Yamaha WR 125 X Testbericht

Yamaha-wr-125-x
Abbildung beispielhaft
ab 47,95
Auf yopi.de gelistet seit 06/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Ausstattung:  durchschnittlich
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  schlecht
  • Verbrauch:  gering
  • Gewicht:  leicht
  • Pflege & Instandhaltung:  einfach

Erfahrungsbericht von Kopfkissen22_

Eine der besten 125er

4
  • Design:  sehr gut
  • Ausstattung:  durchschnittlich
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  schlecht
  • Verbrauch:  gering
  • Gewicht:  leicht
  • Pflege & Instandhaltung:  einfach

Pro:

+ kultivierter Einzylinder, + gute Vorderradbremse, + klasse Fahrwerk, + Verbrauch

Kontra:

- Fahr-/Sitzkomfort, - schlecht dosierbare Hinterradbremse, - fehlender Drehzahlmesser

Empfehlung:

Ja

Vorgeschichte


Ich bin von klein auf mit Motorrädern aufgewachsen und da war es einfach nur klar, dass ich auch später Motorrad fahre. Ich habe gleich die erste Gelegenheit genutzt und den A1 Führerschein gemacht.

Nur dann fragt sich jeder Jugendicher A1-Besitzer: "Welches Motorrad soll ich denn nun kaufen?"

Ich hatte dann überlegt welche Aspekte das Motorrad bieten soll:
- Preis / Leistung (Anschaffungspreis, Verbrauch, Qualität, etc.)
- Design (man möchte ja "modern" und "cool" wirken)
- Fahrleistung (sowohl Längs-, als auch Querdynamik)
- Händlernähe

Damals 2009 kamen nur 4 Motorräder in Frage, nämlich:
- Aprilia RS 125
- Aprilia SX 125
- Yamaha WR 125 X
- Yamaha YZF-R 125

Die beiden Aprilias schieden aus wegen dem sehr hohen Verbrauch (bis zu 9l/100km).

Dann waren noch die beiden Yamahas im Rennen, also zum Händler hin und Probe gesessen. Daraufhin wurde schnell klar, dass ich mit einer Körpergröße von 1.86m mit der YZF-R 125 nicht glücklich werde. Dafür ist sie einfach zu klein und man sieht als größere Person ziemlich affig drauf aus.

Logischerweise habe ich dann die Yamaha WR 125 X in weiß genommen und konnte das letzte Modell im Kreis mit dieser Farbe ergattern. Gekostet hatte sie 3700€ inkl. der Drosselung. Der Listenpreis liegt höher, jedoch kann man immer ein wenig handeln.

Apropo Facelift, es gab bis jetzt 2 Facelifts, welche eigentlich nur durch Änderung der Farbe der Verkleidung und verschiedenen Dekors besteht.
Lediglich beim zweiten Facelift gab es kleine Änderung am Fahrwerk, welche die Fahreigenschaften positiv beeinflussen sollen.

Modelljahr 2008/2009 -> Farben: weiß/blau
Modelljahr 2010 -> Farben: schwarz/blau
Modelljahr 2011/2012 -> Farben: weiß/schwarz

Auf das Datenblatt verzichte ich hier einmal, weil man es sich besser auf der Homepage von Yamaha (http://www.yamaha-motor.de/de/index.aspx) ansehen kann.

Qualitätseindruck

Der erste Eindruck des Motorrads war sehr positiv. Die Dekors waren sauber geklebt, alle Schrauben waren (zum Glück!) angezogen und nichts klapperte oder war schief montiert.

Nach rund 12.000km und 2 Jahre und 9 Monaten, bestätigt sich der erste Eindruck. Alle Spaltmaße sind noch gleichmäßig und es klappert weiterhin nichts. Lediglich am Rahmen vor dem Motor hat sich etwas Flugrost angesetzt.

