Gorenje WA 7439 Testbericht

Das Vor-Moment

Nachdem meine Waschmaschine von der scheiss Marke Techwood, nicht lange nach Ablauf der 24 Monatsbarriere, sich das Leben nahm, hatte ich Keine mehr. Techwood ist eine Tochtermarke der Ober-Marke der türkischen Vestel, die auch Luxor produziert. Keine türkischen Produkte mehr. Ich werde keine dieser Marken mehr kaufen.

Da ich aber glücklicherweise, äm, nunja, da ich halt nicht alleine hier wohne, sondern mit Weibchen, so war das Geschrei ganz besonders groß als meine Techwood ihrem Borderline erlag. Es sollte eine Neue her. Am Besten vorgestern, wenn heute heute ist, denn übermorgen ist schon wieder Freitag.

Marke und Assoziationen:

Die Gorenje kommt aus Holland? Nein, leider nicht. Wat een jammer! Aber ich muss zugeben, dass ich aufgrund ihres Namens die Assoziation hatte und auch dabei bleibe -für mich- und daher selbstverständlich konsequent niederländisch mit ihr spreche. Ich bin mir auch sicher, dass sie einen gewissen Aufenthalt in Rotterdam hatte und dort auch die Sprache erlernen konnte. Mijn leuk Gorenje, wat ben je een fijn dingetje!

CHórrenjö? Ja, so spricht's sich quasi aus, hier.

Gorenje, Ich hatte schon öfter am Rande von dieser Marke gehört. Insbesondere in Verbindung mit Waschmaschinen. Dennoch würde ich nicht sagen, dass sie mir vertraut gewesen wäre. Ich hatte auch schon einige Modelle in dem großen roten Elektroriesen gesehen. Von daher kann ich sagen, dass die Marke nur eine leicht positive Konnotation hatte.

,,Gorenje ist ein Hersteller von Haushaltsgeräten aus Velenje, Slowenien. Geräte werden sowohl unter eigenem Namen als auch OEM mit Fremdlabel vertrieben, so etwa für Sibir aus der Schweiz. [...] Gorenje gehört im ehemaligen Jugoslawien neben der KonÄar Group zu den größten Haushaltgeräteherstellern."
Ende Zitat Wikipedia.de am 22.05.2013 (Cache), um 19:50 Uhr.

So belehrte mich Wikipedia schließlich zur Marke. Da es sich um einen großen Hersteller, einen großen Exporteur handelt, so gehe ich stark in der Annahme, dass hier kein Schund verkauft wird.

Welche Kriterien sprachen für die Kaufentscheidung?

In dem großen roten Elektro-Riesen, in dem ich auch gerne rumbummel, stöbere und auch gerne viel Zeit verbringen kann, gibt es eine gute Auswahl an verschiedenen Marken. Wenn mein Weibchen aber mit dabei ist -wie in diesem Falle (Betonung hier auf Falle)-, dann verkürzt sich der Aufenthalt drastisch. (Oder ich muss mir das Rumgenöle anhören, das ist aber schlecht für Ohr und Hirn.) In diesem Ich-bin-doch-nicht-blöd-Markt ist gut sortiert. Und zwar nach Preis, was uns half flott vorzusortieren. Teuer durfte sie nicht sein. Studenten unter Harz4-Niveau. So sieht die bittere Realität nunmal aus. Nach preislicher Vorsortierung blieben 3 Favorieten. Doch die Anderen verloren, da sie mit weniger guten technischen Spezifikationen die paar Euro unterschied nicht Wert gewesen wären. Davon abgesehen fanden wir zufällig dieses Gerät auch am Hübschesten, es ist einfach gut designt.

Die Gorenje glänzte für ihre 299 Euro unter diesen technischen Daten!

Vollautomat, freistehend, Frontlader, Schleudern max 1400 U/Min,
Fassungsvermögen max 7 kg, Energieeffizienzklasse (EU) A
Schleudereffizienzklasse A, Stromverbrauch pro Anno in kWh 173,
Wasserverbrauch pro Jahr in L 10811, [Wasserverbr. bei 60° C 52 L],
Geräuschpegel in db 60 dB, Geräusch-Schleudern in dB 76,
Startzeitvorwahl ja, Restlaufzeitanzeige ja, Wasserauslaufschutz ja,
Display ja, H / B / T 85 x 60 x 60 cm

Was uns wichtig ist: Sie soll keinen Strom verballern, vergeuden, veruschen. Die Effizienz mit A drei Plus ist hier genau das, was wir auch erwartet haben. Beim Schleudern schafft die Maschine noch Klasse einfach A, was allerdings auch relativ-gesehen gut ist.

Im Wasserverbrauch tun die sich alle nicht viel unterscheiden, von daher war dies kein Kriterium für uns.

Ebenfalls wichtig war ein Fassungsvermögen bis zu sieben Kilogramm. Alle Maschinen haben Mengenautomatik, ist ja klar, aber wenn viel Wäsche anfällt, dann können da schöne 7 kg auf einmal rein. Das ist sehr praktisch! Sonst sind's halt nur um die 4 kg, die gewaschen werden, die Maschine passt sich immer an.

Was dem Weibchen noch sehr wichtig war? Die Schleuderzahl! Als unterstes Minimum 1200 Umdrehungen müssten es sein. Nungut, diese Maschine bietet maximal 1400 und liegt glüüücklicherweise im Rahmen. Pffhui, Schweiß verschwinde. Was ich persönliche ja nicht so wichtig finde, ist alles Nippes, kommt sowieso für 1 oder 2 Tage auf den Dachboden und trocknet von alleine. Ich stell auch immer heimlich auf 1000 U runter, wenn keiner guckt, das spart Strom.

