gaddafi, Admahinedschad, Hussein und Kim Jong Il.

Im ersten Teil wird der Admiral in seinem Land gezeigt wird.
Genial ist hier vor allem die Szene mit Megan Fox. Sie haben Sex und er sagt am Schluss "jetzt haben sie Herpes". Als er meint ob sie zum Kuscheln bleibt, meint sie sie müsse morgen den italienischen Premier treffen (womit natürlich noch der alte - Berlusconi - gemeint war). Nach einem Polaroid Erinnerungsfoto jammert der Diktator er brauche jemand zum Kuscheln. Er nimmt das Polaroid Foto und hängt es an eine Wand. An der Wand hängen hunderte Fotos. Diese Fotos betrachtet der Diktator traurig.
Eine geniale Szene - leider aber auch die einzige in der Art.

Dann wird er, als er vor der UN in New York reden muss, von seinem Onkel (Ben Kingsley!) durch einen stumpfsinnigen Doppelgänger ersetzt. Aladeen soll gefoltert werden. Dabei macht er sich lustig über die Foltergeräte seines Peinigers (das ist wegen Harmlosigkeit in Saudi-Arabien verboten). Als dieser seinen Bart abschneidet und verbrennen will, zündet er sich selber an. Aladeen kann fliehen aber niemand glaubt ihm das er der Diktator ist. In der UN Rede kündigt der Doppelgänger eine neue Verfassung und Demokratie an. Aladeens Onkel geht es aber nur darum das Öl des Landes an Ölkonzerne und die Chinesen verhökern zu können. Als letztere ihn auf die Demokratiepläne ansprechen meint er China ist auch eine Demokratie. Herrlich!
Aladeen kommt derweil bei einer Friedensaktivistin (!) unter und plant seine Rückkehr an die Macht.

Die Satire ist anders als Borat oder Brüno. Ich finde dies aber gut. Brüno war sowieso nur ein Abklatsch von Borat. In beiden Filmen ließ er seine Kunstfiguren mit realen Personen zusammenkommen. Dieses System klappte auch gut bei seiner Ali G Show. Unvergessen wie Modemacher schlecht gekleidete Menschen in den Zug nach Auschwitz stecken ließen oder er andere Designer mit dem Paris Hilton Schmäh vorführte. Zuerst lästerten sie in der Show über Hilton. Dann sagte Ali G das Hilton eine Sponsorin der Sendung sei und schon lobten die verlogenen Designer die Hilton. Bei Borat war dann sensationell wie manche Amerikaner auf diese Kunstfigur reagierten. Als etwa Borat meinte in seinem Land würde man Homosexuelle aufhängen meinte einer das sei auch das Ziel in den USA. Cohen schaffte es in Borat die Doppelmoral schonungslos offen zu legen. Auf diesen Humor verzichtet Cohen in Der Diktator. Es ist mehr Klamauk der aber auch sehr gut funktioniert. Es gibt aber immer wieder Szenen die mit Unbeteiligten lustiger gewesen wären.

Etwa eine Szene im Helikopter, in der Aladeen und ein zweiter arabisch aussehender Passagier (sein ehemaliger Atomprogrammchef) sich in arabisch unterhalten und dabei Ausdrücke wie „9/11 2012", "Bin Laden" oder „Empire State Building" verwenden. Wobei es aber um ganz was anderes geht. Gegenüber sitzen zwei entgeisterte amerikanische Touristen. Die Szene ist sehr lustig, mit Unbeteiligten hätte sie aber sensationell werden können.

Sensationell sind auch seine Performance Auftritte. In einer Late-Night Show brachte er Scorsese als gefesselten Gefangenen mit. Dieser lobte dann den Diktator als hervorragenden Film.

Ebenso sensationell ist der Soundtrack. Ein REM Song in arabischer Version. Toll! Wirklich!

Schauspielerisch machen alle Beteiligten ihren Job sehr gut.

Der zwangsläufige Vergleich mit Der Diktator von Charlie Chaplin ist natürlich zu hoch gegriffen. Chaplin schaffte es Hitler vollkommen zu entblössen und ihn komplett der Lächerlichkeit preiszugeben. Dabei vergass er nicht wie gefährlich dieser Mann für die Juden und die Welt überhaupt war. Unvergessen auch die Weltkugelszene.
Albert Speer meinte im nachhinein Der Diktator sei der beste Dokumentarfilm (!) über das Dritte Reich gewesen.
Daran kommt Der Diktator von Cohen nicht ran.
Er verulkt die Diktatoren. Er zeigt aber nur selten deren Wahn in einer Art wie Chaplin.

Der Humor ist recht derbe. Ich habe mich aber sehr amüsiert und vergebe daher 4 Sterne.

PS: Der Film ist mittlerweile schon in Tadschikistan und Turkmenistan verboten. Der Film würde der „Mentalität“ des Landes widersprechen. Dazu ein Kommentar „Es ist falsch uns mit Kasachstan, Usbekistan und anderen Ländern zu vergleichen. Es ist verkehrt, weil wir eine andere Mentalität haben.“ Was die damit meinen ist unklar. Beide Länder kommen im Film gar nicht vor. Allerdings sind auch beide Länder Diktaturen. In Nordkorea wird er sicher auch nicht gezeigt. Brüno war ja schon in der Ukraine, Weißrussland, Bahamas (??!!), Ldem ibanon und Malaysia verboten. Mal sehen wer folgt. - ich fand es aber noch witzig zu erwähnen.

33 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Lucky130

    31.05.2012, 12:30 Uhr von Lucky130
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kann den Typen nicht leiden...und seine Filme noch weniger!!!!

  • Baby1

    29.05.2012, 19:14 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • DIREKT4000

    29.05.2012, 13:48 Uhr von DIREKT4000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ganz liebe Grüße

  • hameln58

    24.05.2012, 09:53 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    lieben Gruß..Gina

  • anonym

    24.05.2012, 08:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein gute Vorstellung von DIR