The Tomb (DVD) Testbericht

The-tomb-dvd-thriller
ab 4,07
Auf yopi.de gelistet seit 08/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von LilithIbi

Der Tippfehler auf der DVD-Rückseite hätte bereits ein Zeichen sein können.

1
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

„Der vermutlich schlechtes Film aller Zeiten“ ~ so tituliert sich eine Amazon-Kundenrezension, die derartig brachial-vernichtend ist, dass ich mir den 81minütigen Film

===“The Tomb“=== aufgrund eines für mich kostenfreien Angebotes unbedingt ansehen wollte. In der Erwartungshaltung somit, eine grenzdebil-langweiligen und unlogischen Pseudo-Schocker betrachten zu dürfen, sollte es sodann tatsächlich nicht lange dauern, bis ich mir die ersten Logikfragen stellte. Nachdem bereits in der ersten Filmsekunde eine Plastikfolie zu Boden saust, aus der sich die junge und nicht zuletzt blutverschmierte Tara (Victoria Ullmann) befreit, fragt man sich natürlich, woher die übelst (schlecht gemachte) Wunde an deren Arm herkommt und wie sie generell in diese Situation gelangt ist. Allerdings fragt man sich ebenfalls, warum sie sich nicht das Leichenzettelchen entfernt, welches ihr ein vermeintlicher Spaßvogel an den Zeh geheftet hat, sondern stattdessen erstmal eines ihrer vielen Nickerchen macht.
Wenig später „betritt“ ein weiterer Charakter die Szenerie ~ Billy (Christian Behm) ist ebenfalls stark verwundert, jedoch immer noch soweit intakt, dass er die restlichen Filmminuten damit verbringen kann, vor sich hin zu stöhnen, wahlweise seinen Arm nicht-mehr-und-dann-doch-wieder bewegen zu können und den verbalen Vogel mit der Aussage

„Du bist eine Frau. Ihr habt keine Ahnung von echten Schmerzen“

abzuschießen. Na dann.. fröhliche Wiedergeburt als hoffentlich die Art Weibchen, die in den Pausen ihrer mannigfaltigen Schwangerschaften das hohe Glück der brachialen Regelschmerzen hat.
Apropos Schmerzen: Es ist fürwahr eine recht zusammenzuck-bare Szene, in der – warum auch immer – Tara darum bemüht ist, die tief ins Fleisch geschlagenen Nägel aus Dracy's (Shawn Smith) Arm herauszuziehen. Diese Art Bemühungen dauern punktgenau so lange, wie Dracy seinen unverständlichenText über Satan und Gott herunterpalavert und dann – ebenfalls warum auch immer – von dannen stirbt.
Grundsätzlich macht sich _„The Tomb“_ zur eisernen Regel, wie aus Zauberhand stetig neue Personen in die unterirdische Halle zu plöppen, die sodann ein paar Sätze von sich geben dürfen und schließlich aus nahezu mysteriösen Gründen sterben. Unbeirrbar unterbrochen wird das Dank der Filmvertonung ohnehin nur schwer verständliche Gebrabbel der beiden Hauptfiguren von einer „8 Nägel für den Verlierer. Nur einer wird überleben“ Zerrstimme, die sich dann und wann dazu herablässt, Anweisungen Marke „packt die Leiche in die vorbereitete Holzkiste“ zu geben.

Definitiv ist bei dieser besonderen Art Gruselstreifen früh klar, dass es sich hier um alles andere als ein Meisterwerk handeln kann. Die Kulisse ist der reinste Kracher (im auslachbaren Sinne), die Darsteller beliebig austauschbar, die Special-Effekte Marke „ich hatte noch die rote Wandfarbe im Keller“, worüberhinaus man sich doch arg wundern darf, dass die Protagonisten, die mitsamt Axt und Hammer ausgestattet sind, an keiner einzigen Stelle auch nur versuchen, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Mich persönlich hat es nahezu begeistert von der Couch gefegt, als ich Dank des angestrengt-panischen Einschubes