Fahreindrücke


Der Motor ist für den kleinen Hubraum von 125ccm ziemlich kräftig, muss jedoch gedreht werden. Ich kann keine bestimmten Drehzahlen nennen, weil die Yamaha (im Gegensatz zur YZF-R) kein Drehzahlmesser besitzt. So lange man den Motor im richtigen Drehzahlbereich bei Laune hält, ist der Durchzug in Ordnung. Begünstigt wird das durch das geringe Leergewicht von 137kg.
Der Sound des Triebwerkes geht i.O., ist jedoch nichts besonderes. Mit den Kilometern verbessert sich der Sound etwas und wird nach meinem empfinden deutlich satter und kräftiger als zu Beginn.

Die Kupplung lässt sich auch mit einem Finger problemlos bedienen und besitzt einen klaren Schleifpunkt.

Das Getriebe ist gut abgestimmt auf den Einsatzzweck der WR und bietet im 6ten Gang noch Reserven, damit man nicht bei der ersten Bergabfahrt in den Begrenzer rennt. Es lässt sich jedoch teilweise etwas knöchern schalten und benötigt manchmal etwas höheren Druck beim herunterschalten.

Das Fahrverhalten kann man als gutmütig bezeichnen und bleibt jederzeit berechenbar. Es gibt (solange man es nicht übertreibt) kein rutschendes Voderrad oder ein schwammig werdendes Hinterrad.

Die Bremsen hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck.
Die Vorderradbremse ist exzellent. Sie lässt sich wunderbar dosieren, hat einen klaren Druckpunkt und liefert gute Verzögerungswerte.
Alles was man von der Hinterradbremse nicht erwarten kann, weil man merkt nicht wann die Bremse anfängt zu verzögern (man darf von einer Hinterradbremse sowieso keine Wunder erwarten, jedoch ist an der WR 125 X zumindestens auf der Straße unnütz) und man merkt erst am blockierenden Hinterrad, dass die Bremse überhaupt funkioniert. Also Druckpunkt und Dosierbarkeit der Vorderradbremse sind hui, der Hinterradbremse hingegen pfui.

Ich benutze die Hinterradbremse nur noch im Gelände, weil die Hinterradbremse nicht zum restlichen Motorrad passt und lediglich für TÜV und Gelände ihren Zweck erfüllt.

Das Fahrwerk ist sportlich ausgelegt, jedoch nicht übertrieben hart. Kleinere Unebenheiten schluckt es weg bzw. mildert sie, jedoch kommen z.B. Schlaglöcher ungefiltert hindurch.
Was ich zu bemängeln habe, das Federbein ist für den zugelassenen 2-Personen Betrieb zu weich abgestimmt. Ich wiege etwa 90kg und meine Freundin wog etwa 55kg und das Federbein war am Maximum angelangt.
Im Gelände ist das Fahrwerk auch gut einsetzbar und federt auch leichte Sprünge gut ab.
Zusammen mit dem gut harmonieren Standardreifen hinterlässt das Fahrwerk einen guten Eindruck und sollte nicht so schnell an seine Grenzen stoßen - vor allem nicht, wenn man sich beim Bereich der StVO bewegt. ;-)

Zum Fahreindruck lässt sich noch anmerken, dass der Windschutz praktisch nicht vorhanden ist (solange man nicht den Tacho knutscht) und lange Verbindungsetappen eine Qual sind, allerdings ist das ja auch nicht der typische Einsatzbereich einer Supermoto.

Fahrkomfort & Alltag

Hier brauche ich gar nicht viel schreiben, weil das Fahrwerk selber (s.o.) gut federt, jedoch die Sitzbank steinhart ist. Bei Touren ab 120km merkt man das deutlich im Sitzfleisch und legt dann gerne mal eine kurze Pause ein oder fährt ein Stück im stehen.

