Ein plötzlicher Todesfall (gebundene Ausgabe) / Joanne K. Rowling Testbericht

ab 11,35
Auf yopi.de gelistet seit 10/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Handlung:  durchschnittlich
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  kein Humor
  • Stil:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von gloriaforever

Was der plötzliche Tod eines Gemeinderats auslösen kann...

Pro:

interessante Personen, Schreibstil, spannend, kurzweilig, witzig und traurig

Kontra:

derbe Sprache an manchen Stellen

Empfehlung:

Ja

Ich habe mir das neue Buch von J. K. Rowling geholt und jetzt gelesen. Es heißt „Ein plötzlicher Todesfall“.

Aussehen des Buches

Es handelt sich um ein fest gebundenes Hardcover-Exemplar mit extra farbigem Papiereinband. Der Papiereinband ist an sich glatt, hat aber bei dem Schriftaufdruck einen Glanzeffekt. Im Grunde ist er sehr simpel in den Farben gelb und rot gehalten. Auf der Vorderseite sieht man einfach nur ein Kästchen mit einem Kreuz darin. Sehr Minimalistisch, passt aber zum Inhalt.

Text von der Vorderseite:
J. K. Rowling
Ein plötzlicher Todesfall
Carlsen


Allgemeine Buchdaten

Das Buch erschien 2012 bei der Carlsen Verlag GmbH in Hamburg. Die englische Originalausgabe ist ebenfalls von 2012 und erschien in London bei Little Brown Ltd. unter dem Titel Green, Green Grass of Home.

Leserschaft: Erwachsene
Seiten: 575
Übersetzung: Susanne Aeckerle und Marion Balkenhol
Preis: 24,90 Euro
ISBN: 978-3-551-58888-3


Über die Autorin

J. K. Rowling ist vor allem durch ihre Harry Potter-Bücher, die zwischen 1998 und 2007 ebenfalls beim Carlsen Verlag erschienen, berühmt geworden. Diese wurden allein im deutschsprachigem Raum über 30 Millionen Mal verkauft und insgesamt in 73 Sprachen übersetzt. Für ihre Bücher erhielt sie den Hans-Christian-Andersen-Preis und unterstützt mit ihrer Stiftung Volant zahlreiche gemeinnützige Projekte.

Ihre Internetseite: www.jkrowling.com


Text vom Papiereinband

Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist.

Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat.
Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt?

J. K. Rowlings erster Roman für Erwachsene ist aufwühlend, spannend und zutiefst berührend.


Meine eigene Buchbeschreibung

Der plötzliche Tod des Gemeinderatmitglieds Barry Fairbrother stürzt die Gemeinde Pagford ins totale Chaos. Nicht nur der Schock, dass der allgemein beliebte Fairbrother so plötzlich einfach zusammen gebrochen ist, gibt manchem zu denken. Auch der Punkt, dass Fairbrothers Platz im Gemeinderat neu besetzt werden muss, lässt die Gemüter höher schlagen. Fairbrother war dafür die Neubausiedlung Fields der Gemeinde Pagford angegliedert zu lassen, während viele in Pagford es lieber der Stadt Yarvil abschieben würden. Denn dort leben ärmere Familien. Es gibt Drogensüchtige und auch die Drogenentzugsklinik liegt in dieser Gegend. Es entbrennt ein Kampf um die jeweiligen Interessen. Schließlich meldet sich mysteriöser Weise sogar Barry Fairbrothers Geist auf der Gemeindeseite zu Wort und beschuldigt verschiedene Wahlkandidaten aller möglicher Vergehen. Jeder bekommt sein Fett weg, bis es schließlich zu einem Unglück kommt.

Wer steckt wohl hinter Barry Fairbrothers Geist? Und wer wird neuer Gemeinderat? Bleibt Fields der Gemeinde Pagford zugeordnet? Innerhalb weniger Wochen zeichnet sich ab, dass das Leben im vorher so friedlichen Pagford nie wieder das Alte sein wird...