„Hier waren wir schon... wir sind im Kreis gelaufen!“

förmlich erklärt bekam, dass es sich fürwahr nicht um einen lediglich doppelgaragengroßen Raum handeln _soll._
Weiterhin missverständlich zweifelsohne die große Frage, wie lange die einzelnen Personen eigentlich gefangen sind. Wie bereits erwähnt, macht Tara öfter mal die Äuglein zu, nicht ohne zwischendurch zu erwähnen, dass „Sonntag sein müsste“, während im späteren Verlauf Lana (Janell Dote) angibt, bereits „seit Donnertag“ vor Ort ist.
Aha.
Das in solchen Publikationen selten einer aufs Töpfchen muss, ist man bekanntlich bereits gewohnt. Doch dass die Protagonisten vollends ohne Nahrung, Wasser (mit Ausnahme von Lana) oder gar dem Bedürfnis, sich wenigstens einmal die blutverkrusteten Haare aus dem Gesicht zu streichen auskommen, tut _„The Tomb“_ naturgemäß keinen großen Gefallen.

Aller vorangebrachten Kritik zum Trotze möchte ich dennoch sagen, dass _„The Tomb“_ durchaus ein gewisses Potenzial inneträgt, welches vorrangig am filmischen Ausgang erkennbar ist.

Unbestreitbare Fehler der Macher werden gewesen sein, dass die ewige wortgenaue Wiederholung des Täters _„8 Nägel für den Verlierer“_ keinesfalls bedrohlich, sondern vielmehr nervig wirkt. Die eingespielten Rückblenden bezüglich des „draußens“ sind derartig nichtssagend,dass man genauso gut auf sie hätte verzichten können, während zu guter Letzt die Aufnahmen diverser angeketteter Nackedeis, über die exakt jene Axt schwingt, die schlussendlich im Raum drapiert wurde absolut deplatziert ~ und lächerlich gemacht – wirken.

Die Idee, einander Fremde gefangen zu halten, damit diese einem Rätsel auf die Spur kommen, mag von „Saw“ oder gar „Cube“ abgekupfert sein, hätte meiner Meinung nach jedoch durchaus funktionieren können. Tatsächlich mag ich persönlich Publikationen, die mit ein paar Hinweisen zum mit-grübeln einladen. Durchweg nett in diesem Kontext die Entführer-Worte

„Und wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die anderen hin. Falsch! Auge um Auge, Zahn um Zahn. Hand um Hand. Ihr habt meine Gefühle verletzt. Ihr habt meinen Geist beleidigt. Ihr habt mein Herz gebrochen. Ihr habt mich sterben lassen. Glaubt ihr, das ihr damit durchkommt? Wie ist mein Name? Acht Nägel für den Verlierer. Nur einer wird überleben. Seit ihr bereit zu spielen? Das Grab wurde nur für euch geschaffen. Das Grab ist ein Ort der Gerechtigkeit.“

jedoch furchtbar schlecht platziert. Sprich: jenen Monolog positionierte Regisseur (im Sinne von: Amateurfilmer) Ulli Lommel bereits in der 14.ten Filmminute, woraufhin sich jedoch keiner der auftretenden Charaktere dazu berufen fühlt, einmal über die Worte nachzudenken.

Definitiver Genickbruchfaktor somit ebenfalls in der Auflösung, da sich zumindest eine Person an die Aufmache der Särge respektive ein gewisses Tun hätte erinnern müssen.

In der Tat hätte meiner Ansicht nach „The Tomb“ durchaus überzeugen können, wenn es sich hierbei um einen Beitrag für die altbekannten „Tales from the crypt“ (hierzulande kurioserweise weniger [!] bekannt als: „Geschichten aus der Gruft“) gehandelt hätte. In komprimierter Form, versteht sich.
Durch die vorzeitige Auflösung hat die Verfilmung im Grunde genommen gar keine andere Chance, als den Zuschauer förmlich zu langweilen. Eine stolze Dreiviertelstunde ahnt man – pardon: weiß man - als Filmgucker bereits, dass der gesuchte Name nicht etwa Rumpelstilzchen lauten muss, sondern in der jeweiligen Vergangenheit der Entführungsopfer auftaucht.
Beeindruckt sein darf man einerseits davon, wie flott sich jeder der Personen an seinen Tagesablauf erinnern kann, welcher als Datumsangabe auf seinem Zettelchen vermerkt ist ~ doch authentisch wirkt dies meines Empfindens nach beileibe nicht.