Wichtig für den Alltag ist zum Beispiel das Abblendlicht, welches durch eine gute Leuchtweite und Ausleuchtung überzeugt.
Das Fernlicht entspricht leider nicht der Qualität des Abblendlichtes, kann jedoch auch überzeugen.
Die Sicht in den Spiegel ist übrigens auch für Leute mit einem breiten Kreuz gewährleistet, was bei Motorrädern (leider) nicht immer der Fall ist.
Für die Gepäckanbringung sind an der WR 125 X / R jedoch kaum Möglichkeiten vorhanden, weshalb man sich mit Gummibändern oder Rucksäcken behelfen muss.
Das Cockpit Display ist sowohl tagsüber, als auch nachts gut ablesbar. Es zeigt einen die Gesamtkilometer, die aktuelle Geschwindigkeit, den Tankinhalt (6 Balken), 2x Tageskilometer, ggf. einen erforderlichen Ölwechsel und Reservekilometer an.

Kosten

Die Maschine hat einen Listenpreis von rund 4000€, wobei für die meisten A1-Besitzer dann zusätzlich noch die Kosten für die Drossel hinzukommen - happig, leider jedoch üblich bei den 125er (Chinakracher und 11PS Fliegen mal ausgeschlossen).
Die Versicherung ist auch nicht teurer als die der Mitbewerber und dennoch keine zu unterschätzenden Kosten, wenn man noch unter 18 Jahre alt ist.
Der Verbrauch pendelt sich bei 3-4l ein und ermöglicht so eine effektive Reichweite von etwa 200km, bevor man auf Reserve fährt. Der Verbrauch ist unter Vollgasfahrten und Höchstgeschwindigkeitsetappen entstanden, daher auch die 4l - bei einer normalen flotten Runde bleibt man meistens unter 3,5l/100km.
Wenn man dann noch 200km wieder tanken geht, bezahlt man für einen vollen Tank höchstens 10€. (Und das bei einem Spritpreis von rund 1,64€/Liter Super 95).
Die Kosten von Ölwechsel und Inspektionen bleiben auch im üblichen Rahmen.
Die Intervalle sind alle 3000km einen Ölwechsel und alle 6000km eine Inspektion, wobei bei 12000km eine größere Inspektion anfällt.
Die Reifen haben auch eine gute Laufleistung, wobei der Hinterreifen je nach Fahrstil nach 7000-11000km fällig ist.

Sonstiges

Falls man sich eine WR 125 X/R gebraucht kaufen möchte, sollte man darauf achten, dass die Rückrufaktion durchgeführt wurde. Bei der Rückrufaktion wurde die Drosselung geändert (von einer zusätzlichen Drosselung + orginalen Steuergerät -> in ein gedrosseltes Steuergerät). Wurde dies nicht durchgeführt könnte der Katalysator beschädigt werden.

Wie die Zeitschrift "Motorrad" im Dauertest einer Yamaha YZF-R 125 bewiesen hat, zeigt der Motor auch nach 50.000km kaum Verschleiß und kann nach Wechsel einiger Kleinteile problemlos wieder zusammengebaut werden und wäre dann bereit für weitere 50.000km.
Der Motor der WR 125 X/R ist baugleich mit dem der YZF-R 125.

Zwischen den Ölwechsel-Intervallen sollte man jedoch immer wieder mal den Ölstand kontrollieren, damit nicht doch zu wenig Öl drin ist. Zwar verbraucht der Motor sehr wenig Öl, jedoch ist das Volumen des Öltanks mit 1l ziemlich knapp bemessen.

PS: Das oben angegebene Baujahr ist nicht 2003, sondern 2009. Ich konnte jedoch kein jüngeres Baujahr auswählen.

26 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Lucky130

    16.06.2012, 14:13 Uhr von Lucky130
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht!

  • morla

    16.06.2012, 03:52 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönes wochenende lg. petra

  • Lale

    16.06.2012, 02:54 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • katjafranke

    16.06.2012, 02:30 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Katja

  • Baby1

    16.06.2012, 00:53 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.