Gone (DVD) Testbericht

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ab 6,85
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

Gone

4
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Amanda Seyfried

Kontra:

Langweilig

Empfehlung:

Ja

Inhalt
Eine junge Frau, die von einem psychopathischen Mörder in einem Loch im Wald gefangen gehalten wurde, kann ihrem Peiniger entfliehen, stößt mit ihrer Leidensgeschichte bei der Polizei aber auf Unglauben. Auch als ihre Schwester verschwindet und sie eine weitere Untat ihres Entführers vermutet, findet sie keine Hilfe und muss allein um das Leben ihrer Schwester kämpfen. Einfallsloser, zudem dramaturgisch ungeschickt aufbereiteter Thriller mit konturarmen Figuren; solide ist allenfalls die Bildgestaltung.

Kritik
Das Trauma sitzt tief, besonders weil keiner ihr Glauben schenken will: Seit dem Morgen, an dem man Jill Parrish völlig entkräftet am Rand eines Waldes auffand, ist sie unter ständiger psychiatrischer Beobachtung. Die Polizei hat den Fall zu den Akten gelegt, denn weder wurde jener Unbekannte dingfest gemacht, der sie in den Wald verschleppt haben soll, noch hat man je das tiefe Loch gefunden, in dem sie mit den Überresten anderer Opfer gefangen war. Dies sei alles nur in ihrem Kopf geschehen, so die einhellige Diagnose. Doch Jill weiß, was sie erlebt hat. Mit Selbstverteidigungskursen will sie vor weiteren Attacken gefeit sein, wenn sie sich im Wald auf die Suche nach Beweisen begibt. Einzig ihre Schwester Molly, bei der die junge Frau untergekommen ist, hat noch bedingt Verständnis für deren unkoordiniert scheinenden Aktionen. Als Jill eines Morgens von der Spätschicht nach Hause kommt, werden ihre schlimmsten Albträume wahr: Es gibt den Perversen immer noch, und er weiß, wo Jill wohnt. Doch nun hat er an ihrer Stelle Molly entführt. Dies zu beweisen, ist alles andere als einfach. Für die Polizei besitzt Jill weiterhin das Stigma einer Phantastin, und auch Mollys Freund glaubt erst viel zu spät an Jills Theorie. Auf sich allein gestellt sucht sie nach ihrer Schwester und wird dabei nicht nur zum Spielball eines Unbekannten, sondern gerät auch auf die Fahndungsliste der Polizei.

Selbst aus nicht sonderlich originellen Plots lassen sich solide Genrefilme formen. Wenn schon der Übeltäter über weite Strecken im Dunkeln agiert, dann sollten dafür freilich, neben einer glücklich besetzten Hauptfigur, mindestens ein paar charismatische Nebenrollen ins Spiel gebracht werden, die der Geschichte genügend emotionales Feuer geben, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Von daher sind die Randbedingungen nicht schlecht für "Gone", einen typischen Thriller von der Stange, der ohne große Umschweife einfach nur unterhalten will. Neben Action-Urgestein Michael Paré finden sich auf Seiten der chronisch zweifelnden Polizei vor allem der immer noch charismatische Wes Bentley, der nach "American Beauty" als einer von Hollywoods hoffnungsvollsten Jungdarstellern gehandelt wurde, dann aber nie zum Zuge kam. Hinzu kommt Amanda Seyfried, die nach romantischen Blockbustern von "Mamma Mia!" bis "Briefe an Julia" versucht, mit dramatischeren und physisch direkteren Rollen auf sich aufmerksam zu machen. Alle machen ihren Job nicht schlecht, spielen letzten Endes aber erfolglos gegen das schwache Drehbuch an, das sich wie Stückwerk liest. Da bleibt höchstens die Zeit, Jills traumatische Vorgeschichte in fragmentarischen Flashbacks zu offenbaren, wobei man nie im Ungewissen gelassen wird, ob die Vorkommnisse nicht eventuell doch nur Jills Fantasie entspringen. Die Polizei wird schlicht als ein Haufen Dilettanten diffamiert. Vor allem die Figur "des Neuen" (Wes Bentley) wird höchst umständlich eingeführt, um sie dann völlig zu vernachlässigen. Auch die Darstellung der einsamen Kämpferin bleibt an der Oberfläche; stets muss sie sich auf (zu) viele Zufälle verlassen, um als tragende Säule zu reüssieren. Angetreten, um einen Fall mit vielen potenziellen Opfern aufzuklären, verflacht die Figur dennoch schnell zur eindimensionalen Rächerin im holprigen, unglaubwürdigen Finale. Da hilft auch die solide Bildgestaltung wenig.

2 Bewertungen