The Dark Knight Rises (DVD) Testbericht

Gleich vorab - ich war doch etwas enttäuscht. Teil 1 der Trilogie empfand ich als genial und Teil 2 war ebenfalls sehr gut. Im Vergleich dazu wird es im Abschluss der Trilogie nun doch oberflächlicher, unlogischer und vor allem spannungsärmer. Der dritte Teil ist recht vorhersehbar geraten und das war bei den anderen zwei Teilen nicht der Fall.
Da nützt auch das Monsterbudget von 250 Millionen US-Dollar nichts.

Inhalt:
Bruce Wayne ist als Batman (Christian Bale) nun seit 8 Jahren von der Bildfläche Gothams verschwunden. Nachdem er die Schuld an Harvey Dents (Aaron Eckhart) Tod übernahm und den Staatsanwalt damit zum Helden machte. Die Dent Gesetze veränderten die Stadt. Die Kriminalität ist nur noch minimal. Bruce Wayne hat aber auch sein Unternehmen vernachlässigt und hat nur noch über Butler Alfred (Michael Caine) Kontakt zur Außenwelt. Das ist nun in der Hand anderer Investoren und schaut nicht gut aus.

Commissioner Gordon (Gary Oldman) will die Wahrheit ans Licht bringen. Da taucht Bösewicht Bane (Tom Hardy) auf. Er besetzt die Börse und ruiniert Wayne endgültig. Sein Plan ist aber die Vernichtung von Gotham City. Da kann Batman nicht tatenlos zusehen und mischt wieder mit. Dazu kommt Catwoman bzw. Selina Kyle (Anne Hathaway) als Meisterdiebin.

Eigene Meinung:

Der Film beginnt diesmal schon sehr lächerlich. Die "Flugzeugentführung" ist nicht ernst zu nehmen und dann geht es ewig lange (45 Minuten) bis Batman endlich auf der Bildfläche erscheint. Derweil bekommt man einige neue Figuren präsentiert. Den brutalen Bösewicht Bane, die Meisterdiebin Catwoman und den "Nachfolger" von Batman - einen wackeren Polizisten. Sorry letzteres ist doch von Anfang an klar, genauso wie die Catwoman/Batman Story. Das nervt schon mal. Bane ist auch alles andere als ein überzeugender Bösewicht.

Das Hauptproblem ist aber das der Regisseur sich nicht kurz fassen konnte. Von den 164 Minuten sind nur wenige unterhaltsam. Dazu legt Nolan seine Karten zu offen auf den Tisch. Alles ist sehr vorhersehbar.
Action gibts im Action-Drama jede Menge. Drama weniger. Wenn Batman geschlagen in seinem Knast einsitzt dann ist es eh klar das er dort nicht bleiben wird. Und was ist das überhaupt für ein Gefängnis? Und wie kommt Batman da ohne Kohle so locker wieder heim? Warum setzt Batman gegen Bane nur auf Fäuste - obwohl er unterlegen ist? Ähem.
Gotham wird von den Verbrechern übernommen und es folgt eine lächerliche Anarchiewarnung Nolans. Die armen Reichen. In einer Zeit in der Banken wie Goldman Sachs Hunderttausende Arbeitslose verursachen doch daneben. Egal. Der Film ist auch noch unlogisch. Na klar reicht es in einer Stadt Batman und die Polizei auszuschalten. Der Rest der USA hätte da gar kein Problem damit. Die Gesellschaft der Schatten hat sich auch sehr von ihren Zielen verabschiedet - zumal Gotham ja so sauber geworden ist. Schlussendlich dann noch der wackere Polizist der Batman bewundert und sein Geheimnis sofort bemerkt. Herje. Die Dialoge sind grösstenteils schlecht und mir war immer wieder langweilig.

Und dann eben Nolans Weltbild - Gesetze schränken die Arbeit der Polizei zu sehr ein, sich für Gerechtigkeit und gegen Reiche zu wenden ist böse, Börsenhändler werfen Münzen um zu entscheiden (oh nein die Jungs entscheiden ganz anders - siehe FabolousFab) und und
Na gut die Action ist schon top - vor allem Batmans Fluggerät - aber ein Batman 3 muss mehr drauf haben.

Schauspielerisch gibts einige Fehlbesetzungen. Allen voran Anne Hathaway als Catwoman. Das brave Disney Prinzeschen ist in der Rolle komplett unglaubwürdig. Die "böse" Seite von Catwoman kommt überhaupt nicht rüber und die Chemie Bale/Hathaway ist auch nicht vorhanden. Hardy kommt an den Hühnen-Bane aus den Comics nicht heran und ist als Bösewicht wenig überzeugend. Bale kann hingegen überzeugen.

Und zuletzt dann noch ein Lob - die innere Zerrissenheit wird sehr gut dargestellt und die Verbindung Wayne/Batman ebenso. Das rettet den Film dann allerdings genauso wenig wie die gelungenen Actionszenen.
Insgesamt kein schlechter aber eben leider auch kein guter und überraschenderweise kein unterhaltsamer Film.
2,5 Sterne

Hut ab jedoch vor Christian Bales Besuch bei den Opfern des Amoklaufs.

Fazit: mässiger Abschluss de Trilogie