San Pellegrino Aranciata Testbericht

Jahrelang glaubte ich schon, dass die Zeiten der Einwegdose wohl endgültig vorbei sei - in den Regalen von Supermärkten stapelten sich entweder die "konventionellen" Mehrweg-Pfandflaschen aus Kunststoff oder Glas - oder die "Einweg"-Entsprechungen ebenso in Kunststoffform. Das einst sogenannte "Dosenpfand" schien so bald einer neuen Namensgebung zuzusteuern - doch Anfang dieses Jahres waren plötzlich die "alten" Weißblechverpackungen zumindest vereinzelt wieder vorzufinden...

=== So kam ich zur "Aranciata" von San Pellegrino ===

... so staunte ich nicht schlecht, als ich bei real ein mir zuvor gänzlich unbekanntes, neues Produkt sichtete - unter dem Label der renommierten Mineralwassermarke "San Pellegrino", die vor allem für ein Wasser bekannt ist, welches sich im Ruhm vieler bekannter Hollywoodstars sonnte (zumindest "gilt" diese Marke als Lieblingsgetränk von George Clooney, John Travolta u.v.m.) stand direkt vor meinen Augen eine Weißblechdose mit dem bekannten Schriftzug und dem Hinweis "Aranciata", also "Orange" vor mir. Reine Neugier auf das Gebotene liessen mich so den - aus meiner Sicht schon fast "unverschämten" Preis - von 99 ct. zuzüglich 25 ct. Dosenpfand bezahlen. Na, frei nach einer alten Werbung mit dem verblichenen Günter Strack sage ich mal dazu: "man gönnt sich ja sonst nichts"...

== Das "kostbare Kühle" im blechernen Gewand ==

"Na, bei dem Preis sollte aber auf jeden Fall etwas geboten sein",könnte man zumindest denken und dachte ich mir auch so. Tatsächlich weißt die Blechdose im genormten 0,33 l - Maß eine ins Auge fallende Eigenart auf: ähnlich, wie man dies von Sektflaschen, gutem Wein oder Champagner kennt, ist auf dem Deckel eine Metallfolie aufgeklebt - das sogenannte "Frischesiegel". Was genau die Funktion dieses Stücks Folie sein soll, ist mir schleierhaft. Soll der zahlungskräftige Kunde etwa darin bestätigt werden, dass auch wirklich NIEMAND vor ihm am kostbaren Nass genippt hat ? Denn die Metalldose an sich garantiert eigentlich auch ohne dieses - m.E. nach schon "kuriose" Apercu . schon dafür, dass der Inhalt frisch und die Kohlensäure "prickelnd" erhalten bleibt - achtet man zumindest auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, welches auf meiner Dose bis 03.2014 angegeben war (womit der "Inhalt" erst in mindestens knapp 2 Jahren Gefahr liefe, irgend eine Art von Geschmack zu verlieren). Nein - die Folie soll dazu dienen, die Dose wieder zu verschließen, sobald sie durch den "Einwegöffner" geöffnet wurde, denn: ist die Folie entfernt, enttarnt sich das ansonsten von der Packung her doch zumindest "interessant" aufgemachte Produkt als "ganz normale" Weißblechdose mit diesem typischen "Zipper".


=== Einmalverschluß oder doch "wieder verschließbar" ? ===

Das wiederum bedeutet, dass der Inhalt - ist die Dose einmal angebrochen - möglichst zeitnah konsumiert werden sollte, möchte man nicht doch durch das wegen der fehlenden Wiederverschließbarkeit ausgelöste Entweichen der Kohlensäure einen Verlust an Geschmack Vorschub leisten . Wer nämlich denkt, dass die genannte Folie etwa den Zweck eines wirksamen "Ersatzverschlußes" bewirken soll, falls eben die Dose geöffnet wurde, der muss einsehen, dass diese Funktion so einfach nicht gewährleistet ist. Ich habe die Folie nach der erstmaligen Öffnung der Dose wieder über die Öffnung übergestülpt - aber die Kohlensäure war dennoch entwichen - Gas sucht sich halt seinen Weg, und wenn der noch so eng sein sollte......

== Geschmack und Co ==

=== Einschütten oder aus der Dose trinken ? ===

Menschen, die mit Dosengetränken groß geworden sind, werden angesichts der Einweg.Dosenverpackung nicht lange zögern und den (in diesem Falle -preislich gesehen - doch eher "kostbaren" ) Inhalt directement von der Dose in den Mundraum befördern wollen - doch ich habe mir den Luxus gegönnt und den Inhalt in ein Glas geschüttet, um danach doch einmal vom restlichen Inhalt direkt aus der Dose zu nippen. Geschmacksunterschiede sind mir (ja, bei dem Preis forsche ich doch tiefer) nicht aufgefallen. Es spielt also echt keine Rolle, ob man dieses "feine Gebräu" nun als das nimmt, was es letztlich ist, nämlich als "Dosenorangenlimonade" oder ob man es sich - ganz die feine Art - dafür extra in ein Glas eingießt.