Meine Meinung und Fazit

Allein vom Titel her, dachte ich eigentlich es hier mit einem Kriminalroman zu tun zu haben. Doch weit gefehlt. Das erste Buch für Erwachsene von J. K. Rowling stellt sich als Roman über verschiedene Klassenschichten einer englischen Kleinstadt heraus. Im Laufe des Buches scheint jeder gegen jeden zu kämpfen. Es geht um Klischees und tiefverwurzelte Vorurteile. Dabei werden von der Autorin beide Seiten schön beleuchtet. Zum Einen lernt man die Pagford-Liga kennen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt das schöne Städtchen vor den Drogensüchtigen und ärmeren Familien zu bewahren. Man ist stolz auf den schönen Marktplatz, auf die anständigen Familien, die in Pagford irgendwie schon immer gewohnt haben, auf die schöne Aussicht auf das alte Kloster und die eigene Schule. Alles was aus der Stadt Yarvil kommt ist schlecht. Jeder neu zugezogene Bürger wird erst einmal kritisch beäugt. Natürlich lebt der Klatsch und Tratsch in Pagford. Jeder scheint in wenigen Stunden schon jede Neuigkeit erfahren zu haben. Es bleibt nichts geheim. Nur einen Haken hat Pagford. Durch ein dummes Geschäft mit dem Verkauf von Land vor etlichen Jahrzehnten bekam die Stadt Yarvil Gelände in die Finger, das sie für eine Neubausiedlung namens Fields verwendete. Und dort haust der absolute Abschaum, also auf jeden aus der Sicht der Pagford-Liga gesehen. Dort gibt es nur asoziale Familien, die alle Drogensüchtig sind. Keiner arbeitet freiwillig. Die Neubausieldung ist auch schon ganz herunter gekommen. Und so kämpft man dafür, dass Fields Yarvil zugesprochen wird. Damit hängt auch ein Mietvertrag für die Drogenentzugsklinik zusammen, der bald ausläuft. Die Klinik würde man am Liebsten auch gleich mit loswerden. Ein Mann hat sich mit wenigen Verbündeten allerdings dazu entschlossen gegen die Windmühlen, bzw. die Pagford-Liga anzutreten. Und das war Barry Fairbrother. Jetzt nach seinem plötzlichen Tod, stürzt er seine Unterstützer in ein Dilemma. Sie wollen den Kampf fortsetzen, sind aber nicht so beliebt und wortgewandt wie Barry. Immerhin gibt es drei Bewerber. Einer für die Pagford-Liga und zwei, die Barrys Seite vertreten wollen. Irgendwie hoffen alle auf den Sieg. Bis Barry Fairbrothers mysteriös auf der Gemeindeseite aufgetauchter Geist Geheimnisse über die Wahlkandidaten verbreitet, die ihnen den Sieg streitet machen könnten.

Besonders interessant fand ich die angelegten Personen im Buch. So hat man den Möchtegern-Bürgermeister Howard, der fest an den Sieg seines Sohnes Miles glaubt. Er denkt er wäre allmächtig in Pagford. Doch auch er hat kleine Geheimnisse, die besser nicht ans Licht kommen sollten. Die Familie Weedon wohnt in Fields. Die Mutter Terri ist drogensüchtig und allgemein als Prostituierte verschrien. Ihr Tochter Krystal beginnt schon den gleichen Ruf zu bekommen. Sie ist in der Schule faul. Nur für die Rudermannschaft, die von Barry Fairbrother ins Leben gerufen wurde, kann sie sich begeistern, denn Barry sah etwas in ihr, dass bisher noch nie jemand an ihr bemerkt hatte. Stuart Wall ist der Sohn de Schuldirektors. Er ist adoptiert und hat extreme Probleme mit seinen Eltern. Eigentlich lehnt er sich gegen jede Regel erst einmal auf. Ausgerechnet er lässt sich mit Krystal ein. Sein Vater Colin stellt sich als Kandidat für den Gemeinderat auf. Allerdings hat Colin tiefe psychische Probleme, die er einfach nicht meistern kann. Stuarts Freund Andrew leidet unter seinem Vater Simon, der die Familie unterdrückt und sich auch ausgerechnet als Kandidat für den Gemeinderat aufstellen lässt, weil er glaubt dadurch irgendwelche Vorteile zu haben. Irgendwie scheint jeder in Pagford irgendein Problem zu haben. Während manche sich ihre Probleme schön reden bzw. anfangs gar nicht sehen, kämpfen andere jeden Tag ums Überleben.

Der Schreibstil von J. K. Rowling war sehr fließend, was mir das Lesen unglaublich erleichtert hat. Man wollte einfach wissen, wie die Geschichte für die Hauptpersonen ausgeht und so las ich Seite um Seite und mir fiel gar nicht auf, wie schnell ich doch zum Ende des Buches kam. Das ist auf jeden Fall besser, als wenn man sich durch jede Seite hindurch kämpfen muss. Nicht so toll fand ich die Sprache, die manche Personen im Buch verwenden. So kommen wirklich viele derbe Wörter vor, die ich jetzt nicht so unbedingt gebracht hätte. Andererseits wirken diese Worte natürlich authentischer. Eindrucksvoll werden die Personen und ihre jeweiligen Lebensumstände geschildert. Einige Personen werden nur am Rande gestreift, da sie für das Ende nicht ganz so wichtig sind. Das fand ich schade, da einige kurz angeschnittene Personen auch interessant gewesen wären. J. K. Rowling beschränkt sich aber auf Personen, die für den Hauptstrang der Geschichte von Bedeutung sind. Besonders bewegend sind die Schicksale der weniger gut betuchten Gemeindemitglieder. Hier gibt es auch den einen oder anderen Rückblick in deren Vergangenheit, der verdeutlicht, dass manche Probleme die jetzt extrem auftreten ihren Ursprung eben dort haben.

