Der große Diktator (Blu-ray) Testbericht

Wieviele der heutigen Filme werden wohl in 70 Jahren noch bekannt sein? Ein Film der dies geschafft hat und zu Recht als ein Höhepunkt der Filmgeschichte gilt ist "Der große Diktator". Mit der politischen Satire über Hitler wollte Charlie Chaplin ihn der Lächerlichkeit preisgeben. Dies gelang auf ganzer Linie.

Blu-ray
Den Film musste ich einfach auf Blu-ray haben. Die Blu-ray hat mich dabei mehr als positiv überrascht.
Sie hat ein wirklich perfekt restauriertes HD-Bild und einen ebenso lobenswerten Ton. Hervorragend! Die Extras sind vielfältig. Besonders das Chaplin ABC und eine Doku von Charlie's Bruder Sidney über die Dreharbeiten. Die sind mittels Farbkamera gedreht worden!
Darsteller: Charlie Chaplin, Jack Oakei, Reginald Gardiner, Henry Daniell
Regisseur(e): Charlie Chaplin
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: STUDIOCANAL
Erscheinungstermin: 6. Mai 2010
Produktionsjahr: 1940
Spieldauer: 125 Minuten
Preis: 12,47 Euro



Inhalt:

Ein jüdischer Friseur namens Charlie (Charlie Chaplin) kämpft im Ersten Weltkriegs auf tomanischer (deutscher) Seite und rettet einem Flugzeugpiloten namens Schultz das Leben. Dabei verliert er aber komplett seine Erinnerungen und muss ins Krankenhaus.
Als er wieder nach Hause kommt hat sich Tomanien komplett verändert. Der kriegslüsterne Diktator Anton Hynkel (im Orginal Adenoid Hynkel), ebenfalls von Charlie Chaplin gespielt) hat die Macht übernommen. Demokratie schtonk!), Freiheit schtonk!) und die Redefreiheit (schtonk!) wurden abgeschafft. Juden werden als Feinde angesehen und von Hynkels Strumtruppen terrorisiert. Hynkel bereitet die Eroberung des kleinen Nachbarlandes Osterlitsch vor. Charlie und seine Freundin Hannah müssen dies auch erleben. Charlie ist aber sehr unbedarft mit dem Terror da er ihm fremd ist. Beschützt wird er dabei von Schultz. Es kommt aber zu einer folgenschweren Verwechslung. Als Hynkel Geld braucht macht er eine Pause mit der Judenverfolgung um von einem jüdischen Bankier einen Kredit zu bekommen. Als er den nicht bekommt sind die Juden wieder Staatsfeinde. Schultz der dagegen ist kommt ins KZ. Schultz taucht aber im Ghetto unter. Währenddessen verbündet sich Hynkel mit dem Diktator von Bakterien, Napoloni. Charlie wird mit Hynkel vertauscht. Der Film endet mit einer großartigen Rede für Menschlichkeit, Frieden, Liebe und Freiheit.

Eigene Meinung:
Der große Diktator ist für mich einer der besten Filme die je gedreht wurden. Charlie Chaplin spielt hier sowohl den Diktator Hynkel als auch den Juden Charlie in einer großartigen Weise. Das Grauen der KZ´s war Chaplin 1940 noch nicht bekannt aber er zeigt hier schon wie die Juden unter Hitler leiden müssen. Die Ghetto und KZ Szenen sind allerdings kein Ruhmesblatt im Film.

Zu den KZ´ meinte Chaplin später, das er den Film nicht machen hätte können wenn er von dem Grauen im KZ gewusst hätte.
Man muss Chaplin auch zugute halten das er gegen Hitler wetterte als dieser durchaus auch in den USA Sympathisanten hatte und Antisemitismus auch dort weit verbreitet war. Dem tritt Chaplin mit diesem Film entgegen.
Hitler und sein Machtapparat werden bis auf die Knochen entlarvt. Hitler wird als kriegslüstener Diktator mit lächerlich-bösartigen Träumen und Minderwertigkeitskomplexen gezeigt. Charlie Chaplin zeichnet Hitler grossartig nach. Und Chaplin hatte in allem Recht - Hitler war eine Witzfigur die die Welt in Angst und Schrecken versetzte. Ich empfehle den Film unbedingt im Orginal anzusehen. Es gibt da auch viele Anlehnungen.
So ist Field Marshal Herring natürlich Hermann Göring und
Dr. Garbitsch (von garbage = Abfall !) der unsägliche Dr. Joseph Goebbels. Statt einem Hakenkrez verwenden die Anhänger Hynkels ein doppeltes Kreuz, ein double cross (= betrügen!).


Hitler soll den Film übrigens angefordert haben und damit wohl auch gesehen haben.
Es gibt in dem Film zig grossartige Szenen. Die beste ist natürlich die in der Hynkel mit der Weltkugel spielt. Dabei ist der Film auch immer wieder brüllend komisch. Etwa wenn Hynkel seinem fetten Untergebenen Herring alle Orden abreisst. Das war von Chaplin so gewollt. Der Film sollte entlarven aber auch zu einem "dennoch lachen" animieren. Beides ist ihm meisterlich gelungen.

Ein Film den jeder gesehen haben MUSS.