Weiteres, Impressionen

Als das Ding nun hier zuhause stand, da musste ich es noch installieren. Was mich sehr ärgerte: Beide Schläuche waren zu kurz! Was kann einen Mann, der gerade verschwitzt dieses Gerät dahingewuchtet hat mehr aufregen, als wenn er merkt, dass der Schlauch zu kurz ist?! Richtig, garnix!
Ich hatte erwartet, dass die Schläuche schon 2 Meter oder länger sein sollten, dem ist aber hier nicht so. Ich kaufte 2 Neue dazu, in einem Baumarkt, wo mir die Stimme von Bruce Willis 20% auch auf lange Schläuche gab. Ich finde das wirklich sehr schade, da der Original-Zulauf-Schlauch eine integrierte Wasserauslaufsperre (eine externe, neben der internen) besitzt, die nun nicht verbaut werden konnte. Solche Schläuche sind leider nicht verlängerungsfähig! Schade schade... Die Originalteile liegen in der Rumpelkammer.

In den letzten Wochen und Monaten hatte wir Zeit alle möglichen Funktionen der Maschine auszuprobieren. Und wir sind zufrieden. Die Katze hat sich an den neuen Rhythmus dieses neuen Lärmhaushaltes ebenfalls angepasst und lässt sich ihre komatösen Schlafzustände davon nicht unterbrechen. Wir finden, dass der Lärmpegel absoluter Durchschnitt ist. Im Vergleich zu der Vorgängermaschine kommt er uns aber hier leiser vor. Das ist auch gut so. Da im Display Ziffern angezeigt werden, kann man einigermaßen gut abschätzen, wann die Ladung fertig sein sollte. Die grün-leuchtenden Zahlen entsprechen allerdings keinen Minuten - das steht auch nirgendwo so beschrieben. Natürlich wird einem das suggeriert, man denkt sich sofort, ah, das müssen Minuten sein, aber dem ist nicht so. Wenn ich 2:46 auf dem Display habe (für ein Kochwäscheprogramm), dann ist die Maschine meistens nach 2 Stunden und 57 Minuten fertig. Das finden wir aber nicht so schlimm, die paar Minuten hin oder her.

Die Funktion Kurzprogramm ist praktisch, da sie die effektive Waschzeit um z.B. eine halbe Stunde verkürzen kann. Was dort genau im inneren der Maschine dazuführt, ist mir schleierhaft. Das soll der Hersteller ruhig für sich behalten.
Und mindestens genau so praktisch, oder viel mehr ist der Knopf fürs Pausieren! Ich fnde es ganz toll, dass die Maschine unmittelbar in die Pause geht. Ich kenne da auch Andere, die erst noch ein Teil-Programm oder den Teil-Prozess, wie Schleudern, bis zu einem Punkt durchziehen müssen, ehe sie dann stoppen. Dem ist hier nicht so. Wenn ich drücke, dann ist spätestens 4 Sekunden später Ruhe.

Unten an der Frontseite der Maschine gibt es die Möglichkeit an das Flusimusi anzukommen. Aber wie ist uns schleierhaft. Die Flusenfalle bleibt versteckt! Denn: Selbst im Laden konnte uns die Verkäuferin das auf Anhieb nicht demonstrieren. Vielleicht ein etwas zu schwergängiger Mechanismus?!

Nach der Enttäuschung und anhaltender Skepsis durch die Vorgänger-Maschine einer anderen Marke

bleibt kurz und bündig dies zu sagen:

Diese Maschine ist bis hier herein guter Kauf. Sie arbeitet gut und sparsam. Der Geräuschpegel ist durchschnittlich hoch, der Wasserverbrauch auch. Regulär kostet sie noch ein paar Euro mehr, wir hatten aber das Glück für rund 300 Euro eigentümisch zu werden. Hinzukommt diesieht gut aus! DieProgrammauswahl ist riesig und wohl kaum für Männer gedacht. Das Weibchen weiss aber ganz genau worin der Unterschied zwischen Eco 15 und '17 liegt. Man kann bei  1400 Umdrehungen schleudern lassen, ohne dass ungleichmäßigeIrritationen (auch vielleicht bei Haustieren) entstehen, sie steht recht ruhig. Ich habe festgestellt, dass mit der Maschine die Wäsche hier zuverlässig gewaschen wird. Alles resolut und gut. Die Anzeige auf dem grellen Display ist ein guter Richtwert, aber kein Grund da blind drauf zu vertrauen!

Als echtes Manko muss die fehlende Schläuchlänge bemängelt werden. Beide Originalschläuche sind zu kurz! Das Nach- oder Dazukaufen passender Schläuche schlug leider noch mit 35 Euro zu Buche! Wir sind also guter Dinge und bisher zufrieden mit dem neuen Gerät. Und wir erhoffen uns eine Langlebigkeit von dieser Maschine, die nicht unter 10 Jahren liegen sollte. Was wäre das sonst auch für eine umwelttechnische Farce ein energiesparendes Gerät (A mit Öko-Programmen alle Jahre wieder zu kaufen? Wir haben allerdings eine 5 Jahres Versicherung abgeschlossen, die uns vor dem Schlimmsten im Fall des Falles bewahren sollte. Bis dahin auf jedenfall empfehlenswert!