Prometheus - Dunkle Zeichen (DVD) Testbericht

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ab 6,92
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von DukeNukem

Der Ursprung der Menschheit hinterfragt

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Schauspieler, Atmosphäre, Bildersprache, benutzte Themen regen zum Nachdenken und Diskutieren an

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Hallo!

Vor einiger Zeit sah ich mir im Kino den Film „Prometheus“ von Regisseur Ridley Scott an. Ein Werk, mit dem er nicht nur zu einem Genre zurückkehrte, welches er mit seinem damaligen Film „Alien – Das Wesen aus einer fremden Welt“ erschuf und revolutionierte, nämlich dem des Horror-Science-Fiction, sondern auch hiermit seine Quasi-Vorgeschichte zu vorhin erwähntem Monster-Klassiker erzählt.Wieso Quasi-Vorgeschichte? Vor vielen Jahren war geplant, dass Ridley Scott ein offizielles Prequel zu „Alien“ dreht. Nach mehreren Streitigkeiten mit Regisseur und Studio (Streitpunkte unter anderem: Budget, Altersfreigabe, namhafte Schauspieler anstelle von No-Name-Schauspielern), entschied sich der Filmschaffende, das Vorgeschichten-Projekt komplett zu canceln, und stattdessen einen neuen Science-Fiction-Film namens „Prometheus“ dreht, welcher aber aus dem „Alien“-Prequel-Drehbuch heraus entstand.

Handelt es sich jetzt um eine Vorgeschichte, oder nicht? Regisseur Ridley Scott betont (muss er höchstwahrscheinlich auch – Film-Publicity-Politik!) in jedem seiner Interviews, dass „Prometheus“ kein direktes Prequel zu „Alien“ sei, sondern lediglich in dessen Universum spielt, es gibt sehr wohl einige Gemeinsamkeiten und Erinnerungsstücke zu dem ersten „Alien“-Film.Was mir während des Ansehens besonders gut gefiel war, dass die Kreaturen und Schiffe usw. zwar verändert wurden um eine Eigenständigkeit zu bieten, aber dennoch wurden die äußeren jeweiligen Strukturen so beibehalten, sodass man erkennen kann, was dann in den späteren vier „Alien“-Filmen vorkommt.

Stimmt, „Prometheus“ ist ein eigenständiger Film, aber durch das Mitschwimmen im Fahrwasser von Scott’s legendärem „Alien“-Universum werden aber auch sehr viele entstandene Fragen zum ersten Teil der „Alien“-Reihe beantwortet. Das Ende von „Prometheus“ schließt nahtlos an den Anfang von „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ an. Oder besser gesagt, wenn ich mal kurz etwas mir sehr intelligentes Gesagtes zitieren darf: „Der Film ist total eigenständig, aber dennoch präsentiert er mit kleineren und größeren Elementen, Anspielungen die Vorgeschichte zu einer bereits bestens bekannten Erzählung.Übrigens: Man muss die „Alien“-Filme NICHT kennen, um sich „Prometheus“ anzusehen. Man kennt sich zwar bei einigen gezeigten und gesagten Dingen besser aus, versteht sie besser, aber auch ein sogenannter Aha-Effekt kommt hier sehr gut.

Worum geht es in „Prometheus“? Kurz gesagt, um gleichzeitig Gott zu sein und ihn oder sie auszutricksen. Ein Thema, welches schon bei mehreren Filmen, nicht nur im Science-Fiction-Genre, aufgegriffen wurde.Bei Gott auszutricksen geht es darum, dem Tod zu entfliehen, beziehungsweise sein eigenes Leben weiter in die Länge zu ziehen. Es ist bestens bekannt, dass ein jeder Mensch ALLES hierfür tun würde um nicht zu sterben, er schreckt hierbei nicht einmal vor Manipulation und bösen Tricks zurück. Im Falle von „Prometheus“ bedeuten hier Manipulation und böse Tricks, die Erschaffung eines Androiden (Roboters), der beinahe menschlich von außen und in seinen Handlungsweisen zu sein scheint, aber durch die Gier nach Unsterblichkeit programmiert der Mensch die Maschine so um, sodass diese Böses tut, aber sie führt ja eigentlich nur Befehle aus, und weiß gar nicht, was dies für negative Auswirkungen hat. Die Maschine wird durch den Verstand, die Hand, die Gier, die Sucht, die emotionalen Gefühle des Menschen schlussendlich doch selber menschlich. Sie will oder muss durch die Um Programmierung seinem Schöpfer helfen, retten, aber im Gegenzug richtet sie für viele andere Menschen erheblichen Schaden an.