=== Geschmackstest ===

Jedenfalls sieht man - nimmt man ein Glas zu Hilfe - so etwas von der optischen Note des Getränks an sich. Zunächst einmal riecht die Limonade, die laut Aufdruck immerhin einen 18 %-igen Orangensaftanteil haben soll - tatsächlich schön frisch nach Orange. Die enthaltene Kohlensäure allerdings ist in Windeseile wie verflogen, egal,ob ich diese "Aranciata" - Limonade nun in ein Glas geschüttet habe oder direkt aus der Dose zu mir genommen habe. Sobald aber die gelblich-orangene Flüssigkeit auf meine Zunge gelangte, stellte sich nicht der von mir ob des eigentlich angenehmen Geruchs nach frischen Orangen angenommene, typische Geschmack dieser Südfrüchte bei mir ein, ganz im Gegenteil, der Geschmack war doch eher bitter und erinnerte mich doch eher an eine Grapefruit als an eine Orange - dabei soll doch Orangensaft enthalten sein und eben kein Grapefruit - irgend etwas ist hier wohl schief gegangen. Auch der Nachgeschmack, der nach dem Herunterschlucken der Limonade auf meiner Zunge verblieb, ging eher in die herbere, saurere Abteilung und das, obwohl laut Ausweis auf der Zutatenliste hier Zucker - dabei sogar ganze 32 g (!) -.als Süssungsmittel zum Einsatz gekommen sein soll. und - in der Reihenfolge der hier angegebenen Inhaltsstoffe . nach Wasser und dem angepriesenen Orangensaft auf Platz 3 steht, also in reichlichen Mengen im Produkt enthalten ist. Nun, den schmeckte ich nun nicht nach - der eher "saurere" Geschmack des Saftes/der Limo war hier einfach stärker.


=== Erfrischung ? Eher weniger ? ===

Der viele enthaltene Zucker allerdings verhagelte jedweden Erfrischungseffekt, den ich mir gewünscht hätte. Mein Durst war jedenfalls nur kurzzeitig gezähmt und schnell fasste ich ein Glas Mineralwasser nach...

=== Inhaltsstoffe und Nährwertangaben ===

Die Liste der Inhaltsstoffe und die Tabelle mit den Nährwertangaben - so , wie sie auf der Dose aufgedruckt sind - habe ich in Fotoform diesem Bericht beigefügt. Auffällig ist bei der Inhaltsstoffangabe der Faktor "Zucker" - er taucht an dritter Stelle auf und macht per se nahezu den gesamten Kalorienanteil aus, den eine ganze Dose dieses "Aranciata"-Getränks enthält - ganze 142 kCal oder 597 Joule sind in einer ganzen Dose "San Pellegrino -. Aranciata" enthalten, das ist doch eine recht ordentliche Menge, die aber in etwa der vergleichbarer Limonadengetränke, die in dieser Verpackungsform in 0,33 l-Dosen angeboten werden, entspricht. Der "San Pellegrino" ist hier also in keiner Weise besser oder schlechter als vergleichbare Produkte,

== FAZIT ==

Der für das Produkt verlangte Preis ist für mein Dafürhalten in keinster Weise gerechtfertigt. Zunächst einmal muss man sich vor Augen führen, dass man für einen Euro plus Pfand nichts anderes als eine "normale" Orangenlimonade in Dosenform geboten bekommt, die ansonsten keinerlei nennenswert vergleichbar wertvollere Inhaltsstoffe beinhaltet als vergleichbare und z.T. erheblich günstigere Produkte. Der Geschmack kann mich persönlich gar nicht überzeugen - wenn ich eine "Aranciata", also Orangenlimo trinken möchte, erwarte ich hier keinen Grapefruit-Geschmack, besonders dann nicht, wenn ich schon einen vergleichbar höheren Betrag für solch ein Getränk ausgegeben habe. In erster Linie zahle ich daher wohl den bekannten Namen des Herstellers und das für gar keinen Mehrnutzen. Daher fällt meine Bilanz entsprechend schlecht aus - das Produkt ist zu teuer, erfüllt nicht meine Erwartungen und ist aus meiner Sicht daher weniger zu empfehlen. Ich gebe keinen Stern und keine Empfehlung !