Ich fand das Buch sehr spannend und kurzweilig zu lesen. Bis auf die derben Wörter, die vorkamen, fand ich es sehr gut geschrieben. Es gibt keine Logikfehler und am Ende laufen alle Fäden zusammen. Für mich blieben auch keine Fragen offen. Durch den Geist von Barry Fairbrother sind manche Teile des Buches auch etwas geheimnisvoll. Auch wenn man als Leser weiß, wer im Einzelfall dahinter steckt. Man liest was jeder Person gerade geschieht bzw. was miteinander gesprochen wird. Bei einigen Personen gibt es leichte Ausflüge in deren Vergangenheit. Einen gewissen interessanten psychologischen Aspekt kann ich bei einigen Personen auch nicht leugnen. Also ist es an manchem Stellen auch etwas anspruchsvoller. Bei anderen Passagen ist es aber auch wieder sehr einfach gestrickt. Was das Buch an sich so interessant macht, sind die Personen, die tatsächlich in jeder Stadt vorkommen können. Damit kann man sich beim Lesen irgendwie identifizieren. Dadurch wirkt die Geschichte einfach glaubwürdiger. Ich würde das Buch als Roman für Erwachsene bezeichnen. Die Geschichte wandelt sich zwischendrin aber fast zu einem Krimi. Es gibt humorvolle, aber auch sehr traurige Szenen. Besonders das Ende fand ich sehr traurig. Und es bleibt bis zum Schluss sehr spannend.

Das Buch selbst ist schön gebunden und hat viele Kapitel mit deren Hilfe man sich das Lesen einteilen kann. Anfangs hatte ich an manchen Stellen die Vermutung, dass bei der Grammatik der Übersetzung irgendetwas nicht stimmt. Aber diese Fehler sind gewollt und wohl vom Original übernommen worden. Damit will die Autorin wohl zeigen, dass die Bildung in Fields doch zu wünschen übrig lässt. Hier wird gerade durch diese schlecht formulierten Sätze auch der Klassenunterschied noch einmal hervorgerufen. Am Anfang jeden Kapitels gibt es einen Paragrafen aus der Gemeindesatzung von Pagford. Über die Formulierung kann man jedes Mal schmunzeln. Man sollte dieses Buch nicht mit den Harry Potter-Büchern vergleichen. Es ist wirklich was ganz anderes. Das einzig Gemeinsame an beiden Büchern war meiner Meinung nach der flüssige Schreibstil.

Ich kann euch das Buch „Ein plötzlicher Todesfall“ von J. K. Rowling zum Lesen empfehlen. Es ist spannend und kurzweilig. Zwischendurch scheint es sich fast vom Roman zum Krimi zu entwickeln. Faszinierend ist das Bild einer typischen Kleinstadt, in der es Geheimnisse gibt und in der jeder gegen jeden zu arbeiten scheint. Die Geschichte wirkt sehr glaubwürdig und nicht überdreht. Es gibt psychologische Hintergründe und anspruchsvolle Stellen. Aber auch nicht ganz so anspruchsvolle Seiten. Die verschiedenen Personen werden sehr ergreifend beschrieben. Es gibt Höhen und Tiefen, lustige und traurige Ereignisse im Leben dieser Personen, die man im Buch mitverfolgen kann. Allerdings muss man sehr viele Personen über das Buch hinweg begleiten. Es gibt nicht einfach nur ein oder zwei Hauptpersonen, welche die Handlung ausmachen. Die Spannung bleibt aber bis zum Schluss erhalten. Von mir gibt es eine gute Wertung von 4 Sternen.

59 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Lale

    20.11.2012, 00:09 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • anonym

    30.10.2012, 20:03 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW...Liebe Grüße Edith und Claus

  • kabel_rinchen_binder

    29.10.2012, 21:48 Uhr von kabel_rinchen_binder
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher bericht!lg

  • logo6600

    26.10.2012, 00:49 Uhr von logo6600
    Bewertung: besonders wertvoll

    da schick ich doch mal eine Bestnote auf die Reis

  • campino

    25.10.2012, 23:06 Uhr von campino
    Bewertung: besonders wertvoll

    :: LG AndreA ::

  • Juri1877

    24.10.2012, 20:19 Uhr von Juri1877
    Bewertung: besonders wertvoll

    Bw und einen lieben Gruß von mir

  • ag_588

    24.10.2012, 19:59 Uhr von ag_588
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und schönen Abend!

  • sigrid9979

    24.10.2012, 19:54 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    .... Liebe Grüße Sigi ....

  • katjafranke

    24.10.2012, 15:22 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • Magicfinger

    24.10.2012, 15:14 Uhr von Magicfinger
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße Magicfinger ;-)