Bei dem Punkt „Gott zu sein“ geht es schlicht und einfach um die Menschheit, ganz besonders deren Erschaffung und dem Sinn dahinter. Die berühmte Frage nach dem Sinn des Lebens, und wieso eine höhere Macht Lebewesen erschafft, nur um sie dann Jahre später, oder wesentlich früher, wieder aus dem Leben zu entreißen, sei es jetzt aufgrund natürlicher Auslese oder einem sogenannten geplanten Massenmord durch das Erkennen eines oder mehrerer Fehler seiner produzierten Lebewesen, egal ob nun Tier, Mensch, Pflanze usw.Ich denke, ich kann hier schon kurz erzählen, dass man in „Prometheus“ erfährt, dass die Menschen eigentlich nicht von Gott, der Evolution erschaffen wurden, sondern menschenähnliche Wesen aus einer fernen Galaxie waren das, aber gleich nach unserer Erschaffung wollen uns unsere Schöpfer wieder auslöschen. Wieso? Dies erfährt man höchstwahrscheinlich erst in der Fortsetzung, welche Gerüchten zufolge geplant ist.

Meine persönliche Meinung zur Überlegungsfrage „Wieso zuerst erschaffen, und dann wieder auslöschen?“: Eigentlich nicht weit hergeholt, dies wurde bereits mehrere Male in Filmen usw. erwähnt. Ich bin der Meinung, dass diese menschenähnlichen Außerirdischen uns erschufen und sich über neues Leben erfreuten (der Beginn von „Prometheus“ ist für mich eine Metapher der Ursuppe), aber irgendwann später kommen sie dann drauf, dass sich die Menschen gegenseitig nur vernichten, zerstören, indem sie immer wieder neue Mittel und Wege erfinden, sich selbst zu zerstören.Wie bereits erwähnt handelt es sich bei dem obigen Absatz um meine persönliche Meinung, ob ich mit dieser einigermaßen richtig liege, erfahre ich erst in der Fortsetzung.

Die DNA! Bei den ersten viel „Alien“-Filmen sehen bei jedem neuen Teil die titelgebenden Kreaturen anders aus, oberflächlich betrachtet aus dem Grund, dass immer ein anderer Regisseur daran gearbeitet hat, aber wenn man sich wissenschaftlich, aber auch nicht zu wissenschaftlich – ich bin keiner, näher damit befasst, dann liegt die Antwort hinter der Frage „Das verschiedene Aussehen der Aliens“ ganz woanders, nämlich an der Gier des Menschen, Gott spielen zu wollen.Und wie kann man am besten Gott spielen? – Richtig! – In dem man sich die DNA hernimmt, und damit solange herumspielt, bis etwas völlig Neues entsteht.

Beispiel aus dem Film „Jurassic Park“: Man wollte verhindern, dass die Dinosaurier sich selbstständig vermehren. Dadurch, dass aber die Mücke, welche vor Millionen von Jahren einen Dinosaurier biss und kurze Zeit später im Baumharz kleben blieb – und somit die DNA der echten Dinosaurier enthält, Lücken im Dino-DNA-Blut hinterließ, mussten diese mit Hilfe von Frosch-DNA ausgeglichen werden.Nach Zusammenbruch des Jurassic Park entdeckten Dr. Alan Grant und die zwei Kinder einige Dinosaurier-Eier, und vom kleinen Tim wurde die Frage aufgeworfen, was diese hier machen, denn die Dinos wurden so kreiert, dass sie sich nicht vermehren können.

Dr. Alan Grant erinnerte sich daraufhin, dass ihm erklärt wurde, dass zur Lückenfüllung eben Frosch-DNA verwendet wurde. Und bei einigen Froscharten ist bekannt, dass diese einfach ihr Geschlecht verändern, und somit sich fortpflanzen.Und so ist es auch bei „Prometheus“ und dem generell ganzen „Alien“-Universum, es wird mit der DNA gespielt. Wieso gespielt? Weil da wird mit etwas hantiert, womit man heute noch immer nicht umgehen kann. Sicher, man kann mit dem Beherrschen der DNA schönes, wundervolles und neues Leben erschaffen, aber durch das Nicht-Beherrschen, so wie es meistens der Fall ist, erschafft man den puren Horror, der nur Zerstörung und Tod nach sich zieht – der Mensch selbst erschafft sich seinen eigenen Todbringer.

Anmerkung zum Film „Prometheus“: Man sieht auch gegen Ende des Films die berühmte „Alien“-Kreatur, sie ist zwar noch nicht als solche zu erkennen, aber wenn man sie sieht, weiß man es. Wie bereits erwähnt, haben sich die Aliens im Laufe der Jahre verändert, denn jeder Mensch, jedes Lebewesen besitzt seinen eigenen persönlichen DNA-Code, und dieser vermischt sich immer wieder aufs Neueste mit dem von den Aliens.Auch heute nach dem Ansehen von „Prometheus“ bin ich immer noch geschockt, wovon das legendäre „Alien“ abstammt.