Sonderlich viel Text bekam an für sich keine der Figuren, während lediglich die Verbalarbeit der Figur des Robert Townsend (Michael Barbour) über diverser Halbsätze hinausgeht. Während dieser erstaunlicherweise ein wenig Ernsthaftigkeit nebst Bodenständigkeit in die Szenerie bringt und ich fast schon sagen würde, dass es sich neben Morris (Gerard Griesbaum) hier um den glaubhaftesten Darsteller handelt, macht dieser sämtliche kurzzeitig empfundene Sympathien durch seine absonderliche Logik

„Das ist nicht fair! Du weißt doch, dass ich sterbe! Lass sie mich wenigstens ein einziges Mal ficken!“

regelrecht zerbombt. Umso überraschender für mich sodann die kleine „Wir Menschen sind nichts als Raubtiere. Rücksichtslos und brutal“-Tiefgründigkeit, die in der 61.ten Laufzeit-Minute platziert wurde.

Die diversen Endszenen (man wird verstehen, was ich meine, wenn man sich „The tomb“ selbst einmal ansieht) tragen durchaus ihren Reiz inne und rechtfertigen ferner den abzugebenden Pflichtstern zweifellos. Ich persönlich mag solche Raffinessen so sehr, dass ich sogar über etliche Ungereimtheiten inmitten der doch recht hanebüchenen Story hinwegsehen kann.

===Die DVD selbst=== wird nicht zufällig im Saturn für 2,99€ verscherbelt. Der Gesprächston ist im Kontext zu den jeweiligen musikalischen Untermalungen hier und dort zu leise, das Bild des öfteren düster und / oder zu krisselig, um eine waschechte Atmosphäre zu erzeugen. Vielmehr musste ich mehrfach zurückspulen, die Lautstärke fast bis zum Anschlag aufdrehen, um einen Hauch einer Ahnung zu erhaschen, was dortig gesprochen wurde. Zu guter Letzt waren die DVD-Hüllen-Gestalter nicht einmal in der Lage, dass Wörtchen „Englisch“ zu buchstabieren (vgl. hierzu Foto 1).
Die Sprachsauswahl begrenzt sich auf Deutsch wie Engli(s)ch, Untertitel gibt es keine, als Bonusmaterial dienen lediglich ein paar Trailer.

===Summa summarum=== mögen jene, die _„The tomb“_ zu einem höheren Preis und / oder Erwartungshaltung sichten, weitaus enttäuschter oder gar verärgerter sein, als ich es selbst bin. Ich persönlich wusste, worauf ich mich einlassen wollte und konnte somit fast nur noch positiv überrascht werden. Eine Rechnung, die in diesem Fall aufging.
Über die Darstellerqualitäten mag ich gar nichts weiteres verlautbaren; beliebig austauschbar ist ein jeder, die rätselhafte Reiterfigur (Judy Mora) sogar vollends überflüssig.
Weiterhin wage ich zu bezweifeln, dass man sich ernsthaft mit dem Aspekt, dass trotz niedriger und hölzerner Deckenhöhe kein einziger Ausbruchsversuch unternommen wird, während man dementgegen in der Lage ist, aus dem Halbschlaf heraus eine herabsausende Axt mit einer einzigen Handbewegung zu stoppen. Somit wundert es kaum, dass die übrigbleibende Person sodann ebenfalls mutterseelenallein in der Lage ist, eine weitere Leiche einzusargen.

Hätte man _„The tomb“_ entsprechend reduziert und somit als Kurzgeschichte(nbeitrag) veröffentlicht, so hätte ich sicherlich zwei Sternchen mehr vergeben können. Was nun jedoch veröffentlicht wurde, ist ein an vielen Stellen recht langgezogenes Umhergetappel in einer Art Gruselpuppenstube, welches durch mannigfaltige Wiederholungen noch a bisserl dröger wirkt.

Hätte hätte könnte wäre hat jedoch noch nie etwas oder gar jemanden genutzt, so dass ich an dieser Stelle lediglich den vorgenannten Ein-Sterner hinterlasse und maximal eine spezielle „Filme, die so schlecht sind, dass sie wieder ihren eigenen Reiz haben“ Empfehlung aussprechen könnte. Mach ich aber trotzdem nicht.

33 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Baby1

    28.08.2012, 20:54 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • katjafranke

    28.08.2012, 12:24 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele liebe Grüße von KATJA

  • KoRnchick

    28.08.2012, 11:27 Uhr von KoRnchick
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße =)

  • sigrid9979

    28.08.2012, 11:08 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche dir einen schönen Tag...