Ich möchte nicht zu viel verraten, es sei lediglich erwähnt, dass sich einige Absätze vorher die Ansicht bewahrheitet hat, dass WIR daran schuld sind!Wie ihr hoffentlich an meiner vielleicht zu langen Ausführung merkt, Regisseur Ridley Scott hat anscheinend äußerst intensiv über den Inhalt von „Prometheus“ nachgedacht. Er liefert wahrlich übergroßen Gesprächsstoff. Einfach nur herrlich!

Die bildliche Darstellung bei „Prometheus“ Die Bilder sind einfach nur atemberaubend, mit einem Wort gewaltig. Alles ist so groß und wunderschön fotografiert, typisch für einen Ridley Scott, selbst lediglich das Öffnen der Deckel der Schallkabinen ist perfekt choreografiert. Hier passt einfach alles.Nicht umsonst gilt Regisseur Ridley Scott als ein technischer Über-Perfektionist, selbst die 3D-Effekte waren keinesfalls langweilig, nur nicht überragend.

Ich muss den Kritikern recht geben, man vermisst bei so viel gezeigter Brillanz leider den klaustrophobischen Horror, wie er bei „Alien“ heute immer noch Angst einjagt, aber ich muss auch gegenstellen, dass bei „Alien“ das titelgebende Wesen und alles Drum Herum neu war.Bei der Quasi-Vorgeschichte „Prometheus“ geht es nicht um den Horror an sich, sondern um die großen ausschweifenden Themen Erschaffen und Zerstören, kurzum, in diesem Film geht es um das Leben an sich (und das ist relativ groß und frei), und nicht um ein mysteriöses Wesen, das Leute dezimiert. Somit ist die verwendete Nicht-Klaustrophobie meiner Meinung nach gerechtfertigt.

Die Darsteller in „Prometheus“ Sie spielen wirklich toll, egal ob es ein Superstar wie Charlize Theron, ein mittelständiger wie Noomi Rapace, oder ein unbekannter ist. Sie alle legen sich richtig ins Zeug, auch diejenigen, die zum Beispiel nur kurze Screentime haben bleiben unvergesslich.Neben Noomi Rapace als anfangs starke aber dann später emotional verletzliche Frau und Wissenschaftlerin möchte ich auf alle Fälle Charlize Theron und Michael Fassbender (nicht nur ihn, sondern ganz besonders seine Rolle als Androide) am meisten loben:

Schauspieler Michael Fassbender spielt einen Roboter, der beinahe schon einem Menschen gleichkommt, aber mit ganz besonders seiner Mimik erkennt man die Maschine in ihm. Herausstechendes Merkmal: Ein Roboter zwinkert nicht. Immer ein großes Lob und Respekt an denjenigen, der für längere Zeit nicht zwinkert, da dies nach kurzer Zeit anstrengend und schmerzhaft wird, Michael Fassbender schafft dies perfekt, so wie auch das Ab und Zu-Zwinkern wenn er spricht. Meiner Meinung nach ein Beweis dafür, wie genial die Köpfe und die Technik des im Film erwähnten Unternehmens Weyland sind, aber auch die genialsten Köpfe wollen irgendwann zu viel, und können dann schlussendlich nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Realität unterscheiden, so wie den wirklichen Absichten eines anderen, weil deren Gier den Verstand überschattet, quasi ausschaltet.Charlize Theron zu loben wird jetzt schwer, denn ich könnte Gefahr laufen, zu viel über den Film zu verraten. Die ist wirklich geil in diesem Film. Also, ihr schauspielern *zwinker*.

Sie ist zwar ein Mensch, aber die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, sie sei ein Roboter, sieht man sich ihre Art zu sprechen, ihre Haltung, ihren Gang, ihren Blick, ihr teilweise Nicht-Zwinkern an.Hat meiner Meinung nach einen Grund: Eine für sie wichtige Person verstößt sie und setzt den Androiden David (Michael Fassbender) an ihre Stelle. Sie tut alles für die Aufmerksamkeit dieser Person, und somit „spielt“ sie Roboter. Die Auflösung, wer diese Person ist und wieso sie für sie so wichtig ist, wurde emotional sehr schön und überraschend präsentiert.

Fazit: „Prometheus“ ist episch, gewaltig, göttlich – und sollte von jedem Lebewesen gesehen werden!

15 Bewertungen, 6 Kommentare

  • mausi1972

    10.01.2015, 10:40 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß von Marion

  • Janne0033

    31.01.2013, 04:04 Uhr von Janne0033
    Bewertung: sehr hilfreich

    GLG und weiter so

  • goat

    05.01.2013, 23:10 Uhr von goat
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, Stephan. Würde mich freuen, wenn Du auch bei meinen Buchberichten mal reinschaust. LG Melanie

  • minasteini

    05.01.2013, 19:00 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich. LG Marina

  • monagirl

    05.01.2013, 16:43 Uhr von monagirl
    Bewertung: besonders wertvoll

    Schönes Wochenende Lg Mona

  • bella.17@live.de

    05.01.2013, 15:47 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß Annabelle